Wunscherfüllung im D/s Bereich?

      Wunscherfüllung im D/s Bereich?

      Was ist Eure Meinung zur Wunscherfüllung im D/s Bereich? 82

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      Turnschuh schrieb:

      Überträgt Sub mir die Macht über sie, bedeutet das ja nicht nur, dass meine Wünsche erfüllt werden, dass ich über sie bestimmen kann, mir nehmen kann was ich haben will, mit ihr tun kann was ich möchte, sondern auch, dass sie in meine Hände legt, ihr das zu geben was sie sich wünscht. Ein Zusammenspiel zweier Menschen, mit passender Neigung, das sich zu einem Ganzen ergänzt.
      In meinen letzten Gedanken zur Nacht beschäftigte ich mich mit dem Machtgefälle im D/s Bereich. Die große Resonanz auf den Beitrag, und insbesondre die Frage was die Erfüllung der Wünsche von Dom und Sub angeht, ergab sich für mich die Frage nach Eurer Meinung zum Thema Wunscherfüllung im D/s Bereich.

      Liebe Grüße
      Turnschuh.

      (Switcher können zwei Antworten geben.)
      Auch hierbei kommt es immer auf dem Blickwinkel an und ich kann nur von mir ausgehen.
      Für mich stehen in einer D/s-Beziehung seine Wünsche im Vordergrund.
      Schließlich habe ich mich und meine Wünsche freiwillig untergeordnet und das Machtverhältniss anerkannt.
      Ich will ihm dienen, seine Augen leuchten sehen, ihn und damit auch mich stolz und glücklich machen.

      Allerdings bin ich ich nur ein Mensch mit Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen.
      Natürlich steht es mir frei diese zu äußern und ihn um die Erfüllung zu bitten.
      Wann, wo, ob und wie er dies tut liegt allerdings in seinem Ermessen.

      Eine D/s-Beziehung lebt neben dem Machtgefälle davon, dass beide Parteien aktiv daran arbeiten. Es steht in meiner Verantwortung zu sagen, wie ich mich fühle und ob bzw. was mir fehlt oder ich mir Wünsche.
      In seinem Ermessen steht es meine Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren und dennoch nicht meine über seine zu stellen, denn das Würde das Machtgefälle und somit die Basis der D/s-Beziehung schädigen.

      Es ist also eine Gradwanderung zwischen Wunscherfüller und rücksichtslosem Nehmen.

      Wie er das sehen würde kann ich nicht beantworten, denn vielleicht sieht das aus der dominanten Perspektive ganz anders aus.

      Kataleya schrieb:

      Für mich stehen in einer D/s-Beziehung seine Wünsche im Vordergrund.
      Schließlich habe ich mich und meine Wünsche freiwillig untergeordnet und das Machtverhältniss anerkannt.
      Ich will ihm dienen, seine Augen leuchten sehen, ihn und damit auch mich stolz und glücklich machen.
      MIt anderen Worten, wenn seine Wünsche im Vordergrund stehen, erfüllen sich Deine ;)


      Kataleya schrieb:

      Es ist also eine Gradwanderung zwischen Wunscherfüller und rücksichtslosem Nehmen.

      Wie er das sehen würde kann ich nicht beantworten, denn vielleicht sieht das aus der dominanten Perspektive ganz anders aus.
      Also aus meiner dommigen Sicht : genau so :thumbup:

      Wie oft habe ich mir nach rücksichtslos egoistischem Verhalten ein "Wow, das war klasse!" anhören müssen oder die leuchtenden Augen meiner Sub gesehen :) . Und wenn sie wirklich brav war kann Mann auch mal eine Session/Aktion/w.a.i. machen, die sie sich wünscht, dann ist die Dankbarkeit oft umso größer.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist
      Es ist mein Wunsch, meinem Schatz zu dienen, für ihn da zu sein, alles mir mögliche zu tun, damit er sich wohlfühlt und zufrieden
      sein kann. :love:
      Natürlich habe ich auch Bedürfnisse, überlasse es aber meinem Schatz, ob und wann er sie erfüllt. So kann er und letztendlich auch ich
      an meiner Ungeduld arbeiten. Und.. das klappt immer besser. :D
      Denn, eines der schönsten Momente, ist doch, wenn Dom sagt: Gut gemacht, mein Mädchen, ich bin stolz auf dich :love: <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kat1384 ()

      BDSM funktioniert nur zusammen. Für mich ist BDSM ein gemeinsamer Tanz und der dominante Part führt zwar aber die Musik (Vorlieben und Tabus) bestimmen den Takt. Wenn Sub dauerhaft keinen Spaß hat wird sie schlicht irgendwann die Tanzfläche verlassen. Persönlich sehe ich die Befriedigung von Sub sehr entspannt, ich spüre gerne die Lust einer Frau und von daher bringt es mir selbst Freude zu sehen und zu spüren wie sie Spaß hat. Dennoch sind für mich meine Wünsche im Vordergrund, habe ich Lust läuft was, habe ich keine läuft nichts. Andersherum läuft aber auch etwas wenn nur ich Lust hätte, sie aber nicht :D Somit sind die Rollen klar verteilt, wobei man sagen könnte genau diese Rollenverteilung wird eben gewünscht... mag oft stimmen aber sicher nicht immer, wobei es in meinen Beziehungen bisher so zu stimmn schien...

      Zum Thema Egoismus: gentledom.de/gblog/Blogartikel…em-gesunden-egoismus-434/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Es soll jetzt gar keine Kritik zum Thread sein, aber ich frage mich ganz grundsätzlich: Muss es für alles Umfragen, Schablonen geben?
      Wir sind doch nun alle Individuen. Und vor diesem Hintergrund dürfte die Realität erwachsen, dass es zigtausende Varianten, Schattierungen gibt. AUCH und gerade hier in diesem Bereich ...
      Ob das nun eine Gratwanderung ist oder letztlich ein ständiges kunstvoll-elegantes Überschreiten bestehender Grenzen - oder gar das Bleiben in der "Komfortzone"- jede Konstellation entwickelt im Laufe der Zeit ihre spezifische, "passende" Dynamik. Und das ist auch gut so.
      Richtig. Da ich mich unterworfen habe ist es mir wichtig die Wünsche meines Herrn nach Möglichkeit zu erfüllen. Ich möchte dass er stolz ist, vor allem,wenn eine neue Grenze überschritten wurde, eine, die zunächst mal völlig unerreichbar schien. Jedes bdsm ist einzigartig in seiner Gestaltung. Wünsche können (müssen nicht) in Erfüllung gehen;-)
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Ich kann nicht anders, ich will für ihn da sein, dienen und mich hingeben.
      Meine Befriedigung ziehe ich aus seinen leuchtenden Augen, seinem Lob und seiner Zufriedenheit.
      Ist er glücklich, bin ich es auch.
      Ich bin noch nie zu kurz gekommen. Er sorgt dafür das es mir gut geht.
      Er ist mein Leben, meine Erfüllung und somit bleiben keine Wünsche offen.

      Kataleya schrieb:

      Es ist also eine Gradwanderung zwischen Wunscherfüller und rücksichtslosem Nehmen.
      Die Balance zu wahren ist die Kunst, das ist wahr.
      Was ich mir nehme, muss ihr Schaden ja nicht sein, der Kontext ist wohl auch das Entscheidende, wird eine Verfehlung geahndet oder belohne ich, weil sie sich wohlwollend verhalten hat, kurzum, einfach brav war.

      Gentledom schrieb:

      BDSM funktioniert nur zusammen
      Dies sehen wohl manch heute immer noch nicht so. Wir ins Abhängig voneinander und untereinander, für das Miteinander.
      Wie häufig erwähnt, wer sich immer nur nimmt, ohne zu geben, der wird meist ziemlich zügig nichts mehr haben, was er sich nehmen kann.

      Es ist unsere Aufgabe die Reise so zu steuern, dass wir beide am Ende auf der Landebahn stehen und uns gegenseitig die Augen funkeln.
      Dabei darf natürlich durchaus auch anspruchsvoll gefordert und auch gescheitert werden. Wir wachsen schließlich nicht an unseren Siegen, sondern an unseren Niederlagen.
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Ich habe "Sub mit praktischer Erfahrung: Doms Wünsche stehen im Vordergrund" angekreuzt.
      Bei uns ist es so, dass wir einiges gemeinsam haben, aber auch sehr unterschiedliche Vorlieben. Da komme ich ihm sehr entgegen und habe nach und nach meine Grenzen weit überschritten, weil ich weiß, dass er es gern mag. Außerdem ist es auch ein bisschen ein schönes Gefühl (wenn auch nur danach) etwas nur für ihn zu tun- diese Momente können sehr intensiv sein. Da steht eben etwas der Wunsch zu gefallen hinter. Umgekehrt werden eine ganze Reihe meiner Wünsche/Vorstellungen nicht erfüllt, die ihn einfach wenig ansprechen. Trotzdem ist es genug, das was er mir erfüllt ist sehr schön. Käme ich gar nicht auf meine Kosten und er würde überhaupt nicht auf meine Wünsche eingehen, wäre das sehr frustrierend, anstrengend und wohl schnell vorbei. Manchmal macht er auch etwas extra für mich und dann bin ich überglücklich :) Insofern passt auch die Antwort, dass sich am Ende beide gegenseitig Wünsche erfüllen. Viel Geschwafel um einen Satz: Werden die Wünsche zu einseitig erfüllt, kann ich mir kaum vorstellen, dass beide mit dieser Konstellation dauerhaft glücklich sind. Jedenfalls wäre es bei mir so.
      Da erstellt man das erste Mal eine Umfrage, haut Wüsche statt Wünsche in die Antwort Optionen und stimmt dann auch noch selbst falsch als ab, denn eigentlich gehörte mein Kreuz einne Option tiefer. Ich würde sagen das übe ich nochmal. :D

      Aber zunächst mal vielen Dank für die rege Teilnahme an der Umfrage, und ein besonderes Danke an die, die etwas dazu geschrieben haben.

      Wenn ich mir die Umfrageergebnisse so anschaue und lese was ihr dazu geschrieben habt, vor allem die, die für "Doms Wünsche stehen im Vordergrund" abgestimmt haben, habe ich das Gefühl im Grunde meinen wir eigentlich alle so ziemlich das gleiche. Am Ende geht es darum sich zu ergänzen, die jeweilige Neigung zu befriedigen, so wie ich es auch in meinen letzten Nachtgedanken für mich beschrieben habe.

      @Gentledom schreibt in seinem oben verlinkten Blog "Konsensuale Dominanz ist euer Freifahrtschein, Egoist zu sein". Ein wunderbarer Satz, den ich genau so unterschreiben kann. Ich würde ihn gerne ergänzen durch "Wenn ihr Subs Wünsche dabei auch erfüllt, brecht ihr Euch keinen Zacken aus der Krone".

      Turnschuh.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Turnschuh ()

      Bedürfniserfüllung baut immer auf Egoismus auf, so auch im Ds.

      Vom Prinzip her ist jede sub , welche sich in eine Ds Beziehung begibt aus reinem Egoismus unterwegs hin zu sich selbst und (be-)nutzt, um ihre Erfüllung zu erreichen, die gespiegelte Veranlagung auf Seite des Dominanten. Analog dazu Dom...

      Der Punkt ist, sie nutzen, benutzen, aber nutzen nicht aus. Jeder für sich ohne Pendant kann sich bestenfalls was vom Nikolaus wünschen, nicht aber (Bedürfnis-)Erfüllung in Form von Selbstverwirklichung erhoffen oder erlangen.

      Ergo ist das kein Freifahrtsschein, sondern Quell und schon gar nicht an Dominanz gekoppelt. :)
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe