Doppelleben als BDSM-Autorin

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      Doppelleben als BDSM-Autorin

      Hallo,
      Wie haltet Ihr das mit dem Doppelleben, liebe Autoren und Autorinnen?
      Ende des Jahres wird ein BDSM-Roman von mir als Ebook über einen Verlag publiziert werden. Ich habe mich erstmal für ein Pseudonym entschieden.
      Es wird aber nicht der Letzte sein, und ich bin mir unsicher darüber, ob ein Leben mit zwei Identitäten zu mir passt. Grundsätzlich bin ich im Freundeskreis vollkommen geoutet und meine Bekannten sind auch meine Testleser. Ich bin momentan wieder selbständig und habe keinen Grund, mich zu verstecken. Ich kann mir gut vorstellen, das Thema BDSM auch in der Öffentlichkeit zu vertreten, Lesungen zu machen, Artikel zu schreiben, sogar Filme zu produzieren.
      Im "normalen literarischen Betrieb" gibt es auch AutorInnen, die sich mit derben Sexgeschichten und intimsten Bekenntnissen geoutet haben, und die haben auch Kinder und Familie - weiß jemand, was das mit denen gemacht hat? Was habt IHR für Erfahrungen?
      Beste Grüße
      Nelle

      Nelle schrieb:

      Grundsätzlich bin ich im Freundeskreis vollkommen geoutet und meine Bekannten sind auch meine Testleser. Ich bin momentan wieder selbständig und habe keinen Grund, mich zu verstecken. Ich kann mir gut vorstellen, das Thema BDSM auch in der Öffentlichkeit zu vertreten, Lesungen zu machen, Artikel zu schreiben, sogar Filme zu produzieren.
      Ich finde, das klingt doch schon ziemlich nach der passenden Antwort ^^

      Wenn du dich wohl damit fühlst und so offen damit umgehen kannst, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es für dich vielleicht Hürden, aber sicherlich keine Mauern geben wird. Man muss eine solche Veröffentlichung ja niemandem auf die Nase binden, und auch wenn da mal gegooglet wird - wer fragt, muss auch mit einer Antwort rechnen.

      Wie es mit Kindern ist.. nun, wenn so viele Leute in deinem Umfeld von deiner Neigung wissen, dann kann es vermutlich auch in anderen Situationen mal dazu kommen, dass sie irgendetwas mitbekommen. Nun weiß ich nicht, wie explizit du deinen Roman verfasst hast, aber ich würde davon ausgehen, dass so etwas nicht sofort "herauskommt", wenn sie nicht gerade jugendlich und sehr erkundungsfreudig im Netz unterwegs sind (ich habe allerdings selbst keine Kinder.. von daher nur Vermutungen an dieser Stelle). Und selbst wenn kann man ja erklärend sachlich damit umgehen.

      Insgesamt kann ich es aber sehr gut verstehen, unter dem eigenen Namen veröffentlichen zu wollen. Selbst als outingängstlicher Mensch ist man ja stolz auf sein Werk und möchte offen zu dem stehen können, was man geschafft hat. Und wenn man ohnehin schon eher offen im Umgang mit der eigenen Neigung ist, würde ich da keine größere Gefahr sehen.

      Alternativ: Gäbe es die Möglichkeit, nur den Nachnamen im ganzen zu drucken? So kann man es auf dich beziehen, aber niemand, der es zufällig findet, könnte es mit Sicherheit dir zuordnen.
      Also ich habe meinen BDSM-Roman unter Pseudonym veröffentlich.
      Das werde ich auch mit weiteren machen, einfach, weil ich privat ein richtig spießiges Leben führe, bei dem es zu einer Katastrophe führen würde, wenn ich mich total outen würde (jedenfalls denke ich das, :rot: ).
      Für mich persönlich wäre es nicht so schlimm, aber ich möchte auf keinen Fall, dass meine Kinder dadurch irgendwelche Nachteile erleiden.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Schwieriges Thema... Befasse mich gerade auch selber ein wenig damit, komme aber zu dem Schluss, dass ich mit einem Pseudonym gut leben kann und möchte.
      Nicht jeden geht alles über mich an, finde ich. Gerade in einem Bereich, wo viel Unfug betrieben wird und man sich "Feinde" machen kann. Wenn es nicht nur um Sex, sondern BDSM geht, sind bestimmt viele Menschen intolerant und du solltest zumindest gut darüber nachdenken, ob du dich und dein Umfeld (Kinder!) nicht schützen musst.
      Gleichzeitig bin ich aber auch für Offenheit und finde es gut, gerade in der heutigen Zeit entspannt mit solchen Themen umzugehen und damit sogar als Vorbild voranzugehen.
      Falls du es also ganz öffentlich machst, finde ich das mutig und stark! :yes: