Haben es Späteinsteiger schwerer?

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      Haben es Späteinsteiger schwerer?

      Ich treibe mich ja eigentlich eher im Chat herum.
      Aus einer tollen Diskusion heraus ist auch diese (für mich persönlich interessante) Frage entstanden.
      Und ja wir machen da auch ab und zu was anderes, als über essen zu schreiben oder rumzualbern.

      Kurz zu mir:

      Ich bin fast Ende 30 und das was ich Späteinsteiger nennen würde.
      Erste Berührungen mit BDSM hatte ich erst mit Anfang 30.

      Und nun etwas genauer zu meiner Frage:

      Ich stelle jetzt mal ganz dreist die These auf, das Späteinsteiger es schwerer haben mit ihren Neigungen klar zu kommen.

      Und ich würde gerne von euch wissen, ob ihr mir da zustimmen würdet oder nicht.

      Das schöne an diesem Thema ist, das sich jeder beteiligen kann, Dom, sub, SM ler, DS ler und was es nicht noch alles gibt und natürlich auch jung, mittelalt und *räusper etwas älter.

      Noch ein kleines bisschen genauer...

      Ich selbst habe mich in allen Bereichen sehr schwer getan.
      SM kam bei mir zuerst zB. gar nicht in Frage, wie können Schmerzen einem bitte gefallen?
      Und DS puh ... fallen lassen und so weiter ist ja alles gut und schön aber nach .... Jahren von heut auf Morgen mal eben die Kontrolle abgeben?
      Ich habe gefühlt 100 Jahre gebraucht, um da anzukommen wo ich heute bin.

      Wenn ich da an so manchen Austausch mit "jungen" Leuten denke...

      Es macht den Eindruck, als würden sie ungezwungener damit umgehen.
      Kann man es rein wachsen nennen?

      Ich hoffe man kann verstehen worauf ich hinaus will auch wenn es ein wenig wirr ist.

      Das schieb ich jetzt einfach mal auf den Schlafentzug zwecks Nachtdienst, genau wie die im Moment noch nicht sichtbaren Rechtschreibfehler. *g

      Also dann mal ran an die Tasten.

      Greetz Again =)
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      Guten Morgen;)

      Gute Frage.
      Ich denke es liegt an mehreren Faktoren :

      - Sozialisation
      Die Erziehung und die Ansichten von Familie und Beziehung haben sich im Laufe der Jahre gewandelt . Von daher ist es schon von belang wie alt man selbst und wie alt die eigenen Eltern sind .

      - Erfahrungen im Leben
      Jemand der seit 30 Jahren auf eigenen Beinen steht und gewöhnt ist Dinge auf bestimmte Art zu regeln wird es schwerer haben die Kontrolle abzugeben , als jemand der quasi mitsamt seinem Partner hinein wächst.
      Vorherige Beziehungen wirken sich auch aus , Erfahrungen mit Partnern- umso älter eine Person umso mehr Erfahrung und umso schwerer gewohnte Muster zu durchbrechen.

      So , Gute Nacht nach dem Nachtdienst :)
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Moin @Again

      und da würde ich aus eigener Erfahrung Deiner These dann doch mal gleich direkt widersprechen wollen. :)

      Mein "Einstieg" in dieses Gebiet fand noch deutlich ein paar Jährchen später statt. Wie es aber auch häufiger beschrieben wird, war das für mich eher so das Gefühl von "ach herrjeh- darauf hättest du auch eher kommen können".
      Soll heißen, die Fantasien waren schon von meiner Jugend an da- es hat sich nur einfach nie ergeben, dass ich sie mit einem Partner angegangen wäre. Im Nachhinein passte es auch perfekt, dass ich allzu blumigen Sex nie gemocht habe, und welche Ansätze mich immer schon deutlich gekickt hatten.

      Für mich habe ich es dann eher als Vorteil empfunden, in einem Alter angelangt gewesen zu sein, in dem mich Konventionen und Angepasstheit nicht so wirklich mehr bewegt haben. Es tat (und tut) mir einfach gut, niemandem weh außer mir ;) und macht mich mehr an als anderes. So what?
      Ähm...einfach nur harmlos [IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/engel/c010.gif]
      Ich bin auch spät eingestiegen, hatte die 40 schon überschritten. Aber ich fand es leichter. Die Neigung hat schon immer in mir geschlummert. Aber ich konnte das in jungen Jahren noch gar nicht benennen, geschweige denn mit einem Partner darüber reden. Wie denn, wenn man für all das noch gar keinen Namen hat und sich noch gar nicht einordnen kann. Aber sobald ich meine ersten Schritte gegangen bin, ging es rasant vorwärts. Ich habe heute die ganzen Worte für mich, was ich bin, was ich brauche und mir wünsche. Und zum Glück aber auch einen Partner an der Seite, mit dem ich offen reden kann.

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      - Erfahrungen im Leben
      Du erwähnst da Aspekte, die ganz bestimmt so zutreffen können.

      Sozusagen eine "Kehrseite der Medaille" kann dann aber auch Selbstsicherheit im wahrsten Sinne des Wortes sein: man ist sich seiner selbst sicher. Lässt sich also auch von neuen, anfänglich überraschenden Erfahrungen nicht mehr so durcheinander wirbeln.

      Im Zusammenhang mit Kontrolle dann wiederum wird ja auch oft genug diskutiert, ob nicht gerade ein Bedürfnis danach entsteht, sie irgendwann auch abgeben zu können, wenn man immer für alles zuständig ist.
      Vielleicht schaut man sich mit Lebenserfahrung einfach nur genauer an, wem man sie überlässt?

      Interessante Gegensätze.
      Ähm...einfach nur harmlos [IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/engel/c010.gif]
      Ich glaube ein jüngerer Einstieg kann gffs. einfacher wie auch komplexer sein, wie es eben sein kann, wenn man später darauf stößt. Da kommt es wohl sehr auf Erziehung, Umfeld, Lebensweise, Erfahrungen etc. an.

      Als das Thema relevant wurde, war ich verklemmt und schüchtern. Selbstständig bin ich schon sehr früh gewesen. Da war nichts von sexueller Leichtigkeit der Jugend oder so etwas. Die ersten Gespräche über die aller kleinsten Schritte in diese Richtung? Da war ich 19 Jahre alt. Mit 20 Jahren kamen die ersten Erfahrungen hinzu usw. Ich habe mir anfangs auch vieles nicht vorstellen können, aber ich lernte Personen kennen, die meine bis dahin so toll funktionierende Welt und Wirklichkeit einfach mal vollends umgekrempelt haben. Ich lernte mich ganz neu kennen.

      @Again. Bei mir war das ein Prozess, so wie Du ihn teils auch beschreibst. Ich habe viel reflektiert, gehadert, gezweifelt, gedanklich überprüft und bin nicht kopfüber ins Unbekannte gehopst, auch wenn hier und da ein kleiner Schubser nötig war. ;)

      Ist es nicht auch vorteilhaft, wenn man genau weiß, was einem gefällt und was nicht. Ist man nicht auch offener für neues? Das kann man gffs. wenn man um die 30 ist, vllt. erst später oder auch früher? Ungehemmter, weil man nicht den Bauch einziehen oder das Kinn strecken will, damit es gffs. besser aussieht? Weil man solch Überflüssiges einfach besonnen weglächelt?

      Das wiederum lässt sich nur schwer an ein bestimmtes Alter heften. Ich bezeichne mich als selbstbewusst und ich kenne meine Vorlieben und wie ich worauf reagiere. :rot: Und auch wenn ich einiges ausprobiert habe, so weiß ich. Da ist noch ganz viel Platz nach links und rechts und nach oben und unten. :whistling:
      Ich bin ja auch erst mit Anfang 30 so wirklich mit dem Thema in Berührung gekommen.
      Bei mir kommt es drauf an, um was es geht.

      Bei "richtigem" D/S und SM denke ich immer noch: sowas tut man doch nicht, das ist doch krank usw.
      Ich glaube auch, dass da die Erziehung und das soziale Umfeld eine wichtige Rolle spielt. Ich bin streng religiös aufgewachsen - da passt S/M so gar nicht rein.

      Was das Thema Little angeht, bin ich schon offener. Als ich mich damit zum ersten Mal beschäftigt habe, dachte ich auch: Jetzt fügt sich alles zusammen, deshalb haben manche Sachen auch nicht geklappt, und ( wie @sincerely hh so schön schrieb):

      sincerely hh schrieb:

      das Gefühl von "ach herrjeh- darauf hättest du auch eher kommen können"
      :facepalm:

      Ich denke, wir Spätzünder machen es uns manchmal unnötig schwer bzw. denken, es sei schwerer - dabei müssen wir doch nur mal dem Schicksal seinen Lauf lassen. ;)
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Tolles Thema,

      Also ich persönlich bin auch schon deutlich Ü30 und gerade erst am Zündeln, bzw. Entdecken.

      Ich hab auch schon manchmal gedacht, das hättest Du auch eher haben können, Du Depp, wenn Du bloß mal ehrlich zu Dir selbst gewesen und Dich getraut hättest.

      Andererseits war ich so mit Anfang 20 zwar von den präsenten Ansätzen, den Neigungen etc. schon soweit und das hätte ein entsprechender Partner sicher in Brand setzen können. Aber andererseits bin ich jetzt in vielen Dingen viel selbstbewusster und offener und darf das in einer sehr gefestigten und vertrauensvollen Beziehung ausleben, bzw. entdecken.

      Ich denke beides hätte seine Vor- und Nachteile gehabt und für mich passt es so, wie es ist: Spät halt.
      Man kann ja auch nicht aus seiner Haut und ist jetzt eben der Mensch, der man durch alle Efahrungen geworden ist.

      Und wenn ich darüber nachdenken im Sinne von "Was wäre wenn" - wenn ich das damals mit einer früheren Beziehungen aufs Tapet gebracht hätte: gruseliger Gedanke. Das war schon ohne SM und DS hart am Rande des emotionalen Missbrauchs und wir haben uns ziemlich gegenseitig verletzt.
      Also alles gut so wie es jetzt ist :D
      Ich gehöre auch zu den Spätzündern, deutlich Ü40, um genau zu sein.
      Aber schwerer tun? Keine Ahnung.
      Ich kann mich nur mit mir selbst mit 20 vergleichen und demgegenüber bin ich jetzt deutlich offener und weniger gehemmt.

      Was schwerer ist: Ich habe nicht mehr so viel Zeit, es auszuleben und bin (wie wohl viele andere auch in meinem Alter) bereits in einer Partnerschaft drin (in der ich es nicht ausleben kann, die ich aber auch nicht aufgebben will).
      Dazu ist man in meinem Alter nicht mehr so knackig wie mit 20, hat die ersten Wehwehchen, oft schon Kinder, ist einfach nicht so flexibel..
      Das macht die Suche nach einem geeigneten Dom einfach schwerer.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich denke, wie so oft ist es abhängig von persönlichem Empfinden & Einstellung.
      So wie sich einige auch in späteren Alter vorbehaltlos erstmalig aufs Skateboard schwingen, gibt es jene, die mit dem Alter einfach mehr Ängste entwickeln vor neuen Erfahrungen.

      Ich habe erst mit Ü40 entdeckt, dass es mein Weg ist, in einer kurzen doch intensiven Spielbeziehung. Ich tue mich immer noch schwer mich in die Schublade "Sub" stecken zu lassen.
      Hätte mir das eher jemand gesagt, hätte ich ihm den Vogel gezeigt.
      Ich doch nicht!!! Ich bin selbstbewusst, eigenständig, taff... Warum sollte ICH mich unterwerfen wollen? Warum sollte ich mich Schmerzen aussetzten? Warum, warum, warum ?

      Zur Zeit bin ich ohne Begleitung, trotzdem ist es ok. Es kommt alles wie es kommen muss, alles zu seiner Zeit.
      Die "Saisonpause" nutze ich zum reflektieren und ausloten. Und vor allem zum leben.

      Ich habe natürlich auch - wie viele Späteinsteiger - nach der Ursache gesucht, nach Zeichen.
      Ja, sie waren schon immer da! Ich hatte eine Beziehung mit 19, die mich schon sehr stark geprägt hat. Ohne es zu wissen, beinhaltete unser Sex viele latente Elemente des DS / SM (rasieren, fixieren, einfordern,...). Es hat mich unendlich angemacht, so "gefordert" zu werden. Es hat nur nicht überdauert.

      Blümchensex war noch nie meins, ja mal zwischendurch im Halbschlaf,... Aber ich liebe die Intensität jeder Berührung- ich war schon immer sehr körperlich.

