erfahrung vs unerfahren

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      erfahrung vs unerfahren

      Hallo ihr lieben. Ich hoffe das Thema ist richtig. Wenn nicht einfach löschen. Oder verschieben.

      Also zu meinen Fragen, eine kleine Einleitung.
      Ich und auch mein Dom sind an einer Stelle angekommen, wo wir beide sagen das ist Neuland für uns. Eine Stelle wo wir uns beide zusammen aufmachen und erfahrung sammeln. Gemeinsam.
      Nun hat mein Dom mal gesagt das er Angst hat das ich mal ankommen könnte und sage ich möchte eine spielbeziehung mit einem 'erfahrenden' Dom. Das hab ich gleich abgelehnt weil ich es interessanter finde zu sehen wie Dom und auch ich als Sub zusammen weiter wachsen.

      Nun beschäftigen mich aber die Fragen

      An Subs könnt ihr mit einem 'unerfahrenen' Dom etwas anfangen? Und wenn nicht wieso?

      An die Doms, wie sehen die 'erfahrenen' die 'unerfahrenen'?

      Und die 'unerfahrenen' Doms habt ihr irgendwie Angst das ein erfahrener Dom eure Sub ab"werben" könnte?

      Bin gespannt auf die Antworten. :)

      Faith

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Faith ()

      Ich denke, es ist nicht unbedingt wichtig, wie erfahren eine Person ist bzw. Dom. Für mich persönlich hat es einiges mit Ausstrahlung und Leidenschaft zu tun. Klar, ein erfahrener Dom weiß mit überraschenden Reaktionen umzugehen, er weiß, wann er härter sein kann ohne gleichzeitig schädigend zu sein... aber um mich fügen zu können, muss ich einen größeren Respekt vor der Person haben und den können sich unerfahrene auch beschaffen.
      Weswegen ich dennoch nicht zu einem Anfänger gehen würde ist: durch Vorgeschichten sind die ein oder anderen "geschädigt". Ein Anfänger kann durch experimentieren und unerfahrenheit vieles auch kaputt machen
      Also ich persönlich finde es sehr gut gemeinsam zu wachsen. Es ist sehr intensiv und baut viel Nähe auf. Zumindest ist das bei uns so. Es wäre für mich unvorstellbar wenn wir diesen Weg getrennt voneinander gehen würden. :love: ich muss dazu sagen das mein Dom schlicht ein Naturtalent ist :D ich kann mir nicht vorstellen was ein anderer Dom da besser machen könnte. Kommunikation ist bei uns groß. Alles wird bequatscht, reflektiert und drüber philosophiert :blah:
      Hallo liebe @Faith,

      ob erfahren oder unerfahren. Beide Ausgangspositionen haben ihren Reiz.

      Ich persönlich schätze beide Seiten. Ist er erfahren, kann ich mich ein Stück zurücklehnen. Vielleicht ein bisschen mehr Urvertrauen in das, was er tut.

      Ist er unerfahren, gibt es definitiv viel mehr Feedback von meiner Seite. Einfach damit er auch die Möglichkeit hat, zu lernen und zu wachsen.

      Insgesamt betrachtet, ob erfahren oder unerfahren, beide sollten immer offen bleiben. Für neues, anderes. Man neigt ja doch gern zu "Altbewährtem".

      Und die Angst, welche dein Partner sorgt, ist sicherlich nicht unbegründet. Allerdings, er sollte im Auge behalten: auch er wächst und entwickelt sich. Genau wie du. Niemand kann euch heute sagen, was morgen oder in 1-2 Jahren sein wird. Aber die Zeit, die ihr jetzt zusammen habt, die ist tatsächlich eine ganz besondere.

      Herzlichst

      K.

      Faith schrieb:

      An die Doms, wie sehen die 'erfahrenen' die 'unerfahrenen'?

