Toleranz oder Intoleranz bezüglich BDSM

      Ich muss sagen, ich sehe das jetzt nicht so eng - und ich finde, dass hier der Großteil der Themen und Beiträge recht ruhig abläuft. Natürlich kommt es ab und an mal zu Aussagen, wo sich jemand persönlich betroffen, angegriffen, oder was auch immer sieht/fühlt, aber, wir sind erwachsene Menschen, man sollte das in Ruhe und gesittet klären können - und wenn nicht, tja, dann bleibt mir immer noch unbenommen, gewisse Dinge einfach unkommentiert zu lassen.

      Muss ich auf Beiträge/User eingehen, die ganz klar (in meinen Augen zumindest) versuchen, auf Biegen und Brechen nur ihr Ding gelten zu lassen? Nein, muss ich nicht, weil es vergebene Mühe ist. Solche Menschen sind meistens gar nicht in der Lage, zu reflektieren und ihre Sichtweise zu verändern. Manche fühlen sich halt innerhalb ihres Tellerrandes ganz wohl - dann lassen wir sie doch dort. :)

      Allerdings habe ich gelernt, nicht jedes schriftliche Wort auf die Waagschale zu legen (und ich bin normalerweise ein absoluter Waagschalen-Typ), weil vieles nicht so gemeint ist, wie es geschrieben steht und vieles in schriftlicher Form härter klingt, als es sollte. Hier liegt es natürlich am Verfasser, vor dem Abschicken des Beitrags, diesen noch einmal durchzulesen, um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden.

      Aber... wir sind alle Menschen, mit guten, weniger guten und richtig schlechten Tagen - und an diesen richtig schlechten Tagen, da baut man vielleicht seinen Frust (unberechtigterweise natürlich) ziemlich anonym im Internet ab. Solange diese schlechten Tage nicht überhandnehmen, sollten wir auch diese Ausrutscher ab und an tolerieren und dennoch freundlich darauf reagieren. ;)

      "Toleranz bedeutet, dass man etwas duldet. Es bedeutet nicht, dass man auch darauf verzichten muss, die Dinge beim Namen zu nennen."
      Peter Becker

      Und manchmal, ja, manchmal schießt ein Mensch beim Dinge-beim-Namen-nennen vielleicht übers Ziel hinaus, deshalb ist derjenige aber jetzt nicht per se intolerant.
      Das gilt es zu unterscheiden, denke ich. :)
      Man wird die Welt nicht ändern können aber jeder kann dazu beitragen, dass sie besser wird.

      Was die Streitkultur betrifft mache ich z.B. einen riesigen Unterschied zwischen akzeptieren und respektieren. Meinungen, die ich nicht vertrete kann ich akzeptieren, dazu muss ich dann auch nichts sagen. Ich kann dergleichen aber niemals respektieren. Respektieren ist für mich Ehrerbietung oder Wertschätzung, letztendlich eine Form der Unterwerfung, was mir zugegebenermaßen schwer fällt.

      Diskussionen gelingen weitaus besser, wenn man versucht, die Meinung anderer verstehen zu wollen. :sekt:

      Beste Grüße

      B.D.
      So ich schreibe ja doch eher seltener viel zu einem Thema für meine eigene Aktivitäten da ich doch viel online bin.

      Kann mich hier auch Einigen anschließen was sie so geschrieben haben.ohoh vielleicht bin ich ja ein Mitläufer 8|
      Genau aber an dem Punkt ist und wird es schwierig ich habe und hatte ja schon in einigen Threads Berüruhnugspunkte mit @Cat und muss sagen grade obwohl ich sie nicht persönlich kenne schätze ich ihre Meinung sie wirkt reflektiert und Verständnisvoll was für mich einen Menschen sehr sympathisch macht.Davon gibt es hier einige.Wenn ich dann in einer Diskussion ihren Beitrag und vielleicht noch 2 weitere lese die meinem sehr nahe kommen bin ich zumindest dazu geneigt eher nichts zu schreiben da ich mir denke ich kann dazu jetzt nichts weiteres "neues" beitragen um die Disskussion mit einem weiteren Punkt zu versehen also lasse ich es dann für mich so stehen.

      Ich habe ja selber schon in einem Thread ein eher ungewöhnliches Thema angesprochen und gefragt was die Allgemeinheit so davon hält.
      Einer der ersten Antworten war lediglich der Satz "ich kann damit nichts anfangen".so darüber könnte man sich jetzt aufregen weil es ja augenscheinlich kein Mehrwert für den Thread darstellt.Wenn man sich aber vorstellt wir sitzen alle an einem großen Tisch und reden und jeder sagt etwas zu dem Thema hat auch eine solche Aussage seine Berechtigung den die Person teilt auf diesem Wege mit sie hat zugehört kann aber für sich rein gar nichts damit anfangen und kann nicht mehr dazu beitragen als das sie nichts damit anfangen kann dann ist das okay.denn genau hier fängt Toleranz ja an.

      Das Internet und somit das vermeintliche anonyme Schreiben verleitet ja viele dazu eher negativ aufzufallen da es ja keine sichtlichen Konsequenzen hat.
      Ein Forumsverstoß ist natürlich für einige ärgerlich aber an eine richtige Strafe kommt es nicht heran,ist für mich zwar ein von der "Disskusion" ausschließen bei manchen Sachen aber nicht hart genug.

      Gerade bei Themen die hier doch sehr emotional aufgeladen sind denn was viele vergessen manches davon ist ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit die wie hier nach außen tragen und über die wir reden.Das es bei einigen dann schwer ist über den Tellerrand zu blicken irgendwo verständlich wird.
      Wobei ich auch sagen muss das ich die Metapher des Tellerandes für sehr ungünstig gewählt halte.

      Denn wenn man sich auf seinen Teller konzentriert und ihn mit all seinen Sinnen betrachtet so so vervielfältigt sich sein Genuss.


      Was ich hier auch so interessant finde ist die Mischung zwischen Hardlinern und eher weichen eingestellten Bdsmlern für mich macht genau die Mischung das Forum so interessant und bisher habe ich kaum eine Diskussion gelesen wo es komplett ausgeartet ist.
      Werden hoffentlich demnächst verifiziert und können in den Fsk18 Bereich vielleicht geht es da änderst zu was ich aber bisweilen noch nicht glaube.

      Das Thema Toleranz und Verständnis ist ja ein sehr gesellschaftliches Thema und auch gleichzeitig ein Problem man schaue sich nur das tagespolitische an dann lernt man schon genug dazu.
      Das wenn es für einige etwas fremdes ist sehr schnell die nein Rufe komme.

      Deswegen glaube ICH das wir hier doch ziemlich Glück haben das es sehr versöhnlich ist und was hier als mitläufertum abgetan wird eher damit zu tun hat das man hier versucht ein normalen Umgang zu pflegen was ich sehr begrüße.
      Liebe Mitforisten,

      es wurden schon so viele Dinge gesagt, dass kaum mehr was zu sagen bleibt.

      Ich weiß, dass ich manchmal ein Häferl bin und manchmal auch schon überkoche. Besonders bei Dingen, die ich für unfair und/oder gefährlich halte. Trotzdem versuche ich möglichst freundlich zu bleiben. Ich versuche auch niemanden sein BDSM abzusprechen. Außer es treffen die 2 oben genannten Gründe zu. Dann muss ich zumindest darauf hinweisen. Was derjenige/diejenige dann daraus macht ist seine/ihre Sache.
      Sorry, aber ich halte das für wichtig und das hat für mich auch nichts mit Intoleranz zu tun.

      Ich finde allerdings, dass sich die gesamte Gesprächskultur sehr stark verbessert hat. Vor einiger Zeit habe ich mich nichts mehr schreiben getraut, weil da oft sehr untergriffige und teilweise beleidigende Antworten zurück kamen. Gut, das Meiste wurde von den Mods später gelöscht, trotzdem hat es verletzt.
      Jetzt kann ich in mehreren Threads diskutieren und empfinde es als angenehm.
      Klar sind so viele Menschen nie einer Meinung - ist ja gut so.
      Manche Sachen werde ich wohl nie verstehen - muss ich auch nicht.