      Für mich kann ich sagen, dass es vermutlich genau richtig war, die Erkenntnis zu erlangen. Ich war die letzten Jahre zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt und vereinnahmt, als mich um mich zu kümmern.
      Das kam erst mit dem Alter - bzw sage ich lieber der Reife :D
      Ihr zählt euch mit 30 oder Ende 30 schon zum alten Eisen? Ihr seit ja witzig! ^^


      Also ich bin ja erst 29 :P , ich würde aber sagen dass ich körperlich und geistig auf einer Höhe bin die ich vorher definitiv nicht hatte!
      Ich bin auch alles andere als unflexibel. Ich kann mich viel schneller in neue Situation adaptieren. A, weil ich mir viel weniger Gedanken mache über was hätte, könnte, würde. B, ich auch Erfahrungen gesammelt habe wie genau ich ticke und wie ich Veränderungprozesse und neuen Situationen begegne.
      Also ich glaube
      ob schwer oder leicht, das hat eher was mit der Persönlichkeit zu tun.

      Achso PS.: Frauen werden sowieso erst mit Anfang/Mitte 30 attraktiv!!!
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.
      Ich kann wie üblich nur über mich schreiben
      ich habe mit 47 jahren meine Neigung entdeckt.
      ich kann nicht mal genau sagen ob vorher anzeichen da waren oder nicht.
      Im nachhinein denke ich ja, bzw habe ich das gefühl jetzt zu wissen warum einige Dinge so gelaufen sind wie sie gelaufen sind, auch das scheitern meiner langjährigen Ehe

      ich tu mich nicht schwer dieses neue in mir an zu nehmen, natürlich sind manche sachen mir noch fremd, aber sie verwirren mich nicht.

      Ich bin eine gestande Frau, ich weiss auch was ich will, nämlich ganz einfach dass es mir gut geht.
      ich habe nicht das Bedürfnis irgendwelche Klischees erfüllen zu wollen, nicht mehr
      weder das der total unabhängigenFrau , noch dass nach der super sub

      Das was mir nicht gut tut will ich nicht, und dazu gehören auch vileicht Dinge die manche für ihr BDSM brauchen

      Aber da es mein leben ist, nehme ich mir ganz einfach das was ich brauche , wünsche, unabhängig von Begrifflichkeiten.

      ich bin selbstbewusst genug um mir zu sagen was sich gut und richtig anfühlt das tue ich, was nicht dass lasse ich

      ich denke auch ähnlich wie @Feuerpferd, ich bin jetzt mit 50 wesentlich sicherer in meinem tun , als ich es mit 20 war.

      Und auch hat mich meine entdeckte neigung ja nicht zu einem anderen menschen gemacht.
      Nur erlaube ich mir jetzt ein stück weit egoistischer zu sein, mehr an mich zu denken

      das heisst auch , dass ich lieber allein bin , als mit dem falschen zusammen, dass ich das recht habe Dinge zu probieren und vieleicht auch zu sagen , neee ist doch nicht meins.

      ich habe keine angst davor wegen eines neins abgewiesen zu werden.

      Ich habe auch keine gewissensbisse mehr mir auch Sex zu nehmen wenn ich ihn brauche, weil es mir egal geworden ist was andere über mich denken

      ich bin ganz einfach freier , in all meinem handeln, denn nur ich muss mit dem was ich lebe, wie ich lebe im reinen sein

      was vileicht schwerer ist , ist den richtigen Partner zu finden, aber dass ist denke ich BDSM unabhängig, sondern eher eine Frage des alters, weil viele eben ganz einfach in einer partnerschaft gebunden sind.
      Die Frage in der Threadüberschrift würde ich ganz klar mit NEIN beantworten. Wie alles, kommt es auf sehr viele Faktoren an, vor allem die eigene Persönlichkeit, Fähigkeit zur Selbstreflektion, Bereitschaft sich zu hinterfragen, Offenheit und Neugier für Neues, Mut sich vom "Mainstream" abzuwenden und eigene Wege zu gehen. Diese Liste liesse sich noch eine Weile fortführen... ^^

      Ich kam vor etwa einem Jahr gedanklich zum ersten Mal mit BDSM in Berührung, bin seit Januar diesen Jahres hier angemeldet, und deutlich Ü40. :D Für mich war und ist alles, was ich dazu gelesen habe und lese, wie ein grosses Puzzle, das sich in mir endlich beginnt zu einem Bild zusammen zu fügen, einem sehr schönen Bild. :rot:
      Klar, über etliches vor allem im DS-Bereich habe ich viel, sehr viel nachgedacht :S , um das mit meinen Empfindungen und meinem bisherigen Leben irgendwie in Einklang zu bringen. Aber es war auch wie ein nach-Hause-kommen, wie ein Ankommen in einem Teil von mir, der bisher brach lag und unbeachtet war. Ich empfinde sowas dann eher als leicht, wenn es sich einfach "richtig" anfühlt. ^^

      Erleichternd mag sein, dass ich als Single da hinein gestolpert bin, ich musste auf keinen Partner Rücksicht nehmen. Auch habe ich keine Kinder, aber trotzdem nicht wirklich ein Übermaß an freier Zeit verfügbar, die ich dem nun widmen könnte. Dazu kam, dass ich -eigentlich zufällig, habe nicht gesucht- an genau den Mann geriet, dessen BDSM sich mit meinem fast perfekt deckt, unsere "Schnittmenge" ist wirklich enorm gross, und wir entwickeln uns zusammen in grossen Schritten weiter. Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin, und nicht die, die ich tatsächlich bin. :rot: (Danke! :* )
      Ich denke, der Einstieg würde sich erheblich "schwerer" anfühlen, hätte man keine Möglichkeit, die neu entdeckte Neigung auch zu erleben und auszuleben.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      *g* so mit Ü30 zähle ich mich dann auch mal zu den Späteinsteiger... :D

      Ich wusste schon sehr früh das ich hmm sagen wir mal "anders" bin... mit 15 hatte ich allerdings null Ahnung davon wie man das nennt was da in meinem kleinem Kopf vorgeht :whistling: :rot:
      Naja, also versuchte ich damals irgendwie "meinem" Vanilla klar zu machen was ich mir wünschen würde... was soll ich sagen es ging absolut gnadenlos nach hinten los... X/ Ich lange gebraucht um wieder jemandem genug vertrauen zu können und einen erneuten Schritt in Richtung BDSM zu unternehmen...
      Nach einer weiteren Vanillakatastrophe kam ich dann irgendwann endlich auf die Idee gezielt nach einem Partner zu suchen der besser zu mir passt...

      Ob ich es jetzt schwerer habe :gruebel: nun ich bin anspruchsvoller geworden bei der Partnersuche, sehe ich allerdings nicht als Nachteil :D
      Ich bin 42 Jahre alt und habe im April erst entdeckt wie ich wirklich "ticke".
      Mein Leben ist seitdem sehr abenteuerlich ^^

      Aber schwer tue ich mich mit der Neigung nicht.
      Ganz im Gegenteil, sie ist Offenbarung, Antwort und Erlösung für mich.
      Falsche Vorstellungen, wie ich zu leben und zu lieben habe, Schuldgefühle, die ich mir aufgeladen habe, weil ich mich immer anders fühlte, nie Erfüllung in dem " normalen " fand. Das darf ich jetzt alles ablegen und neu beginnen.

      Ich bin es von klein auf gewohnt Verantwortung zu tragen, ich musste.... immer 200%. Erst durch Überlastung, war es mir möglich soetwas wie Schwäche zuzulassen, mir selbst einzugestehen schwach sein zu dürfen. Bis dahin einfach undenkbar für mich.

      Jetzt finde ich all das was bisher fehlte um " ganz" zu sein. Das ein oder andere, was ich früher wahrgenommen habe und nicht zuordnen konnte, erklärt sich nun, wie Puzzleteile, die sich aneinanderfügen.

      Natürlich gibt es Momente in denen ich von neuen Erfahrungen überwältigt bin, Scham empfinde oder zweifle. Aber ich glaube das hat nichts mit meinem Alter zu tun, sondern mit meiner Unerfahrenheit.
      Hallo,

      also, erst einmal finde ich das Wort Spätzünder/ Späteinsteiger unpassend wann ist spät spät? Bin ich ein Spätzünder nur weil ich nicht der Norm entsprechen oder der Vorstellung eines anderen? Wann bin ich spät? Aber nur der Gedankengang eines Gnoms mit buntem Dachschaden

      Jetzt erst mal zum eigentlichen Thema. Ich denke dass das nicht unbedingt auf den Zeitpunkt zurückzuführen ist sondern auf den Typus Mensch. Jemand der insgesamt sehr ängstlich ist wird genau so wie im normalen Leben auch an BDSM vorsichtig herangehen. Ein Hansdampf in allen Gassen wird da mehr Tempo vorlegen.
      Genau so mit dem akzeptieren der Neigungen, des eigenen ich's. Manch einer sagt sich das Leben ist bunt hallelujah es gibt was Neues ich probiere es aus, manch einer kann es ganz einfach lange Zeit nicht akzeptieren sei es aus ich sag mal fehlgeleiteter Erziehung ( alles was anders ist ist böse Pfui) bei der er nicht über seinen schatten springen kann oder eine mehr oder weniger vorhandene Blockade (manchmal durch aus auch durch mangelnde Informationen oder Informationen die erst noch eingeholt werden müssen) vorhanden ist. Ist nicht altersabhängig.

      Was ich persönlich auch festgestellt habe ist das es krasse erzieherische Unterschiede in den Generationen gibt. Meine Schwester ist acht Jahre junger als ich und ist völlig anders erzogen worden als ich. Ich denke das kann man nicht allein aufs Alter reduzieren. Ältere Menschen sind nicht immer besonnener. Ich denke dass es ein Zusammenspiel vieler Faktoren ist. Schwerer haben als die Menschen egal ob alt oder jung die ganz einfach vom Typus Mensch so gebaut sind. Schön dass alle ihre Neigungen entdeckt haben! Wer hat gesagt das der Weg einfach wird?!

      LG Tamo
      Also ich war fast Mitte 34, als ich meine Neigungen wirklich entdeckt habe.

      Sicher fragt man sich am Anfang, was machst du hier eigentlich, was ist
      jetzt normal was nicht, aber das ging eigentlich ziemlich schnell vorbei.

      Es war ehrlich gesagt recht einfach, diese neue Seite anzunehmen,
      da es auch, in gewisser Weise, befreiend war. Als hätte man sich
      die ganze Zeit vor etwas versteckt. :sofa: .

      Ich würde sogar sagen, dass es manchmal vielleicht sogar einfacher ist,
      seine neue Seite zu akzeptieren, weil man vielleicht schneller weiß, wo
      man hin möchte, was gefällt und was nicht.

      Es kommt aber auch sagen, es ist abhängig von der jeweiligen Person, denn
      jeder ist anders. :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Nein, ich glaube nicht. Ich bin mit 52 "sehrspäteinsteiger" wenn du so willst und es hat sich sofort richtig angefühlt.

      Was schwieriger sein kann sind die Lebensumstände, das Umbauen einer bestehenden Beziehung und die Gesundheit. Mein Körper macht einiges nicht mehr bzw. nicht mehr so mit wie vor 30 Jahren. Außerdem haben wir ein erwachsenes Kind in Ausbildung im Haus, die mehr mitkriegt als sie soll.
      Wobei ich es wohl schwer hätte, wenn ich auf Partnersuche gehen müsste.
      Aber meine Neigung konnte ich annehmen wie sie ist. Ich glaube früher hätte ich mehr hinterfragt.
      Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.
      Ödön Horvath
      Ich wiederleg auch mal mehrmals in meinem Leben bin ich vor mir und meiner Neigung zu Tode erschrocken davon gelaufen.
      Zwar jeweils erstmal in schockstarre mitgemacht und dann aufgrund meiner Reaktion darauf völlig in Panik geraten.

      Ja ich empfand es als krank und haderte sehr mit meinem Schicksal.
      War schwer über zeugt mein Vater sei schuld das ich diese Krankheit hab bla

      Trotzdem zogen mich dominante Männer an wie die Motten das Licht.

      Etwa vor zwei Jahren wurde mir endlich klar das ich nicht krank bin, das ich eindeutig nur dann auf Schmerz und Zwang abfahren wenn ich mich selbst gebe und weiss es jederzeit abbrechen zu können.
      Hat dann aber erstmal zwei Jahre gedauert bis ich Worte gefunden hab es meinem Partner zu sagen.
      Nun befinden wir uns grad auf der Reise in unser BDSM und bisher habe ich keine Fluchtgedanken im Gegenteil ich bin endlich zu Hause.
      Natürlich steckt auch eine gute Portion Wehmut drin, dass ich eben 26 Jahre gebraucht habe vom ersten Kontakt bis zum annehmen meines ichs.

      Ich glaub man ist mit höherem Alter doch gefestigter in sich und es kommt einem nicht mehr so sehr darauf an was andere über einen denken.

      Obwohl kenne da auch Leute denen es als Teenager egal war, was andere denken und die dann ü 30 als Mutter oder Vater plötzlich doch noch in die Falle gehen sich darüber definieren zu wollen was andere denken.