"Nur" ein GEDANKENSPIEL, Resultat meiner Zeit hier bisher: Ist BDSM nicht IMMER LIEBE?! Für & Wider, Emotionen und Werte in Relation xy.. oder "nur" spielen? Fühlt Euch bitte eingeladen :)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      BlackWings schrieb:

      Katharina schrieb:

      Respekt voreinander, Ehrlichkeit und natürlich gewaltige erotische Anziehungskraft.
      das und gerade die erotische Anziehungskraft... Wie ist das dann bei Dir bei Liebesbeziehungen? Also was braucht es dafür noch? Oder was kommt dazu? Was lässt Du dafür weg?Ich möchte nicht indiskret sein und Du hast es vielleicht nicht geschrieben, weil Du nicht willst! Dann ignoriere meine Nachfrage bitte!
      Aber ansonsten würde mich das sehr interessieren.


      Was macht denn dann den Unterschied aus, dass Du sagst, JENEN möchte ich in meine Leben lassen? Ehrlichkeit und Respekt und erotische Anziehung sind ja bereits toll und vorhanden. WAS fehlt?

      Das war ja uA DAS, was mich interessierte :saint:

      ich hab das nicht weiter ausgeführt, weil ich es kurz halten wollte ;)

      Der Unterschied kommt daher, dass ich in diesem Fall keine Spielereien mehr wollte, sondern eine richtige Beziehung und dass ich meinen Mann erst mal "normal" kennengelernt habe. Ich wusste nur, dass er SMig unterwegs ist und auf meiner Gegenseite spielt. Das hat mir erst mal gereicht (auch wenn wir natürlich trotzdem total inkompatibel hätten sein können).
      Der Unterschied ist auch, dass SM nur ein Teil von ganz vielen in unserer Beziehung ist, weil es eben "nur" eine Sexvariante ist, und unseren Alltag nicht beeinflusst.
      Der wichtigste Punkt ist wohl, dass er nicht dem Bild des "typischen Dom" entspricht, dass ich in meinem Kopfkino habe. Da fehlt mir so ein ticken Dominanz. Den ich mir zwar ab und an sehr wünschen würde, dessen Fehlen aber in der Gesamtbilanz nicht so ins Gewicht fällt.
      Da gab es eben in meiner Vergangenheit ganz andere Typen - normal lernte man sich im Chat kennen, steckte so ganz grob die wichtigsten Einstellungen und Spielgrenzen ab, war das kompatibel traf man sich zum Kaffee und sehr häufig wurde danach dann direkt bei ihm oder mir gespielt. Da war das Ziel nie eine Alltagsbeziehung, das war von Anfang an klar. Und da waren eben einige Männer bei, die .. hm so wie ich in meiner Vorstellung geschrieben habe von einem meiner ExChefs, der ein echt arroganter Arsch war, mit dem hätte ich nicht mal normal Essen gehen wollen, aber genau DAS machte ihn unglaublich sexy. Und genau das finde ich eben eine sehr gute Ausgangsposition für diverse Schweinereien ;)
      Vielleicht habe ich mir unterbewusst auch nur solche Typen von Männer gesucht damals?

      Ich habe bisher die für mich passende Kombi aus "perfekter" Mensch für eine Alltagsbeziehung und "perfekter Dom" noch nicht getroffen. Perfekt in " " weil es das ja eh nicht (?) gibt. Mein Mann ist annähernd perfekt für eine Beziehung, etwas weniger für dem SMigen Bereich, aber in der Gesamtsumme passt das Paket so gut, dass wir das 10jährige schon geschafft haben ;)

      war das verständlich?
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      @~Jane~ Am Besten ist es natürlich immer, einen liebenden Partner zu haben, dessen Fähigkeiten und Neigungen den eigenen perfekt entsprechen- aber um ideales Spiel ging es mir gar nicht.
      Mein Gedanke waren in der Praxis stattfindende einerseits lose Hookups, bei denen eine bestimmte abgesprochene Aktivität passiert, ohne dass mehr zwischen den Personen entsteht, und andererseits Szenarien, bei denen eine dritte Person hinzugeholt wird, um etwas mit dem Bottom zu veranstalten, das Spiel aber zwischen Personen eins und zwei stattfindet und Person drei dann zwar am Bdsm, aber zB nicht am Auffangen danach beteiligt ist :)
      Perception is an art- and you are the artist.
      Na, dann mal meine Sicht auf den Apfel...

      Solange ich denken kann, habe ich die größten Probleme mit dem Wort "Liebe". Obwohl ich es oft missbraucht habe, indem ich gesagt habe "Ich liebe dich", mit zusammengepresstem Kiefer und flauem Gefühl in der Brust.

      Ich hab keine Ahnung, was es eigentlich bedeutet, kann es halbwegs akzeptieren, wenn ich mir sage: Es benennt vielleicht einen Idealzustand? Nie erreichbar,aber erstrebenswert? Sowas wie Frieden? Oder Glück?

      Ich weiß aber schon lange, was mir in meinen Beziehungen gefehlt hat: Jemand, der mir mit größter Aufmerksamkeit zugewandt ist, jemand, der mir ALLES an Öffnung und Ehrlichkeit abverlangt und nicht erschrickt, wenn er mich "erkennt", mich sieht, wie ich bin und mich dennoch oder deshalb aushält, aushalten will. Jemand, dem ich, weil das so ist, ALLES geben kann, was ich habe und bin.

      Aufmerksame Zugewandtheit, Verständnis, VERSTÄNDNIS, eine Art Entgegenkommen, Zugeneigtheit habe ich erst bei Männern im BDSM-Kontext kennengelernt. Und dazu musste es nicht mal zum Hauen kommen. Das heisst, das was ich suche,scheine ich am ehesten in Beziehungen dieser Art zu finden.
      Sind das dann Liebesbeziehungen? Keine Ahnung, wie gesagt. Das wäre mir aber egal, denn für mich wäre es das höchste Glück,in einer solchen Beziehung anzukommen. Da spielt das Wort "Liebe" keine Rolle für mich.
      Vielleicht ist es ohnehin besser (?), es außen vor zu lassen und sich an konkretere Dinge zu halten. Indem man sich nicht voreinander versteckt. Indem man sich zeigt, dass man einverstanden mit dem anderen ist und dem, was sich zwischen beiden ereignet.
      Egal, ob das oft oder selten, in oder neben einer Ehe, "normal" oder unter Schmerzen und Demütigungen geschieht.
      Ein toller Thread!

      Spontan dachte ich ja, eine Antwort darauf wäre ja einfach.....
      Ja, oder eben auch nicht...

      Im Laufe der Jahre -es sind ja einige derweil- habe ich zu drei Menschen gesagt, dass ich sie liebe. Interessanterweise war kein BDSM-ler dabei.....

      SM habe ich immer nur in Form von -aus verschiedenen Gründen- wechselnden Spielbeziehungen gelebt. Warum ich für die "Mitspieler" keine Liebesgefühle entwickelt habe? Keine Ahnung. Nichts desto trotz gab es zu allen jeweils tiefes Vertrauen - schließlich macht man sich ja im doppelten Wortsinne nackig voreinander.
      Ein Vorredner sagte es schon in ähnlichen Worten; Niemand hat mich je so "echt" erlebt, wie Spielpartner.

      Bei rückblickender Überlegung stelle ich fest, dass diese niemals mein Innerstes so intensiv kennenlernen durften. Warum? Auch auf diese Frage habe ich keine Antwort.

      Was ich allerdings in Worte fassen kann ist folgendes:
      Bei den Liebesbeziehungen folgte ich stets dem Motto "In guten wie in schlechten Tagen" - was bei mir bedeutet, dass ich nur bei ihnen das Bedürfnis hatte bei Erkältungen Suppe zu kochen, bei Tränen zu trösten, das Hobby kennenzulernen; kurz: ich wollte das Leben teilen in all seinen Facetten.

      Dieses Bedürfnis hatte ich in noch keiner Spielbeziehung.
      Grippe? Oh schade, das tut mir leid, gute Besserung...
      Traurig? Hmm, doof, aber alle Details muss ich nicht wissen....
      Fallschirmspringen? Ja, interessant, aber brauche ich nicht....

      Nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird. Rund um die Spielbeziehungen war unser jeweiliges "richtiges Leben" nicht das vordergründig Wichtigste. Themen, die dieses betrafen wurden immer nur angerissen, nie vertieft - quasi so intensiv, dass der andere grob wusste worum es ging.
      Dieses Verhalten ist vielleicht dem Umstand geschuldet, dass man bei Spielbeziehungen immer nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat und diese natürlich im Hier und Jetzt verbringen will und kein Interesse daran hat Gespräche zu führen, die sich um den beruflichen Werdegang von evtl. Söhnen dreht.

      Einen klaren Unterschied kann ich jetzt schon herausarbeiten. In den Spielbeziehungen geht es mir vorrangig um die jeweilige Befriedigung der Neigungen.
      In Liebesbeziehungen geht es mir vorrangig um die geliebte Person mit all ihren Stärken und Schwächen und falls nötig kann ich auch durchaus auf BDSM verzichten, sollte es für diese not tun.


      Egal wie jeder einzelne dieses Thema / diese Frage für sich definiert, es ist ein toller Post, der wieder einmal dazu beigetragen hat, dass ich mich mit mir, meinen Einstellungen und meinen bisherigen Gewohnheiten / Verhaltensweisen auseinandergesetzt habe, was dieses Thema betrifft.
      Sicherlich werde ich noch den einen oder anderen Folgegedanken dazu produzieren und bin jetzt schon gespannt auf meine weiteren (Selbst-) Erkenntnisse....

      Vielen Dank an Dich und alle, die hier Einblicke in Gedankengänge geben, die anderen weiterhelfen können!!
      Ab und an braucht man einen Schubs, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen....
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -