Wie viel weiß euer Partner von eurer sexuellen Vorgeschichte?

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      Nein, wir wissen in der Hinsicht nicht alles voneinander und wollen dies auch gar nicht. Wir sind uns da zum Glück recht ähnlich – es würde uns beiden nicht gut tun, genaue Details zu erfahren. Wenn es ihm wichtig ist, etwas Bestimmtes zu erzählen, darf er das gerne tun. Dann interessiert es mich auch. Würde er mir Fragen bzgl. meiner Erfahrungen stellen, die ich vor ihm gemacht habe, würde ich wohl ehrlich mit Ja oder Nein antworten, dabei allerdings nicht ins Detail gehen. BDSM war vor unserer Beziehung übrigens für uns beide kein Thema.

      Direkte Fragen kamen bisher weder von ihm noch von mir. Bei uns ist es eher so, dass wir uns erzählen, was wir noch nicht gemacht haben und was wir gerne mal tun würden. Aufgrund unseres großen Altersunterschiedes bin ich anfangs fest davon ausgegangen, dass er schon sehr viel mehr erlebt hat als ich. Falsch gedacht, es ist offenbar umgekehrt :D Er hat sehr früh geheiratet. Die Ehe hielt zwar sehr, sehr lange, doch war sie nicht sonderlich erfüllend für ihn, vor allem nicht auf sexueller Ebene. Vorher hat es auch schon die ein oder andere Freundin in seinem Leben gegeben, aber das war alles nicht von Dauer und auch nichts wirklich Ernstes. Und für ONS ist er zum Glück so gar nicht der Typ...

      Ich höre immer mal wieder von ihm, dieses oder jenes habe er gerade zum ersten Mal erlebt, teils noch mit dem Zusatz "Über sowas habe ich früher nicht mal nachgedacht!". Wenn es für mich ebenfalls neu ist, sage ich ihm das. Habe ich diese Erfahrung bereits in der Vergangenheit mit jemandem anders gemacht, gehe ich einfach gar nicht weiter darauf ein. Dann weiß er ebenso Bescheid – und das, ohne dass ich es in klare Worte fassen musste, die er vielleicht gar nicht hätte hören wollen oder ihm aus irgendeinem Grund nicht gut getan hätten.

      Wir haben da also keine Geheimnisse voreinander, nur machen wir es nicht so direkt zum Thema. Es gibt Dinge, die muss (will) ich nicht wissen... Wobei ich aber gestehen muss, dass ich den Gedanken, dass er so viele besondere Momente zum ersten Mal mit mir erlebt, sehr genieße... :rot:
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Bei uns gab es jetzt keinen Fragebogen etc. Das wichtigste habe ich ihm erzählt. Sprich, Sachen die auch für die Gesundheit wichtig sind. Neim Rest, dieser kommt einfach so hin und wieder in Gesprächen zum Vorschein. So erzähle ich ihm bspw was ich gewohnt bin, erfahre wie er es gewohnt ist etc.
      Also alles bisschen durcheinander aber ich denke, dennoch recht aufschlussreich
      Er weiß alles, wollte und will alles wissen.
      Umgekehrt genauso denke ich.

      Dem liegt eine ähnliche Einstellung zu Grunde, dass wir eben die Summe unserer Erfahrungen sind, uns noch besser verstehen,
      noch besser kennen wollen.
      Auf der einen Seite ist es ein
      "alles wissen wollen, verstehen wollen, teilen wollen, wer bist du und was hatte Anteil daran"
      auf der anderen Seite aber auch ein
      "sich selbst zeigen wollen, teilen wollen, verstanden wissen wollen"

      Wir fahren wunderbar damit.

      Aber: Es geht eben dabei auch um UNSERE Erfahrungen, nicht um die beteiligten anderen der Vergangenheit und deren Intimität darf bitte auch ruhig gewahrt bleiben, bzw taucht die Frage nach dem "Wer" gar nicht auf.
      Es geht um uns und unser Verständnis und Vertrauen zueinander.

      Und: Das hat niemals mit Vergleichen zu tun. Das Wort Vergleiche höre ich aber oft von Menschen, die da eher verschlossener sind.
      Natürlich haben andere wieder ganz andere Gründe, warum sie etwas nicht preisgeben wollen.

      So ist scheinbar die Motivation dahinter, sowohl nach der Frage als auch nach der Offenheit des Gegenübers, ein entscheidender Punkt, wodurch sich die Einstellungen dazu bereits im Ansatz unterscheiden.

      Ich persönlich würde mich vermutlich irgendwie "ausgeschlossen" fühlen, würde mein Partner mir nicht antworten wollen.
      Dieses Gefühl könnte man mir aber gut nehmen, wenn man mir eben erklären würde, warum man das gerne für sich behalten möchte.
      Dann fühle ich mich mit meiner Frage zumindest wahrgenommen und mein Interesse trifft auf Wertschätzung. Das ist wohl das Wichtigste daran.
      Ich nötige niemanden, etwas zu sagen, zu enthüllen, preiszugeben, was er nicht mag und umgekehrt würde ich das auch nicht wollen.

      Ein alleinstehendes "darauf möchte ich nicht antworten" oder "darüber möchte ich nicht reden", was nicht weiter kommentiert wird und auch nicht hinterfragt werden darf, wäre für mich vermutlich schwer wegzustecken, bzw weiß ich das aus Begebenheiten aus der Vergangenheit.

      Umso mehr weiß ich unsere Offenheit heute zu schätzen... NOCH MEHR.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Mein Partner weiß alles von mir - egal ob stino oder mit bdsm-Hintergrund....
      Es gibt einfach Dinge, die er wissen MUSS, vor allem im Bezug auf bdsm, damit er weiß, was er machen kann und was nicht.

      Abgesehen davon denke ich, dass man vor seinem Partner in dieser Beziehung keine Geheimnisse zu haben braucht. In anderem auch nicht, aber gerade bei diesem Thema mit unserer Neigung sollte schon alles bekannt sein.
      Ja ich habe eine Vorgeschichte vor meinem Partner. Ich war Single und habe das ein oder andere ausprobiert. :)
      Ich sehe keinen Grund etwas zu verschweigen oder zu leugnen. Ein Teil ist ja auch in manchen Geschichten enthalten.
      Ich stehe dazu, würde es einem Partner nicht aufdrängen oder bis ins letzte Detail gehen.
      Wenn mich mein Partner fragt, dann bekommt er eine ehrliche Antwort.
      Mein Partner und ich haben darüber immer offen gesprochen. Das gilt für mein "Davor" genauso wie für "Seins".
      Ich bin in meinen letzten Partnerschaften gut damit gefahren, Fragen ehrlich zu beantworten und auch aus Interesse heraus welche zu stellen.
      Immerhin hat jeder von uns einen Großteil seines Lebens ohne den anderen verbracht und mich interessiert alles,
      was mit meinem geliebten Menschen zusammenhängt.

      Da ich die Antworten nicht als Vergleich heranziehe, geht ein Gespräch darüber sogar im Bett ^^
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Da ich die Antworten nicht als Vergleich heranziehe,
      :thumbsup: - halte ich für sehr wichtig.

      Wer fragst bekommt von mir auch Antworten...und was relevant ist würde ich sowieso mitteilen.


      JamieLyn schrieb:

      Ist es eurer Meinung nach ungehörgig, wenn einen diese Details interessieren, weil Vergangenheit Vergangenheit ist?
      Oder darf man sowas fragen, weil man dadurch die Person besser kennen lernt?
      ungehörig finde ich das nicht - allerdings kommt es schon auf mein Gefühl drauf an........ist es reine Neugier oder steckt mehr dahinter?.......

      Bei einer guten Beziehung würde wohl mehr dahinter stecken........daher wäre sowas völlig ok für mich sich darüber auszutauschen.

      Wenn ich so weiter darüber nachdenke:....in meinem Alter ist es vielleicht gar nicht mehr so relevant wie das "erste mal " war....... :gruebel: - aber andere Dinge aus der Vergangenheit sicherlich schon.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich halte es da mit meiner Partnerin wie mit jedem anderen Menschen auch: Es wird niemandem aufgedrängt, aber wer fragt bekommt eine ehrliche Antwort. Selbst bei prekären/intimen Fragen.
      Aber: Es kommt auch hier auf die Nuancen in der Antwort an. Zum einen kann (und will) man sich auch nicht an alle Details erinnern, und ähnlich dem Offenlegen von sexuellen Vorlieben braucht es auch ein wenig Gespür dafür wie viele Informationen gerade geteilt werden sollten.
      Bei uns ist es so, dass nur ich eine sexuelle Vorgeschichte habe, meine Frau bis wir uns kennenlernten keine sexuellen Beziehungen geführt hat. Da ist dann an der einen oder anderen Stelle eben Fingerspitzengefühl gefragt, selbst nach 19 Jahren Beziehung. Denn es ist auch schon einmal vorgekommen dass ich auf eine ehrliche Antwort zu hören bekommen habe, dass sie dann ja nicht mithalten könne, wobei mir ein Vergleich in der Sache niemals in den Sinn gekommen wäre.

      Grundsätzlich gilt für mich in der Partnerschaft Ehrlichkeit. Und meine Vergangenheit, ob sie nun sexueller, politischer oder beruflicher Natur sein mag, ist ein Teil meiner Persönlichkeit, und ich hoffe doch sehr dass meine Partnerin daran ein berechtigtes Interesse pflegt.
      Wenn ich einen Partner habe, finde ich es spannend zu wissen, was er schon alles erlebt hat und wo er vielleicht auch gern mal in Erinnerungen schwelgt, weil es eine besondere Erfahrung war. Keine Ahnung, vielleicht hat das was leicht voyeuristisches.

      Kommt natürlich ein bisschen drauf an. Wenn ich spüren würde, mit Mensch xyz scheint es einfach insgesamt so viel toller gewesen zu sein, als mit mir, hätte ich wahrscheinlich mit Eifersucht zu kämpfen. Ich denke aber, dass das eigentlich ein unwahrscheinliches Szenario ist, denn über sowas tauscht man sich doch meist in der Verliebtheitsphase aus und da ist man ja normalerweise sehr von seinem Gegenüber eingenommen. Wenn dann doch negative Vergleiche angestellt würden, wäre es auch gut zu wissen. Da wäre mir wahrscheinlich einfach klar, das tut mir nicht gut und ich sollte es beenden. Ich kann durch Nachfragen also nur gewinnen ^^

      Ich erzähle auch gern von gemachten Erfahrungen, wenn es einen Partner interessiert. Aber jetzt mehr bezogen auf den Abenteuer-Aspekt (ungewöhnliche Orte, welche Praktiken und sowas). Wie emotional innig etwas vielleicht war, damit muss ich einen Partner nicht belasten. Es gibt sicher Partner, mit denen man auch darüber problemlos sprechen könnte, aber da wäre ich auf jeden Fall vorsichtig.
      Vertrauen baut auf Offenheit und Ehrlichkeit. Warum sollte ich irgendwas verschweigen, was den Partner wichtig sein sollte? Oder was dazu geführt hat, dass ich bin, wie ich bin? Mit meinem Mann bin ich jetzt 43 Jahre zusammen und ich denke, er kennt 99 % meines Lebens. Mein Dom weiß manches, aber noch nicht alles. Das ergibt sich so nach und nach von allein. Wir kennen uns ja auch erst 11 Jahre.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Meine Partnerin weiß alles. Warum auch nicht?
      Wie kann ich Offenheit und Vertrauen voraussetzen, wenn jeder Geheimnisse mit sich herumträgt?

      Zu Beginn unserer Beziehung ging es darum, welche Erfahrungen wir schon gemacht haben. Inzwischen bezieht sich das eben auf die letzten Sessions und die Phantasien und Wünsche, die man sich z. B. hier holt.
      Eine spontane Nackt und Knebel Action findet Subbi ziemlich fesselnd.
      Meine Frau und Sub weiß absolut alles aus meiner Vergangenheit und umgekehrt ist es genauso. Das war für uns die Basis etwas vollständig Neues zu starten und im absoluten Vertrauen zu genießen. Wir wissen, dass wir so gemeinsam alle unsere Träume von einer gemeinsamen Zukunft leben können.
      BDSM die Möglichkeit, die Welt auf die Unendlichkeit auszudehnen ...