      Und die 'unerfahrenen' Doms habt ihr irgendwie Angst das ein erfahrener Dom eure Sub ab"werben" könnte?
      Moin @Faith

      1. Wie sehe ich einen Dom mit mehr Erfahrung auf meinem Lieblingsgebiet als ich?
      -- Ich freu mich über den Erfahrungsaustausch.
      2. Wie sehe ich einen Dom mit weniger Erfahrung auf meinem Lieblingsgebiet als ich?
      -- Jeder fängt mal an und wenn er einen Erfahrungsaustausch wünscht, würde ich mich dem Gespräch nicht entziehen.
      3. Es wird immer jemanden geben, der mehr Erfahrungen hat als ich. Aber es gehören ja mehr Dinge als "nur" Erfahrung zu einer (Liebes)Beziehung und wenn ich mir Deinen Profiltext zum Thema Parnter ansehe emfindest Du wohl ähnlich. Von daher habe ich keine Angst das ein erfahrener Dom meine Frau abwerben könnte, weil dazu stehen wir viel zu fest zueinander.

      viele Grüße
      Thunder
      Das kommt ganz darauf an was BDSM für einen ist:
      Wenn man es als das verzierende Sahnehäubchen auf einer existierenden Beziehung nimmt ist eine gemeinsame Entwicklung sicherlich was schönes.

      Hat man jedoch ein inneres Verlangen danach sieht das schon anders aus. Bekommt die sub-Seite dann mit wie der dominante Part mit sich kämpft und an einigen Stellen unsicher ist, dann schwindet der gewünschte Eindruck der Stärke sehr schnell. Und damit wächst der Frust auf beiden Seiten. Der dominante Part _kann_ die gewünschte Stärke in dem Fall nämlich nicht allzeit liefern.

      Von der Dom Seite ist es Geschmackssache: eine unerfahrene Sub ist leichter zu führen, oft bereitwilliger was auszuprobieren, aber man muß eben (wieder) bei Null anfangen und die Grundlagen und das Mind-Set aufbauen (i.e. die üblichen Unsicherheiten und Kämpfe mit sich Selbst durchstehen). Eine erfahrene Sub hingegen hat diese Entwicklung schon hinter sich. Dafür tauchen andere Barrieren auf. Oft sind sie durch Erfahrungen vorbelastet und bei weitem nicht mehr so offen für neues wie eine unerfahrene Sub. Dafür hat man meistens eine stärkere Persönlichkeit an seiner Seite, was das überwinden dieser Barrieren auch nicht unbedingt leichter macht :)

      Am Ende ist es aber in beiden Fällen sehr lohnend sich die Arbeit zu machen.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Moon-Beast ()

      Für mich hat BDSM vor allem etwas mit Vertrauen und Phantasie zu tun.

      Arschloch bleibt auch nach 20 Jahren Erfahrung eins und jeder Sub ist zu raten, sich zu entfernen wenn kein Vertrauen (mehr) entgegengebracht werden kann, weil er z.b. betrügt oder über Grenzen trampelt.

      Und wer keine Phantasie hat, der kann vielleicht nach Drehbuch ne Session planen, ob es dann für beide erfüllend ist, na ja, wage ich mal zu bezweifeln, aber jedem das Seine.

      Von daher, ein erfahrener Dom hat seinen Reiz, aber Vertrauen und Phantasie noch mehr ;)
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)

      Faith schrieb:

      An Subs könnt ihr mit einem 'unerfahrenen' Dom etwas anfangen? Und wenn nicht wieso?
      Das kommt immer ganz darauf an. Ein Dom muss für mich nicht unbedingt praktische Erfahrungen haben, aber er muss sich gut Informiert haben (wo sollte man nicht schlagen, wo muss man beim Bondage aufpassen, wie achte ich auf meine Sub etc - soweit man das aus "Büchern" lernen kann) und vor allem muss er freudig und neigierig an die Sache ran gehen. Das sind einfach Grundlagen, die ein Dom (meiner Meinung nach) mitbringen sollte.

      Unerfahrenheit ist höchstens dann noch ein Knackpunkt, wenn Dom noch Hemmungen hat, die er erst abbauen muss. Dafür habe ich zwar volles Verständnis, aber nachdem ich fast 6 Jahre eine Vanilla-Beziehung geführt habe, weil mein damaliger Freund sich nicht überwinden konnte, habe ich dafür einfach keine Nerven mehr.

