Gedanken zur Nacht #11 - Möge die Macht mit Dir sein

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      Gedanken zur Nacht #11 - Möge die Macht mit Dir sein

      "Denk nicht nach ob Du etwas tun musst, ich sage Dir wenn ich etwas möchte."
      Ein paar Worte nur, aber ich spürte wie ihr Körper sich entspannte, ihr Atem ruhiger wurde und sie begann zu geniessen was ich mit ihr tat.

      Hömma Turnschuh! In der Überschrift steht etwas von Macht! Was hat das nun damit zu tun?

      Viel. Sehr viel.

      Überträgt Sub mir die Macht über sie, bedeutet das ja nicht nur, dass meine Wünsche erfüllt werden, dass ich über sie bestimmen kann, mir nehmen kann was ich haben will, mit ihr tun kann was ich möchte, sondern auch, dass sie in meine Hände legt, ihr das zu geben was sie sich wünscht. Ein Zusammenspiel zweier Menschen, mit passender Neigung, das sich zu einem Ganzen ergänzt.

      Und das kann dann auch einfach mal bedeuten, sie zur Ruhe zu bringen. Die Macht zu nutzen, sie vom Denken zu befreien. Eine Situation zu schaffen, in der sie keine Fehler machen kann.

      Aber ein Machtgefälle ist empfindlich. Ohne Geben und Annehmen geht es ein. Es will gepflegt werden. Regeln die nicht überprüft werden, Rituale deren Einhaltung nicht gefordert wird, können es ins Wanken bringen und es in Frage stellen.

      Ich schrieb tatsächlich gerade "Annehmen", ihr habt euch nicht verlesen. Machtgefälle bedeutet für mich nicht nur zu nehmen, sondern in erster Linie anzunehmen. Das Geschenk der Macht, das mir gemacht wird anzunehmen und damit verantwortungsvoll umzugehen. Und damit meine ich jetzt nicht darauf aufzupassen, den Bereich des Wohlfühl-BDSM nicht zu verlassen, sondern einfach gemeinsam zu erforschen wo die Wünsche und Sehnsüchte beider Partner liegen und den Weg in diese Richtung einzuschlagen. Dabei nicht nur Subs Grenzen zu erkunden, sondern auch meine eigenen kennenzulernen und eventuell zu überschreiten, wenn es die Situation ergibt und erfordert.

      Bin ich dabei Wunscherfüller? Natürlich bin ich das. Das ist doch genau der Deal. Sich gegenseitig Wünsche zu erfüllen. Und wenn der Wunsch ist im Metakonsens TPE zu leben, erfülle ich auch damit einen Wunsch.

      Je mehr Macht ich aber habe, umso mehr Verantwortung habe ich auch diese Macht einzusetzen. Nicht immer muss ich sie in jeder Situation nutzen. Aber an den Stellen, an denen ich es tue, kann ich mich der Verantwortung nicht entziehen, ansonsten riskiere ich Vertrauensverlust, schaffe Unsicherheiten. Ja, das kann anstrengend sein, kostet Zeit, aber wenn ich nicht bereit dazu bin, habe ich die Macht auch nicht verdient.

      Habt einen schönen Abend und eine gute Nacht.

      Turnschuh.
      Guten Morgen, ihr Nachteulen!

      Danke, @Turnschuh , für deine immer wieder schönen Gedanken der Nacht.

      Ich hatte ursprünglich dieses Bild von einem Dom:
      Er ist streng, nimmt sich, was er will und wann er will - zwar nur, soweit es im Vorfeld vereinbart war, aber in dem Moment unverrückbar. Und ich muss tun, was er sagt, weil ich dem im Vorfeld zugestimmt habe.

      Danke meines Partners wandelt sich dieses Bild so langsam, und deine Worte treffen den Nagel auf den Kopf:

      Turnschuh schrieb:

      Bin ich dabei Wunscherfüller? Natürlich bin ich das. Das ist doch genau der Deal. Sich gegenseitig Wünsche zu erfüllen.
      Ich danke dir, dass nicht nur ich kleine Sub das so sehe, sondern dass auch mindestens 2 Doms diese Meinung vertreten. ^^
      Wunderschön und treffend geschrieben! :blumen:
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:

      Lilly13 schrieb:

      Turnschuh schrieb:

      Bin ich dabei Wunscherfüller? Natürlich bin ich das. Das ist doch genau der Deal. Sich gegenseitig Wünsche zu erfüllen.
      Ich danke dir, dass nicht nur ich kleine Sub das so sehe, sondern dass auch mindestens 2 Doms diese Meinung vertreten. ^^

      Danke @Turnschuh für deine Gedanken und @Lilly13 genau das waren meine Gedanken auch bisher und es ist schön, dass es ausgesprochen/geschrieben wurde! :yes:

      Ich glaube sogar, dass es gar nicht so wenige gibt, die genau das mit dem "Wunscherfüller" denken aber sich nicht getrauen auszusprechen (so wie ich im Übrigen). Vielleicht unter anderem aus dem Grund wie @Lilly13 schreibt:

      Lilly13 schrieb:

      Ich hatte ursprünglich dieses Bild von einem Dom:
      Er ist streng, nimmt sich, was er will und wann er will - zwar nur, soweit es im Vorfeld vereinbart war, aber in dem Moment unverrückbar. Und ich muss tun, was er sagt, weil ich dem im Vorfeld zugestimmt habe.

      Und @Lilly13 stimmt, es gibt nicht nur 2 ^^
      Alles beginnt mit der Sehnsucht ...
      - Nelly Sachs -
      Ich mag Euch an dieser Stelle mal Danke sagen, für Eure Likes und vor allem für Eure Rückmeldungen zu meinen nächtlichen Gedanken. So mancher Kommentar hat mich sehr berührt und mir gezeigt, dass es richtig war diese doch sehr persönlichen Gedanken zu veröffentlichen. :blumen:

      Aber eins wollen wir mal klar stellen:

      Lilly13 schrieb:

      Ich hatte ursprünglich dieses Bild von einem Dom:
      Er ist streng, nimmt sich, was er will und wann er will
      Füge fies, böse und gemein hinzu und ich fühle mich eingermassen erkannt. :D

      Euch einen schönen Abend.
      Turnschuh.
      Meine Güte, hast Du das schön geschrieben!!! <3
      Ich finde, wir sollten hier, wie auf Facebook, nicht nur “Gefällt mir“, sondern auch Herzchen haben. :yes:
      (Und einen Tränen lachenden Smiley für die ganzen“dummen Sprüche“! ;) :D )

      So geschmackvoll hab ich das noch nie gesehen. Dankeschön! :blumen:
      Danke @Turnschuh :blumen: Deine Gedanken zur Macht haben mich sehr berührt. Wenn Dom seine Macht so einsetzt,
      wie du beschrieben hast, können Dom und Sub miteinander viel Freude haben.

      Denn aus Sub-Sicht :) wächst das Vertrauen und für Dom wird es Stück für Stück leichter, Grenzen
      immer kleiner werden und irgendwann verschwinden zu lassen.
      Diesem Zauber kann man sich dann kaum noch entziehen. :rot: