es könne perfekt sein, wenn der devote Mann keine Zweifel an sich selbst hätte...

      Liebe @Alice_in _Wonderland

      Vielen Dank für Deine Rückmeldung :)

      Alice_in _Wonderland schrieb:

      Daher gilt es wohl abzuwarten, was zuerst eintritt, die emotionale Lösung von ihm, oder die Auflösung seiner Zerrissenheit.
      Ja, vermutlich ist das so. Und ggf darüber nachzudenken, was Dir lieber wäre und Du gewillt bist, dafür zu tun oder wie viel Verständnis und Geduld aufzubringen.

      Fakt ist, DU kannst SEINEN Seiltanz nicht lösen. Das muss er allein tun. Du kannst es bestenfalls unterstützen, ihm dabei helfen. Und das tust Du ja indirekt damit bereits, dass Du "da bleibst", damit meine ich nur, ihn also noch nicht abschreibst. Wenn er das weiß, dann bedeutet ihm das sicher auch etwas- gibt ihm was, zunächst einfach menschlich. Und wenn er es nicht weiß, ist es trotzdem Fakt und Du weißt es, dass Du noch empfänglich wärst.


      Alice_in _Wonderland schrieb:

      Ich persönlich mag Happy Endings zwar sehr gerne, sehe das aber durchaus irgendwie sehr realistisch...
      Das machst Du in meinen Augen schon ganz richtig. Zunächst sollte man sich um sich kümmern und dass es einem gut geht. Nur so kann man dann auch mit anderen klar umgehen und dafür sorgen, dass es ihnen gut geht. Meine Meinung. Und genau deshalb ist es eben auch wichtig, dass er sich findet und damit umzugehen lernt, mit sich selbst- denn der Beweis ist ja, mit seiner Unklarheit und Zerrissenheit ist es erstmal kompliziert und hinderlich, wie ja bereits gemerkt von Dir/ Euch. Also bleib weiter so schön bei Dir, aber genauso empathisch.

      Ich wollte Dir noch die alte Frage beantworten...sorry.


      Alice_in _Wonderland schrieb:

      Soll ich ihn einfach in Ruhe lassen, wie Husker es empfiehlt?
      Mein Bauch sagt aber, dass er sich von sich aus wohl nicht mehr melden wird, um diesem inneren Konflikt aus dem Wege zu gehen.
      Es ist ja bereits überholt im Grunde, einige Zeit ist ja schon verstrichen und letztlich trifft vermutlich das zu, was ich unter dem zuerst zitierten Satz bereits schrieb.
      Du musst wissen, wie viel Verständnis und Geduld Du haben möchtest, wie wichtig er Dir ist, wieviel Du tun möchtest oder nicht oder ob es für Dich einfach besser ist, die Zeit arbeite zu lassen, ihn aber wissen zu lassen, ich bin noch da. In der Zeit die verstreicht, lernst Du womöglich jemand anderen kennen, oder Du entfernst Dich von ihm, das weiß man alles nicht. Vielleicht sind aber Deine Arme auch noch offen, wenn er plötzlich da steht.

      Wenn Du magst, kannst Du ihn ja fragen, ob Du etwas tun könntest, was ihn weiterbrächte. Ist Dir das aber schon zu viel, weil Du Dich damit nicht gut fühlst und weil natürlich auch Du ein Recht auf Unsicherheiten hast- dann ist doch auch das okay.

      Die Frage, ob Du ihn in Ruhe lassen sollst, lässt sich vermutlich nicht so einfach beantworten.
      Ich damals neigte wohl zB dazu, dass ich mir auf der einen Seite wünschte, dass der andere mir zeigte, dass er da ist UND MICH WILL. Tat der das aber nicht in der richtigen Art und Weise, dann war es mir wieder zu viel und ich krittelte daran herum. Was immer der andere tat, ich ließ immer alles dahin offen, dass ich alle Möglichkeiten der Welt hatte, das als richtig oder falsch zu werten und dem anderen sozusagen den schwarzen Peter zuzuschieben.
      Dass das äußerst unfair war, ich dem anderen damit einen unglaublichen Drahtseilakt ohne Netz abverlangte und quasi die Verantwortung abschieben wollte für etwas, was nur ich selbst zu verantworten habe, das war mir lange nicht klar. Eben WEIL es ein Prozess ist, weil man selbst sich ja versteht. Man erwartet etwas von anderen, wünscht es sich, ohne bis dahin realisieren zu können, dass man selbst das Problem ist und es somit meistens gar nicht möglich ist, es einem Recht zu machen. Genau das ist ja oft Indiz für eine noch fehlende selbstreflektion. Da muss man aber erstmal hinkommen.

      Ein Beweis eben auch in meinen Augen für diese Zerrissenheit und dass man einfach nicht wirklich beziehungsfähig ist (oder nur unter ganz komplizierten, erschwerten Bedingungen irgendwie), solange man mit sich selbst nicht klar kommt. Also bei mir war es so. Dabei hilt ICH mich natürlich IMMER für Beziehungsfähig. Erst als ich das alles erkannte, da fiel mir so viel wie Schuppen von den Augen und auch die Menschen um mich herum erfuhren Positives, weil ich teils noch mit der Vergangeheit aufräumte, mich erklärte und teils entschudligte und es von Stund an besser machte. Dass das spührbar war für andere, dass es dauerhaft war, das machte es auch echt und authentisch. Und es änderte vieles in meinem Leben zum Positiven.
      Aber diese/ die eigene Entwicklung lässt sich leider auch nicht erzwingen. Man(n) muss SELBST an den Punkt kommen. Bei mir war es der drohende Verlust von allem, die unmittelbare Gefahr.
      Daraus könnte man schließen, machst Du den gnadenlosen Cut, KÖNNTE ihn das evtl wecken. Ähnlich, wie man einem Süchtigen NICHT hilft, wenn man ihm Mittelchen oder Geld für seine Spielsucht zusteckt. Aber er ist eben NICHT ICH, und so kann da stets alles richtig sein und alles falsch.
      Du kannst darauf hoffen, dass sein Selbstfindungsprozess einmal richtig in Gang gerät und er sich da mit schonungsloser Ehrlichkeit sich selbst gegenüber durchackert. Das ist nie bequem.
      Hat man das aber einmal getan, dann kann er Dir womöglich gegenüber stehen und es gibt eine tolle Chance. Wobei natürlich auch fraglich ist, wo so ein Prozess ihn selbst hinführt.

      Bei manchem geht das ganz fix, andere kommen da ihr ganzes Leben nicht hin... Das kann man nicht wissen.
      Sich finden muss jeder Mensch alleine für sich selbst, Hilfestellung ist toll, aber eben in Maßen. Denn letztlich wäre sonst alles nur auch abhängig von dieser Hilfe und hätte vermutlich keinen Bestand, wenn die helfende Hand wieder wegfällt.

      Insofern schließt sich der Kreis zu meinen Satz, dass ich finde, dass Du das schon ganz richtig machst. Bleib bei Dir, entscheide Du, wie weit Du abwarten willst oder auf ihn zugehen willst. Solange Du das alles sehenden Auges mit der realistischen Einschätzung für Dich selbst tust, ist das doch alles bestens, auch wenn Du Dir anderes wünschen würdest. Es ist, wie es ist und es wird sich finden.

      Ich wünsche Dir und evtl Euch alles Gute... und würde mich freuen, wenn Du bei Neuigkeiten hier immer mal ein Udate gibst, wie Du es ja getan hast.

      Dafür nochmal Danke :blumen: und alles Liebe.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Liebe TE, und vor allem aber liebe @BlackWings.

      Ich habe mir jetzt ganz lange überlegt, ob ich dazu meine kritische, doch etwas andere Sichtweise schreiben soll. Einerseits, weil ich Deine Beiträge sehr schön und ganz richtig finde, selbst aber eine ganz andere Einstellung zu meiner "Aufgabe" als Dom habe ..., andererseits weil ich weiß, dass diese Einstellung grundsätzlich in vielen Punkten nicht mehrheitsfähig ist.

      Aber vielleicht hilft sie ja doch bei den weiteren Überlegungen. Und da wollte ich sie nicht für mich behalten.

      Mich hat an einigen vorigen Posts richtiggehend erschüttert, wie leicht, um nicht zu sagen leichtfertig, da vorgeschlagen wird, jemanden, mit dem offensichtlich schon eine gewisse emotionale Bindung erreicht wurde, "fallen zu lassen".

      Bei mir ganz persönlich gibt es einen "Knackpunkt", ab dem ich mich für jemanden, der als sub für mich in Frage kommt, verantwortlich fühle (und zwar egal, ob dann "real" etwas daraus wird oder nicht). Der hat nichts mit einem "realen" Treffen zu tun. Der kann vorher oder aber auch (lange) nachher kommen: Es ist der Zeitpunkt, an dem er (bzw in meinem Fall sie) beginnt, sich mir gegenüber zu öffnen, Verwundbarkeit zu zeigen. Das ist für mich, wie wenn er/sie die Hände hebt oder die weiße Flagge hisst: mein Gott, dann schießt man doch nicht!

      Auf den von der TE beschriebenen Fall umgelegt hätte das für mich und in meiner Situation bedeutet, dass ich exakt ab dem Augenblick, wo mir sub seine/ihre Ängste in der von der TE beschriebenen Weise offengelegt, bzw. sogar "noch einmal erklärt" hätte, mich (notfalls auch allein) für die weitere Entwicklung der Situation verantwortlich gefühlt hätte, bzw. verantwortlich fühlen würde.


      Es ist dieser Vertrauensbeweis, seine/ihre Ängste und Sorgen und Bedenken und was auch immer mir gegenüber zu formulieren, also quasi mir gegenüber jede Deckung fallen zu lassen, der mich einerseits veranlaßt, andererseits auch in die Pflicht nimmt, meinerseits das Gegenüber, das sich vor mir so entblößt hat, in Obsorge zu nehmen. Würde ich (was mir zugegebenermaßen schwer fällt) versuchen , mich in die andere Rolle zu vesetzen, wäre ich ganz schön getroffen und verletzt, wenn die Reaktion meines in Aussicht genommenen Doms auf diesen Akt wäre, mich links liegen zu lassen und einfach "weiterzusuchen".


      OK, er hat Probleme mit sich selbst. Das macht ihn vielleicht "schwieriger", aber: Das Leben ist kein Ponyhof. Und seien wir uns ehrlich: soll es nicht sogar ein bisschen schwierig sein? Was ist eine Eroberung wert, die uns einfach so in den Schoß fällt? Ein bisschen anstrengen dürfen wir uns da slebst schon auch.


      So weit, so gut. Dachte ich.


      Doch dann sagte @BlackWings:


      BlackWings schrieb:

      Fakt ist, DU kannst SEINEN Seiltanz nicht lösen. Das muss er allein tun.
      Und:

      BlackWings schrieb:

      Aber diese/ die eigene Entwicklung lässt sich leider auch nicht erzwingen. Man(n) muss SELBST an den Punkt kommen.

      Und da mag objektiv was Wahres dran sein. Beziehungsweise wäre sogar sicher was Wahres dran in fast jeder Konstellation von Beziehung oder angehender Beziehung. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung, dass das nur und gerade dann nicht gilt, wenn es diese besondere Art von D/S-Verbindung ist, die "meine" Art von BDSM reflektiert:

      Ich möchte, auch wenn es vielleicht hinkt, beim Seiltanz-Beispiel bleiben. Wenn der Seiltänzer sich von mir die Augen verbinden läßt und darauf vertraut, dass ich ihn übers Seil führe, kann ich nicht einfach weggehen und ihn mitten am Seil stehen lassen. Auch wenn ich - ohne diese Umstände - natürlich darauf vertrauen würde und dürfte, dass der Seiltänzer seinen Weg alleine finden wird.

      @BlackWings, Du hast so wunderbar anschaulich Deinen eigenen Kampf mit diesen Dingen beschrieben. Und ich weiß nicht, wie Deine Situation zu dieser Zeit war. Aber wenn Du Dich jemandem, dem Du vertraust oder vertrauen möchtest, in all dieser Detailliertheit anvertraut hättest (und das hat der "Kandidat" der TE, soweit ich das verstanden habe), hättest Du nicht erwartet oder zumindest gehofft, dass Dein Gegenüber sich gemeinsam mit Dir mit dieser Sache auseinandersetzt? Wenn nicht, warum hättest Du es dann in dieser Ausführlichkeit erzählt?

      Sicher ist richtig, dass sich Entwicklungen nicht erzwingen lassen. Auch dass die Einsicht in einem selbst reifen muß, ist sicher richtig. Aber der "Umkehrschluß", dass der Betreffende die ganze Situation alleine meistern muß, ist aus meinem Verständnis heraus weder richtig, noch logisch aus diesen beiden Rahmenbedingungen ableitbar. Natürlich kann und wird die Hilfe, die ich dom-seitig in so einer Situation von mir selbst erwarten würde, nicht "autoritär" oder erzwungen, sondern viel mehr leitend und begleitend sein. Basierend auf dem Verbundenheitsgefühl und dem Vertrauensverhältnis, das ja offenbar schon da ist, würde ich (alleine aus meinem Verständnis des Dom-Seins heraus zwingend) Geleit anbieten durch dieses Gefühlsdickicht und mich nicht zurückziehen. Ich weiß, dass es zu den schwierigsten Künsten gehört, die Gefühle, die der andere für einen selbst hat, zu leiten, ohne sich in unzulässiger Weise da einzumischen und das Verhältnis sozusagen zu steuern oder vorzugeben. Das wäre mit Sicherheit eine unzulässige Form der "Manipulation".

      Aber ich habe schon öfter hier die Meinung vertreten, die für mich einfach stimmt, dass es auch die positive, konstruktive, richtige Form der Manipulation gibt. Und die ist hier gefragt: Die Gedanken anzustoßen, neutral, ohne vorgegebenes Ergebnis, aber doch konsequent und insoweit leitend.

      Dazu gehört auch, keine Ultimaten zu setzen, nichts zu erzwingen, locker zu bleiben. Genauso aber auch, Interesse für die Gedankengänge des anderen und ihre Entwicklung zu zeigen und da (nur da, aber immer da), wo sie drohen "abzustürzen" oder sich in einen Strudel zu begeben, ordnend wieder einzuschreiten, die dargebotene Hand zu nehmen und wieder ein Stück des Weges zu geleiten ...

      Das hört sich anstrengend an, ist es bisweilen auch. Aber es ist sehr "gewinnbringend". Unter Umständen sogar für beide Seiten. Sub hat das, was er/sie in dieser Situation (wie ich glaube), durchaus braucht, nämlich einen Fixpunkt zum Anlehnen, damit die Gedanken sich ordnen können. Und Dom bekommt, was unendlich wertvoll ist: noch tiefere Einblicke dahingehend, wie es sub geht, wie er/sie "tickt". Was beide gemeinsam aus so einem gemeinsamen Weg bekommen können (und das glaube ich nicht nur, das weiß ich), ist eine unendlich tiefe Verbundenheit, die auf andere Weise nicht erreichbar ist.

      Ich finde es daher unendlich schade, wenn man eine solche Chance vorüberziehen läßt. Ja, ich lade im Gegenteil dazu ein, diese "Zweifel an sich selbst" als große Chance auf einen wunderbaren Einstieg in eine sehr intensive Form der Beschäftigung mit einander zu nehmen, die mit ein wenig Glück in eine sehr tiefe und erfüllende Beziehung übergehen kann. Natürlich kann es da auch 1.000 andere Einstiege geben. Aber unter welchem Stern steht eine Beziehung, wenn Dom diese erste, geradezu "aufgelegte" Möglichkeit einfach so verstreichen läßt?


      BlackWings schrieb:

      Ich damals neigte wohl zB dazu, dass ich mir auf der einen Seite wünschte, dass der andere mir zeigte, dass er da ist UND MICH WILL. Tat der das aber nicht in der richtigen Art und Weise, dann war es mir wieder zu viel und ich krittelte daran herum. Was immer der andere tat, ich ließ immer alles dahin offen, dass ich alle Möglichkeiten der Welt hatte, das als richtig oder falsch zu werten und dem anderen sozusagen den schwarzen Peter zuzuschieben.

      @BlackWings: Darf ich das ein bisschen als Bestätigung meiner Theorie sehen? Würde, was ich oben sagte, nicht genau das bewirken? Zu zeigen, dass ich da bin, dass ich mich kümmere und den anderen WILL? Nicht nur bei "Schönwetter", sondern von allem Anfang an auch mit seinen schwierigen Seiten?

      Ja, es kommt oft, ganz oft vor, dass die Reaktion der anderen Seite unerwartet ist, oder unfair oder beides. Dass man es dem anderen nicht recht machen kann. Dass man den schwarzen Peter bekommt. Aber darf ich dazu etwas anmerken? In meinem Weltbild muß man das als Dom aushalten. Kann man auch, denn man kann das souverän behandeln. Notfalls über den Dingen stehen, wenn man denn diese Übersicht und diesen Weitblick hat. Ist das leicht? Nein, sicher nicht. Hilft es da, einen gehörigen Anteil "Daddy" in sich zu haben? Ja, sicher. Ich sage ja auch nicht, dass diese Lösung für jeden funktioniert. Aber für mich funktioniert sie. Ich gebe zu, dass ich mir vorstellen kann, dass es wahrscheinlich jede Menge Doms geben wird, die das für sich nicht wollen oder allenfalls auch nicht aushalten. Aber denen kann ich logischerweise wenig raten. Denn sie gehen an die Sache offenbar ganz anders heran als ich.

      Wenn jemand sich da (im sanft Leiten, im Überblick bewahren, über den Dingen stehen, den Blick auf das Ziel gerichtet) wiederfindet, dann wird der Weg funktionieren:

      Zweifeln nicht aus dem Weg zu gehen, sondern dem Partner helfen, sie auszuräumen, ohne ihn zu manipulieren, aber auch ohne ihn fallen zu lassen oder verwundbar im Regen stehen zu lassen.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Lieber @Phylax, auch ich hätte gerne -wie @Rogerman- noch einen weiteren Daumen für Deinen Beitrag.
      Zunächst ganz lieben Dank dafür, Deine direkte Ansprache und Deinen Bezug zu meinen Gedanken… Ich genieße Deine Beiträge sehr und wie Du an einer Stelle richtig zwischen den Zeilen erahntest, wir liegen so weit auseinander nicht… Im Gegenteil, dazu aber gleich.


      Liebe @Alice_in _Wonderland, es könnte sein, dass hier gerade ein kleines „Experiment“ seinen Lauf nimmt, nämlich der direkte, öffentliche Austausch, zu dem ich mich hier von @Phylax eingeladen fühle (ich hoffe, damit liege ich richtig) unter zwei Menschen, deren Neigung gegensätzlich ist, die aber scheinbar ein ähnliches Verständnis hinsichtlich des von Dir Geschilderten haben, auch wenn es stellenweise zunächst anders erscheint.

