Ist euch eine "korrekte Ansprache" des dominanten Parts wichtig?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Das Wichtigste bei der Anrede ist, dass sie zur Beziehung und zu beiden Partnern passt. Klare Verhältnisse sind dabei wichtig und dass sich beide wohlfühlen.
      In einer ehemaligen Beziehung meinte mein Partner, dass ihm eine besondere Anrede nicht wichtig sei. Da er aber trotzdem immer klar seine Positionen vertreten hat, sehr geradlinig war, gleichzeitig aber auch eine leichte natürliche Lässigkeit gelebt hat, hat diese Einstellung gut für mich gepasst. Vornamen und Spitznamen waren an der Tagesordnung.
      In meiner aktuellen Beziehung war die Anrede anfangs nie wirklich Thema, was auch deran lag, dass mein Partner sich erst nach ein paar Monaten nachdem wir zusammenkamen mit seiner BDSM-Neigung geoutet hat. Meist hab ich ihn mit Vor- oder Nachnamen angeredet (sein Nachname ist schön kurz), zum Teil auch spielerisch mit "Herr" und Nachname.
      Als aber einmal ein Szene-Paar bei uns eingeladen war, von dem mein Dom/Partner meinte, dass die beiden recht viel Wert auf Hierarchien und Korrektheit legen, habe ich meinen Dom während des Besuchs permanent mit "Herr" angeredet und gesiezt. Das hat mich zuerst viel Konzentration gekostet, ging dann aber plötzlich wie von selbst. Dem Besuch ist meine Rolle nicht aufgefallen. Sie fanden vielmehr, dass ich sehr gut erzogen sei. :D Irgendwie hat mich das Ganze auch recht gekickt. Seitdem falle ich in Sessions und beim Sex in eine Art gesteigerten Sub-Modus und sprech IHN währenddessen fast automatisch mit "Herr" und "Sie" an.
      Mein Herr möchte, dass ich ihn so anspreche... wenn ich da bin, bekomme ich jedoch den Mund kaum auf. Ich kann das irgendwie nicht, es kommt mir so komisch vor. Er hat das dann auch schon ziemlich bestimmt eingefordert...

      wenn wir schreiben, erwartet er ein „Herr“ mindestens nach einem Ja oder Nein... das fällt mir leichter weil es nur geschrieben ist und nicht ausgesprochen ...
      Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
      - Oscar Wilde -
      Ich mag es sehr, meinen Herrn mit "mein Herr" anzusprechen.
      Zu Beginn fiel es mir überhaupt nicht leicht und es war sehr gewöhnungsbedürftig. Aber inzwischen kann ich es mir nicht mehr ohne diese Ansprache vorstellen.
      Es gibt Momente in denen ich zickig und eingeschnappt reagiere. Da fehlt dann mal das "mein". Aber das kommt höchstens alle 2 Monate mal vor.
      Ich mag es auch sehr, wenn er mich als "meine Sub" betitelt.
      Wir haben keine Absprache, keine definierte Anrede in unserer Dreierbeziehung. Getreu dem Motto "Alles im Fluss". Die schönste Anrede, die mir neulich zu Teil wurde, war "meine geliebte Sub".

      In Momenten großer Hingabe nenne ich ihn mein Herr, aber er verlangt es nicht. Wie sich das noch entwickeln wird, weiß ich nicht. Es bleibt eine Reise und ich freue mich auf unseren Weg.
      Wer den Drachen weckt, darf das Feuer nicht fürchten.
      Etwas selbstironisches zum Schmunzeln:

      Während der Session fragte ich Sie unüberlegt und voller Größenwahn: "Welcher Gott bin ich eigentlich für Dich?"
      Leicht verstört guckte Sie mich an und sprach: " Gott des Lauches!?".

      So kam ich zu meinem ehrenwerten Titel und Anrede: "Dom Lauch" und Sie zu ein paar Spuren auf ihrem sexy Po :)
      Also mir hilft es unglaublich, in den Top-Headspace reinzukommen, wenn ich mit einem Titel angesprochen werde. Ich bin dann nicht einfach nur Aharon, sondern Lord, Herr oder Gebieter - daran jedesmal (oder zumindest sehr oft) wenn Sub etwas sagt, erinnert zu werden, macht mit mir schon was auf der Gefühlsebene und erleichtert es mir, dominant zu handeln.

      Umgekehrt finde ich Titel nicht so wichtig, mein Bottom-Headspace ist mir etwas einfacher zugänglich, aber ich benutze sie natürlich trotzdem, weil Top das meistens sehr freut, wie mich selbst als Top auch ^^
      Ich brauche das im Machtgefälle auch, mein Herzensmensch, Mylord zu nennen. Dies gibt mir eine zusätzliche intensive Verbindung, aber.... Ich entscheide wann und lasse es mir nicht aufzwingen. Ich muss es einfach fühlen, diese Verbundenheit, um diese Anrede über die Lippen zu bekommen. Anfangs ist es dann noch eher zart und verhalten, oft kommt es nur kurz flüsternd zum vorschein, steigert sich aber im Verlauf bis hin zum euch statt Du. Im normalen Umgang sage ich gerne "mein Herz" eben weil er ein Teil meines Herzens ist.
      Ich mag eine D/S-Anrede.. wenn sie glaubhaft rüberkommt. Dabei habe ich auch festgestellt dass ich „Herr“ als sehr distanziert empfinde, „mein Herr“ wiederum nicht.
      Im Maledom-Szenario ist für mich (!) die „korrekte“ Ansprache des dominanten Parts „mein Herr“ bei „meiner“ Sub, also wenn auch eine Zugehörigkeit besteht.

      Ist mir die korrekte Anrede wichtig?
      Wenn das Machtgefälle funktioniert und spürbar ist, dann ist die Anrede eigentlich nicht notwendig, dann bestehe ich auch nur selten darauf, wenn sie aber korrekt kommt, dann ist die Anrede das Sahnehäubchen.
      Ist das Machtgefälle kaum spürbar, dann bringt eine Anrede auch wenig, weil ich sie dann künstlich empfinde.

      Ich würde gerne vermehrt auf einer korrekten Anrede bestehen, aber unter Zwang funktioniert das selten gut. Ein „ich liebe dich“ kann man ja auch nicht erzwingen wenn der andere das nicht so empfindet.

      Die Anrede sollte zur generellen Kommunikation des Paares passen, wird mehr gesprochen ist sie vermutlich wichtiger, versteht man sich ohne Worte wird sie unwichtiger.
      Dann bin ich wohl auch eine Ausnahme, denn ich finde der Vornamen reicht völlig aus. Egal auf welcher Seite ich gerade bin, ob oben oder unten.. Ich habe es bisher in all den Jahren nie anders gemacht und eine besondere Anrede war nie Thema bei meinen Partner*innen. Ich kannte bisher nur Paare die das auch so machen, also auf eine besondere Anrede verzichten. Nur ein einziges Mal habe ich eine Rüge bekommen, da habe ich nämlich zu viel geflucht :rot:
      Gerade wenn es heiß her geht und Sub zu betteln beginnt mag ich es als Top sehr wenn ich dabei meinen Vornamen höre, egal ob gewimmert oder gestöhnt.. ich finde es heiß. :saint:
      Ja, tatsächlich wird da von uns beiden Wert darauf gelegt.

      Wobei sich die "korrekte Ansprache" bei uns in einem ganz anderem Rahmen bewegt:

      Schweinehund, Flegel, Mistkerl oder auch zu gern Prinzessin :evilfire:

      Um nur eine kleine Auswahl zu nennen, wie ich meinen Hunter gerne nenne.
      Das gehört dazu und bringt ganz oft den Einstieg in unsere Interaktion. :dance2:
      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)
      Bei uns braucht es auch keine spezielle Anrede. Wenn mir danach ist, kommt das "mein Herr" meist aber vom ganz allein.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Wir haben es interessehalber dieses Wochenende mal getestet. Fazit: Brauche ich nicht, gibt mir nichts. Fand es nur in ganz wenigen Momenten passend. Wenn sie diese Momente in Zukunft trifft, dann gut. Wenn nicht, dann ist es auch kein Drama. Auch ihr gibt es nichts, wenn sie mich speziell anreden muss.

      Sie hingegen bat mich vor einiger Zeit bereits darum das ich sie speziell anspreche wenn wir uns in Machtgefälle Momenten befinden. Das finde ich so auch gut, auch der „Name / die Bezeichnung“ welche sie sich ausgesucht hat finde ich stimmig.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."