Wie wichtig ist euch bei einer Liebes- oder auch Spielbeziehung die politische Einstellung eures Partners?

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      Mir ist die politische Einstellung super wichtig. Ich kann unmöglich mit jemandem f****n oder spielen oder jemanden lieben, der eine konträre politische Haltung hat. Leider habe ich aus diesem Grund eine Beziehung nicht mehr führen können, weil sich mein Ex-Partner gegen Ende der Beziehung sehr stark verändert hat in seinen Ansichten zu bestimmten Themen, aber auch in seinem persönlichen Verhalten mir gegenüber. Es war erschreckend, ich dachte, ich kenne diesen Menschen nicht mehr. Das Private ist politisch, das ist meine Meinung.
      Ich denke, dass die politische Einstellung heutzutage immer wichtiger nicht nur für Liebesbeziehungen, sondern auch für Freundschaften wird.
      Mir ist eine langjährige Freundschaft zerbrochen, als ich die Person in einer TV-Reportage auf einer rechten Demo erblickte. Die Einsichten waren mir zwar bekannt, wir diskutierten oft politische Themen. .. aber diskutieren und aktiv werden sind unterschiedliche paar Schuhe. Als ich die Person in dieser Menge sah, ist mir deutlich geworden, wenn es hart auf hart kommt sind wir Feinde. Und da war die Freundschaft dahin. ..
      Solange die grundlegenden Werte der Person mit meinen konform gehen, ist es mir so ziemlich egal, ob die Person nun CDU, SPD, oder die Linken wählt.
      Deutlich kritischer wird es, wenn die Ansichten sich in den Randbereichen bewegen und radikal werden, bzw. sind.

      Sofern die gesellschaftlichen Werte wie Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung Aller usw. ebenfalls vertreten werden, ist für mich alles ok.
      Sehe ich auch so. So lange sich alles im demokratischen Parteienspektrum abspielt, dürfte das wohl kein Problem sein. Wenn jeder mit jedem heutzutage koaliert, warum dann nicht auch kopulieren, flapsig gesagt.

      Im Bereich des Extremismus ist das eher nicht möglich. Aber das gilt für alle Lebensbereiche. Für mich kann ich z. B. sagen, dass die Farben der Vereinszugehörigkeit schon ausschlaggebend sind. Eine Blauweiße? Geht nicht! Da würde es jetzt allein am Samstag „Mord und Totschlag“ geben. In dem Bereich bin ich extremistisch. Extrem schwattgelb.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Wäre mir, solange ich nicht von versucht werde von eben dieser Überzeugt zu werden total egal.

      Was den angesprochenen Extrmismus angeht merkt man das auch vorher schon und dieser dürfte sich auch in anderen Bereichen niederschlagen so das dadurch schon vorher ausgesiebt werden könnte.
      Keiner ist allein auf dieser Erde, doch jeder ist allein in dieser Welt! - Lacrimosa (Revolution)
      Ich müsste da zwischen Spiel- und Liebesbeziehung differenzieren.
      Bei Ersterem wäre mir die politische Gesinnung relativ egal, ich will ihn ja nicht heiraten :rolleyes: .
      Für eine Liebesbeziehung wäre ein gemeinsamer Konsens schon schön. Macht halt vieles einfacher. Aber irgendwie ist das auch zu kurz gedacht. Menschen können sich ändern, und die eigene Einflussnahme auf den Partner und gemeinsame Weiterentwicklung sind nicht zu unterschätzen. Außerdem ist die politische Meinung ja nur eine Facette des Menschen, der vor mir steht. Und Menschen sind immer nur das Produkt ihrer Lebensumstände. Wahrscheinlich würde mich eine andere politische Meinung nicht wirklich abschrecken; Extremfälle jetzt mal ausgenommen.
      Ui, mein Lieblingsthema.

      Ich oute mich mal als Anti links, rechts, religiös und überhaupt gegen alle Spinner. Egal ob religiös, vegan oder sonst was. Prinzipiell kann ich mit jedem der andere in Ruhe lässt.

      Leben und leben lassen.
      Es hat mich schon einige Male verwundert, dass man mit mir Sex hatte, eine Beziehung wollte oder hatte und sich dann rausstellte, die Frau hat die AFD gewählt, darüber nachgedacht, oder deren Kinder (sechs und acht Jahre alt) sind mit einem Gedankengut als "Nazi" erzogen worden (vor unserer gemeinsamen Zeit). Mich hat schon einiges im Leben verwundert.
      Für mich ist es unbegreiflich gewesen und seither interessiert es mich schon mehr.

      Meine Haut ist coconut brown, ganz offensichtlich und ich habe noch nie ein Solarium von innen gesehen, außer ich habe meine damalige Freundinnen hingebracht/abgeholt (Winterdepressionen).

      War es ein Kick für die Frauen? Kein Widerspruch in der Denkweise oder in der Gefühlswelt? Diskussionslos blieb es nicht, dennoch unverständlich für mich.

      So lässt sich für mich keine Familie gründen, Langzeitbeziehung ganz gleich welcher Art auch nicht und für den kurzen Moment, ist es eher für mich wie in den ersten drei Sekunden des James Brown Songs "I feel good", umhüllt von einem guten Gefühl, dessen euphorische Wirkung schnell nach lassen kann.
      Dies sind aber Extremfälle.

      Politische Ansichten sind immer eine Diskussionsrunde wert und können den Horizont erweitern.

      Hinzufügen möchte ich nur noch... Es war sehr schön das Alles hier lesen zu dürfen!
      Intelligente und tiefgründige Gespräche sind sexy. Und sicherlich kommt man dann auch mal auf das Thema Politik oder Religion.
      Ich bin da aber insgesamt recht entspannt, meine Meinung muss nicht die aller sein. Dennoch kann es ja durchaus durch Gespräche passieren, das Sichtweisen auf beiden Seiten sich ändern. Wichtig ist mir nur, daß die Meinung des anderen nicht hetzerisch und extrem ist. Naja und wenn mein Gegenüber mir da nicht genausoviel Freiraum schenken kann, wie ich es anderen Menschen/ihm gegenüber tue, wird er wohl nicht mein Partner werden können, da er mich dann nicht akzeptieren kann wie ich bin, denn man hat doch immer an der einen oder anderen Stelle eine andere Ansicht. :gruebel:
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Ich sehe das wie @Tininow.
      Und da ich mich schon seit 30 Jahren politisch engagiere, sollte es zumindest in eine ähnliche Richtung gehen. ( Was bei Mann und Dom zutrifft).
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Eine gleiche Meinung in der Beziehung brauche ich nicht.
      Aber wenn die Meinungen deutlich auseinander liegen, und vielleicht bei einem oder sogar bei beiden ein missionarischer Eifer vorhanden ist, wird das für mich langfristig nichts.
      Wenn beispielsweise die Meine sich in der AfD engagiert und ich Wahlplakate der Grünem aufstelle, sehe ich die Beziehung als gefährdet an...
      Gottseidank trift beides nicht zu!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Majasdom ()

      Die politische Einstellung einer Partnerin ist mir nicht vollkommen egal.
      Ich bin eher "Mitte-Links" verortet und kann durchaus mit Menschen umgehen, die andere Prägungen haben, solange sie sich nicht komplett gegen meine Grundwerte richten.

      Bei Jemandem, der aber vollkommen "rechts" oder "links" steht sehe ich keine Chance auf gemeinsamen Zeitvertreib.
      Das gilt aber nicht nur für politische Extreme. Im Grunde kann ich es mir nicht vorstellen, mit Jemandem eine irgendwiegeartete Beziehung zu führen, für dessen Einstellungen ich nur Spot oder Schimpfwörter habe.

      Nun mag man mir Intolleranz vorwerfen, aber da kontere ich mit der ursprünglichen Übersetzung des Wortes Tolerare: "Etragen, Aushalten"
      Und ehrlich: Es gibt Meinungen, die kann ich nicht ertragen und auch nicht aushalten.
      Ich habe da für mich Persönlich ganz klare Grenzen „in alle Himmelsrichtungen“, mit Personen die sich außerhalb dieser Grenzen bewegen möchte ich im rein privaten Kontext nichts zutuen haben. Das betrifft sowohl Liebesbeziehungen, als auch Freundschaften, Bekanntschaften und im Extremfall würde es auch die Famile betreffen.

      Ich bin grundsätzlich sehr tolerant, man kann mit mir über alles reden - damit meine ich alles. Man muss nicht immer gleicher Meinung oder Ansicht sein. Diese können auch mal näher beisammen oder weiter auseinander sein. Ich diskutiere auch gern, so lange es sich auf sachlicher Ebene abspielt. Lasse mir auch gerne die Beweggründe erklären wieso weshalb warum jemand die Ansicht/Meinung xy hat.

      Aber Grenzen sind Grenzen und diese sind bei mir auch nicht verhandelbar.
      Ein paar dieser Grenzen sind zB Fremdenhass, Rassismus, Religionsfeindlichkeit, Nationalsozialistische Ansichten. Dies lehne ich strikt ab und möchte Personen mit diesen Ansichten und Meinungen nicht in meinem Umfeld haben. Und stellt sich auf beruflicher Ebene heraus das jemand Ansichten außerhalb meiner Grenzen vertritt, so schränke ich den Kontakt auf ein absolut notwendiges Minimum ein, der sich rein um das berufliche dreht.

      Da werde ich dann intolerant, aber damit komme klar.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Ich bin ganz klar links und könnte auch als (Spiel) Partner niemanden haben der sich als rechts oder neutral oder unpolitisch oder so definiert. Ob der Partner nun eher anarchistisch, trotzkistisch oder marxistisch- leninistisch ist oder einfach nur antikapitalistisch und antifaschistisch, da bin ich völlig tolerant. Auch ob er eher militant oder pazifisch in seiner Überzeugung ist, ist mir beides recht. Hieraus ergibt sich auf jeden Fall schon genug Diskussionspotenzial.

      Bei FreundInnen sehe ich es etwas lockerer. Aber jemand neoliberales oder politisch konservatives käme da auch eher nicht in Frage.
      Bisher schaffe ich es, einigermaßen tolerant zu sein, wenn jemand politisch oder gesellschaftlich anders denkt, als ich es tue. Allerdings habe ich Grenzen. Sowas wie Rechtsstaatlichkeit (bei aller verständlicher Staatsverdrossenheit), Kenntnis und Akzeptanz des Grundgesetzes, grundsätzlich positive Einstellung zur friedlichen Konfliktlösung sind für mich sehr wichtig.

      Da wird es dann aber ziemlich schnell eng, um so mehr man in Diskussionen einsteigt, das hat mir die sich auftuende Kluft anlässlich von Covid, Ukrainekrieg und Flüchtlingsströmen gezeigt.

      Um mit jemanden eine tiefere Beziehung haben zu können, brauche ich auch Respekt für den anderen. Das fällt mir sehr schwer, wenn ich feststelle, das jemand sehr empfänglich für populistische Theorien ist, die es sich zunutze machen, das viele einfach frustriert sind, aber auch nicht ihren Kopf benutzen wollen, und sich leicht beeinflussen lassen.
      Stumpfe Wahrnehmungslosigkeit und Gleichgültigkeit ist für mich genauso schwierig oder leicht zu tolerieren.

      Womit ich beim Thema der Selbstehrlichkeit ankomme. Eigentlich ein blödes Wort, dachte ich selber, als ich es das erste Mal für mich so formulierte. Wenn jemand nicht in der Lage ist, seine Positionen zu überdenken und zu hinterfragen, gilt das ja auch genauso für die Beziehung. Und da hilft meiner Meinung nach nur ein gewisses Training darin, auch etwas tiefer zu bohren, warum man was tut oder es unterlässt. Und das, ohne den Spaß am Leben zu verlieren.
      Blöderweise gilt das natürlich für mich genauso.

      Meine Erfahrung ist, das dies ein menschliches Dilemma ist, diese "Selbstehrlichkeit". Und gilt somit für jede und jeden. Links, rechts, grün, braun, rot, blau, gelb, schwarz, violett, grau, ohne Farbe.

      Aber: Wenn ich jemand liebe, kann ich auch viel ignorieren, vor allem so lange die Hormone mithelfen. Manchmal rächt sich das später bitter. Abteilung Erfahrungen machen.....

      Deswegen versuche ich zu ertasten, wo die Minenfelder beim anderen verborgen sind, und versuche zu erklären, wie ich ticke, und warum.

      Und ich schwöre immer noch, mit der Hand auf dem dünnen Büchlein meiner Lebensweisheiten, die Finger der anderen Hand nicht über Kreuz, das Liebe das ist was am besten trägt.

      Ich hoffe, das ist sowohl verdaulich wie verständlich geschrieben.
      Was reinen Sex betrifft bin ich recht entspannt , da frage ich Aber auch nicht nach der politischen Gesinnung.
      In einer Beziehung muss es passen , da kommt das Thema Politik auch auf den Tisch.

      Wobei , diese Aktivisten oder eher gesagt Terroristen , die sich mit Kleber auf die Autobahn kleben- mit so jemandem möchte ich eindeutig auch keinen Sex. Oder sonst irgendwas :thumbdown:
      Für mich persönlich gilt: je weiter die Ansichten auseinander gehen, desto weniger emotionale Nähe ist möglich.

      Ich bemühe mich darum, tolerant zu sein (wie schon vor mir erwähnt: tolerare - ertragen, aushalten) und wenn die Ansichten sehr verschieden sind, versuche ich, mich möglichst diplomatisch/sachlich auszudrücken. Wenn mein Gegenüber das jedoch nicht auch so macht, sehe ich keinen Grund, so fort zu fahren und breche den Kontakt bzw das Gespräch ab.

      Wenn mein Gegenüber eine deutlich andere Meinung (zu vielen/wichtigen Dingen) hat, können bei mir gewisse Gefühle einfach nicht aufkommen - und wenn sie schon mal da waren, verschwinden sie dann recht schnell...