      Natürlich ist ein Forum genau dafür da, aber „Experiment“ deshalb, weil sich hier zwei scheinbar sehr ausführlich formulierende Menschen gerade die Hand geben.

      Eventuell,wird Dir gerade dieser Austausch eine Hilfe sein. Denn @Phylax hat aus Dom-Sicht jetzt für sich persönlich vorgelegt, ich werde aus Sub-Sicht für mich persönlich antworten, basierend auf den eigenen Erfahrungswerten, wie sicher auch Phylax. Thematisch eben hinsichtlich des scheinbar bestehen, möglichen Konfliktes Deines Bekannten.

      Es würde mich freuen, denn in erster Linie soll es ja Dir helfen…

      Es ist der erste Beitrag, wo ich mir tatsächlich wünschen würde, ähnlich einer Talkrunde im Fernsehen beieinander zu sitzen,denn ich bin extrem angetan von dieser Art der Argumentation von Phylax und mir sicher, dass das nur bereichernd sein kann , und hier ganz viele weitere kleine Stücke noch mehr "wertvoller Horizont" entstehen könnten (so mein Empfinden).

      @Phylax, die erste Frage, die mir in den Sinn kam beim Lesen Deiner Zeilen war tatsächlich die: Warst Du IMMER schon so?
      Deine Worte klingen so bedacht, so unglaublich erfahren, ja ich möchte fast sagen weise.

      Lass mich erklären... Wenn ich jetzt sagte, was ich schrieb, hätte ich zunächst aus rein menschlicher Sicht geschrieben und dabei den D/S Kontext außen vor gelassen, dann würde es nicht ganz stimmen, aber doch in Teilen.
      Vielleicht ist es das, dass sich das sehr vermischt.
      Daher auch mein Gedankengang, ob Du schon immer so warst..., aber warte...der Reihe nach.


      Phylax schrieb:

      Mich hat an einigen vorigen Posts richtiggehend erschüttert, wie leicht, um nicht zu sagen leichtfertig, da vorgeschlagen wird, jemanden, mit dem offensichtlich schon eine gewisse emotionale Bindung erreicht wurde, "fallen zu lassen"
      Danke dafür.
      Bei all meinen Verständnis für andere immer, denken manche evtl, ich wäre ein Befürworter dessen, Narrenfreiheit zu erteilen und die Fehler stets nur bei sich zu suchen. Das ist aber bei Weitem nicht so.
      Ich meine nur, dass da, wo einem etwas wichtig ist, oder die von Dir genannte Bindung oder Absicht zum Eingehen einer Beziehung da ist, welcher Art auch immer, man versuchen sollte, die Geschichte des jeweils anderen zu sehen, zu verstehen zu versuchen und DANN weiterdenken sollte. Daher bin ich auch eher langsam mit "Fallen lassen". Schön, dass es noch wer so sieht.



      Phylax schrieb:

      Es ist dieser Vertrauensbeweis, seine/ihre Ängste und Sorgen und Bedenken und was auch immer mir gegenüber zu formulieren, also quasi mir gegenüber jede Deckung fallen zu lassen, der mich einerseits veranlaßt, andererseits auch in die Pflicht nimmt, meinerseits das Gegenüber, das sich vor mir so entblößt hat, in Obsorge zu nehmen. Würde ich (was mir zugegebenermaßen schwer fällt) versuchen , mich in die andere Rolle zu vesetzen, wäre ich ganz schön getroffen und verletzt, wenn die Reaktion meines in Aussicht genommenen Doms auf diesen Akt wäre, mich links liegen zu lassen und einfach "weiterzusuchen".
      Auch das waren für mich Gründe, ihr zu antworten. Denn irgendwie versuchte sie ja, genau das zu tun, irgendwie eine mögliche Sicht auf seine Seite zu erhaschen, aber nicht ihn einfach links liegen zu lassen. Und dabei wollen wir ihr scheinbar beide helfen. Schön :)




      Phylax schrieb:

      Und da mag objektiv was Wahres dran sein. Beziehungsweise wäre sogar sicher was Wahres dran in fast jeder Konstellation von Beziehung oder angehender Beziehung. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung, dass das nur und gerade dann nicht gilt, wenn es diese besondere Art von D/S-Verbindung ist, die "meine" Art von BDSM reflektiert:
      SO, und hier kommt jetzt das scheinbare "Aber" ins Spiel, das da WÄRE in fast jeder Art der Beziehung wohl etwas dran. Aber nicht in der Art von D/S Verbindung wie Du, lieber @Phylax sie für Dich im BDSM siehst.
      Hier kommt das, was ich meinte mit, ich hätte die D/S Komponente scheinbar außer Acht gelassen aber irgendwie auch doch nicht.
      Ist "diese besondere Art von D/S Verbinung im BDSM Kontext" keine Beziehung?
      Verstehst Du was ich meine? In ganz vielen Beiträgen, wo ich von ersten Dates oder erster Kommunikation lese, da lese ich auch oft, dass es den Postenden zunächst darum geht, den Menschen kennen zu lernen. Dom ist nicht gleich Dom, einfach weil er es sagt. So das kennen wir alle. Also muss ich in meinen Augen menschlich ja erst einmal dahin kommen. Oder nicht? Nun mag das fließend sein... bei manchen schneller, bei manchen langsamer, je nach angestrebter oder gesuchter Beziehung. So weit so gut.




      Phylax schrieb:

      Ich möchte, auch wenn es vielleicht hinkt, beim Seiltanz-Beispiel bleiben. Wenn der Seiltänzer sich von mir die Augen verbinden läßt und darauf vertraut, dass ich ihn übers Seil führe, kann ich nicht einfach weggehen und ihn mitten am Seil stehen lassen. Auch wenn ich - ohne diese Umstände - natürlich darauf vertrauen würde und dürfte, dass der Seiltänzer seinen Weg alleine finden wird.
      Sehr schön. Und GENAU HIER, an diesem Punkt hakt es meiner Meinung nach, denn Du hast Recht und ich finde Deine Einstellung bewundernswert und wunderbar. UND zudem strahlst Du mit Deinen Worten einfach diese Ruhe und Weisheit und Souveränität aus, dass sich mancher von Dir vermutlich SOFORT vertrauensvoll auch die Augen verbinden ließe.
      Ich weiß über die Souveränität der TE nichts, aber ich könnte mir vorstellen, dass
      a) das Problem eben darin besteht, ersteinmal dahin zu kommen, dass der Bekannte eben dieses Vertrauen haben KANN, sich die Augen verbinden zu lassen.
      und b) eben allem voran die Angst steht, genau dies zu tun, auch wenn das evtl seinem tiefsten Wunsch entspräche.
      c) möglicherweise die schlechten Erfahrungen da eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

      Hier greift der von mir geschilderte Konflikt, den ich auch bei ihm für möglich halte. Und nur das, die notwendige Präzisierung wird mir erst durch Deine Zeilen bewusst, war gemeint mit meinem: "An diesen Punkt muss er selbst kommen" - an das Vertrauen WOLLEN, vertrauen KÖNNEN, sich einlassen WOLLEN.
      Meiner Meinung nach kann dann jemand Dom sein, wie er will, erfahren, geduldig etc... Wenn meine inneren Kämpfe nicht zulassen, dass ich mich wenigstens bis dahin einlasse, dann kann mich da kein Dom der Welt zu zwingen, bzw es erreichen.
      Was Du beschreibst mag greifen und wird so sein, über diesen einen Punkt hinaus, wenn in einem drin die eigene Entscheidung vorausgegangen ist, zulassen zu wollen, dass der andere mich sehen und erkennen darf und kann, wie ich bin und ich mich bereit erkläre, mir helfen zu LASSEN oder mich dazu entscheide, es zumindest zu versuchen... auch mich leiten zu lassen.
      Wenn ich aufgrund meines inneren Kampfes aber schon vorher Reiß aus nehme, Dich nicht heran lasse, sag mir: WAS willst Du dann tun? Wie geduldig und wie lange willst Du lauern vor meinem Bau?
      Die Tür zu öffnen, wenigstens mal durchzulugen, DAS muss er mMn alleine machen.

      Natürlich ist das nicht einmal abhängig von einem Treffen. Wenn SIE die Entscheidung trifft, es zu sehen, zu können, zu wollen, wie von Dir beschrieben, dann Chapeau und meine Hochachtung. Und dann wird der gute Mann eine traumhafte Partnerin / bzw FemDom bekommen, deren Führung ich mich bedingungslos unterwefen würde.
      Aber eben hier ist ja in meinen Augen der Knackpunkt. Wenn er sich nicht ihrem Wirkungsradius hingibt, nicht mal DAS, dann wird sie einen langen Atem haben müssen und eben entscheiden müssen, ob er ihr das Wert ist.
      So lange und sooo gut kennen sie sich ja aber gar nicht. Er schlägt ja schon vorher die Tür zu.
      Auch wenn er sie immer mal wieder öffnet.

      ICH persönlich bliebe auch dran,denn ich unterschreibe auch das, was Du beschriebst:



      Phylax schrieb:

      Das Leben ist kein Ponyhof. Und seien wir uns ehrlich: soll es nicht sogar ein bisschen schwierig sein? Was ist eine Eroberung wert, die uns einfach so in den Schoß fällt? Ein bisschen anstrengen dürfen wir uns da slebst schon auch.
      Ich schicke das erstmal ab..., denn ich werde den maximalen Zeichen schon wieder sehr nahe sein...
      Fortsetzung folgt in Kürze..., denn natürlich will ich auf Deine weiteren Zitate von mir oder Gegengedanken auch eingehen.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Ich lese aber von ihr eben ein wenig mehr Unsicherheit heraus, als bei Dir... Jetzt nicht zwingend als Dom gesehen, einfach von der Frau, die hier postete und sich verunsichert fühlte, einen Mann toll zu finden, der sich aber offenbar noch nicht klar ist.
      Und auch für einen Dom oder eine FemDom kann ja ein geweisser Leidensdruck entstehen, wo jeder halt für sich wissen muss, wie er ihn selbst bewertet, ob er sich daher eher zurückzieht oder nicht.
      Wenn mir jetzt jemand sagen wolle, Dom müsse IMMER und zu JEDER ZEIT führen und der/ die Stärkere sein, dann sorry...
      Dann würde ich auch sagen: Ja, mag sein, in den Beziehungen, die sich eben schon gefunden haben, die sich bereits lange kennen oder wo diese Chemie von Anfang an stimmt.
      Das alles ist aber bereits in meinen Augen noch nicht gegeben, wenn man so wie von der TE geschildert so sehr am Anfang steht und die Entwicklung des einen anderen Menschen, diesen einen "kleinen Schritt" bis dahin, sich wirklich anzuvertrauen, ohne zurückzuziehen, blockiert. Nochmal, und da, kann nur wirklich er etwas dran tun für meine Begriffe... sich entscheiden zu WOLLEN.

      Phylax schrieb:

      Du hast so wunderbar anschaulich Deinen eigenen Kampf mit diesen Dingen beschrieben. Und ich weiß nicht, wie Deine Situation zu dieser Zeit war.
      Als erstes Danke dafür. Zweitens: Meine Situation war die, dass verdammt schlechte Erfahrungen hinter mir lagen, wo eben meine Offenheit, meine Tiefe, meine Emotionen auf's Schlimmste missbraucht und ausgenutzt wurden.
      Diese Erfahrungen lagen HINTER MIR. So wie auch scheinbar schlechte Erfahrungen HINTER dem bekannten der TE liegen.



      Phylax schrieb:

      Aber wenn Du Dich jemandem, dem Du vertraust oder vertrauen möchtest, in all dieser Detailliertheit anvertraut hättest (und das hat der "Kandidat" der TE, soweit ich das verstanden habe), hättest Du nicht erwartet oder zumindest gehofft, dass Dein Gegenüber sich gemeinsam mit Dir mit dieser Sache auseinandersetzt? Wenn nicht, warum hättest Du es dann in dieser Ausführlichkeit erzählt?
      Aber doch JA. Und gleichzeitig nein. das ist es eben, was ich mir bei ihm (oder halt einfach anhand ihrer Schilderungen) vorstellen konnte.
      Es gibt da diesen einen Punkt, wo man dann zwar bereits wieder darüber reden kann, sich in dieser Art also öffnen kann, und JA, sogar auch die Hoffnung darauf zu haben, dass das Gegenüber sich damit auseinander setzt, denn RICHTIG: Genau DAS erhofft man sich.
      Durch das fehlende eigene Verarbeiten der schlechten Erfahrungen aber, vielleicht ist man dann aber evtl selbst noch gar nicht in der Lage, das was man sich doch so sehr wünscht, auch wirklich an sich dann auch heran zu lassen.
      DAS ist die KRUX. Und DABEI können nur sehr wenige Menschen helfen glaube ich. Die Bereitschaft aber sich helfen ZU LASSEN, muss wie gesagt erst einmal von einem selbst da sein und da stellt man sich halt auch gerne mal selbst ein Bein.



      Phylax schrieb:

      Aber der "Umkehrschluß", dass der Betreffende die ganze Situation alleine meistern muß, ist aus meinem Verständnis heraus weder richtig, noch logisch aus diesen beiden Rahmenbedingungen ableitbar.
      DAS wollte ich damit also auch NICHT sagen und ich hoffe, das ist inzwischen aus meinen Antworten hier auch herauszulesen.


      Phylax schrieb:

      Natürlich kann und wird die Hilfe, die ich dom-seitig in so einer Situation von mir selbst erwarten würde, nicht "autoritär" oder erzwungen, sondern viel mehr leitend und begleitend sein.
      Genau. Aber wenn ich Dir innerlich alleine dafür kein grünes Licht gebe, dann wird es auch für Dich schwierig, oder?



      Phylax schrieb:

      Ich weiß, dass es zu den schwierigsten Künsten gehört, die Gefühle, die der andere für einen selbst hat, zu leiten, ohne sich in unzulässiger Weise da einzumischen und das Verhältnis sozusagen zu steuern oder vorzugeben. Das wäre mit Sicherheit eine unzulässige Form der "Manipulation".
      Auch das meine ich mit "warst Du schon immer so?" Aus Dir spricht so viel Erfahrung?
      Darf ich ehrlich fragen: Auf Halbzeit Deines Weges, hättest Du es gekonnt? So wie Du es heute beschreibst?
      Oder hättest Du Dich evtl auch "verschrecken" oder entmutigen lassen von den teils widersprüchlichen Signalen?




      Phylax schrieb:

      Aber ich habe schon öfter hier die Meinung vertreten, die für mich einfach stimmt, dass es auch die positive, konstruktive, richtige Form der Manipulation gibt. Und die ist hier gefragt: Die Gedanken anzustoßen, neutral, ohne vorgegebenes Ergebnis, aber doch konsequent und insoweit leitend.

      Dazu gehört auch, keine Ultimaten zu setzen, nichts zu erzwingen, locker zu bleiben. Genauso aber auch, Interesse für die Gedankengänge des anderen und ihre Entwicklung zu zeigen und da (nur da, aber immer da), wo sie drohen "abzustürzen" oder sich in einen Strudel zu begeben, ordnend wieder einzuschreiten, die dargebotene Hand zu nehmen und wieder ein Stück des Weges zu geleiten ...
      Ich hätte mich gefreut, auf jemanden wie Dich zu treffen, zu den schlimmsten Zeiten, als ich eben die schlechten Erfahrungen sammelte oder kurz danach. Ich hätte mich geehrt gefühlt, unglaublich gewollt und geliebt, jemanden diese Kraftanstrengung, Geduld und Auseinandersetzung wert zu sein und früher oder später hätte ich ihn belohnt. Ganz klar.
      Wie lange aber meine inneren Kämpfe mich selbst gezwungen hätten, mich bitten zu lassen, 3 Schritte vor und 2 zurück zu gehen, das vermag ich nicht zu sagen.
      Eben dann eine Frage des langen Atems auf Dom Seite.
      Zumal das eine das Hirn ist, das andere das Herz und die Angst. Wenn das in einem Menschen noch nicht im Zusammenspiel/ Zusammenhang funktioniert- nochmal meine Hochachtung vor demjenigen, der gewillt ist, sich dem dann zu stellen und hier konsequente Hilfe und Geduld zu bieten. Derjenige weiß dann sehr, was er will und muss dann einen großen Glauben haben, an sich selbst und an mich.

      Hier ist eben die Frage: Reicht das bisher erreichte Vertrauensverhältnis für sie aus, DASS sie das will. Und dass sie auf ihrer Seite gewillt ist in Kauf zu nehmen, ggf zu leiden, wenn sich irgendwann herausstellt, dass es DOCH NICHT gereicht hat?





      Phylax schrieb:

      Das hört sich anstrengend an, ist es bisweilen auch. Aber es ist sehr "gewinnbringend". Unter Umständen sogar für beide Seiten. Sub hat das, was er/sie in dieser Situation (wie ich glaube), durchaus braucht, nämlich einen Fixpunkt zum Anlehnen, damit die Gedanken sich ordnen können. Und Dom bekommt, was unendlich wertvoll ist: noch tiefere Einblicke dahingehend, wie es sub geht, wie er/sie "tickt". Was beide gemeinsam aus so einem gemeinsamen Weg bekommen können (und das glaube ich nicht nur, das weiß ich), ist eine unendlich tiefe Verbundenheit, die auf andere Weise nicht erreichbar ist.
      Absolute Zustimmung.
      Auch hier aber eben: In so einer Situation gibt es eben Menschen, also ich war teilweise so... die zuerst, oder dann ab und an mal wieder, einfach kopflos um sich beißen. Sie enttäuschen sich selbst und die Hand, in die sie sich eigentlich zu legen wünschen, das ist der Zwiespalt.
      Wir er auf beiden Seiten durchgehalten, dann ja, dann ganz bestimmt, ist diese unendliche Tiefe und Verbundenheit wahrscheinlich durch nichts mehr zu erschüttern.

      Eben weil sich der ET so las, als wäre DAS bei den beiden möglich, so wie sie es beschrieb, deshalb antwortete ich überhaupt und wollte ihr Feedback geben, für ein mögliches Verstehen seiner Seite.



      Phylax schrieb:

      Ich finde es daher unendlich schade, wenn man eine solche Chance vorüberziehen läßt. Ja, ich lade im Gegenteil dazu ein, diese "Zweifel an sich selbst" als große Chance auf einen wunderbaren Einstieg in eine sehr intensive Form der Beschäftigung mit einander zu nehmen, die mit ein wenig Glück in eine sehr tiefe und erfüllende Beziehung übergehen kann. Natürlich kann es da auch 1.000 andere Einstiege geben. Aber unter welchem Stern steht eine Beziehung, wenn Dom diese erste, geradezu "aufgelegte" Möglichkeit einfach so verstreichen läßt?
      Gleiches wie unter dem vorherigen Zitat. Es ist halt fraglich, ob das für FemDom wirklich die erste Möglichkeit ist und zum anderen, hat sie ja scheinbar aber genau deshalb geschrieben, weil sie nicht "einfach verstreichen lassen" wollte / und evtl will :)



      3 Sätze folgen noch...
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:

      Phylax schrieb:

      Darf ich das ein bisschen als Bestätigung meiner Theorie sehen? Würde, was ich oben sagte, nicht genau das bewirken? Zu zeigen, dass ich da bin, dass ich mich kümmere und den anderen WILL? Nicht nur bei "Schönwetter", sondern von allem Anfang an auch mit seinen schwierigen Seiten?


      Aber sehr gerne :)

      Ja, ich traf eben die falschen Gegenüber.

      Aber der Dom, den ich dann letztlich meinte in meinem Beitrag, dem ich mich letztmalig erklärte, der verstand und der ist noch heute da. Und ja, zwischen uns besteht eine tiefe, so wertvolle Verbundenheit und ich vertraue ihm blind. Nicht immer versteht er sofort, wenn es doch mal schwierig wird, was aber selten ist inzwischen, doch sein Atem ist lang und er WILL verstehen. Alleine deshalb lieg ich ihm dann zu Füßen und suhle mich in der Sicherheit, meine Narben zeigen zu dürfen und sie werden von ihm geküsst. Und ich weiß, wenn ich "ihn beiße", "kopflos nach ihm schnappe" weil mich ein "alter Geist kurz streift, dann wird er das Richtige tun, wenn ich laufen will, dann wird er an der richtigen Stelle stehen und mich erwarten oder mich einholen. Aber HIER DARF ICH "SEIN", ganz wie ich bin- verwundet, verletztlich, offen, aber auch gestärkt und angekommen.

      Aber wir waren eben auch schon weiter zu dem Zeitpunkt, als mich tendentiell alte Ängste erwischten. Wir kannten uns schon seeeeehr lange, wir standen uns gegenüber.


      Phylax schrieb:

      Wenn jemand sich da (im sanft Leiten, im Überblick bewahren, über den Dingen stehen, den Blick auf das Ziel gerichtet) wiederfindet, dann wird der Weg funktionieren:

      Zweifeln nicht aus dem Weg zu gehen, sondern dem Partner helfen, sie auszuräumen, ohne ihn zu manipulieren, aber auch ohne ihn fallen zu lassen oder verwundbar im Regen stehen zu lassen.


      DAS glaube ich auch.


      Und abschließend hoffe ich, dass ich in Deinem Sinne und im Sinne der TE reagiert habe und das alles hier in irgendeiner Form bereichernd formulieren konnte. Ich würde mich freuen.

      Nochmals Danke für Deine in meinen Augen wunderbare Art, Dich mit den Dingen auseinander zu setzen.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Liebe @AliceinWonderland

      Du magst ihn er mag Dich, Du weißt wo er arbeitet, warum besuchst Du ihn nicht einfach?

      Ich habe es bei meinen Domschatz so gemacht, hingefahren angerufen das ich zufällig da bin... Anders wäre es vllt nie zu einem Treffen gekommen (Distanz) und ich denke wir sind beide froh darum.

      Klingt jetzt vllt zu den vorher hochstudierten Beiträgen etwas abgedroschen, aber die Gewissheit egal in welche Richtung hast Du dann.

      LG Softlan
      Liebe @BlackWings, diese sehr nette Einladung zur Diskussionsrunde nehme ich gerne an. :blumen:

      Es gäbe da in unseren letzten Beiträgen sicher viel, was man noch verfeinern und präzisieren könnte. Da ich aber ausnahmsweise mal versuchen will, in der Antwort mit 1x 10.000 Zeichen auszukommen, und andererseits unserem Diskussionsleiter/mod keinen Anlass geben will, uns als OT-Produzenten gebrandmarkt vor die Tür zu setzen, werde ich versuchen, primär auf die Punkte einzugehen, die mir in Bezug auf den EP wichtig erscheinen. Alles andere können wir sehr gerne an anderem Ort diskutieren. Vielleicht ja mal auf einem Stammtisch? Wäre sicher sehr spannend ... :yes:

      Zu Deiner durchaus berechtigten Frage, ob ich schon immer so war, muss ich zugestehen: natürlich nicht!

      Ich gehe davon aus, dass vieles in Anlagen da sein muss, damit es sich entwickeln kann. Ruhe und Gelassenheit sind zum Beispiel sicher zu einem Teil Veranlagung, zu einem anderen Teil aber situationsbedingt.

      Andere können zu einem Gutteil Erziehungssache sein, wie die Achtung vor dem Anderen und seinen Werten, werden also wohl in unserer Jugend geprägt und können danach schwer zu ändern sein.

      Zu guter Letzt macht uns aber die Begegnung mit Menschen und dass wir uns auf sie einlassen, zu dem, was wir sind. Also steckt ein gehöriges bisschen Einfluss aller Menschen, mit denen ich eine Beziehung hatte oder habe, in dem, wie ich jetzt bin. Obwohl ich mit @rubbi erst 1 1/2 Jahre zusammen bin, hat sicher auch gerade sie mich da schon sehr stark geprägt. Meine innere Ruhe, mein selbstbewusstes Auftreten, meinen Gerechtigkeitssinn gestärkt und geschärft. Danke dafür, mein Schatz. :love: (ich weiß, dass ich das immer noch viel zu selten sage).

      Deshalb kann ich, das habe ich ja betont, auch nur aus meiner Sicht sprechen. Auch ich sehe, wie Du, eine gewisse Unsicherheit bei der TE, aber den Willen, sich mit der Sache und ihrem Sub zu beschäftigen. Wie Dir gefällt das auch mir und das eint uns beim Versuch zu helfen. Ich sehe aber neben der Unsicherheit auch eine gewisse Ungeduld. Und die ist so eine Untugend, die nicht schicksalhaft ist, sondern die man sich abtrainieren kann.

      Du hast ganz recht, dass der Schlüssel zum Erfolg ist, dass Sub das Vertrauen haben KANN. Macht Sub “zu“, egal ob aus Angst, Mißtrauen oder schlechten Erfahrungen, hätte auch ich keine Chance. Da gebe ich mich gar keinen Illusionen hin.

      Ich interpretiere aber, und das scheint mir ein interessanter Aspekt in Bezug auf unsere ähnlichen, aber doch unterschiedlichen Sichtweisen zu sein, bereits den Umstand, dass sich der potenzielle Sub der TE eben schon ganz früh, also vor dem ersten Treffen, so weit geöffnet hat, dass er so detailliert von seinen Ängsten erzählt hat, sie ihr anvertraut hat, als weitgehenden Hinweis dafür, dass er bereit ist zu vertrauen und sich zu öffnen.

      Und da kann ich mir dann ganz leicht vorstellen, dass er dann (und das zu Recht) den nächsten Schritt von ihr erwartet.

      Klar ist, dass ihr Umstände wie Erfahrung, Ruhe oder Selbstsicherheit helfen können, diesen Schritt richtig zu setzen. Zwingend BRAUCHEN für den nächsten Schritt wird sie keine dieser Eigenschaften, wohl aber Geduld und Empathie.

      Auch wenn sie nicht zu den Menschen gehören sollte, die die Gabe haben, dass sich andere ihnen öffnen (glaub ich aber nicht, denn das hat er ja schon), wäre der nächste Schritt ihrer. Er könnte dann z.B so aussehen, dass sie ihm vermittelt, dass sie seine Sorge versteht und Lösungsvorschläge macht oder diese sogar gemeinsam mit ihm erarbeitet.

      Und da kommen jetzt Geduld und Empathie ins Spiel: der Lösungsvorschlag muss für ihn passen. Sie muss also bereit und in der Lage sein, sich so weit wie möglich in ihn hineinzuversetzen, obwohl er sie noch nicht herein bittet. Das wird fast zwangsläufig zu Fehlversuchen führen. Deshalb die Geduld ...

      Im Ergebnis können wir also zusammenfassen: ja, es ist wohl er, der den Schritt gehen muss. Aber genauso ja: Sie kann (und vielleicht muss) ihm dabei helfen. Ihn abholen, wo er steht, ihm Möglichkeiten aufzeigen.

      Noch zu den von Dir aufgeworfenen Fragen zum Schluss:

      Hätte ich das zu Halbzeit meines Weges GEKONNT: ja, sicher. Das kann fast jeder Mensch, dem es die allenfalls doch recht große Mühe wert ist.

      Hätte ich damals genauso klar wie heute den Weg gesehen? Also, was getan werden müsste und von wem? Wahrscheinlich nicht. Möglicherweise hätte ich mich entmutigen lassen. Auch nicht weiter gewusst.

      Aber ist das nicht das schöne an diesem Forum, dass wir eben gerade diese Informationen weitergeben können und der TE zeigen, dass sie sehr wohl was tun KANN? In diesem Sinne habe auch ich die Hoffnung, dass ihr unsere Diskussion vielleicht weiter hilft.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phylax ()

      Lieber @Phylax und liebe @Alice_in _Wonderland


      Phylax schrieb:

      Im Ergebnis können wir also zusammenfassen: ja, es ist wohl er, der den Schritt gehen muss. Aber genauso ja: Sie kann (und vielleicht muss) ihm dabei helfen. Ihn abholen, wo er steht, ihm Möglichkeiten aufzeigen.
      Ja, das hier finde ich, ist eine sehr schöne Zusammenfassung in Kürze, die unsere Ansichten eint :)

      Phylax schrieb:

      Auch wenn sie nicht zu den Menschen gehören sollte, die die Gabe haben, dass sich andere ihnen öffnen (glaub ich aber nicht, denn das hat er ja schon), wäre der nächste Schritt ihrer. Er könnte dann z.B so aussehen, dass sie ihm vermittelt, dass sie seine Sorge versteht und Lösungsvorschläge macht oder diese sogar gemeinsam mit ihm erarbeitet.

      Und da kommen jetzt Geduld und Empathie ins Spiel: der Lösungsvorschlag muss für ihn passen. Sie muss also bereit und in der Lage sein, sich so weit wie möglich in ihn hineinzuversetzen, obwohl er sie noch nicht herein bittet. Das wird fast zwangsläufig zu Fehlversuchen führen. Deshalb die Geduld ...
      Auch DAS finde ich sehr toll und sehe das durchaus auch so.
      Er hat sich geöffnet, schreckt aber zurück,
      SIE fand hierher, weil sie verstehen WILL,
      ich versuchte zu helfen durch ein mögliches Verständnis für ihn, welches sie ja suchte und
      DU @Phylax mit Deinen Erfahrungswerten, was oder wie die TE tatsächlich agieren könnte
      was dann auch ich wieder bestätige, dass auch ir das geholfen hätte.

      Ein schöner Kreis finde ich. Danke dafür!

      Nun ist es an ihr, was sie für sich und dann evtl auch für oder mit ihm daraus macht.


      Phylax schrieb:

      Aber ist das nicht das schöne an diesem Forum, dass wir eben gerade diese Informationen weitergeben können und der TE zeigen, dass sie sehr wohl was tun KANN? In diesem Sinne habe auch ich die Hoffnung, dass ihr unsere Diskussion vielleicht weiter hilft.
      Finde ich auch.


      Mrs. Agapitos schrieb:

      Du magst ihn er mag Dich, Du weißt wo er arbeitet, warum besuchst Du ihn nicht einfach?
      Das habe ich zugegebener Weise auch schonmal gedacht. Ich tue mich immer nur sehr schwer damit, konkrete Ratschläge zu geben, weil es ja auch für den hier unbeteiligten Menschen, evtl das ganz Verkehrte sein kann.

      Ich für mich hätte das aber auch bereits in Erwägung gezogen.
      Hätte evtl auch erst einmal nur versucht aus der Ferne einen "Blick auf den Menschen" zu bekommen und dann im nächsten Schritt evtl gefragt: "Du, wie sieht es aus, wie wäre es denn, wenn ich einfach mal vor der Tür stände?"
      Aber über beide Varianten habe ich nachgedacht.


      Mrs. Agapitos schrieb:

      Anders wäre es vllt nie zu einem Treffen gekommen (Distanz) und ich denke wir sind beide froh darum.
      Das ist toll, weil es zeigt, dass manche Menschen eben einen kleinen Schubs zum Glück brauchen und dieser dann bei allem Wagnis, so wundervoll belohnt wird, für den Schubsenden, und den, der sich schubsen ließ.

      Ich bin gespannt wie sich das für @Alice_in _Wonderland weiter entwicklen wird.

      Dafür nochmal alles Gute.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint: