Rangordnung "diskutieren"

      Hmh ich denke nicht das ich die Rangordnung diskutiere, aber wenn ich zu lange zu folgsam bin und er somit sehr locker sein kann dann frage ich mich hin und wieder ob ich mir nicht viel mehr rausnehmen könnte und teste das dann - ich mag es wenn ich dann dran erinnert werde wo mein Platz ist und das dann auch spüre. Dann ist auch erstmal wieder lange Ruhe.
      Aber ich glaube das liegt einfach daran das ich seine Kraft gerne spüre und gerne dezent auf meinen platz gewießen werde...
      Artig brav und wohlerzogen ist bei mir wohl sehr gelogen
      Ich tendiere auch dazu ab und an etwas aufmüpfig und schlecht gelaunt zu werden wenn mir die Führung fehlt. (Manchmal hab ich auch meine 5 Minuten, in denen ich mich einfach für mich selbst behaupten will. Aber die kommen eigentlich mit Ankündigung.)

      Aber wenn wirklich etwas nicht stimmt, kann man sich drauf verlassen, dass ich das anspreche.
      So auch, wenn Dom den Wink nicht versteht. Was ich jetzt noch nicht mal zu wirklichen Problemen zählen würde.
      Ich bin mir aber schließlich irgendwo bewusst, dass ich ein Spiel spiele und das soll der Beziehung nicht Schaden.

      @McGalagher vielleicht sollte man dieses Gespräch einfach ganz offen mal mit Sub führen um zu sehen wie sie tickt. Damit man den "Code" versteht. Und sich nicht dumm und dusselig (fehl)interpretieren mussen. :)
      Nein, Rangordnung diskutieren ist nicht meins. Ist mir auch zu anstrengend und macht für mich persönlich keinen Sinn. Ich habe mich ja freiwillig dazu entschieden mich in dieses Verhältnis zu begeben, entweder ich mach mit oder ich lass es :pardon:

      Was ich durchaus mal mache ist, dass ich in Alltagssituationen oder auf steilvorlagen hin :whistling: etwas necke, das sind für mich völlig unterschiedliche Situationen und vor allem Denkansätze. Diese Neckereien mag ich allerdings sehr gern - außerdem bin ich ja kein stummer Diener ;)
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)

      Thera schrieb:

      Aber wenn wirklich etwas nicht stimmt, kann man sich drauf verlassen, dass ich das anspreche.
      So auch, wenn Dom den Wink nicht versteht. Was ich jetzt noch nicht mal zu wirklichen Problemen zählen würde.
      Ich bin mir aber schließlich irgendwo bewusst, dass ich ein Spiel spiele und das soll der Beziehung nicht Schaden.
      Das ist genau das auf was ich hinauswollte. Und da dann noch eine Schippe draufzulegen und sich dann zurück zu ziehen und die Beziehung in Frage zu stellen halte ich gefährlich.
      Auch Sub hat für mein Verständnis gerade bei sowas eine Verantwortung für Dom.

      LG
      McG
      @McGalagher

      Ja das setze ich mal in einer guten Beziehung voraus, wenn das nicht funktioniert das man die Signale seines Partner im Ernstfall nicht deuten kann, stimmt für mich was ganz gewaltig nicht, dass andere war für mich eher in die Richtung "Rangordnung diskutieren auf subneckisch" gedacht...
      Bisher waren die meisten meiner BDSM-Beziehungen in einer klaren MaleDom/FemSub-Konstellation ohne Switcher-Aktivitäten. In den Sessions habe das Necken als das Austesten der Grenzen verstanden, was auch durchaus auch seinen Reiz hatte. Die grundsätzliche Rollenverteilung wurde dabei nicht in Frage gestellt und wäre auch völlig fehlplaziert gewesen.

      Zu 24/7 habe ich leider bisher nicht so viele Erfahrungen machen können, kann mir das ganze aber auch sehr gut vorstellen. Dabei wäre mir dann wichtig, dies gemeinsam festzulegen und dann auch an diesem Rollenmuster festzuhalten. Solche Diskussionen über Rangordnungen, sind für mich Indizien das grundsätzliche Probleme in der Beziehung vorhanden sind. Dies könnte durch mangelnde Aufmerksamkeit oder Führung verursacht sein, aber auch das etwas in den Vorstellungen über die Beziehung nicht passt. Gibt aber bestimmt noch 100 weitere mögliche Gründe.

      Wenn ich mich mit meiner Partnerin nach längerem kennenlernen, gemeinsamem spielen, reden etc. dazu entschieden habe eine klare Machtkonstellation zu leben, dann erwarte ich das sich daran gehalten wird. Ich habe keine Lust permanent das Rad neu zu erfinden. In meiner Vorstellung soll Sub mir mein Leben erleichtern und erhält dafür eine Menge unterschiedlichster Vorteile. Permanente Diskussionen über Rangordnung, was in diesem Fall das Beziehungsfundament/-format bildet, sind da sicher fehl am Platz.

      Wenn Sub etwas nicht passt soll sie mir das sagen oder anderweitig mitteilen. Ich habe keine Lust, und häufig weder die Zeit noch die Nerven, mich durch das Dickicht von möglichen Verhaltensinterpretationen durchzuarbeiten.

      Nur um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Es kann immer über alles gesprochen werden, was nur nicht geht, ist es permanent alles in Frage zu stellen, denn dann ist es vielleicht auch einfach nur die falsche Beziehung.
      Nein, ich diskutiere keine Rangordnung. Eine Rangordnung klingt für mich auch eher nach Tierreich als nach meinem BDSM.

      Klar kenne ich das Bedürfnis Grenzen auszutesten, zu sehen wie weit ich gehen kann. Aber sobald es ein ernstzunehmender Machtkampf um die pole Position wird, hat mein Gegenüber in meinen Augen schon verloren. Alleine der Wunsch danach, die Hierarchie anführen zu wollen heißt für mich, dass etwas ganz grundlegendes nicht stimmt und ist bisher immer der Anfang vom Ende gewesen. Zudem, wie @FraeuleinDS schon schrieb, begebe ich mich freiwillig in die mir angedachte Position und finde es müßig, um etwas zu kämpfen, was ich (eigentlich) gar nicht will :pardon:
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Früher wäre das auch ganz ein ganz normales Verhalten von mir gewesen, daher kann ich deine Sicht durchaus verstehen und werde einen Teufel tun etwas dagegen zu sagen.
      Zumal jeder eine andere Sicht hat und jede davon für mindestens eine Person richtig ist.

      Heute kann ich allerdings sagen, dass es für mich nicht mehr in Frage kommt.
      Ganz einfach weil ich es nicht mehr will und auch nicht mehr brauche.
      Wenn ich jemanden kennenlerne und merke, dass ich nicht genug auf ihn reflektiere, um seine Macht anzuerkennen, dann ist für mich ein Punkt gekommen, an dem ich nur noch auf freundschaftlicher Ebene weiter kommuniziere.
      Ich will nicht dauerhaft gegen jemanden ankämpfen müssen, um die Bestätigung zu kommen, wo mein Platz ist. Dieses "Spiel" ist für mich mit Zweifeln verbunden, welche zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten führt. Es ist einfach nicht das, was ich suche und auch nicht das, was mich erfüllt.

      Dieser Wandel kam damals, als ich ein Paar kennenlernte, das TPE lebte und mich daran teilhaben lies.
      Diese Erfahrungen werde ich nie vergessen, denn sie haben mir eine Tür auf dem Weg zu mir selbst geöffnet.
      Dafür bin ich ihnen ewig dankbar.

      Es ist einfach ein anderes Gefühl, wenn die Machtverhälltnisse von Anfang an klar definiert sind, denn genau dieses Machtverhältnis stellt die Basis für H/s dar. Es ist die Basis, dass ich Vertrauen fassen und mich fallen lassen kann.
      Es ist mir ein Bedürfnis zu dienen, ihm zu gefallen und ihn zufrieden zu stellen. Genauso wie ich weiß, dass er auch meine Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert und ich mich immer in seine Arme fallen lassen kann.
      Ich kann mit Provokationen dabei nichts anfangen und das nicht nur, weil die darauf folgenden Strafen so unschön sind, dass man sie definitiv keine zwei Mal erleben möchte.

      Diese klaren Machtverhältnisse geben mir die Sicherheit, die ich brauche, um mich fallen zu lassen und einfach ich zu sein.

      Ich weiß nicht wie ich es besser Beschreiben soll, denn ich bin leider kein Wortakkrobat, aber ich hoffe, dass es einigermaßen verständlich ist, was ich ausdrücken wollte.