Anonymer Beitrag zum Thema Aufgaben

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      Anonymer Beitrag zum Thema Aufgaben

      Hallo ihr Lieben, ich wurde gebeten, folgenden Beitrag anonym einzustellen.


      Im Bereich SM testen Doms/Domsen ja doch das eine oder andere Mal die Instrumente an sich selbst, um einen kleinen Teil davon einschätzen zu können, wie es sich anfühlt und wie dann die eventuelle Schlaghärte, Technik und so weiter ist.
      Wie schaut's im Bereich Aufgaben aus? Testet ihr Doms auch dort?
      An die Doms:
      Testet ihr um eure eigene Grenze zu kennen, oder ist das irrelevant für euch? Warum dürft ihr eurer Meinung nach Dinge von Sub verlangen, obwohl ihr selbst nicht dazu in der Lage wärt? Verteilt ihr Aufgaben, von denen ihr genau wisst, ihr selbst würdet das nie schaffen?
      An die Subs:
      Stellt euch vor, ihr wüsstet, dass euer/eure Dom/se selbst nicht in der Lage ist, unterschiedliche Aufgabe zu erfüllen.
      Hat das für euch etwas mit Unglaubwürdigkeit zu tun? Mit Sprüche klopfen, aber selbst nicht umsetzen können? Mit Schwäche oder Machtgehabe, wo keins begründet?
      Würdet ihr mit diesem Wissen eine Aufgabe verweigern?
      Würde bei euch das Teufelchen zum Vorschein kommen?
      Kann denn jemand überhaupt nachfühlen, wie es einem dabei geht, wenn er selbst seine Grenze nicht kennt? Ist es in diesem Fall überhaupt nötig?
      Wenn keine Frage euch zu antworten treibt, dann bitte ich um eurer sonstiges Gedankengut.
      Liebe Grüße anonym.
      "Ich denke, also bin ich. Denk ich positiv- gewinn ich." (Die Fantastischen Vier)
      Wirklich "Aufgaben" machen wir bei uns in der Beziehung nicht, daher mein sonstiges Gedankentreibgut zu dem Thema:

      Aufgaben, die Dom nicht schaffen würde

      Das gibt es ja auch in anderen Bereichen - etwa in der Literatur, oder auch im Sport. Da gibt es Kritiker bzw. Richter, die Punkte vergeben, die selbst nicht in der Lage sind, ein Buch zu schreiben bzw. die entsprechende Kür vorzuführen. Darf man nur etwas bewerten, wenn man es selbst besser kann? Ich meine, nein. Daher sehe ich auch kein Problem darin, wenn Derjenige-der-oben-ist Aufgaben an Denjenigen-der-unten-ist verteilt, die er selbst nicht erfüllen könnte.

      Aufgaben, von denen Dom weiß, dass Sub sie nicht schaffen kann

      Hier kommt es für mich auf die Intention an: Es kann ja durchaus sein, dass Dom die Aufgabe so gestellt hat, gerade weil er weiß, dass sie für Sub nicht zu schaffen ist. Dabei könnte er mehrere Hintergedanken haben, etwa:
      - Wie folgsam ist Sub?
      - Wie lange hält Sub durch/bemüht sich Sub, meine Anweisungen durchzuführen?
      - Er will einer "ungestümen" Sub deren eigene Grenzen vor Augen halten, also ist die Aufgabe "pädagogisch" zu sehen
      - Er will, dass die Aufgabe nicht zu schaffen ist, um dann - zum beiderseitigen Genuss - eine "Strafe" folgen lassen zu können

      Hierbei unterstelle ich also einen "wohlwollenden" Dom; die Aufgaben, die ich dabei vor Augen habe, sind keine, die Sub schaden zufügen würden, sie kompromittieren würden, oder irgendwelche negativen Folgen im sozialen oder beruflichen Umfeld mit sich bringen würden. NICHT darunter fallen würden für mich irgendwelche von keinerlei Realitätssinn befleckten W***-Phantasien in Richtung von "führe Dir den riesenschweren Eisenplug rektal ein, und gehe dann ohne Unterhöschen 4 Stunden lang einkaufen" - und dann fällt Sub vor sämtlichen Nachbarn in der Kleinstadt der Plug auf die Fliesen beim Aldi.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Nein, wieso sollte es mit Unglaubwürdigkeit oder Machtgehabe oder dergleichen zu tun haben, nur weil Dom eine (oder alle) der gestellten Aufgaben nicht selbst getestet hat? Erstmal ist ja jeder Mensch anders. Will heißen- nur weil Dom es nicht schafft muss das noch lange nicht heißen, das Sub es nicht schafft.

      Ich gehe davon aus, dass jeder, der sich in einer wie auch immer gearteter BDSM Beziehung befindet, dieses Freiwillig tut und den Wunsch hat, irgendetwas aus dieser Beziehung mitzunehmen. Und wenn Aufgaben mit zu dem Repertoire der Beziehung gehören (also nicht vorher eingegrenzt oder ausgeschlossen wurden), würde ich (wieder eigene Meinung und so) einen Teufel tun, Sinn und Unsinn in Frage zu stellen.
      Vertrauen ist die wichtigste Grundlage im BDSM und ich hätte dieses Vertrauen, das Dom einfach einen Grund dafür hat, JETZT genau DIESE Aufgabe zu stellen. Und nein, es wäre für mich auch nicht schlimm oder willkürlich oder unfair, wenn einfach nur Spaß der Grund für diese Aufgabe wäre.

      :coffee:

      Puderfee schrieb:

      An die Doms:
      Testet ihr um eure eigene Grenze zu kennen, oder ist das irrelevant für euch?

      Nein, tue ich nicht. Schließlich bin ich bei allem, was ich von meinem Sub verlange, ja auch irgendwie mit meinen eigenen Grenzen beschäftigt. Wenn ich z. B. auf meine Stiefelspitze spucke und erwarte, dass mein Sub sie wieder säubert, dann ist es ja nicht so, als würde diese Aufgabe in mir micht auch etwas auslösen. Ich weiß genau, dass ICH diese Aufgabe nicht erfüllen WOLLEN würde, trotzdem muss ich sie durchsetzen. Diese Grenze in meinem Kopf muss ich also auch überschreiten. Insofern kann man nicht behaupten, der Sub wäre der einzige, der hier etwas zu leisten hätte.


      Puderfee schrieb:

      Warum dürft ihr eurer Meinung nach Dinge von Sub verlangen, obwohl ihr selbst nicht dazu in der Lage wärt?

      Weil ich die DOM bin. Ganz einfach. Das gehört zur Rolle. Und letztlich verlange ich nichts von meinem Sub, was er nicht selbst will.


      Puderfee schrieb:

      Verteilt ihr Aufgaben, von denen ihr genau wisst, ihr selbst würdet das nie schaffen?

      Nicht bewußt / bezielt.
      ich gehe davon aus, wenn ich eine Aufgabe bekomme, daß diese auch einen Sinn hat - natürlich könnte es sein, das Dom nicht in der Lage wäre eine solche Aufgabe zu erfüllen aber für mich ist sie machbar.
      Das Teufelchen ist bei mir immer da......und will auch herausgefordert werden.

      Wenn eine Aufgabe nicht zu schaffen wäre hat das ja auch einen Sinn - wie o.g. Grenzen aufzeigen z.B.

      Also reine Schikane wäre natürlich ein no go und das würde ich verweigern.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Natürlich verlangt mein Herr Dinge von mir die niemals etwas für ihr wären... er ist nicht maso ich schon...er steht nicht auf demütigung ich schon usw...klar das ich Dinge mache die Er niemals tun würde :) Aber genau dafür, dass er dieses Dinge respektiert, seine Lust da raus zieht und die Dinge die ich für ihr tue anerkennt...genau dafür lieb ich ihn <3
      Liebe Anonym,

      ich habe mit dem, was du dort beschreibst, überhaupt gar kein Problem. Dom gibt mir eine Aufgabe, von der er sicher ist, dass ich sie bewältigen kann, auch wenn wir beide wissen, dass er es nicht könnte? Macht doch nichts. Man muss nicht alles können, um es von jemand anderem zu verlangen oder bei jemand anderem zu kritisieren.

      Es geht ja darum, mich an meine Grenzen zu treiben. Wo seine liegen, ist dafür nicht wichtig.

      Vielleicht hilft dir ein Beispiel fernab von BDSM:
      Ich spiele seit vielen Jahren Klavier und das mittlerweile auf einem relativ hohen Niveau. Ein bisschen singe ich auch, bin darin aber bei weitem nicht so gut. Meine Schwester hingegen singt extrem gut, hat jahrelang Gesangsunterricht genommen und auch schon einen Meisterkurs "Gesang" absolviert. An ihr Niveau komme ich nicht heran. Trotzdem kann ich sie kritisieren und sagen "An der und der Stelle klingt dein Ton unsauber, da versteht man den Text nicht und an der Stelle hast du das pianissimo vergessen". Selbst, wenn ich es nicht mal annähernd so gut hinbekommen würde, wie sie es tut.

      Es ist nicht fair, allen das Gleiche zu geben oder von allen das Gleiche zu verlangen. Es wäre unfair, von einem 5-jährigen Mädchen zu verlangen, dass es die gleichen Klamotten anziehen soll wie sein Zwillingsbruder. Und als Sub habe ich andere Voraussetzungen als mein Dom. Von daher habe ich damit überhaupt kein Problem.



      Ich beziehe mich jetzt nur auf den EP, hab den Rest noch nicht gelesen...
      Liebe Anonym, ich finde das Thema wundervoll :blumen: - danke dafür!!!

      Ich kann da schon mit einer ganzen Menge Erfahrung zu den Thema aufwarten. Auch wenn ich innerlich bei so mancher Aufgabe schlucken musste und mit dem Kopf geschüttelt habe, versuchte ich denoch die Aufgaben zur vollen Zufriedenheit des Doms umzusetzen.

      Ja!!!, mein Dom darf auch Dinge von mir fordern von denen er nicht in der Lage ist diese selbst umzusetzen.

      Warum? Da gibt es folgende Begründungen von mir:

      1. Er hat das "Sagen"
      2. Er könnte körperlich nicht so fit sein wie. ich oder gar eine Behinderung haben
      3. Er darf mich fördern und fordern
      4. Mich an meine Grenzen bringen und. darüber hinaus
      5. Mich zur Verzweiflung treiben
      6. Es gefällt ihn mich daran scheitern zu sehen
      7. Mehr fällt mir gerade spontan nicht ein
      :pardon:

      Ganz wichtig aber wäre mir gerade bei solchen schier unmöglicheben Aufgaben, das er danach dennoch stolz auf mich ist und mich nicht im Sinne "Du unfähiges Stückchen Sche..." herunter putzt!!!

      Dann tut es weder der Dominanz noch sonst irgendwas einen Abbruch.

      Der "innere Teufel" kam genau einmal mit den Worten "Dann mach Du es besser" zum Vorschein und auch nur deshalb, weil er meinte ich hätte mir nicht genug Mühe gegeben :pillepalle: , da war dann Schluss mit :knien: und :lustig: und ich habe die :peitsche1: ausgepackt und war :miffy: und :LA2:

      Also was ich jetzt lächerliche fände, wenn Dom Bedenken und Einwände im Vorfeld oder einen Abbruch des Versuches, mit "Was Du widersetzt Dich mir, dass muss ich sofort strafen" abtun würde.

      So hab keine Zeit mehr Sry... Die Pflicht ruft, und meinen "Dominas" kann und muss ich einfach alles erfüllen
      Das testen von neuen Spielsachen finde ich wichtig, damit man weiß wie das Handling ist und wir es sich anfühlt.

      Anonym schrieb:

      Testet ihr um eure eigene Grenze zu kennen, oder ist das irrelevant für euch? Warum dürft ihr eurer Meinung nach Dinge von Sub verlangen, obwohl ihr selbst nicht dazu in der Lage wärt? Verteilt ihr Aufgaben, von denen ihr genau wisst, ihr selbst würdet das nie schaffen?
      Ich kenne meine Grenzen. Im Laufe der Jahre lernt man diese schon kennen, klar. Ich weiß was ich gerne mag und was ganz klar Dinge sind, die mir nicht in den Kram passen.
      Ich darf Dinge von Sub verlangen, da Sub wiederum auch Dinge von mir erwartet die er nicht tun würde, wo wir eben bei der aktiven, gebenden Seite und der passiven, empfangenden Seite wären.
      Natürlich verteile ich Aufgaben welche ich nicht erfüllen könnte, ich bin nicht submissiv und masochistisch, genauso wenig bin ich männlich. Teilweise geht es rein anatomisch schon nicht das ich die Aufgaben erfüllen könnte. Neigunsbedingt schließt sich das ebenfalls aus, genau das ist die Antwort auf diese Frage, meiner Meinung nach.
      Ein Mann ist nie schöner, als wenn er vor dir auf die Knie geht.
      Für mich ist es denkbar einfach: Eine Aufgabe muss "passen" - zur Persönlichkeit, zum Wesen, zur gemeinsam eingeschlagenen Richtung ... Sie soll schulen, verbessern.
      Ob ich das auch könnte, wäre für mich vollkommen irrelevant.
      Ein Chef delegiert auch Aufgaben an seine Mitarbeiter. Er überträgt sie gemeinhin Experten. Weil er es kann, weil es so am besten funktioniert. Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit zur guten Beobachtung und exzellenten Einschätzung halte ich für wesentlich wichtiger als das Prüfen an sich selbst auf Tauglichkeit oder Durchführbarkeit. Denn die Ergebnisse wären eben kaum übertragbar ...
      Mh. ...
      Ich stimme da so ziemlich 'Sir_MarcO' zu.
      Eine Aufgabe muss passen.


      Und nein, ich teste keine Aufgaben bzw. Grenzen vorher an mir, warum sollte ich 8|
      Reizt mich eine Aufgabe, muss eine Aufgabe erfolgen (warum auch immer) dann stelle ich eine.

      Eine Aufgabe für mich kann, muss aber nicht immer im Zusammenhang stehen.
      Wichtig ist, das sie den Zweck erfüllt den ich wollte ;)

      Ich als Dom muss mich gar nicht in Lage fühlen die gestellte Aufgabe zu erfüllen, das ist Subbies Sache.
      Ich als Dom muß mir nur sicher sein, das mein Subbie das schaffen wird und ggf
      an dieser Aufgabe wachsen wird :)

      Puderfee schrieb:

      Wie schaut's im Bereich Aufgaben aus? Testet ihr Doms auch dort?
      Nein, ich überlege wenn nur vorab, ob die Person geeignet ist und die Aufgabe denn zu unserem BDSM passen würde.

      Puderfee schrieb:

      Warum dürft ihr eurer Meinung nach Dinge von Sub verlangen, obwohl ihr selbst nicht dazu in der Lage wärt?
      Weil ich Dom bin und Sub eben Sub ist.

      Puderfee schrieb:

      Verteilt ihr Aufgaben, von denen ihr genau wisst, ihr selbst würdet das nie schaffen?
      Klar. Naja wie einige wenige von euch wissen mag ich Kuchen. Und ja, ich habe schon mal einer Sub die Aufgabe gestellt mir einen Kuchen zu machen. Wäre ich selbst dazu in der Lage gewesen? Nein, das wäre und bin ich immer noch nicht. Wäre ich es würde ich wirklich ründlich aussehen :D

      Ich kenne einen Dom der sitzt im Rollstuhl, ein sehr großer Teil von dem was er von seiner Sub verlangt, dazu wäre er bereits körperlich nicht in der Lage, darf er deswegen mit ihr kein BDSM betreiben? Das wäre für beide mehr als nur etwas schade.

      Nochmals ich bin ich und Sub ist Sub. Wir haben beide unsere Stärken und Schwächen und ich muss nicht in allen Lebensbereichen nun meiner Sub überlegen sein. Wenn sie also Fähigkeiten hat die ich nicht habe kann ich diese doch dennoch für unser Spiel im Rahmen dessen was wir vereinbart habe nutzen :)

      Puderfee schrieb:

      Kann denn jemand überhaupt nachfühlen, wie es einem dabei geht, wenn er selbst seine Grenze nicht kennt?
      Hier kommen wir zu dem entscheidenden Punkt. Wenn ein Dom seine Grenzen nicht kennt ist das nicht ungefährlich. Ist es eine Wesensart die darauf beruht, dass ihm sehr viel im Leben egal ist, dann würde ich mich als Sub fragen, ob er seine Grenzen in Bezug auf sein BDSM kennt. Ob MaleDom nun Kuchen backen, ein Lied kombinieren oder FemDom Reifenwechseln oder ein Bad perfekt mit einer Zahnbürste putzen könnte ist nicht wirklich wichtig. Hätte ich aber Zweifel daran, dass Dom sich selbst nicht korrekt einschätzen kann was unser BDSM betrifft und für das er die Verantwortung trägt dann würde ich als Subbi sehr schnell die Beine in die Hand nehmen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff