Sehe ich auch so, ES IST KEIN ERSATZ! Kann man gar nicht oft genug schreiben. Ist auch so eher die Ausnahme, bezogen auf Second Life. Ich wache dort nicht auf, ich esse dort nicht, ich schlafe dort nicht und ich habe sämtliche körperlichen Kontakte und ERfahrungen im realen Leben TROTZ dass ich fast täglich dort vorbeischaue.tantalus schrieb:
Internet, virtuelle Erlebnisse können mir keinen Ersatz für das real Erlebte liefern.
Ich meine wir nutzen alle dieses Forum und keiner würde uns davor warnen, dass es auch nur virtuell ist. So what? Ist der Aspekt, dass man in second life einen Avatar hat, der sich bewegt etwas so fundamental erschreckendes? Du hast hier auch einen Avatar, Freundschaften, Gedankenaustausch...in SL bewegst du dich eben als Figur zwischen al den Funktionen, die es hier auch gibt. Die Bewegung alleine ist kein Alleinstellungsmerkmal, es ist eben nur eine andere Art der Visualisierung.
Geb ich Dir recht, wenn man dies nur noch machen würde, verkümmert so einiges. Früher dachte man, dass Telefone dazu führen würden, dass man nie wieder Leute real trifft, als das Auto kam, wurde man gewarnt, dass man nur noch unter einer Blechhaut die WElt durch eine Glasscheibe sieht, Im Computeralltag ist es eben das Horrorbild vom pickligen, blassen Users, der nur noch am Bildschirm sitzt. Ist irgendwas davon etwas, was Dir im Alltag begegnet? ich vermute mal nicht.tantalus schrieb:
Der Mensch wird sicherlich über das Internet sein Wissen, seine Erfahrung bereichern. Die Sinnesorgane und der Bewegungsapparat muss unweigerlich verkümmern. Wenn ich diese Überlegungen auf "second life" übertrage, dann kommen Bedenken auf und George Orwell steht vor meiner Tür.
Persönlichkeit ist das A und O und wird in zeiten von SMS, EMail, Chat immer wichtiger. Der persönliche Kontakt ist wichtiger denn je. Auch hier wieder der vergleich SL zu den anderen Kommunikationsformen: es gibt da keinen Unterschied, der einem Angst machen sollte, wenn man nich grundsätzlich vor allen digitalen Medien Angst hat. Ein solches Forum wie hier ´offline`umzusetzen ist so gar nicht denkbar und trotz der Option hier trifft man sich zu Stammtischen und Treffen. Auch in Sl lerne ich die menschen kennen, treffe sie, telefoniere oder mache voicechat, erfahre über ihr reales leben oder erschaffe etwas in einer Gruppe gemeinsam.tantalus schrieb:
Ein anderes Beispiel: viele meiner Kollegen in meiner Branche lassen automatisch ihre Rechnungen per Computer ausdrucken. Ich habe zwar meine Kundenkartei auf dem PC, jedoch tippe ich ganz altmodisch meine Rechnungen auf einer alten Schreibmaschine ohne Strom. Okay, die Walze ist hart geworden und meine Rechnungen sehen mitunter wie ein Schweizer Käse aus, etwas gelöchert ggg* Aber wenn ein Kunde bei mir anruft - ich habe etwa weltweit 2000 Kunden -, dann kenne ich ihre Interessen, ihre Schwerpunkte und erhöhe somit auf eine persönliche Ebene mein Umsatz beträchtlich. Zudem empfinden meine Kunden als einen sympathischen Wesenszug meinerseits, dass ich mich an sie erinnere. Alles was ich geschrieben und gelesen habe bleibt in meinem Kopf haften. Eine automatisierte Rechnungstellung würde meinen Kopf weniger beanspruchen und wäre auch weniger drin. Okay, eine Freundin meinte mal, dass ich ruhig ein wenig von meiner Festplatte löschen könnte.
Ja ist es.Die Tasache dass da ein Avatar vor mir steht, der bei weitem nicht so perfekt daherkommt wie ihr alle annehmt (es gibt viele, die so aussehen, aber die werden eher belächelt). Ich slebst habe eine Glatze dort und einen kleinen Bauch, meine Partnerin hat kleine Titten und ist blass, der andere ist fett und alt... aber das war ja nicht deine Frage. Ich würde SL nicht als hochliterarisch bezeichnen, aber auch nicht jedes Buch genügt dem Anspruch (weiss Gott). Und trotzdem bietet gerade das Emoten (Technik zum Rollenspiel) eine unglaubliche Bandbreite und teilweise auch literarische Qualität, die ausgeübt wird, aktiv. Dass heist Du nutzt nicht nur Deine Vorstellung passiv (wie beim Buch) sondern Du agierst, umschreibst, visualisierst...das ist Multitasking in Reinform. Auch TV, Film und Radio halten mich nicht davon ab ein Buch zu lesen, Musik zu machen und ein Bild zu malen.tantalus schrieb:
Irgendwo wurde hier der Vergleich geschriebenes Buch sei auch quasi second life. Da möchte ich doch widersprechen. Ein gut geschriebenes Buch hat sprachlich gut formulierte Personen und deren Handlungen, wo immer die Möglichkeit besteht die Figuren während des Lesens weiter "auszumalen", gleichzeitig versuchen wir eine Bildbeschreibung im Kopf vorzunehmen. Lesen, verstehen, weiter denken, bildliche Darstellung vornehmen. Das nennt man heute Multitasting im Kopf. Ist das so auch bei second life möglich?