Ängste und BDSM

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ängste und BDSM

      Nicht immer geht es nur im Lust und Neugier, manch einer hat auch in Bezug auf BDSM große Ängste. Die einen davor an den falschen Partner zu gelangen, andere weil sie befürchten, dass sie immer mehr wollen, wieder andere die ihrem BDSM Partner nicht gerecht werden zu können oder auch vor gewissen Spielarten oder vor einem unfreiwilligen Òuting.

      Also welche Ängste haben euch auf eurem Weg begleitet oder begleiten euch immer noch und wie geht ihr mit diesen um?
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Also ich treiben bis heute vor allem folgende Ängste.
      Einmal der falsche Partner. Dass ich an einen Psychopathen gerate, der mich entweder körperlich oder seelisch schwer verletzt oder mich sogar umbringt (jaja, das ist extrem, aber die gesamten Ratschläge bzgl. Covern etc.pp. machen diese Ängste nicht gerade kleiner).
      Zum anderen habe ich immer Angst, für einen Dom, den ich mir wünsche, zu langweilig zu sein.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich bin insgesamt wenig angstbesetzt.
      Im Leben kann ich mich immer sehr gut auf meine innere Stimme verlassen, die weiss, was ihr gut tut, was nicht und da auch straight ihren Weg geht.
      Allerdings bemerke ich zur Zeit doch manchmal, dass ich empfindlicher bin, als früher. Sensibler.
      Vielleicht sollte ich mir Gedanken darüber machen, ob es nicht doch an der Zeit ist, der Angst, obwohl ich sie nicht mag, zu sagen, dass es ok ist, wenn sie sich etwas mehr zeigt.
      Und darauf achtet, dass ich meine Seele auch weiterhin gut beschütze.
      Ich habe wohl die komplette Palette bedient. Es ist lange her, dass ich es gelebt habe. Es war ein natürlicher Bestandteil unserer Beziehung/Ehe. Am Anfang, als ich mich wieder mit dem Thema auseinandergesetzt habe, hat mich dieser ganze Definitionswahn, die Diskussion über was ist echt, richtig etc. total verwirrt. Dadurch kam ganz schnell die Angst und Ungewissheit ob ich einem BDSM Partner überhaupt gerecht werden kann. Diese ganzen Neigungs-, Tabu- und was weiß ich nicht noch für Listen, dieses kategorisieren in Schubladen haben mich zweifeln lassen, ob ich bei der Thematik BDSM überhaupt richtig bin.
      Heute habe ich manchmal den Eindruck, dass bei manchen dieser natürliche Umgang fehlt. Unterliegt BDSM wirklich einem Regelwerk, das man einhalten muss? Für mich ist die einzige und am Anfang wichtigste Regel, die Bereitschaft sich der Dominanz oder der Devotion hinzugeben. Alles andere sollte sich dann aus dem gemeinsamen Miteinander entwickelt. Ich war noch nie der ängstliche Typ, ich bin eher vorsichtig und vertraue meinem Bauchgefühl. Ich möchte mich nicht von meiner Angst leiten lassen, denn die bereits erwähnten Ängste/Gefahren gibt es nicht nur im BDSM Kontext.
      Die Angst jemanden seelisch zu verletzen.

      Das bezieht sich nicht nur auf BDSM, sondern eigentlich auf alle zwischenmenschlichen Kontakte. Leider ging das teilweise soweit, dass ich unter die Räder kam und gar nicht merke, wie mich eine Verbindung innerlich auflöste. Da musste ich mir langsam einen Selbstschutz aufbauen. Gesunder Egoismus, den ich ständig anderen gepriesen habe und selbst nie praktizierte. Der Schuster trägt die schlechtesten Schuhe. ..oder wie war das? Diesen "gesunden Egoismus" zu praktizieren ist für mich eine große Herausforderung...aber ich arbeite dran ;)

      Eine kleine Angst - die leicht mitschwingt - ist es, nicht zu erkennen, wann ich aufhöre sollte/muß. Ich würde es gar nicht Angst nennen, sondern eher wie eine Sicherung sehen. Ein Schutzschalter, der auslöst, wenn eine Grenze erreicht oder gar überschritten wurde. Das bewahrt mich davor zu weit zu gehen. Grenzgänge sind immer ein Drahtseilakt...und ich konzentriere mich in solchen Situationen sehr. Trotzdem kann er kommen...ein Absturz. Aber ich weiß, dass ich mit solch einer Situation umgehen kann/könnte, weil ich mich dann komplett umstellen kann, um 110% für den anderen da zu sein. Es ist eine gesunde Angst.

      Ansonsten wird mein BDSM nicht von Ängsten sondern von sehr großer Neugier und Phantasie begleitet.
      Angst vor Outing habe ich keine. Okay...meine Eltern könnten damit wenig anfangen...oder einige Freunde...aber Angst davor? Nein.
      Beim inneren Outing zunächst Schwierigkeiten und Ängste diesen Teil meiner Persönlichkeit anzunehmen, anzuerkennen und im gleichen Zug große Ängste, was das Outing bei und Ausprobieren mit meinem Mann anging.

      Vor allem hatte und habe ich auch jetzt noch Angst, eine tolle Ehe und auch eine Familie dadurch zu gefährden. Also wegen meiner Wünsche alles ins Schwanken zu bringen und unsere Beziehung neu aus zu tarieren.

      Aber eigentlich waren und sind alle diese Ängste zwar wichtig, aber unbegründet. Denn mein Mann hat es super aufgenommen und unsere Beziehung ist jetzt emotionaler, intensiver und reicher. Gut, um ein paar Reibungspunkte und Auseinandersetzungen, die es sonst nicht gegeben hätte, ist sie auch reicher geworden, aber wir sind uns jetzt auch viel näher.

      Und verrückterweise fühle ich mich frei, wenn ich mich unterwerfe - darüber staune ich noch. Aber das versteht Ihr anderen Freaks sicher :D
      Da ich mit meinem Partner schon sehr viel vorher geschrieben und telefoniert hatte, wusste ich eigentlich schon, das könnte passen.Als wir uns dann tatsächlich gegenüberstanden, ich weiss bis heute nicht warum, hatte ich damals schon ein gutes Gefühl in der Magengegend. :D Was mir bis heute unbegreiflich ist, ich stieg zu diesem, bis dahin mir unbekannem Mann sogar ins Auto!*"Du musst verrückt sein" dachte ich.
      Ich war neugierig auf BDSM geworden. Viele Bücher gelesen. Eine Freundin zeigte mir schon stolz ihre Striemen. Ich dachte, "wie kann man auf *sowas* stolz sein. Und schüttelte ungläubig den Kopf.
      Bis ich es selbst erfahren durfte.
      Genau dieser Kopf gibt mir heute Ideen für mein unerschöpfliches Kopfkino.
      Angst? Angst hatte ich nicht davor. Die Neugier war stärker und ist noch immer aktiv.
      Doch, die einzige Angst besteht darin, wie lange kann und darf ich BDSM noch ausleben?
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Emilia () aus folgendem Grund: Nachtrag

      Als ich mich immer mehr für diese Welt interessiert habe hatte ich Angst an jemanden zu geraten, der es nicht gut mit mir meint! Bin jetzt seit ca. Sommer 2012 mit meinem "Meister" zusammen! <3

      Inzwischen ist es eher so das ich zwar früher gedacht habe, ich sei einfach "gestrickt" (Keine Pfandfragen wie liebst du mich noch genauso wie früher?) aber inzwischen weiß ich ich kann manchmal ne echte Hexe sein ;-). Da habe ich dann manchmal Angst das ich Ihn vertreiben könnte mit meiner Art! :/ ;(

      Aber er meinte letzt das ich die einzige bin die sich da Gedanken macht! :love:
      Lg Samantha

      "Was du liebst lass frei, kommt es zu dir zurück gehört es dir für immer!"
      <3 Konfuzius
      Bei mir ist es schlicht: Die Angst vor der Angst.
      Ich fürchte mich davor, mich - aus Liebe zu meinem Partner und/oder falschem Ergeiz - zu überfordern und dadurch Angst vor bestimmten Dingen, oder schlimmstenfalls vor der Reaktion meines Partners zu bekommen.
      In dem Moment, in dem ich mit meinem Partner ein Gefühl der Angst verbinden würde, hätte ich die Beziehung in den Sand gesetzt. Und das ist meine größte Angst.
      Oh, ich habe noch eine ganz konkrete Angst vergessen.
      Dass uns die Kinder mal in eindeutiger Situation überraschen.
      Meinem 6Jährigen mit großem Gerechtigkeitssinn erklären zu müssen, warum es OK ist, wenn Papa Mama haut, obwohl wir die Regel haben, bei uns wird niemand gehauen, das wäre eher unangenehm...
      Meine größte Angst ist es meine Unabhängig und Individualität oder mich selbst zu verlieren.
      Ich möchte um meiner selbst Willen gemocht und geachtet werden, wegen meines Inneren und nicht wegen meiner Handlungen, bzw. Erduldungen.
      Ich habe Angst, dass ich meine innere Stimme überhöre, die mich warnt oder bestärkt.

      Ich befürchte zu unangepasst zu sein.
      Aber that's me..
      Was mich zu Beginn begleitet hat und teilweise noch begleitet:

      Furcht vor verschiedenen Spielarten. Auch wenn ich es respektiere, andere sollen tun was sie mögen, manche Erfahrungsberichte hätte ich wohl besser nicht gelesen :)

      Angst vor einem Absturz. Etwas, dass ich so sicherlich nicht noch einmal erleben werde, trotzdem vergisst man nicht ganz .


      Zuzugeben was meine größten Wünsche im BDSM - Bereich sind und dafür verurteilt zu werden. Toleranz geht nicht automatisch mit Neigung einher :blumen:


      Nicht "gut genug" zu sein und Furcht oder Scham nicht überwinden zu können. Aufgeben liegt mir nicht ^^

      Okay, ich habe alle Eure Antworten gelesen und es sind sehr gute Antworten.
      Mein Herz tut weh und schlägt mir bis zum Hals.
      Es ist nicht das erste Mal, daß ich mich meinen Ängsten stelle und doch ist es immer wieder aufregend, inspirierend, Leben spürend.

      Auch habe ich von Euch zu wenig gelesen, um zu wissen, wie offen Ihr seit und damit mir erlaubt, so offen zu sein, wie ich sein will.
      Ich will Echtheit leben und deshalb erscheine ich vielleicht für einige zu offen, doch jeder hat da seine eigene Wahrnehmung und das ist gut so. Ich will wahrhaftig sein, vor allem mir selbst gegenüber, denn nur die Wahrheit macht mich frei.

      Draußen ist es dunkel, meine Gedanken schweifen ab...

      Einst wurden mit mir alle BDSM Möglichkeiten gelebt (Bondage "nur" in der einfachen Weise und ich war passiv). Ein Stück weit könnte ich sagen, ich habe eine solche Ausbildung genossen. Doch all dies mußte ich verdrängen, denn in meinem Leben war dafür kein Platz. Hin und wieder blitzten Gedanken oder Erinnerungsfetzen davon auf und ich habe sie in den Untergrund zurück gedrängt. Ein normales Leben geführt mit Beruf, Heirat, Kind, dann die Scheidung.

      Vier Jahre danach wurde Sex von mir gestrichen, wurde sowieso überbewertet, ich ließ die sexuellen Gefühle wieder einschlafen, wie vor der Pubertät. Alleinerziehend (ohne finanzielle Unterstützung des Erzeugers), meine ganze Kraft wurde vom Alltag aufgebraucht, um allem gerecht zu sein. Mein Kind ist mittlerweile erwachsen. Viele Erkenntnisse, viel Kontemplation (Nachsinnen) und viel ganz werden trugen dazu bei, daß ich nach ca. 13 Jahren Pause Sexualität wieder leben will und mich nun diesem alten Thema erneut stelle.
      Ich will wissen, welche Art von Sexualität ich in diesem Leben noch leben will. Da ich alles an Neigung leben kann, dies jedoch nicht mehr will, versuche ich auf diesem Wege heraus zu finden, was nun meins ist. Und dabei bin ich völlig am Anfang. Diese Reise begann Mitte September diesen Jahres. Obwohl ich seit Jahren immer mal wieder auf der Hauptseite von Genteldom Artikel las und ihm auch mal eine Mail geschrieben habe, war es erst jetzt dran, sich hier anzumelden. Habe den BDSM-Test von Euch ausgefüllt und doch weiß ich, es ist nur eine Momentaufnahme.

      Die meiste Angst habe ich davor, keine Neigung zu haben, daß alles meins ist, so daß ich mich nicht wirklich auf eines einlassen kann, weil in mir auch der andere Part vorhanden ist. Einst war dies so kompliziert, daß es einfacher war, die Sexualität ganz einschlafen zu lassen. Deshalb bin ich hier, um mich zu finden und dann zu wissen, was meins ist.

      DANKE fürs Hinlesen!