Ich durfte hier schon des Öfteren wunderschöne Erfahrungsberichte lesen - jetzt bin ich auch mal dran!
Ich hoffe, ihr könnt ein wenig meine Empfindungen nachfühlen oder werdet vielleicht sogar neugierig, es mal selbst auszuprobieren.
Ich trage mein Leben lang Brille.
Kontaktlinsen waren mir bisher immer zu teuer, aber seit 2 Monaten bin ich doch auf den Geschmack gekommen.
Die Pocket Darkrooms hatte @MrTom schon lange im Blick; nachdem ich nun mit den normalen Linsen gut klar komme, haben wir uns gestern, am Sonntag, endlich mal drangewagt.
Es war ein wunderschöner Tag, mit ausgiebigem Frühstück, einem langen Spaziergang mit Hund und ein wenig rumgammeln zuhause. Alles noch sehenderweise, versteht sich. Wir wollten es ja nicht übertreiben.
Ich war sehr entspannt an dem Tag, gute Voraussetzungen für einen ersten Test. Kurz vor dem Einsetzen hatte ich dann aber doch ein wenig Muffensausen - eigentlich bin ich ein Kontrollfreak, manchmal zum Leidwesen meines Partners...
Ich hab mich dann doch getraut. Die Neugier war einfach größer.
Ab ins Bad, Linsen rein. Dunkel. Unangenehmes Gefühl, die neuen Linsen auf dem Auge. Ein paar Minuten im Bad verbracht, Tränen getrocknet (geht mir bei jedem Linsen einsetzen so...), an das Tragegefühl gewöhnt.
Dann, an der Hand von @MrTom , ins Wohnzimmer, aufs Sofa. Still sitzen und abwarten, bis er alle Utensilien für die geplante Freiluft-Intimrasur im heimischen Garten zusammen hatte.
Da erlebte ich schon die erste Überraschung: ich wurde während des Wartens sehr ruhig und entspannt. Keine Nervosität, kein "Wissen wollen, was der Andere macht", kein extremes Lauschen, ob ich höre, was er tut. Einfach nur dasitzen, fühlen, hören, wie er um mich herum geht, etwas nach draußen trägt, wie der Hund hinterhertrappelt.
In der gleichen Situation mit Augenbinde bin ich eher unruhig, rutsche hin und her, versuche zu erlauschen, was und wo etwas gerade gemacht wird.
Auch bei der Rasur (wunderbar bequem in der Hängematte im Garten, bei angenehmen 24 Grad im Schatten
) habe ich normalerweise immer etwas zu sagen. Diesmal auch, aber die pure Androhung des Knebels, der angeblich schon bereit lag (ich glaube es nicht...
), genügte, um mich still werden zu lassen.
Ich genoss das Gefühl der Rasur, den Schaum, die sanften Klingenstriche, das Wiegen der Hängematte, die Sonne auf der Haut.
Dass der anschließende Sex inklusive Vorspiel mit "Vanilla-Toys" traumhaft war, muss ich sicher nicht sagen.
Eigentlich wäre das schon genug gewesen, aber ich war auf den Geschmack gekommen. Ich wollte (und durfte es auch) alleine duschen - faszinierend! Ich konnte alles alleine tun, mich sogar alleine relativ sicher durch die Wohnung bewegen (zum Glück ist mir keins unserer Haustiere vor die Füße gelaufen).
@MrTom war immer da, aber er gab mir genau die Freiheit, die ich brauchte, um Dinge selber zu entdecken.
Wir gingen noch weiter, zogen uns an, setzten uns ins Auto und fuhren mit Hund in die nächste Stadt, ans Flussufer.
Ein Spaziergang der Extraklasse! Soviele Gefühle, Gerüche, Geräusche... und ich fühlte mich sofort sicher.
Wir stiegen aus, und ich lief an Tom´s Hand einfach los. Er passte gleichermaßen auf unseren Hund und mich auf - ich bin begeistert, wie natürlich er das tat.
Den meisten Leuten ist sicher nicht aufgefallen, dass ich blind war. Ich fühlte mich seltsam frei, unbeschwehrt.
Zu Beginn versuchte ich noch herauszufinden, wo wir sind; aber als ich das loslassen konnte, konnte ich den Rest einfach nur genießen.
Auf einem Schulhof ließ @MrTom mich ein Klettergerüst erkunden - mir war völlig egal, was die kleine Familie dachte, die sich sicher fragte, warum eine erwachsene Frau ein Spielgerät abtastet und sich irre amüsiert dabei.
Ich fühlte mich wie ein Kind, was die Welt entdeckt.
Wir gingen über geteerte Wege, über Schotter, sogar über eine Wiese. Ich fühlte mich nie unsicher, obwohl ich 2 mal ein wenig stolperte, weil eine Unebenheit im Boden für Blinde doch spürbarer ist als für Sehende.
Als Krönung holten wir uns in einem Schnellrestaurant noch Abendessen. Dann ging es wieder nach Hause.
Zuhause dann das Ende des Versuchs. Linsen raus... es war regelrecht schmerzhaft. Nicht so sehr, weil es plötzlich sehr hell war, sondern weil das Gefühl der Geborgenheit mit den Linsen entfernt wurde. Ich hatte plötzlich kein Gleichgewicht mehr, Tunnelblick. Und das Gefühl eines Verlustes. Merkwürdig...
In der Nacht konnte ich eine Zeit lang nicht schlafen. Mich hatte erschreckt, wie sehr ich das Blind sein genießen konnte. Gleichzeitig war ich überrascht, wie einfach es alles war - wie schön es war, mit @MrTom einfach nur draußen zu sein, ohne andere Menschen und deren Reaktionen zu sehen, ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob der Hund dem nächsten Kaninchen nachjagt oder nicht.
Das Gefühl, nichts ändern zu können, nichts zu denken müssen, einfach nur zu fühlen und zu sein, war wunderbar.
Ein wenig schade ist es, dass mir das bisher nur im blinden Zustand gelingt...
Ich war wohl noch nie so sehr einfach nur "ich", einfach nur "da". Und mit Tom an meiner Seite könnte ich nicht sicherer sein.
Das Vertrauen in ihn, in uns, hat einen enormen Sprung gemacht. Ich werde sicher noch eine Weile immer wieder skeptisch sein, aber ich werde es nach und nach loslassen können. Wir werden diese Zeit auf jeden Fall wiederholen. Für den ersten Versuch war es erstaunlich lange, ca. 4 Stunden. Wir wollen irgendwann mal einen ganzen Tag "spielen". Wir werden es in verschiedenen Situationen nutzen, um mich zu entspannen, um das Vertrauen zu stärken.
Endlich habe ich einen Weg gefunden, loszulassen!
Und ich bin dankbar, diesen Weg mit dem besten Mann an meiner Seite gehen zu dürfen...

Ich hoffe, ihr könnt ein wenig meine Empfindungen nachfühlen oder werdet vielleicht sogar neugierig, es mal selbst auszuprobieren.
Ich trage mein Leben lang Brille.

Die Pocket Darkrooms hatte @MrTom schon lange im Blick; nachdem ich nun mit den normalen Linsen gut klar komme, haben wir uns gestern, am Sonntag, endlich mal drangewagt.
Es war ein wunderschöner Tag, mit ausgiebigem Frühstück, einem langen Spaziergang mit Hund und ein wenig rumgammeln zuhause. Alles noch sehenderweise, versteht sich. Wir wollten es ja nicht übertreiben.
Ich war sehr entspannt an dem Tag, gute Voraussetzungen für einen ersten Test. Kurz vor dem Einsetzen hatte ich dann aber doch ein wenig Muffensausen - eigentlich bin ich ein Kontrollfreak, manchmal zum Leidwesen meines Partners...

Ich hab mich dann doch getraut. Die Neugier war einfach größer.
Ab ins Bad, Linsen rein. Dunkel. Unangenehmes Gefühl, die neuen Linsen auf dem Auge. Ein paar Minuten im Bad verbracht, Tränen getrocknet (geht mir bei jedem Linsen einsetzen so...), an das Tragegefühl gewöhnt.
Dann, an der Hand von @MrTom , ins Wohnzimmer, aufs Sofa. Still sitzen und abwarten, bis er alle Utensilien für die geplante Freiluft-Intimrasur im heimischen Garten zusammen hatte.
Da erlebte ich schon die erste Überraschung: ich wurde während des Wartens sehr ruhig und entspannt. Keine Nervosität, kein "Wissen wollen, was der Andere macht", kein extremes Lauschen, ob ich höre, was er tut. Einfach nur dasitzen, fühlen, hören, wie er um mich herum geht, etwas nach draußen trägt, wie der Hund hinterhertrappelt.
In der gleichen Situation mit Augenbinde bin ich eher unruhig, rutsche hin und her, versuche zu erlauschen, was und wo etwas gerade gemacht wird.
Auch bei der Rasur (wunderbar bequem in der Hängematte im Garten, bei angenehmen 24 Grad im Schatten


Ich genoss das Gefühl der Rasur, den Schaum, die sanften Klingenstriche, das Wiegen der Hängematte, die Sonne auf der Haut.
Dass der anschließende Sex inklusive Vorspiel mit "Vanilla-Toys" traumhaft war, muss ich sicher nicht sagen.

Eigentlich wäre das schon genug gewesen, aber ich war auf den Geschmack gekommen. Ich wollte (und durfte es auch) alleine duschen - faszinierend! Ich konnte alles alleine tun, mich sogar alleine relativ sicher durch die Wohnung bewegen (zum Glück ist mir keins unserer Haustiere vor die Füße gelaufen).
@MrTom war immer da, aber er gab mir genau die Freiheit, die ich brauchte, um Dinge selber zu entdecken.
Wir gingen noch weiter, zogen uns an, setzten uns ins Auto und fuhren mit Hund in die nächste Stadt, ans Flussufer.
Ein Spaziergang der Extraklasse! Soviele Gefühle, Gerüche, Geräusche... und ich fühlte mich sofort sicher.
Wir stiegen aus, und ich lief an Tom´s Hand einfach los. Er passte gleichermaßen auf unseren Hund und mich auf - ich bin begeistert, wie natürlich er das tat.
Den meisten Leuten ist sicher nicht aufgefallen, dass ich blind war. Ich fühlte mich seltsam frei, unbeschwehrt.
Zu Beginn versuchte ich noch herauszufinden, wo wir sind; aber als ich das loslassen konnte, konnte ich den Rest einfach nur genießen.
Auf einem Schulhof ließ @MrTom mich ein Klettergerüst erkunden - mir war völlig egal, was die kleine Familie dachte, die sich sicher fragte, warum eine erwachsene Frau ein Spielgerät abtastet und sich irre amüsiert dabei.

Ich fühlte mich wie ein Kind, was die Welt entdeckt.
Wir gingen über geteerte Wege, über Schotter, sogar über eine Wiese. Ich fühlte mich nie unsicher, obwohl ich 2 mal ein wenig stolperte, weil eine Unebenheit im Boden für Blinde doch spürbarer ist als für Sehende.
Als Krönung holten wir uns in einem Schnellrestaurant noch Abendessen. Dann ging es wieder nach Hause.
Zuhause dann das Ende des Versuchs. Linsen raus... es war regelrecht schmerzhaft. Nicht so sehr, weil es plötzlich sehr hell war, sondern weil das Gefühl der Geborgenheit mit den Linsen entfernt wurde. Ich hatte plötzlich kein Gleichgewicht mehr, Tunnelblick. Und das Gefühl eines Verlustes. Merkwürdig...

In der Nacht konnte ich eine Zeit lang nicht schlafen. Mich hatte erschreckt, wie sehr ich das Blind sein genießen konnte. Gleichzeitig war ich überrascht, wie einfach es alles war - wie schön es war, mit @MrTom einfach nur draußen zu sein, ohne andere Menschen und deren Reaktionen zu sehen, ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob der Hund dem nächsten Kaninchen nachjagt oder nicht.
Das Gefühl, nichts ändern zu können, nichts zu denken müssen, einfach nur zu fühlen und zu sein, war wunderbar.
Ein wenig schade ist es, dass mir das bisher nur im blinden Zustand gelingt...

Ich war wohl noch nie so sehr einfach nur "ich", einfach nur "da". Und mit Tom an meiner Seite könnte ich nicht sicherer sein.
Das Vertrauen in ihn, in uns, hat einen enormen Sprung gemacht. Ich werde sicher noch eine Weile immer wieder skeptisch sein, aber ich werde es nach und nach loslassen können. Wir werden diese Zeit auf jeden Fall wiederholen. Für den ersten Versuch war es erstaunlich lange, ca. 4 Stunden. Wir wollen irgendwann mal einen ganzen Tag "spielen". Wir werden es in verschiedenen Situationen nutzen, um mich zu entspannen, um das Vertrauen zu stärken.
Endlich habe ich einen Weg gefunden, loszulassen!
Und ich bin dankbar, diesen Weg mit dem besten Mann an meiner Seite gehen zu dürfen...

Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... 
