Wie einfach können / müssen / sollen Spielbeziehungen sein?

      Meine Spielbeziehung ist eigentlich sehr einfach, innig, sehr vertraut, ein guter - sehr guter Freund, Vertrauter.
      Aber eine Lebensbeziehung wäre es nicht.
      Unsere Beziehung ist einfach aber dennoch auch tief.
      Ich vertraue ihm - ich kann ihm private Sorgen mitteilen, er hat immer ein Ohr dafür.
      Manchmal ist es auch komplizierter wenn der eine etwas mehr braucht.. Man ist halt "nur die Spielbeziehung",
      Was nicht heißt das dass einen niedrigen Stellenwert hat!
      Überhaupt nicht ;)

      Ich möchte diese innige Freundschaft zu dem Mann der all das mit mir tun darf, dem ich mich hingebe, unterwerfe - niemalsnicht missen :love:
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Für mich darf die Spielbeziehung locker sein - in Bezug auf die Treffen. Aber mit dem Menschen möchte ich eine Verbundenheit spüren und den Kontakt pflegen. Ich bin nicht der Typ Frau der mal rasch eben alle paar Wochen für eine Session Zeit hat und gut ists.

      Auch wenn ich verheiratet bin und ein Kind habe, so habe ich auch mit meinem Spielpartner (fast) täglich Kontakt. Wir schreiben mal mehr und mal weniger. Und dabei geht es nicht um SM, Aufgaben und Regeln. Nein, vielmehr gehts da auch darum was wir machen, wie es uns geht, was wir so planen ... Dieses gegenseitige Interesse ist sehr schön und verbindet einen irgendwie. Aber wenn wir keine Zeit oder Lust zum schreiben haben ist das auch okay.

      Wenn wir uns treffen - ca alle zwei Wochen - dann ist das zwar schon zum "spielen". Doch auch da ist Zeit für Gespräche ausserhalb SM, etwas Essen, mal gemütlich auf die Terasse sitzen. Zb. beim letzten Treffen war ich sehr aufgewühlt da bei mir an dem Tag noch einiges schief gelaufen ist ... das hatte dann auch Platz, da war das Verständnis dafür da das ich erst mal runter kommen musste von der ganzen Aufregung.

      Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Spielbeziehung, da war sonst praktisch nichts privates. An einem Tag wie dem eben erwähnten hötten wir trotzdem ganz normal "gespielt", was ich dann aber bestimmt nicht genauso gut hätte geniessen können wie nun bei meinem jetzigen Herrn wo diese Verbundenheit da ist.

      Wie einfach können/sollen/müssen Spielbeziehungen für mich also sein?
      - Sie soll unkompliziert sein, darf nicht einengen
      - Gegenseitiges Interesse am Menschen muss da sein
      - und so kann es wundervoll sein :)
      So locker wie möglich, so eng wie nötig... hätte ich vor einigen Jahren noch gesagt.

      Es ist doch nunmal so: Es ist eine SpielBeziehung.
      Und wie es verschiedene Arten der Beziehung gibt, gibt es verschiedene Vorstellungen dazu. Wie wir ja schon festgestellt haben gibt es kein Patentrezept, da jeder andere Ansprüche hat.
      Als polyamor ausgerichteter Mensch suche ich naturgemäß (?) eher engere Bindungen, kann inzwischen durch Erfahrung jedoch auch mit lockeren Beziehungen umgehen. Eines halte ich jedoch für essentiell:
      Wenn der (Spiel-)Partner einen im Rahmen der Spielbeziehung braucht, sollte man für sie/ihn da sein.
      Ich kann jetzt nur einmal von mir ausgehen.
      Aber mir sind Kontakt und Vertrautheit zwischen den Treffen schon wichtig.
      Zwar lebe ich in einer Ehe, sie könnte ja eventuell auch in einer Beziehung leben, jedoch ist für mich die Spielpartnerin genauso wichtig. Deswegen, und weil ich kein "Mehr-Sub-Spieler" bin, interessiert mich ihr Leben, sofern ich wissen darf auch ihr Stinoleben, ebenso. Sie zu fragen wie es ihr geht oder sie sich fühlt. Oder sich den Tages-/Wochenbericht geben zu lassen gehört für mich einfach dazu.
      Auch in einer Spielbeziehung. So habe ich es eigentlich, die letzte davon einmal ausgenommen da ich echt keine Zeit hatte, immer gehalten. Und meinen Partnerinen hat es auch "gut getan". Sie sahen, so zumindest das Feedback der Mehrzahl, sich nicht nur als "Spielobjekt", sondern auch als Mensch und Persönlichkeit wahr genommen.

      Und ich verneine den Einwurf, dies grenze schon an Stokken.

      Nur eine "reine Spielbeziehung" ohne weiteren Kontakt, bringt mich emotional in die Rolle eines Dienstleisters.
      Und diese Abesicht habe ich nun wirklich nicht.

      Aber wie gesagt: alles nur ganz subjektive Eindrücke.
      interessantes Thema ^^
      Ich denke das geht alles.
      Je nachdem wie man das ganze Angeht und mit welchen Anforderungen.

      Ich hatte über ein Jahr eine reine Spielbeziehung.
      Diese reine Spielbeziehung war von Anfang darauf ausgelegt, miteinander zu spielen.
      Nicht mehr und nicht weniger.
      Wir schrieben regelmäßig, aber nicht täglich. Da war mir täglicher Kontakt nicht so wichtig.
      Wichtig war mir, das er sich an Vorgaben hält , wir unkompliziert miteinander spielen können und ich für ihn da bin wenn was ist.

      Eine zeitlang haben wir das ganze dann auch intensiviert mit täglicher Kontrolle und Aufgaben. Eine absolute Kontrolle über ihn durch mich und Abgabe jeglicher eigener Entscheidungen.
      Dieses war für uns beide im Endeffekt aber too much wenn es net der eigene Partner ist.

      Aktuell habe ich neben meiner Ehe noch einen Mann den ich liebe.
      Aus dieser liebe ist auch eine Spielbeziehung entstanden.
      Hier geht es nicht ohne Nähe, ohne tägliches schreiben und co.
      Da ist ein fehlendes Guten morgen schon ein Seufzer.
      Diese Spielbeziehung steht aber auch auf einen ganz anderen Fundament und wurde auch gänzlich anders gestartet.

      Jeder kann seine Beziehung leben wie er mag.
      Wichtig nur, daß beide in der Spielbeziehung die gleichen Ansichten wie es sein soll, haben.
      Ich denke, eine mustergültige Generalaussage wird man in diesem Thema kaum finden.
      Es ist so unterschiedlich, wie die Menschen selbst!

      Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich von reinen Spielbeziehungen nichts habe. Ich möchte das Spiel nur mit dem Menschen spielen, den ich liebe und das ist (in meiner Welt) auch nur meine Partnerin. Vielleicht ist das eine altmodische Betrachtungsweise, aber für mich macht das Spiel (wie auch Sex generell) mit Liebe einfach mehr Spaß. Die Verbindung und die Vertrautheit (und das Vertrauen, welches doch die Basis des ganzen Spiels ist) ist in Liebesbeziehungen doch eine ganz andere (und in meinen Augen viel tiefere) als in reinen Spielbeziehungen.

      Ich verteufel es nicht im geringsten, wenn andere das anders sehen. In der Vergangenheit habe ich durchaus auch anders gelebt und Spiel und Liebe versucht zu trennen. Aber für mich funktioniert das einfach nicht und ich bin viel glückicher so wie ich es jetzt lebe.