      Ansonsten, wenn es echt nur an der praktischen Erfahrung fehlt... nein, das wäre kein Argument dagegen. Die bekommt er dann ja. ^^
      Der riesige Vorteil an einem "unerfahrenen" Dom ist, dass ich nicht versuche, mich mit seinen vorherigen Subs zu vergleichen - er hatte schließlich keine. Und dieser Aspekt ist (bei mir) nicht zu verachten.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      Moon-Beast schrieb:

      Das kommt ganz darauf an was BDSM für einen ist:
      Wenn man es als das verzierende Sahnehäubchen auf einer existierenden Beziehung nimmt ist eine gemeinsame Entwicklung sicherlich was schönes.

      Hat man jedoch ein inneres Verlangen danach sieht das schon anders aus. Bekommt die sub-Seite dann mit wie der dominante Part mit sich kämpft und an einigen Stellen unsicher ist, dann schwindet der gewünschte Eindruck der Stärke sehr schnell. Und damit wächst der Frust auf beiden Seiten. Der dominante Part _kann_ die gewünschte Stärke in dem Fall nämlich nicht allzeit liefern.
      @Moon-Beast ich frage mich gerade was genau du damit sagen willst? Ich kann Dir versichern, auch wenn man in einer Beziehung ist und BDSM nicht 24/7 lebt, existiert ein großes inneres Verlangen danach. Ich denke die innere Einstellung und Wertschätzung zum Partner ist da wichtig. Viel wichtiger als das Dom immer perfekt seine Rolle spielen muss. Perfektion gibt es nicht. In jeder BDSM Beziehung begibt man sich auf eine Reise, eine Entwicklung startet. Weil Menschen eben unterschiedlich sind. Auch wenn man jahrzehntelange Erfahrung hat - so ist doch bei einem neuen Partner auch erstmal alles wieder neu. Und gegen Unsicherheit in der Praxis hilft ein altbewertes Mittel: Kommunikation und Verständnis :)
      Ich sehe es ähnlich wie @WaterLily.
      Auch ein unerfahrener Dom sollte sich zumindest theoretisch schon über einiges bewusst sein.
      Und gewillt sein, die Führung zu übernehmen.
      Ich selbst empfinde mich zB nicht im Entferntesten als erfahren, aber was mir inzwischen teilweise an Nichtwissen bei Doms untergekommen ist, die sich selbst als "erfahren" bezeichnet haben bzw. als mehrjährige Praktiker, das ist hanebüchen und erschreckend.
      Was mich auch abschreckt, ist, wenn ein unerfahrener Dom alles, wirklich ALLES bei mir abfragt. Ich möchte seine Führung spüren, seine Stärke. So schön es ja ist, nach Wünschen gefragt zu werden oder danach, ob es gut war, ist. Das kann jedoch ziemlich nerven, wenn jeder 2. Satz daraus besteht.Und ich auch noch merke, es ist keine wirkliche interessierte Nachfrage, sondern angelesenes So-Soll-Es-Sein. Also wenn es nicht authentisch wirkt.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Artepus schrieb:

      Gerade wenn beide unerfahren sind, ist es doch um so entspannter.
      Theoretisch.
      Zumindest wenn das Ganze quasi die Weiterentwicklung einer bis dato bestehenden Vanilla-Beziehung mit breiter Vertrauensbasis ist.
      Wenn zwei Anfänger ohne solche Basis aufeinanderstoßen kann es schnell passieren, daß da sehr unterschiedliche Erwartnugshorizonte aufeinandertreffen, wenn die Partner sich unterschiedlich schnell weiterentwickeln (wollen), und keine Seite Erfahrungswerte damit hat, wie man mit solchen Konflikten umgehen kann. Das bleibt dann ziemlich schnell nicht mehr entspannt sondern wird tragisch.
      Ich kann Moon-Beast nur beipflichten, dass beides seine Vorteile und Nachteile hat, wie es ja immer so ist.
      Eine gemeinsame Reise ist und bleibt es dennoch und ich finde gerade diese ist ungeheuer spannend.

      Aber es kommt natürlich auch darauf an, was überhaupt gewünscht ist.
      Wenn man eigentlich gar keinen Bock auf die ganze Arbeit und Dramen hat, dann sucht Dom sich besser etwas fertiges (i.e. erfahren, gut ausgebildet). Will man die Marotten und Neurosen jedoch selbst erzeugen, dann wählt man einen Welpen.
      Und wer echt "verrückt" ist, der sucht im Schutzprogramm für subbies nach einem Exemplar, das vielleicht völlig verkorkst ist, aber mit Engagement und Liebe was ganz tolles werden kann.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Luxx und ich reisen ja nun grade gemeinsam hin wo es uns hinzieht. Manchmal wünschte ich mir schon jemand mit mehr Erfahrung , aber anwerben lassen würde ich mich nicht. Ich bin Seine und basta.

      Insofern kann ich nur sagen unerfahren ist mir lieber, hab ja, selbst noch sehr wenig.

      @Mars was ist denn das Schutzprogramm für subs? Sorry fürs OT
      @nunna "Schutzprogramm für Subbies" soll wohl heißen, Dom hat selber einen an der Waffel und sucht sich, durch Zufall, immer die besonders schwierigen Fälle aus und manövriert sich von einem desaströsen Debakel ins nächste :D Es gibt KEIN Schutzprogramm für Subbies! Ich vermute, @Mars hat den :ironie: Smiley vergessen einzufügen :pardon: Oder @mars?


      Meiner Meinung hat beides seinen Reiz, spannend ist der gemeinsame Weg auf jeden Fall, egal in welcher Konstellation :thumbsup:
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Ich denk zwar schon dass ich ein bissle Erfahrung hab-

      aber bei jeder neuen Beziehung fängt man mE von vorn an.

      Natürlich sollte zumindest DOM, besser auch SUB sich
      über medizinische Dinge schlau lesen oder auch mal
      einen Kurs besuchen (zb wie schlag ich richtig etc).
      Manche Dinge kommen einfach besser, wenn man nicht in
      der linken Hand noch das Lehrbuch braucht.
      Liebe Faith,

      so wie ich es in Erinnerung habe lebst du deine D/S Seite auch relativ neu in deiner Langzeitbeziehung aus, richtig ?

      Wenn ja: Willkommen im Boot ;)

      Mir zum Beispiel geht es durchaus so, dass ich das Ganze mal mit einem erfahrenen Dom ausleben möchte.
      Ist offenes Thema bei uns und vielleicht kommt es auch eines Tages dazu.

      Vielleicht auch nicht, denn das, was ich am Anfang meiner "Reise" in neue Welten gar nicht als so wichtig eingeschätzt habe ist dieses tiefe Vertrauen, das jetzt, wo wir "fortschreiten" so vieles trägt.

      Das klingt so platt, aber - da ist mir spontan der Blogbeitrag von Gegengift im Kopf - das ist so viel wichtiger, als ich dachte.

      Der Kopf will erleben, der Körper will erfahren ... und die Seele hinkt oft hinterher.
      Meine zumindest.
      Und war dann so froh, ein Gegenüber zu haben, das kennt. Das liest. Das versteht. Das einfach Bescheid weiss.

      Vielleicht auf Kosten von Erfahrung, Übung, "Professionalität".
      Aber niemals ohne Verständnis und Achtsamkeit.
      Als unerfahrener Neuling liegt meine Befürchtung eher darin einer erfahrenen Sub nicht von jetzt auf gleich das bieten zu können was sie sucht, ich weiß nicht ob der Vanilla da noch aus mir schreit oder ob es anderen Doms die grade erst anfangen da ähnlich geht.
      Ich hab mich noch durch andere Foren gelesen, in denen Neueinsteiger auf´s übelste runter gebuttert werden, wenn sie um Tipps oder Denkanstöße für Bestrafungen oder nette Aufgaben bitte. Da wird man schnell als der 08/15 Dom abgestempelt der seine Ideen von anderen übernimmt.

      Ich denke es ist noch kein Meister von Himmel gefallen und ich werde das Rad jetzt auch nicht neu erfinden was Strafen und Aufgaben angeht. Natürlich kann man immer noch seine eigene Milde / Härte oder eigene Note mit einfließen lassen.

      Aber das sind so die größten Dinge die mich beschäftigen.