Monogamie, wieso ist für viele ein Zweitpartner das aus für eine bestehende Beziehung

      NichtVonHier schrieb:

      Schöne Antwort @Chardonnay,

      vielleicht kommt es in Deinem Leben mal so (wie es mir erging), dass man Betrug/Verrat auch von der anderen Seite betrachten muss. Denn dann ist Betrug ein "sich-selbst-schützen-wollen" und ein "den-Partner-schützen-wollen" und es gibt keinen Vorsatz, Respekt und Achtung mit Füßen treten zu wollen, wenn man liebt.

      Und wenn man von Liebe spricht, dann spricht man von einem Herzensding. Manche überfrachten "Liebe" aber mit einem Übermaß an Erwartungen, die eben über eine gemeinsame Lebenszeit micht immer zu erfüllen sind- und dieses Überfrachten mit Erwartungen ist eine sehr egoistische Sache, die den Partner ggf. unter Druck setzt, ihm die Luft zum Atmen nimmt...
      oh, ich meine das schon auch von beiden Seiten @NichtVonHier, ich nehme mich selbst da keinesfalls aus.
      Ich kann mir Situationen und Beziehungen vorstellen, wo ein einmaliger Betrug einfach passiert ist und man sich wirklich überlegen muss, ob eine Beichte dann egoistisch ist und man damit den anderen nicht mehr verletzt als mit der eigentlichen Aktion.

      Und klar sollte man Liebe nicht zu sehr überhöhen und überfrachten, wir sind ja alle nur Menschen. Und wer will schon Heilige vögeln?

      Auch das weiß man mit zunehmendem Lebensalter irgendwann, dass es viel mehr grau als klares schwarz und weiß gibt. Aber bei einer längeren Affäre, wo man dem anderen oft, teilweise monate- und jahrelang Lügen erzählt, hat man die Grauzone nun wirklich verlassen.
      Hmm ich hatte sowohl offene sowie geschlossene Beziehungen, auch wenn ich da eine sehr offene Meinung habe, muss mein Partner die ja nicht teilen, und dann gilt es eine gemeinsame Absprache zu treffen.

      Und mein Partner kann auch meins sein, wenn er mit anderen Zeit verbringt, das ist zwar zu dem Zeitpunkt wenn man da alleine sitzt manchmal blöd, einen Tod muss man halt sterben.

      Jede Beziehung entwickelt sich anders.
      ICh lebe im jetzt und schaue in die Zukunft.

      Wenn ich eins weiß ist es das ich ständig dazu lerne...

      Manche Dinge sehe ich locker und bei anderen Kleinigkeiten Flippe ich aus...

      So hat jeder Seins und das ist gut so, wenn jeder gleich denken würde wo wäre der Reiz?
      Ich teile nicht, ebenso wie ich selbst nicht geteilt werden moechte.

      Mir persoenlich waere es viel zu viel Stress & Aufwand zu koordienieren, wer wann bei wem ist, wer wann mit wem was macht, ob z.b. Spuren des einen den anderen nicht stoeren, umgekehrt aber schon & man so z.b. immer mit angezogener Handbremse spielen wuerde.

      Ich hab und mach mir auch bei einem Partner genug zu tun um an der Beziehung zu arbeiten & alles, das mal 2, never ever.

      Mal abgesehen davon, dass ich mir eine Vanillabeziehung, oder eine Beziehung auf Augenhoehe, bei der es nur in einer Session mal das Machtgefaelle gibt, nicht (mehr) fuer mich vorstellen kann. Damit wuerde so eine Doppelpartner Kombination nur auf 2 Doms hinauslaufen.
      Einem Dom komplett zu gehorchen kann uU ja schon schwierig sein, aber das dann mit 2 Doms auf die Reihe zu bekommen, waere fuer mich echt zuviel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Artepus ()

      Meinen Liebsten teile ich Herzensmäßig NICHT !!!
      Und er mich auch nicht! Die "romantischen" Gefühle sind nur für uns vorgesehen. Was Sex betrifft sieht die Sache anders aus, wir sehen es als "Hilfsmittel". Mittel zum Zweck eben.....aber nur gemeinsam. Wir gehen zusammen los und wir kommen zusammen wieder nach Hause.
      BDSM ist auch nur für uns, es sei denn es fließt in den sexuellen Bereich mit ein, aber das wissen dann nur wir, aber nicht die Anderen.
      Insofern sind wir erst mal Monogam in unserer Beziehung. Im Sexuellen jedoch Polygam
      Ich folgte dir in deine Welt, nun ist es auch die Meine,
      und leise lächelnd denk ich mir, dass ihr da draußen niemals wisst,
      wie schillernd schön es für uns ist …… :love:
      wie es im Titel des Threads schon anklingt, "Zweitpartner" ist nicht der Hauptpartner, ist rang- und bedeutungsniedriger. So gesehen wird irgendwann immer einer in polygamen Beziehungen irgendwann auf der Strecke bleiben. Sicher könnte ich einer Dame vollste sexuelle Aufmerksamkeit geben und dazu gehört für mich auch hingabe und eine emotionale Beziehung. Aber lieben kann ich diese Zweitperson nicht in gleicher Weise wie MissVelvet.
      Das ist ne ganz andere Nummer.

      Ich will damit nichts ausschließen, aber denke Stand heute, es würde mich nicht glücklich machen.
      Ich liebe viele andere Menschen sehr, aber anders.
      Ich finde das wen ein Partner fremdgeht zerstört es das Vertraue. Und wenn kein Vertrauen mehr da ist klappt es auch nicht mit der Beziehung. Meiner Meinung nach.
      Es gibt Paare die können damit leben, und andere die es nicht können.
      Wenn sich ein paar aber dafür entscheidet ihre Beziehung so aus zuleben das man auch mit anderen Spaß haben kann finde ich das gut. Aber kommt mit der Zeit vielleicht nicht doch bei einem von den beiden die Eifersucht durch??

      Juchi schrieb:


      Wenn sich ein paar aber dafür entscheidet ihre Beziehung so aus zuleben das man auch mit anderen Spaß haben kann finde ich das gut. Aber kommt mit der Zeit vielleicht nicht doch bei einem von den beiden die Eifersucht durch??
      Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen, aber nein !
      Ich hatte Anfangs große Angst davor, aber als es das erst mal soweit war, dass auch er mit einer anderen Frau zu Gange war, war es gar nicht so. Im Gegenteil....ich weiß genau, dass er mich liebt und mit mir geht er nach Hause. Er zeigt mir immer wieder, dass ich für Ihn die Einzige bin.
      Ich folgte dir in deine Welt, nun ist es auch die Meine,
      und leise lächelnd denk ich mir, dass ihr da draußen niemals wisst,
      wie schillernd schön es für uns ist …… :love:
      Ich denke immer, wenn es klare Regeln gibt und die auch bis ins Detail eingehalten werden, dann kann doch nix schief gehen.

      Am wichtigsten sollte immer die Hauptbeziehung sein, in meinem Fall (als Beispiel) also die Ehe mit meinem Mann. Es muss klar sein, daß, egal was passiert, diese Beziehung immer die wichtigste sein wird.

      Dann sollten natürlich beide Partner Bescheid wissen, einverstanden sein und gemeinsam die Regeln aufstellen. Die Regeln werden mit der Zeit sicher angepaßt, wenn es für beide Partner das erste Mal ist. Zu Anfang muss man also wohl etwas flexibler sein, wenn man was schief geht.

      Und das allerallerwichtigste: Reden!!! Reden, reden, reden!!! Miteinander! ;)
      Man könnte sicherlich ein halbes Leben damit verbringen, alles was darüber bisher geschrieben wurde zu lesen und käme zu dem statistischen Ergebnis, dass es zwei große Gruppen gibt. Die eine Gruppe lehnt es grundsätzlich ab, die andere toleriert es – nur jedoch, wenn es offen und ehrlich passiert.


      Ich selbst habe hierzu keine gefestigte Meinung und würde deshalb lediglich einige provokante Behauptungen aufstellen, die mich umtreiben. :evil:

      Menschen, Gruppe, Kulturen und „Zeiten“ habe ihre spezifische Moral. Vom moralischen Standpunkt aus gesehen fällt das Urteilen leichter, da man sich auf bestimmte Wertvorgaben beziehen kann und diese auch von anderen getragen werden. Tatsächlich schließt man sich aber mehr oder weniger freiwillig einer Moral an, mit welcher man sich identifiziert, sofern man einen freien Willen hat und nicht beeinflusst wird. Dummerweise geschieht Beeinflussung allerdings oft auch im Unterbewusstsein. :S

      Offenbar scheint sich die Moral hinsichtlich monogamer Beziehungen im Wandel zu befinden- Stichwort offene Beziehung, zuletzt als „Freie Liebe“ bekannt geworden :)

      Somit wird das Thema salonfähig und wohl dem, der tolerant genug und eifersuchtsfrei ist. Ich frage mich, wie viele Menschen dies heucheln, nur um den Partner nicht zu verlieren? Das wird man natürlich nie rausbekommen, da es auf diese Fragen niemals eine Antwort geben kann.

      Also vögeln wir uns durch allerlei Betten, ob nun heimlich oder vertrauensvoll und ganz ehrlich. Wo ist der Unterschied? Ach ja, da war ja noch die Sache mit dem Betrug. So eine richtige Definition habe ich bisher dazu nicht finden können. Abgeleitet von der deutschen Rechtsprechung vielleicht so: „Betrug ist, einen anderen in der Absicht zu schädigen, sich einen Vorteil zu verschaffen, durch Vorspiegelung falscher oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum herbeizuführen, der einen anderen schädigt.“ Demzufolge müsste eine heimliche Affäre mit Absicht geschehen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, vor allem aber mit der Absicht einen anderen zu schädigen. Ich denke, im seltensten Fall überhaupt steht da die Absicht dahinter, einen anderen zu schädigen. So gesehen taugt die Definition nichts, vielleicht ganz und gar der Begriff Betrug.

      Es ist wohl eher ein Vertrauensbruch oder Verrat, wenngleich die Definitionen wohl auch unzureichend sind.

      Und irgendwann kommen wir zur Verletztheit, was wohl im Hinblick auf zwischenmenschliche Beziehungen (manche nennen es auch Liebe) am schwerwiegendsten ist. Und wo beginnt das?

      Hilde und Fritz leben in der Siedlung an Rand der Stadt- Einfamilienhaus, 15 Jahre verheiratet, 2 Kinder, alles super, Sexleben völlig in Ordnung. Sie sind befreundet mit Karl und Gabi –gleiche Situatuion.

      Hilde und Karl arbeiten in der selben Firma und sind oft gemeinsam auf Dienstreise. Da sie beide ähnliche sexuelle Bedürfnisse haben, die ihre Partner nicht teilen, leben sie diese seit Jahren in den langen Nächten im Hotel aus. Gabi und Fritz sind sich auch näher gekommen und vögeln sich um den Verstand, wenn die anderen auf Dienstreise sind. Gabi und Hilde fühlen sich auch zueinander hingezogen.
      Alle sind sich sicher, dass ihre Partner keinerlei Verständnis für ihr „ausschweifendes Leben“ hätten und zutiefst verletzt wären, wenn sie davon erfahren würden. Insofern weiß niemand etwas und man redet auch nicht darüber. Ebenso setzen wir mal voraus, dass es gänzlich und allein um das Ausleben der Sexualität geht. Was ist die Lösung? Ganz klar – darüber reden. Tun sie auch. :thumbsup:

      Ergebnis :D : Alle fühlen sich verletzt. Hilde plädiert für offene Beziehung, Fritz ist in dieser Hinsicht nicht eifersuchtsfrei. Gabi ist zutiefst beschämt (Moral passt nicht :) ), zeiht sich gänzlich zurück und Karl verlässt Freunde und Familie.
      Das passiert nicht nur in schlechten Filmen und Romanen, es ist Realität.

      Bei Dieter, Sybille, Hans und Chantal hat die Aussprache geklappt. Die machen inzwischen Swingerpartys. :beer:
      Also für mich ist Monogamie das A&O.

      Wenn ich in eine Beziehung gehe, sei es jetzt auf der Romantischen Ebene oder "Nur" zum Spielen, gebe mich meinem Partner hin, ich kann und will mich dann nur auf diesen einen Mann konzentrieren, nur diesem Vertrauen, da ich Gefühle und Emotionen auch sehr stark erlebe. Bei mehreren sei es auch nur 2 Partnern und da auch warscheinlich auf 2 verschiedenen Ebenen, würde mich das schlichtweg überfordern.
      Zudem bin ich so egoistisch,das ich sage, das mein Partner nur mich so anschmachtet, nur mich so anfässt, nur mir dieses wohlige zufriedene Gefühl gibt, denn auf der anderen Seite ist es so das er dies genauso von mir zu erwarten hat. Absolute Treue.

      lg
      "Härter und schneller, the bodies move, Schulter an Schulter, skin feels smooth,Heiß und Schweiß, still so cool.. "
      Schönes Thema @Sonnenkind

      Nun ich für mich habe mir auch Gedanken gemacht ob es für mich in Frage kommen könnte...
      ich selbst hab nur festgestellt das es mir außerhalb von einer einmaligen Sache schaden würde..
      Ich kann dich verstehen und würd mir manchmal eher deine "verkorkste" (die es nicht ist denn jeder sollte Leben dürfen wie es ihn glücklich macht) Einstellung wünschen..
      Ich kann es nicht...mmhh..wie erkläre ich das am Besten.. :gruebel:
      also grundsätzlich erkläre ich es mir mit einer Form von Existenzangst...(nein das ist nicht krankhaft gemeint sonst würde ich auch Aussagen das Monogamie ne Krankheit ist *lol*)
      Ich könnte es auch Evolutionsbedingt erklären aber das wäre mir doch zu weit weg von dem was du meinst.. ;)
      Somit...ich empfinde es als eine Art von..keine Sicherheit zu haben und belieb austauschbar zu sein..hätte immer Angst nicht gut genug oder ausreichend zu sein...würde mir fragen stellen warum er heut nicht bei mir sondern ihr ist etc pp...
      so ungefähr halt.. :pardon:
      Hoffe hab mich verständlich ausdrücken können :)
      Liebe Grüße
      dat Nieke

      Nieke schrieb:

      Schönes Thema @Sonnenkind

      Nun ich für mich habe mir auch Gedanken gemacht ob es für mich in Frage kommen könnte...
      ich selbst hab nur festgestellt das es mir außerhalb von einer einmaligen Sache schaden würde..
      Ich kann dich verstehen und würd mir manchmal eher deine "verkorkste" (die es nicht ist denn jeder sollte Leben dürfen wie es ihn glücklich macht) Einstellung wünschen..
      Ich kann es nicht...mmhh..wie erkläre ich das am Besten.. :gruebel:
      also grundsätzlich erkläre ich es mir mit einer Form von Existenzangst...(nein das ist nicht krankhaft gemeint sonst würde ich auch Aussagen das Monogamie ne Krankheit ist *lol*)
      Ich könnte es auch Evolutionsbedingt erklären aber das wäre mir doch zu weit weg von dem was du meinst.. ;)
      Somit...ich empfinde es als eine Art von..keine Sicherheit zu haben und belieb austauschbar zu sein..hätte immer Angst nicht gut genug oder ausreichend zu sein...würde mir fragen stellen warum er heut nicht bei mir sondern ihr ist etc pp...
      so ungefähr halt.. :pardon:
      Hoffe hab mich verständlich ausdrücken können :)
      Liebe Grüße
      dat Nieke
      Dann liegt die Kunst darin, den Beteiligten das Gefühl von Sicherheit zu geben, jedem.
      Auch wenn ich es grundsätzlich für möglich halte, ist es sicher nicht die einfahste Herausforderung des Lebens...
      In meinen Augen ist Fremdgehen, also rumvögeln ohne das der Partner davon etwas weiß, ganz eindeutig Betrug. Zwar macht es kaum einer um dem anderen zu schaden, aber doch um sich einen Vorteil zu verschaffen. Der Umstand das man es nicht kommuniziert, hat ganz klar auch etwas damit zu tun, das man sich einen Vorteil verschafft. Man will die Beziehung nicht aufs Abspiel setzen oder hat die Sorge das der andere es unterbinden würde. Es gibt natürlich Leute die es damit rechtfertigen das ihnen sonst etwas fehlt und sie die Beziehung sonst nicht leben könnten, aber das ist meiner Meinung nach Bullshit undurchsichtig eine magere Entschuldigung. Wer das mit seinem Partner nicht leben kann, hat vielleicht einfach nur den falschen Partner...
      Ich habe immer monogam gelebt und werde es auch weiter tun.
      Das es einmal anders sein wird, könnte ich mir gerade nicht vorstellen. :pardon:
      Mir würde mein Vertrauen verloren gehen.
      Ich denke das jeder wie er es handhabt, mit sich ausmachen muss.
      Ob heimlich ob offen, ob monogam oder polyamore .
      Was richtig oder falsch ist sagt uns unser Gewissen, unsere Einstellung ect.
      Was davon richtig oder falsch ist?
      Auch das bewertet jeder für sich selbst. :thumbup:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Confidens ()

      ...sehr spannende Diskussion, ihr Lieben!

      Aus meinen 20 Jahren Ehe mit Höhen, Tiefen und dem vollen Programm, wenn man tief verbunden ist, habe ich das Resümee gezogen, dass ich nicht alle sexuellen Wünsche meiner Frau teilen kann und das wichtigste, ich das nicht persönlich nehmen muss! Und umgekehrt ist es genauso! (deshalb bin ich hier, nebenbei bemerkt). Auch wenn das eine Herausforderung ist, helfen uns Ehrlichkeit zu uns selber und zum Partner. Über das Reden und Reden wurde div. Male schon geschrieben...
      Dann oute ich mich mal als jemand, der nicht teilen kann. Auch wenn ich es gerne können würde, denn @Sonnenkind s Beschreibung klingt sehr schön und liebevoll.

      Warum ich nicht teilen kann? Gerne würde ich jetzt auf "angeleckt = Meins!" verweisen, aber so einfach ist es nicht. Natürlich bin ich auch ein kleines bisschen besitzergreifend, aber das Hauptproblem liegt an einer anderen Stelle. Nämlich bei der mir eigenen Unsicherheit. Ich würde mich ständig selbst in Frage stellen und mich völlig verrückt machen.
      Das ist ein ganz persönliches Problem, aber die Folgen davon würde ich meinem Partner nicht zumuten wollen.
      Ein Thema, dass mich seit längerem sehr intensiv beschäftigt. Es wurde schon vieles geschrieben dazu, einig sind sich wohl alle, dass Fremdgehen eben nicht der richtige Weg sein kann, wenn einem am Partner etwas gelegen ist. Vorab: ich schildere hier meine sehr persönliche Ansicht und jeder hat hier sicher seine eigene Wahrheit, die für ihn persönlich stimmig ist und passt.

      Für mich ist es inzwischen (früher habe ich sehr selbstverständlich das gesellschaftlich anerkannte Bild von Partnerschaft gelebt - bis zu meiner Scheidung, wo ich 3 Jahre innerlich alles umgeschmissen hab an Moralvorstellungen und Ideen zu Partnerschaft und Liebe) ganz klar, wie ich dazu stehe: in der Parnterschaft gibt es für mich drei sehr entscheidende Werte: ACHTSAMKEIT, WAHRHAFTIGKEIT und (UR-)VERTRAUEN. Das zu leben bedeutet, dass beide Partner zuerst einmal sehr ehrlich mit sich selbst sein können, Ihre negativen Gefühle (hier auch das Stichwort des "verletzen inneren Kindes") mit dem Verstand anschauen. Gefühle (egal welche) dürfen da sein, aber wie ich damit umgehe und was ich daraus mache, das entscheide ich bewußt (Stichwort "innerer Erwachsener).

      Und da sind wir schon bei der hier von einigen aufgeführten Begründung "ich möchte meine negativen Emotionen meinem Partner nicht zumuten, deshalb ist das ein nogo". Das möchte ich auch nicht, aber das ist für mich keine Begründung meinem Partner ein Bedürfniss zu verwehren dass er hat, schließlich ist er ein eigenständiger Mensch und hat andere Bedürfnisse wie ich (und ich sehe es NICHT so, dass mein Partner alle meine Bedürfnisse erfüllen können muss. Auch ist das für mein kein Zeichen für eine "schlechte" oder nicht funktionierende Beziehung). Es ist vielmehr meine Aufgabe, mich mit meinen negativen Gefühlen, die ja meist viel tiefer liegen (da wird ja häufig sehr viel getriggert was schon ne Weile bei uns "im Keller" so rumliegt an negativen Mustern und Gefühlen aus Erfahrungen der Vergangenheit bis hin zur Kindheit) auseinanderzusetzen und sie aufzulösen. Mein Wunsch ist es, dass mein Partner meine Befürfnisse respektiert und akzeptiert (achtsam begegnen). Wenn er Probleme mit meinen Bedürfnissen hat, dann reden, reden, reden und gemeinsam Wege zur achtsamen Entwicklung finden. Der eine nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse und arbeitet an seinen negativen Gefühlen die entstehen, der andere nimmt Rücksicht auf den Partner und dass er (noch) nicht in der Lage ist damit umzugehen und gibt ihm die Zeit die er braucht und unterstützt so gut er eben kann. Das ist für mich eine liebevolle, achtsame und wahrhaftige Partnerschaft.

      Vertrauen: ich gehe davon aus, dass mein Partner es grundsätzlich immer gut mit mir meint und mich nicht absichtlich verletzt, wenn es zu einer Verletzung kommt, unterstelle ich Unwissenheit und nicht Absicht und in einem Gespräch erkläre ich meine Gefühle und warum ich durch die Situation verletzt wurde und bitte darum, dies in der Zukunft zu berücksichtigen. Ich erwarte nicht, das mein Partner "in meinen Kopf" schauen kann oder
      "das ja klar hätte sein müssen", denn ich weiß, dass jeder Mensch eigenständig und individuell ist in seinen Wahrnehmungen und Empfindungen. Mit dieser Art Vertrauen in einer Beziehung ist man enorm entlastet und fühlt sich
      gleichzeitig sehr sicher und frei.

      Dann ist es - aus meiner Sicht -egal, ob man monogam lebt, in einer offenen Beziehung oder Polyamor (uffz wer das schafft - alle Achtung, das verlangt viel ab wenn man es so macht wie oben beschrieben). Man lebt eben im JETZT das, was für beide/alle Partner passt, Ihren Bedürfnissen entspricht und jeweils achtsam und wertschätzend ist. Kommunikation ist da absolut ein Schlüssel, wie schon mehrfach geschrieben.

      Es gehören zwei (oder eben mehr :D) sehr reife Menschen zu dieser Art von Beziehung, ich möchte sie mir nicht mehr anders vorstellen, auch wenn mein Partner gerade noch sehr an meinem Beziehungsmodell zu knabbern hat und wir uns dem mit sehr viel gemeinsamer Arbeit und vielen Rückschlägen nur sehr langsam annähern. Der Weg ist das Ziel, es gibt kein "Ankommen".

      Mit ist klar, dass dies für viele sehr abgehoben klingen mag, ich freue mich auf kritische Gedanken.


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      Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. (Max Frisch)