Schüchtern und trotzdem dominant

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      Also ich bin auch eher (oder ziemlich) schüchtern wenn ich jemanden zum ersten Mal treffe. Aber was hat das damit zu tun, ob ich dominant bin? Ich finde nicht, dass sich das gegenseitig ausschließt und bin auch irgendwie froh zu lesen, dass es anderen auch so geht. Und, dass es Subs gibt, die genau sowas mögen.
      Außerdem stelle ich mir diese "Ungewissheit", wann der Dom getriggert wird, auch spannend für die entsprechende Sub vor. Das sprichwörtliche "Spiel mit dem Feuer". ;)
      Mich muss nicht jeder mögen. Es reicht, wenn es die richtigen tun.
      Und ich möchte noch ergänzen, dass ich so ziemlich das Gegenstück bin.
      Jemand der wahrscheinlich überhaupt nicht submissiv wirkt (wenn man an Klischees wie schüchtern, ruhig, unsicher, zurückhaltend denkt), sondern gelegentlich aufpassen muss, andere in meiner Gegenwart nicht komplett zu dominieren :rofl:
      Das Leben ist bunt und wahrscheinlich ist niemand so eindimensional straight in die eine oder die andere Richtung, und das 24 Stunden am Tag.
      Schüchternheit finde ich sympathisch, zumal ich selbst ziemlich schüchtern bin :rot:

      Mein Partner darf seine Dominanz ruhig aus der Sicherheit unserer Beziehung heraus entwickeln. Ich möchte ja nicht gleich mit seiner dominanten Art überfahren werden, denn unterwerfen kann ich mich ohnehin nur, wenn ich genug Vertrauen gefasst habe und das dauert. Warum sollte ich also meinem Partner nicht die gleiche Möglichkeit und Zeit einräumen.
      Liebe @mirium,

      viel sagen möchte ich jetzt eigentlich gar nicht, da ein großer Teil meiner Gedanken zu Deinem Beitrag bereits von anderen Usern wunderbar beschrieben wurde. Aber ich möchte Dir dazu noch folgenden Thread empfehlen, da dort etwas ganz ähnliches thematisiert wurde und viele interessante Antworten zustande gekommen sind:

      forum.gentledom.de/index.php/Thread/6801-Wer-darf-Dom-sein/

      Vielleicht hilft Dir das ja irgendwie weiter und regt zum Nach- / Umdenken an!

      Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du nicht an Dir und Deinen "Fähigkeiten" zweifelst. Bleib wie und wer Du bist – daran ist nichts, aber auch gar nichts "verkehrt"!

      Alles Liebe
      Zofe
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hier ist ja schon viel gesagt worden und ich kann da nicht mehr viel hinzufügen, aber eines ist doch sicher. In der Anfangsphase schüchtern zu sein bedeutet doch nicht das man nicht auch doninant ist. Es zeigt doch nur das man seinen gegenüber erst besser kennenlernen möchte um sich perfekt auf ihn einstellen und einlassen zu können.
      Ich bin anfangs auch zurückhaltend und mir wurde schon oft gesagt ich wäre ein "Schüchterner Dom", war aber nie ein Nachteil für mich, kam sogar eher gut an. :yes: Warum sollte man sich auch verstellen, jeder ist eben so wie er ist! :pardon:
      Also @mirium mach dir keine Gedanken, es ist alles gut so wie du bist :thumbsup:

      LG Saruh
      Ich denke, in der Anfangsphase sind sicher viele unsicher und etwas zurückhaltend. Wäre nur schön, wenn sich das iiiirgendwann mal legen würde. :D Bei mir ist das nämlich recht lange der Fall. Aber na ja, so bin ich eben.
      "Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle." Franz Kafka

      mirium schrieb:

      Manchmal bin ich mir dann unsicher, ob ich überhaupt wirklich authentisch dominant bin, allerdings gab es da bisher zum Glück keine Beschwerden.
      Das geschilderte Phänomen kommt mir bekannt vor. Auch wenn ich im Alltag nicht schüchtern wirke, spätestens wenn es Richtung Sex und vor allem BDSM geht, schlägt meine Schüchternheit zu und ich muss mich geradezu überwinden dominant zu sein. Aus diesem Grund spielen meine Partnerin und ich häufiger Rollenspiele, das macht es uns beiden einfacher in die entsprechende Stimmung zu kommen.
      @mirium,

      die ersten zwei Jahrzehnte meines Lebens war ich so schüchtern, dass ich quasi für die Umwelt nicht existent war. Durch das Berufsleben ( ich arbeite mit Menschen, es blieb mir also nichts anderes übrig) habe ich irgendwann an Selbstvertrauen gewonnen. Ich komme heute mit den meisten Menschen leicht ins Gespröch, aber es hat schon Situationen gegeben, in denen ich meinen Partner vorgeschickt habe.

      Meiner Dominanz tut das keinen Abbruch, ich finde auch nicht, dass ich sie wie einen Schild vor mir her tragen muss. Sie ist da. Punkt.

      Zu Spielbeziehungen kann ich nix sagen, aber in unserer Beziehung klappt es prima. Und auch er weiß, dass ich bestimmte Signale brauche, wenn bestimmte Dinge geschehen sollen.

      Ergo: alles gut, wie es ist.
      @Buzz genau so ist es bei mir auch. Zwar nicht nur bei Sex, sondern generell bei zwischenmenschlichen Kontakten, aber ansonsten bin ich im Alltag eben gar nicht schüchtern und hab auch kein Problem damit meinen Mund aufzumachen.
      "Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle." Franz Kafka
      Ich puste mal wieder den Staub runter.

      Per Zufall bin ich auf diesen Thread gestoßen und bin dankbar, dass das Thema mal angesprochen wird.

      Ich will nicht sagen, dass ich schüchtern bin, aber gerade doch zu anfangs stark zurückhaltend. Sei es beim Kennenlernen unbekannter Menschen und Runden oder auch bei allem was in die sexuelle Richtung gehen kann.

      Mir fällt der normale Smalltalk (Wetter, Wirtschaft, Politik, Bla Bla Bla,...) von Haus aus nicht leicht. Aber gleich mit tiefgründigen Themen aufzuwarten und Sinnfragen zu stellen, verwirrt doch auch gleich mal.

      Daher halte ich mich oftmals zurück, beobachte, höre zu und stelle lieber Fragen, als mich ins Geschehen einzumischen, bis ich warm geworden bin.

      Ich habe es mit Scheuheit oder Unsicherheit verwechselt. Und ich habe mich gefragt, wie kann Dominanz mit Schüchternheit einhergehen?! Bin ich vll doch nicht so dominant, wie ich es wollte oder erhofft habe? Oder ist es ein Schutzschild, am Anfang nicht zuviel Preis zu geben?!

      Dann habe ich mit den anderen, auch alltäglichen, Situationen verglichen, in denen ich sehr wohl ein dominantes und selbstsicheres Auftreten habe.

      Und letztendlich finde ich es auch nicht schlimm, nicht polternd mit der Tür ins Haus zufallen und ggf andere Menschen damit zu erschrecken. Leise und beobachtend zu sein, hat viele Vorteile. Zwischen den Zeilen lesen zu können. Reflektieren...

      Und später dann, im sicheren Gefilde, kann die Zurückhaltung abgelegt werden. Und das pure Selbst "regieren" ;)
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Liebe @LucyFire,

      ich durfte dich ja schon persönlich kennen lernen. Ich kann deinen Post voll inhaltlich bestätigen.

      Die Kunst ist, eben in situative Rollen zu schlüpfen. Natürlich agiert man in der Arbeit nicht so wie unter Gleichgesinnten oder gar im Kreise der Verwandtschaft.

      Die wohl wichtigste Eigenschaft ist hier Empathie. Aber da mach ich mir bei dir keine Sorgen ;) Und DAS zeichnet eine/n Dom aus. Eben nicht mit dem Babyelefanten :icon_lol: das Porzelan zu zerdeppern.

      Und ja, der erwähnte Schutzschild ist auch legitim. :yes:
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Aww @Mr.P vielen Dank für dein liebes Kommentar :blumen:

      Ja, Empathie ist immer das Zauberwort.
      Beobachten, in die Situation und die Menschen einfühlen, agieren... Dem Umstand und der Rolle eben auch angemessen.

      Der (Baby-) Elefant ist nie die Lösung. Hinterlässt auch einfach zuviel Chaos. Und die Zeit, dieses zu beseitigen, kann man doch besser nutzen ;)

      Was ich halt auch spannend finde, ist das Bild, das einige (unwissende) Menschen von eine/m Dom haben: typisch stark, permanent fordernd und "laut"... Eben ganz das Gegenteil von Zurückhaltend und "Schüchtern"...

      Dabei ist doch oftmals das Leise, das Subtile, das tiefer schwingt, als die lauten, plumpen Töne. :yes:
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Danke fürs runter pusten @LucyFire

      Ich selbst weiche ebenfalls vom allg Bild dominanter Personen ab.
      Die Frage ob es zusammen passt hatte ich mir auch schon gestellt. Bin ich doch bei unbekannten Personen oder Gruppen eher zurückhaltend. Auch rede ich nicht viel und schon gar nicht laut. Sinnloses Palaver liegt mir nicht und ergibt für mich auch keinen Sinn. Es muss Hand und Fuss haben, wie es so schön heisst. Kommen dann noch Menschen Massen da bin ich raus.

      Bin also eher wie ein Berg. Präsend aber ruhig und leise. Aber wehe er kommt ins rutschen.

      Ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß dominate Personen eher ruhig und zurückhaltend sind, als selbst lautstark in den Mittelpunkt zu drängen.

      Dorion schrieb:

      Ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß dominate Personen eher ruhig und zurückhaltend sind, als selbst lautstark in den Mittelpunkt zu drängen.
      Wenn ich unter Freunden und Familie bin, kann ich sehr wohl laut und lustig sein. Aber das ist auch ein anderes Setting.

      Dein Vergleich mit dem Berg finde ich gelungen. Stark in sich ruhend, leise, aber unaufhaltsam, wenn er in Bewegung kommt :) Das trifft es sehr gut.

      Es befremdet mich, mir einen Dom vorzustellen, der permanent im Mittelpunkt stehen will und irgendwelche Figugchen zur Aufmerksamkeit macht... Sicherlich wird es auch solche geben...

      Ich für meinen Teil habe jedenfalls beschlossen, einfach nicht mehr auf die äußeren Rollenbilder zu achten. Ich bin wer ich bin. Und sehr überzeugend auf meine eigene, nach außen hin leise und zurückhaltende, Art und Weise. Alles andere wäre auch nicht authentisch... Nur reines Schauspiel ... ;)
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Ich habe mir schon seit geraumer Zeit Gedanken über Dominanz gemacht, allerdings vorrangig im Nicht-BDSM-Bereich. Ohne zu sehr in die Tiefe zugehen sind ein paar Überlegungen hängen geblieben:

      - Personen die dominant wirken handeln oft ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Ich habe den Eindruck bekommen, dass ich selbst mir im Vergleich viel mehr Gedanken mache, welche möglichen Auswirkungen meine Handlung haben könnte.
      - Weiterhin wird dominantes Auftreten auch oft mit Lautstärke und Aggresivität erzielt. Ich denke jeder kennt die Situation.
      - Das fehlen dieser "direkten Dominanz" wird dann oft als Schüchternheit wahrgenommen - auch von sich selber. Das kann dann zu Unsicherheit führen (wieso kann ich nicht so leicht ein Gespräch anfangen, sofort so Selbstbewusst auftreten etc.) und schon ist man in einem Teufelskreis.

      Ich denke aber es ist wichtig sich klar zu machen, dass es unterschiedliche Arten von Dominanz gibt. Ein paar wurde hier ja schon beschrieben: Empathie, Ruhe und Übersicht, die Stimmung lesen, sind dabei legitime Wege wie ich finde. Nicht jeder kann und sollte sofort wie der Haudrauf auftreten. Aus persönlicher Erfahrung glaube ich sogar, diese ruhigere Art ist nachhaltiger und tiefgehender. Ich habe es - wie gesagt, hauptsächlich im Nicht-BDSM-Bereich - oft erlebt, dass vermeintlich selbstsichere, dominante Personen beim zweiten Blick an Substanz mangeln ließen. Allerdings hat auch die laute Variante ihre Zeit und Berechtigung ;)

      Was ich sagen will: Versuchen eine Art des Auftretens zu kopieren, bedeutet eine Maske aufzusetzen. Manchem mag das leicht gelingen, aber kann auch dazu führen, dass man in einer Rolle landet, die auf Dauer gar nicht passt. Sich selbst zu sein - mit den Unsicherheiten - ist bestimmt schwieriger. Aber hinten raus denke ich deutlich ertragreicher - und das gilt auch im BDSM.
      Ich würde Schüchternheit oder Zurückhaltung daher nicht gleich als etwas Fehlendes sehen - eher als eine Alternative. Selbstbewusstsein kann man auch gut entwickeln, wenn man in unbequemen Situationen die Ruhe behält und vielleicht sogar eigene Hürden überwindet.

      Dorion schrieb:

      Ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß dominate Personen eher ruhig und zurückhaltend sind, als selbst lautstark in den Mittelpunkt zu drängen.
      Das trifft den Nagel auf den Kopf - wer wirkliches Selbstbewusstsein und Kontrolle über eine Situation hat, kann diese auch laufen lassen und aus dem Hintergrund die Fäden ziehen.
      Ich bin ein introvertierter Mensch. Bei neuen Kontakten, vor allem in größerer Gesellschaft eher zurückhaltend, abwartend. Aber wenn ich etwas zu sagen habe, dann weicht die Zurückhaltung der Bestimmtheit. Was manche Menschen auch verwirrt. Aber so bin ich nunmal. Ich habe lange gebraucht, mich so zu akzeptieren. Letztendlich hat das BDSM, das Entdecken meiner dominanten Ader viel dazu beigetragen.
      Ja, ich bin ruhig. Wenn ich "den Schalter umlege", bin ich immer noch ruhig. Aber bestimmend bis befehlen. Für mich kein Widerspruch.
      Einen schönen guten Abend, :hi:

      ich finde es schon komisch das dominat immer mit laut und Vorrangiges Auftreten verbunden wird :gruebel:

      Sehe das eher wie bei einer Schafsherde nicht die wild rumspringenden und bellenden Hunde geben die Richtung vor :pillepalle:

      Sondern der kleine Grünemann mit dem Stöckchen :old: der hinterher trottet gibt die Richtung an wo es hin geht :yes:

      Deswegen bin ich auch lieber der kleine Grünemann mit dem Stöckchen :popo_versohlen:

      Einen schönen Abend noch :coffee:
      Schüchtern und trotzdem dominant
      Ich fühle mich bei diesem Thema voll und ganz angesprochen.

      Obwohl ich mittlerweile eher zurückhaltend, statt schüchtern bin.
      Ich beobachte Situationen erstmal.

      Von Außen her würde keiner auf die Idee kommen, dass ich der dominant/sadistische Part bin.
      Jemand sagte einmal zu mir: "Dabei siehst Du so harmlos aus" :)

      Ich erlebe immer wieder, dass man mich anders einschätzt.

      In den seltenen Situationen, in denen ich mich (einem Nicht-BDSMler gegenüber) oute, erlebe ich immer wieder dieselbe Situation: "Du lässt Dich auspeitschen?"
      (Eben das typische Klischee) :)
      Und ich das dann geradestelle: "M o m e n t… ich bin derjenige, der…"
      (DAS Gesicht ist dann Gold wert) :)

      Wie gehe ich damit um?
      Ich bin so, wie ich bin. Eher zurückhaltend, ruhig, leise. Ich fühle mich wohl damit.

      Normalerweise trage ich einen Ring-der-O an meiner linken Hand, um meine Ausrichtung der Neigung darzulegen. (Was beim Tragen von Einmalhandschuhen, ziemlich "bescheiden" aussehen würde). :)

      BDSM (das Stehen zu meiner Neigung) hat mich positiv verändert. Die Schüchternheit habe ich abgelegt, die Zurückhaltung (von mir als positiver Charakterzug eingestuft), ist geblieben.

      Ich habe subjektiv festgestellt, dass Kleidung (die Lederjacke vor allem) eine gewisse Ausstrahlung mit sich bringt.

      Wenn man zurückhaltend ist, dann ist man halt so.

      Meine Dominanz / mein Sadismus wurde bis jetzt nicht hinterfragt.

      Dommodus:
      Es liegt eine Einvernehmlichkeit vor. Subbie möchte dominiert werden. Was hindert mich als Aktiver daran, (in dem abgestimmten Rahmen) bestimmend aufzutreten. Oder selbstsicher?

      Liebe Grüße

      verbero