Hallo miteinander,
als ich in einem anderen Thread eine Antwort verfasst habe, bin ich - mal wieder - auf die Diskrepanz von Kopfkino und Realität gestoßen.
Zumindest mir ist es schon häufiger passiert, dass mich eine Praktik ungeheuer im Kopf gekickt hat. Man malt sich ja oft seine Bilder in den wunderbarsten Farben.
Und dann setzt man sein Kopfkino in die Realität um. Mein freut sich wahnsinnig darauf, ist vielleicht schon Tage vorher hibbelig und angespannt, jetzt, genau jetzt wird es Wirklichkeit werden...
und dann setzt die Ernüchterung ein. Entweder kickt es nicht, oder es macht sogar überhaupt keinen Spaß.
Nun gut, falls man eine lockere Spielbeziehung am laufen hat, oder das ganze in seiner Partnerschaft ausprobiert hat, ist das nicht weiter schlimm.
Unangenehm kann es sein, wenn man, aufgrund des vermeintlich grünen Grases, in einer bestehenden Beziehung auf die andere Seite gehopst ist (=fremdgegangen ist) oder komplett aus dem Stall ausgebrochen ist und den Bauer zum Teufel gejagt hat (Beziehung beendet) nur um dann zu merken, dass einem das Gras nicht schmeckt (BDSM an sich nichts für einen ist, bzw. nur der Gedanke kickt, aber nicht die Realität)
Andererseits gibt es Praktiken, die ich nicht in Betracht gezogen hätte, weil sie mir als zu langweilig erschienen - das waren dann Aktionen im Sinne von "kickt mich gar nicht, glaube nicht, dass mir das was gibt - aber stört mich jetzt nicht, können wir also ruhig ausprobieren, wenn du das möchtest, mein Schatz". Oder auch Praktiken, die ich weit von mir gewiesen hätte - was, SOWAS? Neee, Iiiiiiich doch nicht... und mit der Zeit war die Praktik immer weniger bedrohlich... und irgendwie würde ich mir ja insgeheim schon fast wünschen, dass man mich dazu eventuell zwingen würde... jetzt zwing mich doch mal endlich!!!!
Und dann... Explosion. Sterne vor Augen und Engelschöre in den Ohren.
Bei mir war es zum Beispiel ganz zu Beginn mit einer Praktik so, die eigentlich recht verbreitet zu sein scheint und an sich eine typische Anfänger-Praktik zu sein scheint: Wachs
Da dachte ich - hmm, das kann doch richtig sinnlich sein. Leise Musik, Hände die vielleicht vorher über den Körper gleiten, Augenbinde drüber, romantische Kerzen und dann Lustschmerz, wenn das heiße Wachs auf die kühle Haut trifft.
Die Realität: Angst, auf Dauer auszukühlen/Wollsocken, in denen ich mich nicht sexy fühle. Wegen der Augenbinde sehe ich nicht, wo die Kerzen stehen, habe daher Angst, diese mit einer unbedachten Bewegung umzuwerfen. Gleichzeitig habe ich auch Angst, dass mein Partner mit einer unbedachten Bewegung die Kerzen umwerfen könnte. Andere kommen vielleicht in Stimmung bei den Gedanken an einen Wohnungsbrand, ich bin in Gedanken beim Feuerlöscher. Den ich auch nicht sexy finde. Von den romantischen Kerzen krieg ich nichts mit, da Augenbinde. Damit der Boden nicht kaputtgeht, haben wir Folie untergelegt. Das fühlt sich unsexy an, also legen wir auf die Folie noch teilweise eine Decke. Die Folie raschelt trotzdem und ich überlege mir die ganze Zeit, wie ich das Wachs jemals wieder aus der Decke rausbekomme.
Das Wachs ist entweder nicht heiß genug (Grablichter) oder verursacht einen spitzen Schmerz. Ich hasse Spitze Schmerzen.
Nachdem wir fertig sind, schmeiße ich die Decke und die Folie weg. Trotzdem muss ich Wachs vom Parkett abkratzen - man glaubt gar nicht, wie weit das Zeug spritzt.
Mich selbst muss ich auch vom Wachs befreien. Das hängt an den winzigsten, feinsten, flaumigsten Härchen fest.
Nachdem ich alles mühsam abgekratzt habe, fühlt sich meine Haut am ganzen Körper ölig und fettig an. Auch nach mehrmaligem Duschen ändert sich das nicht. Ich finde noch Tage später Wachsstückchen in meiner Kleidung.
Fazit: nichts für mich.
Anderes Beispiel: Ledermaske für den Kopf. Mit zwei Nasenlöchern. Dieses Ding komplett am Kopf zu haben... Nichts mehr zu sehen, nur noch gedämpft zu hören... Kein "Gesicht" mehr nach außen zu zeigen, nur noch eine Objekt sein...
Ich bin kein einziges Mal da reingekommen, weil ich bereits beim Versuch da reinzukommen, panikartige Zustände bekommen habe. Schade.
Wie sieht es bei euch aus?
Was hat dem Abgleich mit der Realität nicht standgehalten?
Was waren eure größten Enttäuschungen?
Was fällt euch sonst dazu ein?
als ich in einem anderen Thread eine Antwort verfasst habe, bin ich - mal wieder - auf die Diskrepanz von Kopfkino und Realität gestoßen.
Zumindest mir ist es schon häufiger passiert, dass mich eine Praktik ungeheuer im Kopf gekickt hat. Man malt sich ja oft seine Bilder in den wunderbarsten Farben.
Und dann setzt man sein Kopfkino in die Realität um. Mein freut sich wahnsinnig darauf, ist vielleicht schon Tage vorher hibbelig und angespannt, jetzt, genau jetzt wird es Wirklichkeit werden...
und dann setzt die Ernüchterung ein. Entweder kickt es nicht, oder es macht sogar überhaupt keinen Spaß.
Nun gut, falls man eine lockere Spielbeziehung am laufen hat, oder das ganze in seiner Partnerschaft ausprobiert hat, ist das nicht weiter schlimm.
Unangenehm kann es sein, wenn man, aufgrund des vermeintlich grünen Grases, in einer bestehenden Beziehung auf die andere Seite gehopst ist (=fremdgegangen ist) oder komplett aus dem Stall ausgebrochen ist und den Bauer zum Teufel gejagt hat (Beziehung beendet) nur um dann zu merken, dass einem das Gras nicht schmeckt (BDSM an sich nichts für einen ist, bzw. nur der Gedanke kickt, aber nicht die Realität)
Andererseits gibt es Praktiken, die ich nicht in Betracht gezogen hätte, weil sie mir als zu langweilig erschienen - das waren dann Aktionen im Sinne von "kickt mich gar nicht, glaube nicht, dass mir das was gibt - aber stört mich jetzt nicht, können wir also ruhig ausprobieren, wenn du das möchtest, mein Schatz". Oder auch Praktiken, die ich weit von mir gewiesen hätte - was, SOWAS? Neee, Iiiiiiich doch nicht... und mit der Zeit war die Praktik immer weniger bedrohlich... und irgendwie würde ich mir ja insgeheim schon fast wünschen, dass man mich dazu eventuell zwingen würde... jetzt zwing mich doch mal endlich!!!!
Und dann... Explosion. Sterne vor Augen und Engelschöre in den Ohren.
Bei mir war es zum Beispiel ganz zu Beginn mit einer Praktik so, die eigentlich recht verbreitet zu sein scheint und an sich eine typische Anfänger-Praktik zu sein scheint: Wachs
Da dachte ich - hmm, das kann doch richtig sinnlich sein. Leise Musik, Hände die vielleicht vorher über den Körper gleiten, Augenbinde drüber, romantische Kerzen und dann Lustschmerz, wenn das heiße Wachs auf die kühle Haut trifft.
Die Realität: Angst, auf Dauer auszukühlen/Wollsocken, in denen ich mich nicht sexy fühle. Wegen der Augenbinde sehe ich nicht, wo die Kerzen stehen, habe daher Angst, diese mit einer unbedachten Bewegung umzuwerfen. Gleichzeitig habe ich auch Angst, dass mein Partner mit einer unbedachten Bewegung die Kerzen umwerfen könnte. Andere kommen vielleicht in Stimmung bei den Gedanken an einen Wohnungsbrand, ich bin in Gedanken beim Feuerlöscher. Den ich auch nicht sexy finde. Von den romantischen Kerzen krieg ich nichts mit, da Augenbinde. Damit der Boden nicht kaputtgeht, haben wir Folie untergelegt. Das fühlt sich unsexy an, also legen wir auf die Folie noch teilweise eine Decke. Die Folie raschelt trotzdem und ich überlege mir die ganze Zeit, wie ich das Wachs jemals wieder aus der Decke rausbekomme.
Das Wachs ist entweder nicht heiß genug (Grablichter) oder verursacht einen spitzen Schmerz. Ich hasse Spitze Schmerzen.
Nachdem wir fertig sind, schmeiße ich die Decke und die Folie weg. Trotzdem muss ich Wachs vom Parkett abkratzen - man glaubt gar nicht, wie weit das Zeug spritzt.
Mich selbst muss ich auch vom Wachs befreien. Das hängt an den winzigsten, feinsten, flaumigsten Härchen fest.
Nachdem ich alles mühsam abgekratzt habe, fühlt sich meine Haut am ganzen Körper ölig und fettig an. Auch nach mehrmaligem Duschen ändert sich das nicht. Ich finde noch Tage später Wachsstückchen in meiner Kleidung.
Fazit: nichts für mich.
Anderes Beispiel: Ledermaske für den Kopf. Mit zwei Nasenlöchern. Dieses Ding komplett am Kopf zu haben... Nichts mehr zu sehen, nur noch gedämpft zu hören... Kein "Gesicht" mehr nach außen zu zeigen, nur noch eine Objekt sein...
Ich bin kein einziges Mal da reingekommen, weil ich bereits beim Versuch da reinzukommen, panikartige Zustände bekommen habe. Schade.
Wie sieht es bei euch aus?
Was hat dem Abgleich mit der Realität nicht standgehalten?
Was waren eure größten Enttäuschungen?
Was fällt euch sonst dazu ein?
Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
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Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'