Mich hat persönlich genau so eine Situation bewogen darüber zu schreiben. Ich würde mich freuen eure Meinung dazu zu bekommen, auch wenn die Geschichte noch lange nicht fertig ist.
1.)
Michaela
ein Weg zum neuen Ich
Neuanfang
Nachdenklich sitzt Michaela in ihrem Wohnzimmer. Dreht in ihren Händen einen schmalen Metallreif.
Die Sonne, welche ins Zimmer scheint, lässt ihn funkeln, glitzern.
Sanft gleitet Michaelas Zeigefinger über das glatte, kühle Platin.
Kalt fühlt es sich an, und bewirkt doch bei ihr einen wohligen Schauer.
Der Reif hat große Ähnlichkeit mit einem schmalem Halsband, das Michaela vielleicht in Zukunft niemals mehr abnehmen wird.
Wer es nicht weiß, kann dieses geheime Symbol beider Schmuckstücke nicht deuten.
Reifund Halsband.
Ohne Anfang, ohne Ende.
Wie das Hamsterrad, in dem sie so lange gesteckt hatte.
Dem sie nur mit äußerster Willenskraft entkommen war.
Auf dem Papier Ehefrau.
In Wirklichkeit, Fußabtreter, Köchin, Waschfrau.
Ausgenutzt, missachtet, erniedrigt.
Benutzt, wenn es denn ihrem auf Papier existierenden Pascha überhaupt in den Sinn kam, sich in einem nur Sekunden dauernden Akt in ihr zu ergießen.
Um sich sich sofort danach von ihr zu wälzen, laut schnarchend wegzurollen.
Was war nur alles in diesen Jahren seitdem passiert?
Wie viel unendliche Kraft hatte sie dieser Schritt gekostet?
Damals, als sie sich entschieden hatte, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben.
Als sie den radikalen Schnitt vollzog.
Ihre Familie verließ, eine neue Arbeit annahm, nur noch für sich leben wollte.
Ja: ihr Leben hat sich total geändert.
Ja! Aber völlig anders als sie das damals geplant hatte!
Und jetzt!
Schon wieder hat sie zu entscheiden .
Zu entscheiden wie es in Zukunft mit ihr weitergehen soll.
Alles liegt nun in ihrer Hand.
Dieser schmale Reif würde das Symbol ihrer Entscheidung sein, Symbol für diesen eminent wichtigen Schritt, der nun zu vollziehen wäre .
Will sie das Halsband wirklich tragen?
Ab jetzt , für immer?
Würde sie es tragen?
Dieses Symbol für die Geborgenheit und Sicherheit , nach der sie sich sehnte?
Und ja: vielleicht sogar Liebe!
Wäre sie wohl möglich?
Sie kuschelte sich in ihre Sofaecke, legte sich eine Decke über die Füße und trank einen Schluck aus ihrem Weinglas.
Schloss die Augen und ließ ihre Gedanken abschweifen.
Drei Jahre war es jetzt her als sie und der kleine Möbelwagen hier angekommen waren.
Damals war es später Nachmittag gewesen.
Die Sonne hatte alles in ein rot goldenes Licht getaucht.
Michaela hatte am Waldrand gestanden und verträumt das Städtchen betrachtet, welches eingebettet zwischen Wiesen und Feldern lag.
Ja sie hatte geträumt, sich gefragt, ob sie nun endlich am Ziel angekommen war?
Ob sie nun zur Ruhe kommen durfte?
Durfte sie vielleicht noch einmal ein wenig Glück finden?
Unendlich lange 25 Jahre hatte sie es an der Seite ihres lieblosen Ehemannes ausgehalten.
Hatte eigene Kinder groß gezogen und dazu noch einigen Pflegekindern für kurze oder längere Zeit ein Zuhause gegeben.
Ein großes Haus versorgt, nebenher noch gearbeitet .
Nun endlich war sie allein gewesen, hatte damals alles hinter sich zurück gelassen .
Denn ihre Seele hatte einfach nicht mehr gekonnt.
So viele Menschen um sie herum, und dennoch eine immer mehr zunehmende Einsamkeit.
Dazu auch noch die Boshaftigkeit ihrer eigenen Familie, die sie an den Rand allem Ertragbaren gebracht hatte.
Ausgerechnet die eigenen Kinder hatten sich von ihr abgewandt, während ihr die Pflegekinder, die ursprünglich Fremden, ihr weiterhin herzlich zugetan waren.
Dann verlor sie auch noch ihre Arbeit.
Das war dann der Schlussstrich gewesen.
Das I-Tüpfelchen.
Die Kündigung hatte alles ins Rollen gebracht.
Nein das Leben hatte es Michaela nie leicht gemacht.
Trotzdem hatte sie mit etwas über 50 noch einmal einen Neuanfang gewagt.
Der Blick auf das Städtchen war traumhaft schön gewesen.
Eine Verheißung, ein Versprechen.
Dennoch hatte sie sich losreißen sich sputen müssen.
Der kleine Möbelwagen, mit dem Wenigen ,was sie mitgenommen hatte, würde sicher schon angekommen sein.
Es gab jetzt so viel zu tun, auch wenn sie ab jetzt nur noch eine kleine Wohnung zu versorgen hatte. In zwei Tagen sollte sie ihre neue Arbeit anfangen.
Sie hoffte so sehr, dass sie dort würde bleiben durfte.
Auch für länger!
Ihr Herz hing schon lange an der Arbeit mit Kindern, die keiner wollte.
Jenen, die eben nicht so gesund und intelligent waren.
Aus der Norm fielen!
Nun hatte sie eine Stelle in einem Kinderdorf bekommen.
Trotz aller Zweifel, es fühlte sich richtig an dort zu helfen.
Noch tief in Gedanken war Michaela zügig in den Ort hinein gelaufen.
So war sie gerade noch rechtzeitig da, als der kleine Möbelwagen vorfuhr.
Nun hieß es, alles in die Wohnung zu bringen, denn viel Zeit ließen ihr die Packer nicht.
Es gab, wie sollte es auch anders sein, ein heilloses Durcheinander.
Die Möbelpacker stellten alles einfach nur irgendwo in der kleinen Wohnung ab,
wollten sie doch abends noch wieder in der großen Stadt sein.
Keiner von ihnen nahm Rücksicht und so bekam Michaela so manchen Stoß oder Tritt ab.
Das war ja für sie aber nichts Ungewohntes.
So war ihr Leben bisher immer gewesen.
Sie war wohl einfach zu still, zu ruhig und zu bescheiden.
Das bescheidene, kleine Mäuschen.
Das Mäuschen, das immer im Hintergrund blieb.
Niemals auffiel.
Immer alles allein zu regeln suchte.
Zwei Stunden später saß Michaela allein auf dem Boden inmitten ihrer wenigen Habe.
Müde und traurig versuchte sie, sich in dem Chaos irgendwie Platz zu schaffen.
Eine freie Stelle, um ihre Matratze hinlegen zu können.
Heute hatte sie keine Kraft mehr, um irgendetwas auszuräumen oder gar aufzustellen, wie gewohnt Ordnung zu machen.
Mit einem trockenem Brötchen, welches von Frühstück übrig geblieben war und einer Flasche Wasser ließ sie sich auf die Matratze sinken.
In der Kiste neben sich fand sie eins ihrer Lieblingsbücher, begann zu lesen.
Ja, ihre Bücher, das waren lange Zeit ihre einzigen Zufluchtsorte gewesen.
Ihre heiß geliebten Bücher, bevölkert mit wundersamen Fabelwesen, Elfen und anderen Fantasiewelten spiegelten sie ein Dasein so voller Liebe und Aufmerksamkeit wieder.
Ein Dasein, das Michaela so noch niemals hatte erfahren dürfen.
Darüber schlief sie ein.
Am nächsten Morgen erwachte sie und musste erstwach werden, sich umschauen, um sich daran zu erinnern wo sie eigentlich war.
Nur im T-Shirt und barfuß schlurfte sie in die kleine Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Ohne diesen war sie morgens nicht zu gebrauchen.
Mit der Kaffeetasse in der Hand stand sie in der Tür und betrachtete das Chaos in ihrem neuen kleinen Reich.
Ja da wartete heute sehr viel Arbeit auf sie.
Ihre Wohnung war nicht groß.
Die kleine Küche bot nur Platz für das Nötigste.
Herd, Kühlschrank, eine kleine Spüle und zwei Hängeschränke auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite:
Nur wenig Platz für einen kleinen Tisch und vielleicht zwei Stühle.
Beides hatte sie noch nicht, musste sie noch besorgen.
Der kleine Flur hatte gerade einmal Platz für ein paar Kleiderhaken an der Wand und ein schmales Regal für Schuhe.
Dann das Wohn-Schlafzimmer.
Es hatte eine Ecke und Michaela wollte dort später einen Vorhang oder ähnliches anbringen.
Diese Ecke war gerade so groß, dass ihr Bett und ein kleiner Nachttisch Platz fanden. Das schönste aber an ihrer kleinen Wohnung war, dass es einen Balkon gab mit einem herrlichen Blick direkt in die Natur.
Im nächsten Jahr wollte Michaela dort die Pflanzkästen anbringen, Blumen und Kräuter hinein setzen.
Vielleicht würde das Geld auch noch für eine gemütliche Sitzgelegenheit reichen.
Doch bald schon war der Kaffee ausgetrunken, nun musste Ordnung gemacht werden.
Sie gab sich innerlich einen Schubs und los ging es.
Träumen konnte sie später.
Zuerst kam die Schlafecke an die Reihe.
Das Bett war schnell zusammen geschraubt und nachdem Lattenrost und Matratze aufgelegt waren, setzte sich Michaela darauf, um ein wenig zu verschnaufen.
Sie war halt nicht mehr so jung, aber sie wollte es heute noch schaffen, wenigstens ein bisschen Ordnung zu bekommen.
Der Nachtschrank fand seinen endgültigen Platz, darauf ihre Lieblingslampe mit dem kleinen Plüschhasen daran.
Dieser war von Ihrem ältesten Enkel .
Er hatte ihn ihr geschenkt, damals als er mit seiner Mutti ausgezogen war.
Ja das war noch immer eine ganz besondere Verbindung zwischen ihrem Enkel und ihr.
Sie hatte diesen kleinen Kerl als erste im Arm gehabt.
Damals als seine Mutti (ihre Tochter) nach dem notwendigen Kaiserschnitt noch im OP gewesen war.
Die Hebamme hatte sich ein wenig Sorgen um den kleinen Wurm gemacht, weil er sich nicht wirklich hatte beruhigen lassen.
Ausdauernd wie am Spieß gebrüllt hatte.
Sein Protest gegen diese kalte, ungemütliche Welt.
Aber auf Omas Arm war es ihm schnell besser gegangen.
Etwas ganz Besonderes verband sie seitdem mit diesem kleinen Mann.
Genug der Träumereien!
Es musste weitergehen!
Das Sofa hatten die Packer zum Glück schon Gestern an seinen richtigen Platz gestellt.
Ihre kleine Schrankwand war leicht aufzustellen.
Nun mussten nur noch die übrigen Kartons ausgepackt werden.
Michaela öffnete einen nach dem anderen und prüfte deren Inhalt.
Wie viele Erinnerungen hingen doch daran?
Viel zu viele!
Und an so manchen Stücken auch nicht immer positive.
Aber was sollte es, es musste ja weiter gehen.
Zügig machte sie sich an das Auspacken und wegräumen des Inhalts.
Als der letzte Karton leer war, schaute Michaela auf die Uhr.
1.)
Michaela
ein Weg zum neuen Ich
Neuanfang
Nachdenklich sitzt Michaela in ihrem Wohnzimmer. Dreht in ihren Händen einen schmalen Metallreif.
Die Sonne, welche ins Zimmer scheint, lässt ihn funkeln, glitzern.
Sanft gleitet Michaelas Zeigefinger über das glatte, kühle Platin.
Kalt fühlt es sich an, und bewirkt doch bei ihr einen wohligen Schauer.
Der Reif hat große Ähnlichkeit mit einem schmalem Halsband, das Michaela vielleicht in Zukunft niemals mehr abnehmen wird.
Wer es nicht weiß, kann dieses geheime Symbol beider Schmuckstücke nicht deuten.
Reifund Halsband.
Ohne Anfang, ohne Ende.
Wie das Hamsterrad, in dem sie so lange gesteckt hatte.
Dem sie nur mit äußerster Willenskraft entkommen war.
Auf dem Papier Ehefrau.
In Wirklichkeit, Fußabtreter, Köchin, Waschfrau.
Ausgenutzt, missachtet, erniedrigt.
Benutzt, wenn es denn ihrem auf Papier existierenden Pascha überhaupt in den Sinn kam, sich in einem nur Sekunden dauernden Akt in ihr zu ergießen.
Um sich sich sofort danach von ihr zu wälzen, laut schnarchend wegzurollen.
Was war nur alles in diesen Jahren seitdem passiert?
Wie viel unendliche Kraft hatte sie dieser Schritt gekostet?
Damals, als sie sich entschieden hatte, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben.
Als sie den radikalen Schnitt vollzog.
Ihre Familie verließ, eine neue Arbeit annahm, nur noch für sich leben wollte.
Ja: ihr Leben hat sich total geändert.
Ja! Aber völlig anders als sie das damals geplant hatte!
Und jetzt!
Schon wieder hat sie zu entscheiden .
Zu entscheiden wie es in Zukunft mit ihr weitergehen soll.
Alles liegt nun in ihrer Hand.
Dieser schmale Reif würde das Symbol ihrer Entscheidung sein, Symbol für diesen eminent wichtigen Schritt, der nun zu vollziehen wäre .
Will sie das Halsband wirklich tragen?
Ab jetzt , für immer?
Würde sie es tragen?
Dieses Symbol für die Geborgenheit und Sicherheit , nach der sie sich sehnte?
Und ja: vielleicht sogar Liebe!
Wäre sie wohl möglich?
Sie kuschelte sich in ihre Sofaecke, legte sich eine Decke über die Füße und trank einen Schluck aus ihrem Weinglas.
Schloss die Augen und ließ ihre Gedanken abschweifen.
Drei Jahre war es jetzt her als sie und der kleine Möbelwagen hier angekommen waren.
Damals war es später Nachmittag gewesen.
Die Sonne hatte alles in ein rot goldenes Licht getaucht.
Michaela hatte am Waldrand gestanden und verträumt das Städtchen betrachtet, welches eingebettet zwischen Wiesen und Feldern lag.
Ja sie hatte geträumt, sich gefragt, ob sie nun endlich am Ziel angekommen war?
Ob sie nun zur Ruhe kommen durfte?
Durfte sie vielleicht noch einmal ein wenig Glück finden?
Unendlich lange 25 Jahre hatte sie es an der Seite ihres lieblosen Ehemannes ausgehalten.
Hatte eigene Kinder groß gezogen und dazu noch einigen Pflegekindern für kurze oder längere Zeit ein Zuhause gegeben.
Ein großes Haus versorgt, nebenher noch gearbeitet .
Nun endlich war sie allein gewesen, hatte damals alles hinter sich zurück gelassen .
Denn ihre Seele hatte einfach nicht mehr gekonnt.
So viele Menschen um sie herum, und dennoch eine immer mehr zunehmende Einsamkeit.
Dazu auch noch die Boshaftigkeit ihrer eigenen Familie, die sie an den Rand allem Ertragbaren gebracht hatte.
Ausgerechnet die eigenen Kinder hatten sich von ihr abgewandt, während ihr die Pflegekinder, die ursprünglich Fremden, ihr weiterhin herzlich zugetan waren.
Dann verlor sie auch noch ihre Arbeit.
Das war dann der Schlussstrich gewesen.
Das I-Tüpfelchen.
Die Kündigung hatte alles ins Rollen gebracht.
Nein das Leben hatte es Michaela nie leicht gemacht.
Trotzdem hatte sie mit etwas über 50 noch einmal einen Neuanfang gewagt.
Der Blick auf das Städtchen war traumhaft schön gewesen.
Eine Verheißung, ein Versprechen.
Dennoch hatte sie sich losreißen sich sputen müssen.
Der kleine Möbelwagen, mit dem Wenigen ,was sie mitgenommen hatte, würde sicher schon angekommen sein.
Es gab jetzt so viel zu tun, auch wenn sie ab jetzt nur noch eine kleine Wohnung zu versorgen hatte. In zwei Tagen sollte sie ihre neue Arbeit anfangen.
Sie hoffte so sehr, dass sie dort würde bleiben durfte.
Auch für länger!
Ihr Herz hing schon lange an der Arbeit mit Kindern, die keiner wollte.
Jenen, die eben nicht so gesund und intelligent waren.
Aus der Norm fielen!
Nun hatte sie eine Stelle in einem Kinderdorf bekommen.
Trotz aller Zweifel, es fühlte sich richtig an dort zu helfen.
Noch tief in Gedanken war Michaela zügig in den Ort hinein gelaufen.
So war sie gerade noch rechtzeitig da, als der kleine Möbelwagen vorfuhr.
Nun hieß es, alles in die Wohnung zu bringen, denn viel Zeit ließen ihr die Packer nicht.
Es gab, wie sollte es auch anders sein, ein heilloses Durcheinander.
Die Möbelpacker stellten alles einfach nur irgendwo in der kleinen Wohnung ab,
wollten sie doch abends noch wieder in der großen Stadt sein.
Keiner von ihnen nahm Rücksicht und so bekam Michaela so manchen Stoß oder Tritt ab.
Das war ja für sie aber nichts Ungewohntes.
So war ihr Leben bisher immer gewesen.
Sie war wohl einfach zu still, zu ruhig und zu bescheiden.
Das bescheidene, kleine Mäuschen.
Das Mäuschen, das immer im Hintergrund blieb.
Niemals auffiel.
Immer alles allein zu regeln suchte.
Zwei Stunden später saß Michaela allein auf dem Boden inmitten ihrer wenigen Habe.
Müde und traurig versuchte sie, sich in dem Chaos irgendwie Platz zu schaffen.
Eine freie Stelle, um ihre Matratze hinlegen zu können.
Heute hatte sie keine Kraft mehr, um irgendetwas auszuräumen oder gar aufzustellen, wie gewohnt Ordnung zu machen.
Mit einem trockenem Brötchen, welches von Frühstück übrig geblieben war und einer Flasche Wasser ließ sie sich auf die Matratze sinken.
In der Kiste neben sich fand sie eins ihrer Lieblingsbücher, begann zu lesen.
Ja, ihre Bücher, das waren lange Zeit ihre einzigen Zufluchtsorte gewesen.
Ihre heiß geliebten Bücher, bevölkert mit wundersamen Fabelwesen, Elfen und anderen Fantasiewelten spiegelten sie ein Dasein so voller Liebe und Aufmerksamkeit wieder.
Ein Dasein, das Michaela so noch niemals hatte erfahren dürfen.
Darüber schlief sie ein.
