Ich gebe es ja ungern zu....aber hier stoße ich an meine persönliche Toleranzgrenze. Ich versuche seit Tagen das Thema für mich zu sortieren und mache mal einen vorsichtigen Versuch:
Nazi-Uniformen sind bestimmt ästhetisch und ich verstehe, dass Menschen mit entsprechendem Fetisch darauf anspringen. Nazi-Design funktioniert auf perfide Weise ganz hervorragend. In den Niederlanden läuft gerade eine Ausstellung zu diesem Thema...nicht ganz unumstritten.
Und ich gebe auch allen recht, die sagen, dass niemand sich seinen Kink aussucht. Ich habe mir meine auch nicht ausgesucht und trotzdem bin ich nicht Sklavin meiner Kinks.
Es gibt in meiner bunten BDSM-Welt Dinge, die will ich nicht wollen. Bei mir liegen sie in anderen Bereichen und ich habe sehr bewusst entschieden, diese Spielarten auszuklammern. Ich weiß sie sind da, ich erkenne sie an und entscheide mich dagegen.
Ich habe tagelang an der Frage gekaut, warum es für mich so einen Unterschied zu anderen Spielarten und Rollenspielen macht und mir sind drei Aspekte aufgefallen:
Zuerst die Nähe zur Geschichte. Es ist gut möglich, dass meine Haltung eine andere wäre, wenn die geschichtlichen Ereignisse mehrere hundert Jahre in der Vergangenheit lägen. Aber das tun sie nicht und wir leben in einer Umbruchphase, in der Rufe nach einer "Neubewertung der Geschichte" laut werden und die letzten Zeitzeugen sterben. Daher empfinde ich eine Versachlichung des Themas (es ist ja nur eine Uniform....es ist ja nur ein Rollenspiel) als gefährlich.
Der zweite Aspekt ist die Täter/Opfer Sicht. Es macht für mich einen gravierenden Unterschied im Empfinden, ob ein jüdischer Mann eine Domina mit diesem Wunsch aufsucht, oder ob ein dominanter Part sich aktiv in die Täterrolle begibt. Es wäre für mich aber gleichermaßen befremdlich, wenn ein Dom seiner Sub ein Rape Game verordnen würde.
Und das führt direkt zum dritten Aspekt: Ist dieses Szenario Teil meiner (potentiellen) Geschichte?
Ich will das an einem Beispiel aus anderen Bereichen erklären. In der Beratungs- und Selbsthilfeszene HIV Infizierter etablierte sich irgendwann die Bezeichnung "HIVchen" untereinander. Den Begriff durften aber nur Betroffene verwenden. Von Außerhalb galt er als beleidigend.
Ebenso verhält es sich mit der Bezeichnung "Nigger" innerhalb bzw außerhalb der schwarzen Community.
Die Frage ist also, bin ich (potentiell) Teil der Geschichte oder stehe ich außerhalb? Es darf halt nicht jeder Alles.
Das Risiko häuslicher Gewalt, einer Vergewaltigung und ja...auch des Missbrauchs als Kind ist Teil meiner eigenen Lebensrealität. Deshalb bewege ich mich im Zweifel recht skrupellos in diesen Themen. Hier aber geht es um die Geschichte der Anderen. Und ich empfinde es als übergriffig und respektlos, mich dieser Bilder zu bedienen.
Das gilt auch für andere politische Szenarien.
Bis hierhin bin ich also gekommen und ich bin nicht ganz sicher, ob es zu Ende gedacht ist....
Nazi-Uniformen sind bestimmt ästhetisch und ich verstehe, dass Menschen mit entsprechendem Fetisch darauf anspringen. Nazi-Design funktioniert auf perfide Weise ganz hervorragend. In den Niederlanden läuft gerade eine Ausstellung zu diesem Thema...nicht ganz unumstritten.
Und ich gebe auch allen recht, die sagen, dass niemand sich seinen Kink aussucht. Ich habe mir meine auch nicht ausgesucht und trotzdem bin ich nicht Sklavin meiner Kinks.
Es gibt in meiner bunten BDSM-Welt Dinge, die will ich nicht wollen. Bei mir liegen sie in anderen Bereichen und ich habe sehr bewusst entschieden, diese Spielarten auszuklammern. Ich weiß sie sind da, ich erkenne sie an und entscheide mich dagegen.
Ich habe tagelang an der Frage gekaut, warum es für mich so einen Unterschied zu anderen Spielarten und Rollenspielen macht und mir sind drei Aspekte aufgefallen:
Zuerst die Nähe zur Geschichte. Es ist gut möglich, dass meine Haltung eine andere wäre, wenn die geschichtlichen Ereignisse mehrere hundert Jahre in der Vergangenheit lägen. Aber das tun sie nicht und wir leben in einer Umbruchphase, in der Rufe nach einer "Neubewertung der Geschichte" laut werden und die letzten Zeitzeugen sterben. Daher empfinde ich eine Versachlichung des Themas (es ist ja nur eine Uniform....es ist ja nur ein Rollenspiel) als gefährlich.
Der zweite Aspekt ist die Täter/Opfer Sicht. Es macht für mich einen gravierenden Unterschied im Empfinden, ob ein jüdischer Mann eine Domina mit diesem Wunsch aufsucht, oder ob ein dominanter Part sich aktiv in die Täterrolle begibt. Es wäre für mich aber gleichermaßen befremdlich, wenn ein Dom seiner Sub ein Rape Game verordnen würde.
Und das führt direkt zum dritten Aspekt: Ist dieses Szenario Teil meiner (potentiellen) Geschichte?
Ich will das an einem Beispiel aus anderen Bereichen erklären. In der Beratungs- und Selbsthilfeszene HIV Infizierter etablierte sich irgendwann die Bezeichnung "HIVchen" untereinander. Den Begriff durften aber nur Betroffene verwenden. Von Außerhalb galt er als beleidigend.
Ebenso verhält es sich mit der Bezeichnung "Nigger" innerhalb bzw außerhalb der schwarzen Community.
Die Frage ist also, bin ich (potentiell) Teil der Geschichte oder stehe ich außerhalb? Es darf halt nicht jeder Alles.
Das Risiko häuslicher Gewalt, einer Vergewaltigung und ja...auch des Missbrauchs als Kind ist Teil meiner eigenen Lebensrealität. Deshalb bewege ich mich im Zweifel recht skrupellos in diesen Themen. Hier aber geht es um die Geschichte der Anderen. Und ich empfinde es als übergriffig und respektlos, mich dieser Bilder zu bedienen.
Das gilt auch für andere politische Szenarien.
Bis hierhin bin ich also gekommen und ich bin nicht ganz sicher, ob es zu Ende gedacht ist....