      Ich möchte mich auf jeden Fall bei Allen bedanken für ihre Toleranz und bei denjenigen entschuldigen, die ich verletzt haben sollte.
      Eigentlich wollte ich mich aus dem Thema raus halten. Ist ein schwieriges und anstrengendes Thema. Es kommen oft Situationen auf, die ich nur von dem Forum kenne. Wobei ich die Schuld keineswegs den Mitgliedern geben möchte. Eher dem Internet. Man sieht den Gegenüber halt nicht, das öffnet so viele Türen für Missverständnisse....
      Manchmal habe ich das Gefühl, ich tue mich da besonders schwer. Aber bisher scheinen es die meisten ganz gut mit mir auszuhalten :P


      Ansonsten gibt es nur einen Punkt, den ich bei dem Thema ansprechen möchte. In meinen Augen gehört zum Thema Toleranz auch, dass man Bedenken und Risiken äußern darf, ohne als Antwort ein "Ich will mich nicht immer für meinen Lebensstil rechtfertigen müssen" zu bekommen. Nur weil man etwas nicht für eine gute Idee hält, ist man nicht intolerant.

      Wenn meine Ansicht hier von der Norm abweicht, könnt ihr mich gerne darauf hinweisen und ich stelle entsprechende Beiträge ein. Ich schreibe solche nicht um jemandem Vorwürfe zu machen, sondern um etwas zur Diskussion beizutragen :blumen:
      Lieber @Mr. J.
      Ich danke dir für diese Beschreibung - ich stimme dir vollumfänglich zu .
      Auch @Rehlein Danke dafür . Es ist in meinen Augen oft das Problem der Verschriftlichung und das gewisse Zwischentöne die sonst nonverbal kommuniziert werden könnten in einer Gesprächsrunde schnell zu Missverständnissen führt .
      Und ich finde gerade das es sehr tolerant ist sich kontrovers auseinander zu setzen - man sollte nur nicht aus dem Blickwinkel verlieren das jedem seine eigene Wahrheit zusteht und die Diskussion lediglich eine Möglichkeit bietet Horizonte zu verändern aber sie müssen es nicht tun . Deswegen ist man nicht intolerant wenn man an seiner Meinung festhält -
      Toleranz
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Mr. J. schrieb:

      Gerade bei Themen die hier doch sehr emotional aufgeladen sind denn was viele vergessen manches davon ist ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit die wie hier nach außen tragen und über die wir reden.Das es bei einigen dann schwer ist über den Tellerrand zu blicken irgendwo verständlich wird.
      Wobei ich auch sagen muss das ich die Metapher des Tellerandes für sehr ungünstig gewählt halte.

      Denn wenn man sich auf seinen Teller konzentriert und ihn mit all seinen Sinnen betrachtet so so vervielfältigt sich sein Genuss.

      Und genau darum geht es eigentlich - trotz aller Emotionalität alle Seiten zu betrachten oder auch zu versuchen, die andere Seite zu verstehen - wenn nicht gleich, dann vielleicht, wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat.
      Wenn man dann am nächsten Tag aber trotzdem nur noch einmal nachtritt, um des Nachtretens willen, dann hat das mit Toleranz in meinen Augen nichts mehr zu tun.
      Mir ist es auch schon passiert, dass mich genau der 20. User mit seinem Posting dermaßen genervt hat, dass ich hochging wie ein Druckkochtopf (allerdings nicht in diesem Forum), nur muss man dann halt auch soviel Mensch sein, dass man das reflektiert und wieder gerade biegt. Wir sagen immer: reden, reden und nochmal reden, wenn es um (BDSM-)Beziehungen, ums Spielen oder Probleme im BDSM-Kontext geht - aber warum schafft man dies dann vielfach nicht einmal in schriftlicher Form in einem Forum? Ich kann halt von anderen nicht mehr verlangen, als von mir selbst - und wenn ich Toleranz und Akzeptanz möchte, dann muss ich bereit sein, dies selbst vorzuleben.

      Ich halte die Metapher für korrekt gewählt, kann ich natürlich auch begründen: Natürlich vervielfältigt sich innerhalb des Tellers der Genuss - man kennt ja auch nur diesen und weiß nicht (oder will nicht wissen, wenn wir von Intoleranz sprechen), was sich außerhalb dieses Tellers abspielt. Kann also gar nicht beurteilen, ob der Genuss außerhalb des Tellers nicht wenigstens gleichwertig ist. Es ist einem dann wohl auch egal - zumindest bei Intoleranz.
      Im Großen und Ganzen finde ich die Menschen in diesem Forum eigentlich sehr tolerant. Ich habe mich persönlich schon einige Male gefragt, ob ich hier richtig bin. Denn ich bin weder Masochistin, noch "alltags-devot" (das mit dem dienen habe ich irgendwie nicht so richtig in mir). Aber dank einiger Mitglieder hier, habe ich "meine Niesche" gefunden und durch Zufall einen Menschen, mit dem ich, zumindest einen Teil, ausleben kann.

      Manche Themen im Forum sind so weit von meinem Kuschel-Weichspülerland entfernt wie das Nimmerland, aber das ist genau das, was ich hier suche. Nämlich die Möglichkeit nicht nur meinen Horizont zu erweitern, sondern das menschliche hinter den Wünschen und Bedürfnissen zu sehen. Kann ich alles verstehen? Nein, ganz bestimmt nicht. Aber das muss ich auch nicht. Was ich allerdings als meine "Pflicht" erachte: Zu akzeptieren, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zum Glück sucht/findet/wählt, und sehr, sehr dankbar dafür zu sein, dass es hier Menschen gibt, die uns an ihrem außergewöhnlichen Leben teilhaben lassen. Ich lese die Beiträge nicht und denke: "Bah! Nee! Die spinnen doch!"
      Sondern ich lese die Beiträge und versuche zu ergründen, warum bestimmte Grenzen in mir so starr sind. Beiträge, mit denen man sich nicht identifizieren kann, können helfen sich selbst zu reflektieren, Grenzen im Denken zu verschieben und eigene Vorurteile zu überwinden.
      Das ist das, was ich aus diesem Forum mitnehme, ebenso den Kontakt zu unglaublich netten Menschen.
      Intoleranz kann man überwinden, wobei es da auch bei mir Grenzen gibt (zB bei Missbrauch). Jeder Mensch, der sich nicht auf der Jagd nach der Befriedigung seiner Bedürfnisse, über das Wohl anderer hinwegsetzt, verdient meinen Respekt. Jede Art des Umgangs miteinander, der auf Einvernehmichkeit und Zuneigung basiert, verdient meine Akzeptanz. Völlig unabhängig von meinen eigenen Vorlieben und Vorstellungen. So funktioniert für mich BDSM und dieses Forum, bzw das Miteinander hier.

      ^^
      Hallo,

      es ist meiner Ansicht nach ein Moment persönlicher Reife. Foren sind eine schwierige Angelegenheit. Die Versuchung knackige Formulierungen zu finden ist groß. Zumindest für mich.

      Umgekehrt, Kritik erscheint manchmal überlebensgroß und niederträchtig. So etwas muss man auch als Erfahrung machen um es einordnen zu können. Zumindest ich musste das.

      Schließlich gibt es auf dem Marktplatz der Meinung eine erhebliche Sprachverwirrung. Das fängt schon mit dem Begriff Toleranz an, der für jeden etwas anderes bedeutet. Wird also Toleranz gefordert meint einer damit das man eine Auffassung von BDSM unangefeindet äussern darf während jemand sein Recht verteidigt z.B. Praktiken aus dem Oberbegriff Toilette ekelhaft zu finden.

      Horst
      Wenn ich den Beginn und Verlauf verschiedener Schlagabtäusche hier lese (zugegebener Maßen vornehmlich aus threads/posts die der Moderation gemeldet wurden), dann denke ich mir manches mal "boah ey, nicht alles auf die Goldwaage legen oder Unrat einfach unkommentiert vorbeischwimmen zu lassen wäre m.E. besser gewesen, aber ich steige da dann nicht (mit) ein.

      Wenn mich jemand anpestet, muss ich dann sofort kontern, oder kann ich das nicht auch einfach mal stehen lassen und mir meinen Teil bloß denken?

      Toleranz bedeutet vor allem jenes zu ertragen, dass man nicht gut findet.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Ich halte es wie Mars ich muss nicht auf jedes Pferd springen, und ich kann und will niemanden seine Meinung vorschreiben , zwei Meinungen können gut nebeneinander stehen und ähnlich sehe ich das bei Gefühlen...Wenn eine (r) sich ungerecht behandelt fühlt oder es ihm schlecht geht, dann ist das sein Gefühl und es liegt an ihm das so zu kommunizieren, das es ihm dann besser geht man ihm/ ihr hilfe anbieten kann.... (Ich rede von gesunden Menschen) Oder er / sie eine Konsequenz daraus ziehen kamn und muss. Da die Welt ein Spiegel ist, wenn ich nur Mist mache werde ich keine Positive Anerkennung ernten...


      Im übrigen finde ich es hier klasse, für so viele Menschen die miteinander schreiben geht es hier noch recht gesittet zu.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sonnenkind ()

      :hi: Liebe Foris,

      Ich selbst habe ein "Krankheitsbild" auch wenn es für manche jetzt komisch klingt, ich bin irgendwo im "Kindsein" hängen geblieben (warum auch immer) ich kann manchmal einfach nicht verstehen warum andere anders denken und fühlen, etwas was ich für mich lernen muss und was man Gott sei Dank lernen kann (Therapie ich komme). Das Gute daran ist, dass ich aufgrund dessen manchmal lieber nix sage, damit ich niemanden verletze und genau das denke ich, ist oft eine Lösung die sich für andere auch anbieten würde...

      mal tief durchatmen,
      eine Nacht drüber schlafen,
      zu versuchen seine Mitmenschen zu verstehen,
      aufeinander zu zugehen,
      Nachzufragen ohne anzugreifen,
      nicht das Zitieren nutzen um seine Meinung zu untermauern,
      sein Diskussionspartner als Mensch und Individuum sehen und zu behandeln...

      Es gibt so viel, was wir für eine angenehmere "Streit und Diskussionskultur" tun können, aber das Wichtigste dabei ist das wir, WIR SELBST BLEIBEN KÖNNEN UND AUCH DÜRFEN, nicht mitschwimmen, weil man dadurch positiver wahrgenommen wird oder gar nichts mehr zu sagen aus Angst anzuecken oder ausgegrenzt zu werden, dass wäre einfach nur Schade fürs Forum und die vielen Menschen und Meinungen die hier zusammen kommen.

      Und nun etwas in eigener Sache, schon oft war ich skeptisch und habe es nicht verstanden, etwas gepostet und später darüber nachgedacht und ich finde man sollte seine Meinung auch ändern dürfen, einfach weil das auch zu einer Diskussion gehört, sich durch gute Argumente einer anderen Sichtweise zuzuwenden und diese aus Überzeugung anzunehmen.

      Auch ein "Es tut mir leid, da habe ich über das Ziel hinaus geschossen" kann soviel Gutes bewirken ^^ .

      So das waren jetzt nur meine Gedanken zu diesem Thema und ich hoffe - ich bin nicht daran vorbei geschrammt -
      aber ich liebe OT :D
      (ihr bösen Löschmods :engel: )

      • So nun Kaffee - wird Zeit :coffee:
      Hm..., soll ich antworten, soll ich nicht? Ganz frisch hier..., es werden Namen genannt und irgendwie geht es m.u. sicher auch um etwas, wovon ich gar nichts weiß...

      Aber zum Thema Toleranz oder Intoleranz kann ich mich sicher äußern :saint:

      Obwohl das schon auch von anderen genannt wurde, aber ich mag es mal für mich bestätigen:
      Viele Dinge, die ich hier lese, sind für mich nicht vorstellbar, teils unverständlich ABER, und das ist evtl ein Punkt, sie INTERESSIEREN mich. Ich MÖCHTE mein Gegenüber gerne verstehen, ich möchte mir ein Bild machen können, insoweit mir das vermittelbar ist, ich möchte schauen dürfen und fragen dürfen "was, das machst Du oder das machst Du so? Warum? Was verbindest Du damit oder erklär mir mal, wie ich mir das vorstellen muss" oder irgendwie so... Und dann kommt vermutlich ein "Aha-Effekt", nun bin ich schlauer, weiß, dass andere gerne so leben, es ihnen etwas gibt, womöglich auch ein bißchen wie und warum und ich weiß ein bißchen mehr vom Leben, auch wenn das für mich noch lange nicht passen muss... Und nicht, dass ein anderer seine "Lebensform" rechtfertigen müsse, NEIN, ich interessiere mich dafür, finde es spannend, wie unterschiedlich wir Menschen sind.
      Und das passt scheinbar wenigstens mit jenen zusammen, die sagen: Ich erkläre mich gerne, berichte gerne über MEIN BDSM.

      Auch ich ertappe mich aber immer öfter dabei, wie ich, wenn ich eine Frage stelle zu etwas zuvor Geschriebenem, bereits vorsichtshalber erwähne, dass es sich bei meiner Frage nicht um Provokation, sondern um ehrliches Interesse handelt. Das muss ich dann fast selbst belächeln... Eigentlich schade, dass ich das für notwendig befinde (was ja erlerntes Verhalten ist aus der Forenkommunikation), andersherum sage ich mir: Himmel, was kostet mich diese Vorsichtsmaßnahme, wissend darum, dass unser Sprachverständnis einfach auch SO unterschiedlich ist. Selbst wenn wir Menschen direkt vor uns haben, mit Mimik und Gestik, missversteht man sich noch oft genug. Was will ich denn dann in einem Forum mit an sich lauter Unbekannten erwarten ohne Ton und Mimik?! Da darf ich glaube ich schon einmal zu viel signalisieren, dass ich demjenigen nichts Böses möchte. Schon aus purem Eigennutz, denn ich erhoffe mir ja eine Antwort. Ein Missverständnis entfernt mich nur unnötig davon. Beim Klettern sollte ich mich ja auch mit einem Seil sichern, auch wenn ich nicht wirklich in Erwägung ziehe, zu fallen ;)

      Auch nannte jemand, dass es manchmal besser ist, einfach nachzufragen. Ja genau. Läuft ja einher mit meinem zuvor genannten Interesse. Und habe ich mir inzwischen auch angewöhnt, wenn mir das Gelesene total unverständlich erscheint oder ich mich subtil "angefeindet fühle"... Dann frage ich halt: "Habe ich das jetzt richtig verstanden, DASS..." Halte ich auch im echten Leben so und oft, ja ganz oft, hat sich bereits herausgestellt, dass eben DOCH ganz anderes gemeint war.

      Auch hat eben tatsächlich jeder SEINE Wahrheit. Das ist so und das ist auch richtig so und ich denke, dass wir diese niemandem absprechen können.
      Wenn ich zu jemandem sagen: Du behandelst mich schlecht, ist es mehr oder minder eine Unterstellung. Denn das muss für mein Gegenüber noch lange nicht stimmen.
      Sage ich aber: Ich fühle mich schlecht behandelt, dann ist das meine Wahrheit, mit der ich niemanden angreife und an der auch nichts zu rütteln ist.
      Damit unterstreiche auch ich den Satz eines anderen hier, dass die Ich- Formulierung manchmal evtl viel ändert.

      Intoleranz bedeutet für mich, etwas neben mir oder meiner Meinung nicht bestehen lassen zu können, ggf sogar zu verurteilen. Davon bin ich, glaube ich, völlig frei.
      Leben und leben lassen.
      Meiner Meinung nach stellt da wirklich der Ton und die Formulierung eben oft ein schmales Eisen dar, so dass es zu Missverständnissen kommt, die gar nicht sein müssten.

      Als Neuling hier kann ich aber sagen, dass mit ein Grund für meine Anmeldung war, dass mir der "Ton" in den meisten Beiträgen, die ich zuvor hier las, eben gefiel. So sagte ich es auch in meiner Vorstellung.
      Ich muss mich nicht in jedem Forum anmelden, nur weil es um ein Hauptthema geht, welches mich interessiert.
      Nein..., ich hatte den Eindruck, hier sind "Menschen" unterwegs, aufgeschlossen, hilfsbereit, die sich gerne mitteilen, nett mitteilen usw. Das gab den Ausschlag auf den Button "registrieren" zu drücken.

      Ebenfalls als Neuling fällt mir beim Lesen dann aber durchaus auf, in wie vielen Beiträgen ich bei den Verfassern lese "ehemaliges Mitglied" und ertappte mich dann schon bei dem Gedanken "hm...uuuuiiii, schon wieder, doch ne Menge, was war hier denn los...". Aber es ist wohl ebenfalls wie im echten Leben: Menschen kommen und gehen, Bekannte kommen und gehen. Der starke Kern um uns herum, besteht oftmals nur aus einer Hand voll Menschen.
      So ist es hier evtl genauso... Schwupps, meine eigene Verwunderung "wegerklärt" ;)

      Aber hey..., wir sind hier in einem Forum, nicht in meinem Wohnzimmer, ich MUSS hier weder rein noch raus... Es sind jeweils nur ein paar Clicks...
      Also wenn es dann doch mal "haarig" wird, ist evtl auch Gelassenheit ein kleines Zauberwort. Arbeite ich selbst dran :)

      In diesem Sinne freue ich mich noch immer, hier zu sein :)
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Ich schreib jetzt hier mal mit, ohne die anderen Beiträge vorher ordentlich gelesen zu haben. Hab nur die ersten Beiträge gelesen. :rot:

      Aber zum Thema Toleranz möchte ich gerne was schreiben, da es mich schon mein ganzes Leben lang betrifft.

      Ich war nämlich die, die nicht ins Bild gepaßt hat, die anders war als die anderen.
      Und schon in der Grundschule durfte ich erfahren, wie intolerant ander sein können.

      Ich bin nach der dritten Klasse umgezogen, mit meinen Eltern zusammen, in eine ganz andere Gegend, weit weg von meinen Kindergartenfreunden.
      In den Anfängen der Pubertät begriffen, wurde ich in eine Klasse mit lauter neuen Gesichtern gesetzt, eckte sofort an, war bis zu dem Zeitpunkt eigentlich recht sicher, aber als ich feststellte, daß die ganze Klasse mehr oder weniger gegen mich ist, hab ich mich zurückgezogen, wurde schüchtern, hab das mit Extrovertiertheit überspielt.

      Damals hab ich mir gedacht, wenn alle behaupten, daß ich blöd bin, dann scheine ich das wohl zu sein. Mit dem Gedanken bin ich älter geworden und mehrere Therapien haben mich endlich auf den richtigen Weg gebracht.

      Niemand, bis auf einen einzigen Menschen, hat sich damals die Zeit genommen, hinter meine Fassade zu schauen. Und obwohl ich inzwischen größtenteils bei mir angekommen bin, hab ich immer noch Angst, nicht akzeptiert zu werden. Das sitzt einfach zu tief drin.

      Das mal so als Beispiel, was Intoleranz anrichten kann.

      Was habe ich für mich daraus gelernt? Jeder hat es verdient, daß man mehr als einen Blick auf ihn wirft, daß man die Schublade nicht sofort schließt, in die man ihn unweigerlich gesteckt hat. Ich versuche sogar bei Leuten, die ich im ersten Moment nicht so toll finde, einen zweiten und dritten Blick zu werfen. So habe ich meine beste Freundin, meine Herzensschwester, kennengelernt. Hätte ich damals keinen zweiten Blick riskiert, würde ich sie heute wohl immer noch doof finden. (Ok, das tu ich auch, aber weil ich sie so lieb hab, ist das ok! :love: :D )

      Was will ich damit eigentlich sagen:
      - Leben und leben lassen! Wenn jemand lieber links als rechts rum geht, dann, um Himmels willen, laßt ihn doch. Wenn ihm der Weg doch besser gefällt... Ok, ist vielleicht nicht Euer Weg, aber ist das nicht total wurscht? Vielleicht ist derjenige glücklicher auf seinem Weg. Dann ist es für ihn der richtige Weg, auch, wenn es nicht meiner ist.

      - Wenn Du nett zu mir bist, bin ich auch nett zu Dir! So einfach isses!

      - Und wenn jemand auf totaaaal eeeekelige oder total blöde Sachen steht, die ich so uuuuäääääh oder einfach nur dämlich finde? Ja, mein Gott, dann steht er halt drauf. Muss ich nicht mögen, aber ihn damit akzeptieren kann ich sehr wohl. (Ne Bekannte liebt "Schwiegermutter gesucht", ich finde die Sendung einfach nur bekloppt. Aber ich mag meine Bekannte deswegen trotzdem noch! :D )

      Und mein Lieblingssatz: Jeder nach seiner Facon! Und ich nach meiner! :D
      Wenn ich mich zu einem Thema äußere, dann finde ich es angebracht sämtliche Posts vor mir zu lesen. Denn hier beginnt für mich Toleranz: beim sammeln von Informationen und zunächst Überblick verschaffen.
      Nur so bin ich in der Lage auch alle bisherigen Aspekte zu berücksichtigen. Ansonsten hat es für mich den Anschein des "ich muss hier auch mal mitmischen". Trotzdem lasse ich auch diese Beiträge so stehen und toleriere die, obwohl nicht konform mit meiner Vorgehensweise.
      Da wir alle Individuen sind, gehe ich davon aus, dass jeder ausschließlich seine eigene Sichtweise darstellt. Also fühle ich mich dadurch in kleinster Weise angegriffen.

      Ich habe gerade in meiner Anfangszeit Threads geradezu verschlungen. Es half mir bei der Findung, da ich ja selbst nicht wusste wohin die Reise geht.
      Dabei stieß ich auch auf Beiträge außerhalb des "Wohlfühl"-BDSM und fragte mich was Menschen bewegt so zu leben.

      Hier möchte ich ganz gerne @Rozabel nennen, für mich schon quasi der Inbegriff der gelebten Toleranz. Punktgenaue Berichte, Kommentare, Stellungnahmen ohne vom eigenen Standpunkt abzuweichen oder irgendwen "bekehren" zu wollen.
      Es gibt noch viele mehr, die klar ihren Standpunkt erklären und er ist so fix, aber trotzdem den anderen so sein lassen wie er ist.

      Toleranz fängt bei jedem selbst an: stelle ich eine Frage muss ich auch damit rechnen, nicht nur gebauchpinselt zu werden. Also bitte auch bei kontroverser Meinung nicht beleidigt sein. Sondern versuchen es anzunehmen und wirken zu lassen. Man kann auch aus Gegenargument lernen. Wenn man es zulässt...

      Ich muss nicht jeden Quark kommentieren, wenn bereits vor mir so viele das gesagt haben, was ich denke. Dafür gibt es die "like" Funktion. Es gibt Threads die eine Richtung angenommen haben, die mir nicht gefiel.
      Muss ich dazu unbedingt was sagen? Ich denke nein. Mein Weg ist es mich da einfach rauszuhalten.
      Eins meiner Kinder ist trans*.
      Die Diskussion hier um Toleranz/Akzeptanz/Duldung erinnert mich sehr stark an Diskussionen, die im LGBT Bereich geführt werden. Begriffsklauberei und Streitigkeiten sind durch die Anonymität des Internets online immer sehr viel heftiger, als wenn man die Leute persönlich trifft.

      Mich hat er immer sehr verwundert, wenn man sich innerhalb einer Randgruppe auch noch auseinanderdividiert ;)

      Wir fahren ganz gut nach dem Motto: Leben und leben lassen.
      @Mrs. Agapitos ich finde Du schreibst viel richtiges , ich möchte nur auf Deinen Punkt mit der Zitierfunktion eingehen. Mich würde interessieren, warum Du meinst ,dass man die nicht nutzen sollte um seine Meinung zu untermauern?

      Ich finde es ganz gut sie zu nutzen, sei es um bestimmte Aspekte hervorzuheben und nochmal zu unterstreichen durch meinen Beitrag oder um einzelne Details nochmal anzusprechen. Ich finde auch, dass es einen Thread lesbarer macht für andere.
      So kennt jeder den Originaltext auf den ich mich beziehe und kann zB auch sagen, hey den Absatz verstehe ich aber ganz anders.

      p.s.: ich wollte auch hier eigtl Dich zitieren und habe es extra nicht gemacht, nicht damit Du dich provoziert fühlst ;)
      Liebe @Viva, schön das Du nachhakst an dieser Stelle hättest Du aber auch gerne und auch sonst darf das jeder zitieren dürfen :D

      Warum denke ich, ist das zitieren als Verstärker Nicht angemessen?

      Gerade in Threads, wo es eh schon heiß her geht, habe ich den Eindruck gewonnen, dass durch das zitieren, das Gegenüber auseinander gepflückt wird, Dinge werden nur halb oder aus dem Zusammenhang gerissen zitiert und es schaukelt sich um vieles höher als es vllt ohne das zitieren passiert wäre... und bitte :popo_versohlen: mich nicht, ich kann weder verlinken noch adhoc Beispiele benennen.

      Und jetzt ganz wichtig nur um es zu betonen, dass ist MEINE PERSÖNLICHE Empfindung dabei :pardon:
      Ja, die Sache mit der Toleranz...schwierige Angelegenheit :pardon:
      Was ich nie verstehen werde ist dieses beharren auf dem eigenen Standpunkt und andere Meinungen/Sichtweisen/Lebensarten nicht gelten lassen. Auch finde ich die teils sehr hoch erhobenen Zeigefinger und Äußerungen wie "das geht ja gar nicht, viel zu gefährlich und wie kannst du/könnt ihr nur..." ganz schlimm. Jeder, davon bin ich leider auch nicht frei, sollte sich zu allererst immer an die eigene Nase fassen und vor seine Tür kehren bevor er sich ein Urteil über andere bildet und sie lautstark und vehement verkündet.
      Was das mit dem ständigen betonen von "es ist nur meine persönliche Meinung" betrifft - ja, find ich auch übertrieben und einfach lästig es immer wieder schreiben zu müssen. Wenn es nicht keine persönliche Meinung wäre würde ich es ja nicht schreiben, oder? ;)
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren