Auszug aus "Fehltritte"

      Auszug aus "Fehltritte"

      Das nun Folgende ist ein "kleiner Auszug" aus einer längeren Geschichte. :) Ich freue mich über eure Meinung und Kritik und wünsche euch viel Spaß beim lesen. Wie gesagt es ist nur ein kleiner Ausschnitt ;)

      Emotionen und Verlangen

      Er legte sich neben mich und reichte mir eines der Gläser.. Es war Rotwein. Wir stießen an und die Gläser klirrten.Ich musste an meine eigenen bauchigen Weingläser denken, die ich notgedrungen im Urlaub auf Sylt im Kik gekauft hatte. Vier Gläser für Fünf Euro. Das hier waren definitiv keine billigen Gläser.Damals war ich mit Mario auf Sylt gewesen, er hat dort im Sicherheitsdienst gearbeitet.
      Ewig hatte ich darauf hin gefiebert meinen Schatz nach einer nicht enden wollenden Trennung von drei Monaten, endlich wieder zu sehen. Mir war alles egal, Hauptsache ich konnte wieder bei ihm sein. Das war natürlich bevor wir so große Probleme hatten.Aber vielleicht hatten wir dieselben Probleme, damals auch schon gehabt und es nur nicht gemerkt, schoss es mit durch den Kopf. Oder wollten wir sie einfach nur nicht sehen?
      „Prost, auf dich. Ohne deine tolle Hilfe, würde ich hier immer noch im Chaos versinken.“
      „Ach das mache ich doch gerne.“
      Natürlich achteten wir beide darauf uns beim Anstoßen in die Augen zu gucken, denn wie sagt man so schön: „Wenn einem beim Anstoßen nicht in die Augen geguckt wird hat man sieben Jahre schlechten Sex“?
      Er kuschelte sich unter seine eigene Decke, wobei erden Abstand zu mir kaum merklich verringerte. Ich nippte vorsichtig an meinem Wein. Es stellte sich heraus dass es lieblicher, fruchtiger Wein war, er schmeckte mir.
      Tommi schaltete den Fernseher an, aber keiner von uns beiden, war wirklich da dran interessiert Fernsehen zu schauen,deshalb schaltete er ihn nach ein paar Minuten wieder aus. Ich hatte mein Weinglas gerade etwas geleert, da roch ich plötzlich die Pizza.
      Schnell stand ich auf, trotzdem darauf bedacht nicht mit dem Wein zu kleckern. Ich war sehr tollpatschig, aber Rotweinflecken auf einer hellen Couch, mussten sein. Ich stellte das Glas auf dem Esstisch ab, während ich mich da dran machte die Pizza aus dem Ofen zu holen.
      Selten aß ich mehr als eine halbe Pizza, aber an diesem Abend schaffte ich es sie ganz auf zu essen. Nachdem das Geschirr bei Seite geräumt war, forderte Tommi mich auf: „ So,dann leg dich mal hin!“ Gab dieser Mann eigentlich immer Befehle?Warum verharrte er so da drauf, dass er mich massieren wollte?Zögerlich gab ich nach. Drehte mich von ihm weg und zog mir das Schafhirt über den Kopf. Hoffend, dass mir die Dunkelheit genügend Sichtschutz bieten würde, legte ich mich auf den Bauch und meinen Kopf auf meinen Armen ab.
      Ich bekam eine Gänsehaut, als Tommi das kalte Massageöl auf meinem Rücken verteilte.
      Trotzdem begann ich mich langsam zu entspannen. Das Gefühl seiner Hände auf meiner Haut gefiel mir, und es tat unglaublich gut mal massiert zu werden, anstatt immer selber zumassieren.
      Mario fragte mich schon lange nicht mehr, ob er mich massieren sollte und wenn versprach er es mir und tat es dann doch nicht.
      Tommis Hände glitten geschmeidig über meinen Rücken und ich genoss das Gefühl so sehr dass ich mich vollkommen entspannte.
      „Aber nicht einschlafen“
      „Nein. Nein. Ich muss mich nur bemühen nicht loszusabbern.“ Kaum hatte ich es ausgesprochen, wurde mir bewusst,was ich gerade gesagt hatte und verkrampfte, aufgrund der peinlichen Situation. Tommi ignorierte es, oder bemerkte einfach nichts.
      „Hä? Wie meinst du das?“
      „Ne ist schon gut. Vergiss es einfach. Ist alles okay:“
      Zum Glück fragte er nicht weiter nach und ließ die peinliche Situation auf sich beruhen.
      Tommis Hände waren nun nicht mehr dabei meine Schultern und meinen Nacken zu massieren, sondern waren weiter runtergewandert, wo ihm offensichtlich meine Hose etwas zu hoch saß. Mit einem Ruck zog er mir die Hose, samt meines Höschens ein ganzes Stück weiter runter. Erschrocken rappelte ich mich unter ihm hoch,zog meine Hose wieder hoch und legte mich schnell wieder in meine Couchecke.
      „Sooo, dass reicht jetzt auch. Ich denke ich kann jetzt schlafen.“
      Oh man. Ich trat Heute auch von einer peinlichen Situation in die nächste. Während ich peinlich berührt in die Dunkelheit starrte, wurde mir bewusst, dass ich noch immer Oberkörperfrei dalag. Zwar schützend in meine Decke gehüllt,dennoch fühlte ich mich unwohl.
      Kurz überlegte ich ob ich nicht einfach so schlafen konnte, entschied mich aber dagegen.
      Tommi hatte sich auch hingelegt. Vermutlich war ihm die Situation genauso unangenehm wie mir. Allerdings wusste ich gerade nicht, wo auf dieser riesigen Couch mein Shirt lag und sehen konnte ich es auch nicht,
      Also richtete ich mich auf und tastete im Dunkeln dort, wo ich mein Shirt vermutete. Der Tatsache, dass Tommi mich so relativ gut betrachten konnte, war ich mir bewusst, aber ich wollte die Situation durch mein Schamgefühl nicht noch unangenehmer machen,als sie war. Ich ignorierte seine Blicke und warf mir schnell das Shirt über, dann kuschelte ich mich wieder ein und legte mich auf die Seite.
      „Tut mir Leid ich habe mich gerade einfach erschrocken.“
      „Ach alles gut, ich hätte ja auch Fragen können.Was dagegen wenn ich ein bisschen Einschlafmusik anmache?“?“
      „Nein“
      Zuerst hörte ich das Knartschen der Couch, als Tommi aufstand und dann hörte ich leise eine Melodie. Es waren ruhige klassische Klänge, die mich sofort müde werden ließen.Schon als Tommi sich wieder hingelegt hatte, merkte ich wie die Müdigkeit mir das Denken schwer machte. Ich war trotz der unangenehmen Situation sehr entspannt.
      Fast eingeschlafen, merkte ich wie Tommi näher rückte und sich an mich kuschelte. Da ich viel zu erledigt für Protest war und auch nicht weg rücken konnte, beschloss ich es einfach zu akzeptieren und endlich zu schlafen.
      Einfach Augen zu und an gar nichts denken.
      Allerdings war das leichter gedacht, als umzusetzen.Irgendwie machte es mich nervös, dass Tommi so dicht neben mir lag und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Mario war sowieso schon eifersüchtig, musste ich mich dann auch noch von seinem besten Freund massieren lassen? Das gehörte sich nicht.
      Entschlossen jetzt endlich einzuschlafen, drehte ich mich auf die andere Seite. Überrascht stellte ich fest, das Tommi in meine Richtung lag und mich anschaute.
      „Na kannst du nicht schlafen?“
      „Irgendwie bin ich müde, trotzdem kann ich nicht schlafen. Ich mache mir einfach zu viele Gedanken.“
      „Worüber?“
      „Über Mario. Es macht mich traurig, dass er jetzt auf stur stellt und mir noch nicht einmal eine gute Nacht SMS geschrieben hat.“
      „Ach der beruhigt sich wieder. Ich wette spätestens Morgen wird ihm bewusst, wie dumm er sich aufgeführt hat und dass seine Eifersucht vollkommen unberechtigt ist. Außerdem du bist ein eigenständiger Mensch und kannst freie Entscheidungen treffen. Mario muss nicht immer mit Allem einverstanden sein was du tust.“
      „Ja da hast du ja Recht, aber „
      „Nichts aber! Mach einfach die Augen zu und denk an was Schönes.“
      „Hm… Ich werde es versuchen“, murmelte ich und drehte mich wieder auf die andere Seite. Tommi legte seine Hand aufmeinen Rücken und streichelte mich. Die Berührung war auf der einen Seite unangenehm und auf der anderen auch beruhigend. Trotzdem so würde ich nie einschlafen können.
      Hellwach richtete ich mich auf, krabbelte von der Couch und zog mir meine Socken an.
      Als Tommi begriff, dass ich rauchen wollte, stand er ebenfalls auf. Ich schnappte mir die Decke und tapste auf den Balkon.Eingekuschelt in die Decke schaute ich mich um. Warum hatte ich eine Decke mitgenommen? Es war angenehm, also ließ ich die Decke fallen.Die frische Luft tat gut und ich genoss den Ausblick. Alles war dunkel. Bis auf die orange Straßenlaterne, die den Spielplatz gegenüber, in ein schummriges Licht tauchte.
      Tommi trat neben mich, ebenfalls eine Zigarette in der Hand und grinste mich an.
      „Wenn das so weiter geht, lohnt es sich gar nicht mehr zu schlafen. Es ist schon um 02:00 Uhr.“
      „Echt jetzt? Oh man, und wir haben Morgen noch soviel zu tun.“ Der Gedanke nur 5 Stunden zu schlafen, nach einem so anstrengenden Tag, war nicht sehr verlockend.
      „Wir sollten jetzt wirklich schlafen“, sagte ich und versuchte bestimmend zu klingen. Er muss doch merken, dass seine Berührungen mich total wuschig machen?
      Die Zigarette schmeckte nicht mehr, weshalb ich die übrig gebliebene Hälfte einfach im Aschenbecher ausdrückte. Danach ging ich rein und kuschelte mich wieder ein. Gefühlt das 10 Mal an diesem Abend.
      Als Tommi ebenfalls rein kam, war die Nachtluft die in die Stube wehte, sehr erfrischend.
      Mal wieder kuschelte sich Tommi unter seine Decke,ganz dicht an mich. Seinen Arm legte er ganz selbstverständlich um mich.
      Eine Gänsehaut lief mir den Rücken hinunter. So umarmte mich sonst nur Mario vor dem schlafen gehen, nur das Tommis Hand irgendwann hoch zu meiner Brust wanderte.
      Dennoch war diese vertraute Berührung irgendwie schön und vielleicht konnte ich so endlich meinen wohlverdienten Schlaf finden?Natürlich nicht.
      Das Gefühl von Tommis Berührung war sehr intensiv und ich konzentrierte mich fest auf jede seiner Bewegungen. Die Hand die bis eben noch ruhig auf meinem Bauch lag, begann Kreise zu ziehen und mich sanft zu streicheln.
      Das war doch nicht zum aushalten! Nun wanderte die Hand dreist über meine Hüfte, über meine Taille, zu meinen Schultern zum Hals.
      Ich versuchte mich zu beruhigen und zu entspannen,allerdings war es damit endgültig aus als er seine Hand auf meine Brust legte. Auch in diesem Moment fühlte es sich schön an, zuschön. Er kuschelte sich enger an mich, so dass wir Löffelchen lagen und ich seinen Atem in meinen Nacken spürte. Macht er das absichtlich oder er merkt er wirklich nicht dass mich das ganze ziemlich heiß macht? Interpretierte ich da was falsch oder reagierte ich über?
      Ich entschied seine Hand da weg zu schieben um keine falschen Signale auszusenden. Aber auch dann bekam ich keine Ruhe in den Körper. Seine Hand lag nach zwei Minuten wieder da und jetzt lag sie nicht mehr still. Jetzt fing er an sanft meine Brust zu streicheln.
      Das konnte ja eine lange und anstrengende Nacht werden ging es mir durch den Kopf, als ich mich wieder auf den Bauch drehte.