Am nächsten Morgen erwachte sie und musste erstwach werden, sich umschauen, um sich daran zu erinnern wo sie eigentlich war.
Nur im T-Shirt und barfuß schlurfte sie in die kleine Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Ohne diesen war sie morgens nicht zu gebrauchen.
Mit der Kaffeetasse in der Hand stand sie in der Tür und betrachtete das Chaos in ihrem neuen kleinen Reich.
Ja da wartete heute sehr viel Arbeit auf sie.
Ihre Wohnung war nicht groß.
Die kleine Küche bot nur Platz für das Nötigste.
Herd, Kühlschrank, eine kleine Spüle und zwei Hängeschränke auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite:
Nur wenig Platz für einen kleinen Tisch und vielleicht zwei Stühle.
Beides hatte sie noch nicht, musste sie noch besorgen.
Der kleine Flur hatte gerade einmal Platz für ein paar Kleiderhaken an der Wand und ein schmales Regal für Schuhe.
Dann das Wohn-Schlafzimmer.
Es hatte eine Ecke und Michaela wollte dort später einen Vorhang oder ähnliches anbringen.
Diese Ecke war gerade so groß, dass ihr Bett und ein kleiner Nachttisch Platz fanden. Das schönste aber an ihrer kleinen Wohnung war, dass es einen Balkon gab mit einem herrlichen Blick direkt in die Natur.
Im nächsten Jahr wollte Michaela dort die Pflanzkästen anbringen, Blumen und Kräuter hinein setzen.
Vielleicht würde das Geld auch noch für eine gemütliche Sitzgelegenheit reichen.
Doch bald schon war der Kaffee ausgetrunken, nun musste Ordnung gemacht werden.
Sie gab sich innerlich einen Schubs und los ging es.
Träumen konnte sie später.
Zuerst kam die Schlafecke an die Reihe.
Das Bett war schnell zusammen geschraubt und nachdem Lattenrost und Matratze aufgelegt waren, setzte sich Michaela darauf, um ein wenig zu verschnaufen.
Sie war halt nicht mehr so jung, aber sie wollte es heute noch schaffen, wenigstens ein bisschen Ordnung zu bekommen.
Der Nachtschrank fand seinen endgültigen Platz, darauf ihre Lieblingslampe mit dem kleinen Plüschhasen daran.
Dieser war von Ihrem ältesten Enkel .
Er hatte ihn ihr geschenkt, damals als er mit seiner Mutti ausgezogen war.
Ja das war noch immer eine ganz besondere Verbindung zwischen ihrem Enkel und ihr.
Sie hatte diesen kleinen Kerl als erste im Arm gehabt.
Damals als seine Mutti (ihre Tochter) nach dem notwendigen Kaiserschnitt noch im OP gewesen war.
Die Hebamme hatte sich ein wenig Sorgen um den kleinen Wurm gemacht, weil er sich nicht wirklich hatte beruhigen lassen.
Ausdauernd wie am Spieß gebrüllt hatte.
Sein Protest gegen diese kalte, ungemütliche Welt.
Aber auf Omas Arm war es ihm schnell besser gegangen.
Etwas ganz Besonderes verband sie seitdem mit diesem kleinen Mann.
Genug der Träumereien!
Es musste weitergehen!
Das Sofa hatten die Packer zum Glück schon Gestern an seinen richtigen Platz gestellt.
Ihre kleine Schrankwand war leicht aufzustellen.
Nun mussten nur noch die übrigen Kartons ausgepackt werden.
Michaela öffnete einen nach dem anderen und prüfte deren Inhalt.
Wie viele Erinnerungen hingen doch daran?
Viel zu viele!
Und an so manchen Stücken auch nicht immer positive.
Aber was sollte es, es musste ja weiter gehen.
Zügig machte sie sich an das Auspacken und wegräumen des Inhalts.
Als der letzte Karton leer war, schaute Michaela auf die Uhr.