Monogamie, wieso ist für viele ein Zweitpartner das aus für eine bestehende Beziehung

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      Monogamie, wieso ist für viele ein Zweitpartner das aus für eine bestehende Beziehung

      Hallo ihr Lieben,

      Immer wieder höre ich in meinem Leben folgenden Satz,, wenn er / sie fremdgeht ist es aus"

      Ich möchte gerne verstehen wie man zu so einer Aussage kommt. Vielleicht bin ich da einfach anders gepolt zu prakmatisch what ever....

      Ich erzähle euch mal meine Sicht, die vielleicht für den ein oder anderen verkorkst ist.

      Ich sehe das so wenn Ich eine Beziehung mit einem Menschen habe, gehört er ja nicht mir. Wenn ich einen Menschen liebe heisst das doch nicht das ich nicht noch einen anderen lieben kann...Wenn ich mit einem Menschen glücklich bin, schließe ich nicht aus auch mit Zweien glücklich zu sein.

      Oder andersrum, wenn ich in einer Beziehung bin, in der Ich glücklich bin. Wo ich das Gefühl habe geliebt zu werden , was ändert daran eine dritte Person?
      Wenn der Mensch an meiner Seite mit mir glücklich ist und z.B.Bergsteiger liebt ich damit nichts anfangen könnte, wo ist das Problem wenn er jemanden findet mit dem er sich ausleben kann? Das kann man auf alles andere ummünzen, ich denke ihr versteht was ich meine.
      Wenn ich jemand liebe, freue ich mich wenn dieser Mensch glücklich ist.
      Ich habe nur ein Problem wenn ich zu kurz komme, wenn ich nicht mehr gesehen werde...Wenn ein Missstand auftritt, der in jeder Beziehung mMn irgendwann mal auftritt, ich denke man muss Sich immer neu justieren auf den anderen einstellen wollen, sehen wo man steht wo das ,,wir " steht und wo man hin will....


      Auch wenn ich mich jemanden Monogam hingeben würde, warum sollte ich das von ihm/ihr auch wollen?


      Ich bin gespannt auf eure Sichtweisen :)

      Sonnenkind schrieb:

      man muss Sich immer neu justieren auf den anderen einstellen wollen, sehen wo man steht wo das ,,wir " steht und wo man hin will....
      genau so sehe ich das auch. Und dazu gehört es eben auch sich mit eventuell vorhandenen Moralvorstellungen auseinanderzusetzen und zu überdenken.

      Das Leben verändert Dinge eben - wenn Früher monogam für mich OK war darf das heute auch anders sein - insgesammt muss der Fokus stimmen für mich.


      Sonnenkind schrieb:

      wenn er / sie fremdgeht ist es aus"
      wenn das mit meinem Partner abgesprochen ist und beide einverstanden sind -einen Rahmen festgelegt haben- ist das für mich kein fremd gehen.
      Es ist offen und ehrlich zum Wohle beider Partner - was sollte daran falsch sein -
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      hallo :)

      also ich muss dir da absolut beipflichten! ich habe eine ähnliche Einstellung zu dem Thema wie du. Verstehen tu ich Monogamie auch nicht wirklich, aber ich denke, dass die Eifersucht und Angst etwas zu verpassen da eine große Rolle spielt. Damit meine ich einfach, dass der Partner Angst hat, dass der andere mit der dritten Person Dinge macht die er mit dem ersten Partner eventuell nicht macht und der erste Partner etwas verpasst. Vielleicht auch die Angst, dass der Partner die dritte Person lieber mag, als den ersten Partner.

      Ich persönlich sehe kein Problem in polygamen Beziehungen und kann mir durchaus auch vorstellen mit zwei oder mehr Partnern gleichzeitig zusammen zu sein, solange alle ehrlich miteinander sind. Das ist für mich einfach ein Grundstein einer Beziehung und so lange alle Beteiligten auch damit einverstanden sind bzw. Bescheid wissen, dass es da noch jemanden gibt sehe ich für mich kein Problem. Problematisch wirds bei mir erst, wenn mein Partner mir etwas verschweigt, aus welchem Grund auch immer. Also läuft für mich alles wieder auf Vertrauen hinaus.

      Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie andere das sehen! :D
      “But I don’t want to go among mad people," Alice remarked.
      "Oh, you can’t help that," said the Cat: "we’re all mad here. I’m mad. You’re mad."
      "How do you know I’m mad?" said Alice.
      "You must be," said the Cat, "or you wouldn’t have come here.”

      — Lewis Carroll
      Naja, Fremdgehen impliziert ja erstmal Betrug und DAS ist ein Nogo und hätte für mich nur ein Ende der Beziehung zur Folge ( ja ich bin so krass)

      Ein Öffnen der Beziehung mit viel Kommunikation und Offenheit ist wiederum was anderes und ich kenne es zwar bisher so nicht, aber ich kann es mir immer mehr vorstellen.
      Ich verstehe das Konzept Monogamie schon sehr gut, aber es wäre nicht gleich aus, einfach weil ich keine "Beziehung", sondern eine Ehe führe und da müsste schon sehr viel mehr passieren bevor ich das Handtuch werfe.
      Was ich nicht akzeptieren kann ist Betrug und Verrat. Und wenn sich Jemand nicht an Absprachen hält, dann ist das für mich in der Beziehung genau das: Verrat.
      Es wäre die Heimlichtuerei die mich fertig machen würde und die ich auch umgekehrt nicht selbst gehen könnte.
      Aber das heißt nicht, dass dann sofort alles aus ist - es wäre bloß sehr schwierig.

      Und ansonsten ist es mehr eine Frage der Definition von Fremdgehen bzw. Treue und die ist ja ganz individuell.
      Eifersucht ist für viele ein ganz "natürliches" Gefühl, wenn sie sich eben auf den einen Menschen einlassen - und sich selbst im Gegenzug auf ihn fokussieren. Die Form oder Variante der Intimität, die wir mit anderen teilen, ist sehr subjektiv, durch Erfahrung und gewiss auch Erziehung geprägt.
      Und ich glaube, auch ich hätte ein Problem damit, einen geliebten Menschen in gewisser Weise zu "teilen". Prinzipiell für alle Zeit ausschließen könnte ich es allerdings nicht.

      Sonnenkind schrieb:

      Aber warum schließen es so viele aus, warum will man alleiniger Herzensmensch sein? (Das ist alles auf eine PartnerschaftlIche Beziehung gemünzt)
      ich denke weil es uns auch so vorgelebt wird - über Generationen hinweg - zumindest hier in unseren Breitengraden.

      Es ist einfach drin in unseren Köpfen - da umzudenken braucht Zeit und viel Kommunikation und das "wollen"
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Sir_MarcO schrieb:

      Eifersucht ist für viele ein ganz "natürliches" Gefühl, wenn sie sich eben auf den einen Menschen einlassen - und sich selbst im Gegenzug auf ihn fokussieren.
      Das Gefühl kenne ich, wenn der Partner dann bei jemanden anderen ist kann Sich das eigene Herz schon zusammenziehen, aber ich durfte auch schon das strahlen die Freude erleben, soetwas zu erlauben....und mit welcher Gelöstheit der Partner dann ,,nach Hause " kommt, weil er einfach eine schöne Zeit hatte. Wenn er mit mehr Energie ausgestattet den Raum betritt...Da hab ich ja dann auch was von..

      newbarbie schrieb:

      jaaa.....meist sehe ich da die Eifersucht der frisch gebackenen Väter :-))

      wobei ja das Kind dem Vater nicht wirklich die (Sex-)Partnerin nimmt!
      Das ist zwar jetzt etwas OT, aber das kann ich gar nicht beurteilen, da ich ehrlich gesagt zu Kindern recht wenig Bezug habe - und also auch keine "besitze". Aber als Metapher - ok :)

      Nein, es geht da schlicht um eine emotionale Ausschließlichkeit - lässt sich schwer beschreiben. Und ist für mich auch nicht mit der "klassischen Konstellation" erklärbar.
      Ich bin eine derjenigen, die damit nicht klarkommt bzw. umgehen kann.

      Ich gebe meinem Partner quasi alles von mir - äußert er jetzt den Wunsch nach einer weiteren Frau, gehe ich davon aus, dass ich ihm nicht genüge, oder ihm nicht geben kann, was er benötigt und damit wäre für mich eine Beziehung dann wohl auch beendet, ja.

      Ist nur mein persönliches Empfinden und ja, irgendwie beneide ich diejenigen, die das alles viel lockerer sehen können, ich für mich kann es (derzeit) nicht.

      newbarbie schrieb:

      Sir_MarcO schrieb:

      auch ich hätte ein Problem damit, einen geliebten Menschen in gewisser Weise zu "teilen
      jaaa.....meist sehe ich da die Eifersucht der frisch gebackenen Väter :-))
      wobei ja das Kind dem Vater nicht wirklich die (Sex-)Partnerin nimmt!
      Das sehe ich ein wenig anders, es ist eine massive Umstellung wenn ein Kind in die Familie tritt, man muss lernen sich einzuschränken, lebt auf einmal ganz anders...Andere Prioritäten ...fängt schon beim Kühlschrank an...Das müssen beide Partner lernen...Oft verliert man als Frau auch den Focus und der Mann steht erstmal alleine da. Das ist ungewohnt...
      Aber darumgehts ja jetzt hier nicht
      die Beziehung zu öffnen ist auch ungewohnt und auch da müssen beide Partner lernen.


      phoibe schrieb:

      oder ihm nicht geben kann, was er benötigt
      aber das ist doch nicht Deine Schuld oder sowas...und damit es ihm weiter gut geht und Dir auch -(denn ständig das Gefühl zu haben nicht zu genügen ist ja auch nicht gut)-öffnet man die Beziehung. Alles andere will man ja erhalten - ist gut so wie es ist -
      Die Frage die sich mir das stellt wäre: Will er eine andere Frau statt meiner - oder will er (brauch er sexuell etwas) was ich nicht geben kann? warum auch immer.

      Und umgekehrt kann es genau so sein - Ich habe Bedürfnisse nach etwas was er mir nicht geben kann - also darf sich jeder das woanders holen -
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      newbarbie schrieb:

      die Beziehung zu öffnen ist auch ungewohnt und auch da müssen beide Partner lernen.


      phoibe schrieb:

      oder ihm nicht geben kann, was er benötigt
      aber das ist doch nicht Deine Schuld oder sowas...und damit es ihm weiter gut geht und Dir auch -(denn ständig das Gefühl zu haben nicht zu genügen ist ja auch nicht gut)-öffnet man die Beziehung. Alles andere will man ja erhalten - ist gut so wie es ist -Die Frage die sich mir das stellt wäre: Will er eine andere Frau statt meiner - oder will er (brauch er sexuell etwas) was ich nicht geben kann? warum auch immer.

      Und umgekehrt kann es genau so sein - Ich habe Bedürfnisse nach etwas was er mir nicht geben kann - also darf sich jeder das woanders holen -


      Es ging mir nie um Schuld, nur mal vorab . An Gefühlen Schuld sein, liest sich für mich nicht gut.
      Ich meine nicht das ein zweit oder dritt Partner nur in eine ,,kaputte " Beziehung kommen kann. Wenn man glücklich mit dem einen ist und lernt einen anderen völlig anderen oder vielleicht auch ähnlichen Menschen kennen, man versteht Sich und daraus kann eben auch eine Liebe entstehen. Da geht es nicht um kompensieren sondern schlicht um das Glück jemanden getroffen zu haben den man eben auch sehr tief in sein Herz lassen kann.
      Wenn es nur um die Befriedigung von Gelüsten geht hätte ich damit noch weniger ein Problem. Ich muss ja nicht alles bedienen... :rot:
      Also wenn es darum geht, eine offene Beziehung zu führen, dann ist das zwar per Definition nicht mehr monogam, aber individuell treu kann man da schon sein, bzw. sollte es auch.

      Denn es wäre mir schon sehr wichtig, dann noch der "alleinige Herzensmensch" zu sein. Also eine oder mehrere andere sexuelle Beziehungen nebenbei laufen zu haben oder auch über Kreuz zu dritt, das bräuchte zwar sehr erwachsene Partner, die eben mit Eifersucht und den emotionalen Verwerfungen, die das dann vielleicht bedeuten könnte umgehen können, aber das wäre möglich.
      Was ich echt schwierig fände, wäre eben wenn ich nicht mehr, oder nur noch zeitweise, die wichtigste Bezugsperson wäre. Wenn ich also austauschbar oder eine von vielen werde - oder nur noch die emotionale Anlaufstelle daheim, die Haus und Hof zusammenhält, "das Mutti" quasi. Und alles andere findet woanders statt. Das fände ich eine grauenhafte Vorstellung.
      Ach und nochwas aus dem Nähkästchen,

      Mein Ehemann ist mir damals auch mit seiner Ex Ehefrau fremd gegangen, ich war natürlich nicht begeistert. Aber wir Menschen machen doch Fehler und manchmal lernen wir auch daraus, auch wenn Ich es noch nichtmal als Fehler sehe, aus heutiger Sicht .

      Wir waren frisch zusammen und sie eben erst seit einem halben Jahr getrennt, er ging mit ihr fremd weil er einfach für sich erfühlen musste, begreifen musste, ob er diese Frau noch wollte, ob er ihr , mit der er immerhin ein Kind hatte noch eine Chance geben wollte...

      Wir sind jetzt knapp 10 Jahre zusammen, ich möchte mir gar nicht vorstellen wie es ohne ihn gewesen wöre, wenn ich ihn einfach in die Wüste geschickt hätte... wegen einer Kontrolle Überprüfung seiner Gefühle zu mir?
      Ich oute mich hier mal als jemand der von seiner Partnerin Monogamie erwartet. Ich habe mich oft und lange mit dem Thema beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen, dass dies eine rein emotionale Entscheidung, die ich rational zwar nicht nachvollziehen kann, bei der mein emotionaler Teil die Ratio aber einfach übertrumpft. Für mich gibt es dafür einige Gründe. Ich würde es hassen, wenn meine Partnerin sich jemandem so wie mir hingibt. Wenn ich es wüsste, würden sich vor meinem inneren Auge immer wieder Szenen abspielen, die ich nicht sehen will, aber auch nicht abstellen könnte. Es ist in etwas so, als sage jemand zu einem "Denke mal nicht an eine weiße Maus". Es lässt sich auch nicht abstellen.

      Um das Ganze noch etwas komplizierter zu machen, kann ich es mir bei mir hingegen gut vorstellen. Auch darüber habe ich lange nachgedacht. Wieso wäre ich in der Lage etwas zu tun, was ich meiner Partnerin verwehren würde? Nun, ich komme diesbezüglich kaum zu einer befriedigenden Antwort. Ich weiß nur das es so ist und egal wie oft ich versuche diese Hürde im Kopf zu überwinden, es gelingt mir einfach nicht. Ich denke ich bin da einfach zu besitzergreifend, zu egoistisch. Doch ist es nicht auch das was einen Dom ausmacht? Besitz zu ergreifen, zu halten und zu verteidigen?

      Es gibt eine Sache die ich schon ein paar mal durchdiskutiert habe und die für mich zumindest eine teilweise Erklärung bietet. Vielleicht klingt es albern, vielleicht gibt es aber auch Leute die das nachvollziehen können. Es gibt für mich, platt gesagt, einen Unterschied zwischen ficken und gefickt werden. Irgendwie erscheint es mit intimer, jemanden in sich aufzunehmen. Ich weiß nicht ob das nachvollziehbar ist, aber für mich macht eben das schon einen Unterschied. Interessanterweise hätte ich nämlich kein Problem damit, meine Partnerin mit einer anderen Frau spielen zu lassen. Meine Anwesenheit ist dabei auch gar nicht erforderlich. Ich wäre nicht eifersüchtig. Warum? Vielleicht weil ich diesbezüglich eh außerhalb jeglicher Konkurrenz bin, vielleicht wegen des oben genannten Unterschieds.

      Ich weiß, das sich meine Gedanken nicht mit Logik erschließen, aber ich nun mal so wie ich bin und an manchen Eigenschaften lässt sich schwerlich etwas ändern.
      @Chardonnay

      Und was wäre wenn er alles weiterhin mit dir teilt, auch seine Freude über einen zweiten Herzmensch? Was wäre wenn er soviel Platz in seinem Herzen trägt, das darin zwei wohnen können und sich trotzdem oder gerade deswegen angenommen und geliebt fühlen?

      Für mich wäre es auch grauenhaft für einen Teilbereich zuständig zu sein....Ich könnte das auch nicht...