Eigene Erziehung und spätere Neigung?

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      Eigene Erziehung und spätere Neigung?

      Hallo Zusammen,

      ich starte diesen Thread, da mich schon lange die Frage heimsucht, in welchem Zusammenhang die eigene Erziehungserfahrung mit der späteren Neigung steht.

      Nicht in dem Sinne von der Erziehung zum Dom/Sub/Sad./Maso sondern eher auf die eigenen Werte und Einstellungen.

      Ich habe selbst eine sehr demokratische und teils laissez-faire Erziehung genossen und hatte dadurch sowie durch Erfahrungen mit sehr,sehr,sehr autoritären Familienmitgliedern eine regelrechte Abneigung gegen diesen Stil entwickelt. Das schließt für mich auch die phy. Gewalt mit ein. Im Grunde eine Abneigung gegen jegliche übertriebene Autorität.

      Folglich war ich jahrelang der festen Überzeugung, dass ich mit rein demokratischen und humanistischen Werten leben will und das auch tue.
      Was mir nicht auffiel, waren die BDSM Inhalte, die in meiner langjährigen Beziehung auftraten. ( etwas gröber halt..Wir waren nie Anhänger von Vanillasex.. das Wort hab ich auch erst vor nem Monat gelernt :D )
      Das heißt die Neigungen waren scheinbar schon seit Jahren da und ich habe sie nicht mitbekommen oder verdrängt... k.A.
      Ich habe mich oft zurückgehalten, weil ich mir pervers vorkam und mir nicht vorstellen konnte, dass es ihr gefallen könnte. Wenn es dochmal grob wurde habe ich mich danach entschuldigt... es hat ingesammt acht Jahre gedauert bis wir alles ausgesprochen haben und ich meine Blockaden überwinden konnte. Sie war sich ihrer Neigungen schon länger bewusst...sie hatte eine ziemlich autoritäre Erziehung und empfindet (evtl. daher) einiges als lasch, was mir wiederum heftig vorkommt.

      Worauf ich hinauswill, nach den ganzen Abschweifungen, ist meine Irritiertheit über meine (Lust-)Reaktionen auf die D/s- Erfahrungen :evil: in Verbindung mit meinen eigentlichen erlernten/angeeigneten Werten :saint: .
      Das passt für mich nicht so richtig. :bahnhof:
      Komplettes Trennen der beiden Welten, ist meiner Meinung nach nicht möglich. Ich denke nicht, dass ich jemals jemand sein werde, der komplette Autorität lebt. Im Spiel ist das was anderes. Oder nicht... ist immernoch alles etwas verwirrend und es fühlt sich langsam so an als würden die Welten doch verschmelzen. Auch wenn ich noch leicht verwirrt bin und alles etwas negativ klingt, es fühlt sich befreiend an!


      Ich bin sehr darauf gespannt, wie es euch damit geht, welche Erfahrungen ihr gemacht habt.
      Seht ihr bei euch Paraleelen oder eher Kontroversen?
      Deine Welten zu trennen ist auf Dauer nicht möglich. Das wird Dir wohl kaum gelingen. Vielleicht kommst Du Dir im Moment etwas schizophren vor, verstehst Dich noch nicht ganz. Denkst über die Gegensätze nach, mit denen Du Dich konfrontiert siehst.

      Nimm Dir Zeit, höre und schaue in Dich hinein. So manches mag Dir im Moment noch grau und schwarz erscheinen. Beleuchte das. Du wirst viele Farben erkennen und eine bunte, neue Welt entdecken. Deine Welt. Und es ist absolut nicht notwendig in zwei Welten zu leben, denn es gibt nur eine. Eine für jeden, seine Eigene.

      xlx
      Auch in einer Demokratie gibt es jemanden der die Richtlinienkompetenz inne hat. Der nach Abwägung mehrerer Meinungen eine Entscheidung trifft und die Verantwortung dafür übernimmt. Verantwortung übernehmen heißt im Ernstfall, dass er die Richtlinienkompetenz an eine andere Person übergibt. Dieses Prinzip kann man auch auf Gemeinschaften übertragen, die nur aus zwei Individuen bestehen.


      Und Sexualität ist eigentlich der Katastrophenfall. Da wird kein Stuhlkreis gebildet, sondern, zum gegenseitigen Vorteil, gehandelt. Da kommt es darauf an den kleinen Tod zu er-und überleben. Ein Feuerwehrmann kann sehr autoritär wirken, trotzdem diskutiert niemand mit ihm.
      "Die Schwerkraft ist völlig überbewertet, man braucht sie garnicht, wie man ja wohl im Weltraum sieht"

      Peter Licht
      Die Freiheit, die eigene Freiheit bewusst abzulegen, stellt die ultivmative Freiheit dar. (Was für ein Zungenbrecher.. besser bekomm ich es nicht formuliert :D )
      Denke einfach dran, dass deine Partnerin das bewusst so wählt, weil es ihr gut tut - und dir tut es auch gut.

      Das Problem von vielen extrem Liberalen oder Laissez-fairen ist, dass diese Tatsache nicht erkannt wird.
      Dazu zählt auch das klassische Rollenbild von Frau und Mann - man muss es nicht leben, aber man muss denen, die das gerne und bewusst so für sich wollen, die gleiche Anerkennung zukommen lassen, wie denen, die das nicht leben.

      Sprich: Wenn ihr euch beide damit wohl fühlt, dann ist das die größte Form der Freiheit, die ihr ausleben könnt.
      Geh nicht dahin, wo der Weg Dich hinführt.
      Geh dahin, wo es keinen Weg gibt, und hinterlasse eine Spur
      Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich mir diese Frage in meinem Leben schon gestellt habe!! :)

      Na ja, zumindest bis zum Zeitpunkt, als ich beschlossen habe, einfach ich zu sein und mich nicht ständig zu fragen, was mit mir nicht stimmt, ob ich Banane bin, was in meinem Leben in meiner Erziehung schief gelaufen ist, etc. ...

      Aufgewachsen bin ich in einem erzkonservativen Beamtenhaushalt, katholisch geprägt, in dem ständig nur wichtig war, was die Nachbarn denken, was diese nicht sehen und hören sollen und "was man so alles nicht tut".

      Das war für mich sehr prägend, allerdings -wie ich finde- eher negativ. Alles was sich um Nackt, Sex, u.a. drehte, war per se verpönt.

      Meine Mutter hat alles und jeden dominiert. Sie bestimmte Aktivitäten, Geldausgaben, Urlaubsziele, Automarken und -farben, usw. ...

      In meiner Jugend habe ich meinen Vater und mich als "Waschlappen" wahrgenommen.

      So, jetzt kann man anfangen tiefenpsychologische Überlegungen anzustellen, um herauszufinden, ob meine -in meinen Augen- verkorkste Jugend irgendwie damit zusammenhängt, dass ich auf Sadisten stehe... :)

      Heute bin ich im Alltag eine Führungspersönlichkeit, übernehme und bekomme gerne Verantwortlichkeiten, gefalle mir in der Rolle des Leittieres, da ich sowieso der Meinung bin, andere machen "es" nicht so gut, als wenn ich es selbst mache.

      Im höchst persönlichen -also sexuellen- Bereich bin ich nicht devot, allerdings masochistisch und gehe festen Beziehungen gekonnt und erfolgreich aus dem Weg.

      Abschließend sei für mich und meine Lebensgeschichte gesagt: Ich bin froh, dass ich mich nicht mehr mit dieser und ähnlichen Fragen abmühe, denn seitdem ich mich mit meiner Neigung einfach so akzeptiere, wie ich bin und lebe, geht es mir eindeutig um Längen besser!
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -
      Also für mich sind das zwei völlig voneinander getrennte Bereiche: Meine gesellschaftlichen Ansichten und Position und meine sexuelle Neigung.
      Gesellschaftlich gesehen bin ich sehr links orientiert, für Gleichberechtigung von Frau und Mann (soweit biologisch möglich) und Verfechterin von Feminismus und Emanzipation.
      Sexuell brauche ich einen bestimmenden, dominanten Mann, den ich verehren darf und dem ich diene.
      Das hört sich so geschrieben tatsächlich sehr schizophren an, aber nachdem ich mit dieser Sexualität 48 Jahre langg gehadert und mich dafür sogar schämte und immer verzweifelter wurde, fühlte ich mich wie befreit, nachdem ich mich erst einmal dazu bekannt habe.
      Inzwischen sehe ich darin keinen Gegensatz mehr. So bin ich. DAS bin ich. Eine Frau mit verschiedenen Facetten, die endlich sein darf, was sie ist.
      Ich will dienen, aber nur dem einen, der mich unterwerfen kann und der mich triggert.
      Bei allen anderen erwarte ich Augenhöhe.
      Nur, weil man submissiv und masochistisch ist, bedeutet das nicht, dass man das jedem gegenüber ist und sein will.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Sicher, das ist das eine...wie geht Gleichberechtigung und D/s zusammen.
      Aber so habe ich den ET nicht verstanden.

      Vielmehr glaube ich zu lesen, dass du überlegst,ob die Neigung durch Erziehung entsteht, verkürzt ausgedrückt?
      Das möchte ich entschieden verneinen, weil dieser Ansatz meiner Meinung nach auch so (miss)verstanden werden könnte,
      dass sie rückgängig/verhinderbar, ja womöglich "heilbar" wäre.

      Nein, mein Umgang mit BDSM hat sicher etwas mit meiner Erziehung zu tun, aber nicht die Neigung an sich
      Denke auch, die Neigung hat nix mit der Erziehung zu tun, nur wie man damit umgeht.
      Ob man sich dafür schämen muss, oder nicht, is das einzige was man sich von den Eltern abguckt (in sexueller Hinsicht).

      Zu deiner Abneigung im Bezug auf Erziehung und Gewalt.
      Da man als Kind klein war und abhängig von den Eltern, werden solche Sachen wie Schläge von Mutter oder Vater oder halt auch psychische Gewalt (warte nur bis papa nachhause kommt...) schnell mal als Lebensbedrohlich wahrgenommen.
      Ich verurteile sowieso jeden der so mit seinen Kindern umgeht, die so ihre erste Erfahrungen sammeln dürfen, wie sie mit geliebten Menschen umgehen dürfen. na danke


      Da muss man sich dann erstmal klar werden, das man diese Sachen immernoch mit den Augen eines Kindes sieht, wenn man immernoch große Angst davor hat.

      Varinia schrieb:

      Aufgewachsen bin ich in einem erzkonservativen Beamtenhaushalt, katholisch geprägt, in dem ständig nur wichtig war, was die Nachbarn denken, was diese nicht sehen und hören sollen und "was man so alles nicht tut".

      Das war für mich sehr prägend, allerdings -wie ich finde- eher negativ. Alles was sich um Nackt, Sex, u.a. drehte, war per se verpönt.
      ....bei mir ist es ähnlich so verlaufen.
      Meine Mutter hat bei einem sieben Personen-Haushalt auch alles geregelt. Klassische Rollenverteilung. Heile Welt für die Nachbarschaft usw. spielen.

      Ich lernte früh, dass ich still zu sein habe, konnte mich nie wirklich durchsetzen; mal mit der Faust auf´n Tisch hauen.
      Mein Leben basierte ständig auf Heimlichkeiten und Lügen, nur um niemanden zu verletzen und aus Selbstschutz.
      Gleichzeitig sehnte ich mich nach Nähe und Wärme....dieses Wohlfühlen....

      Mit Sicherheit kann ich sagen, dass mich meine Erziehung geprägt hat.


      Heute ...mehr denn je, brauche ich diese "Mischung" aus absoluter Unterwürfigkeit und "in-den-Arm-genommen" werden...

      Mein Dom ist quasi mein "Daddy", den ich nicht wirklich hatte. :huggy:
      ....immer die kleinen Freuden aufpicken, bis das große Glück kommt.
      und wenn es nicht kommt, dann hat man wenigstens die vielen kleinen Glücke gehabt
      ( Theodor Fontane ) :saint:
      Wir waren vorhin auf einer Feier und ich wollte eigentlich schon auf der Fahrt dorthin zurückschreiben.. aber Beifahresitz + Handy + ich = <X (Bitte verzeiht Fehler und zu kurze Ausführung, ich bin etwas verpennt.)
      .. deshalb mit etwas Verspätung:

      Eure Rückmeldungen und PN haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass ein paar Sätze nicht gut formuliert sind oder Details fehlen.

      @Lokipetta tut mir Leid, dass ich dich mit der Formulierung verwirrt habe :facepalm:

      AiO schrieb:

      Nicht in dem Sinne von der Erziehung zum Dom/Sub/Sad./Maso sondern eher auf die eigenen Werte und Einstellungen.

      Ursprünglich wollte nur ich eine Art Umfrage zum Thema Erziehungsstil und deren Auswirkung auf das ,,Ausleben der Neigung´´ starten und mich lediglich als erstes Beispiel vorstellen. Wenn ich mir alles nochmal durchlese, fällt mir auf, dass es auch als Frage zu mir zu interpretieren ist.
      Daher ersteinmal vielen Dank, für eure zahlreichen Antworten auf meine (Um )Fragen .

      @Viva danke für die Links, nach so etwas habe ich gesucht.. war allerdings ein Blindfisch.

      Kurz zur Entwirrung eines blöd formulierten Satzes..

      AiO schrieb:

      Ich habe selbst eine sehr demokratische und teils laissez-faire Erziehung genossen und hatte dadurch sowie durch Erfahrungen mit sehr,sehr,sehr autoritären Familienmitgliedern eine regelrechte Abneigung gegen diesen Stil entwickelt. Das schließt für mich auch die phy. Gewalt mit ein. Im Grunde eine Abneigung gegen jegliche übertriebene Autorität.
      Meine Eltern waren eher demokratisch bis laissez-fair. Wir mussten aber nach Familientradition, regelmäßig (oft) den Familien-Patron (Großvater) besuchen. Und vor dem haben alle gekuscht, in jeglicher Hinsicht. Wer nicht seinen Bild entsprach wurde entweder der Familie verwiesen oder ,,in die Spur gebracht´´. Er verkörperte für mich Autorität. (Um die Intesität zu erklären: Für die Art wie er starb tat er mir Leid, mehr aber auch nicht.)
      Ich hoffe damit wird der Satz etwas verständlicher.


      xlachfaltenx schrieb:

      Deine Welten zu trennen ist auf Dauer nicht möglich.


      Lokipetta schrieb:

      Vielmehr glaube ich zu lesen, dass du überlegst,ob die Neigung durch Erziehung entsteht, verkürzt ausgedrückt?

      MoMo schrieb:

      Da muss man sich dann erstmal klar werden, das man diese Sachen immernoch mit den Augen eines Kindes sieht, wenn man immernoch große Angst davor hat.
      @xlachfaltenx,@'Lokipetta' und @MoMo eure Beiträge bringen meine Bedenken so etwa auf den Punkt. Ich denke, ich habe Angst davor, dass die Welten sich vereinen und ich so werde wie mein Großvater. Was eigentlich völliger Quatsch ist, trotzdem sind diese Gedanken da.

      @Husker das mit den gesellschaftlichen Richtlinien ist ein toller Vergleich. Ich find mich allerdings grad total primitiv, dadurch beruhigt zu werden, dass ich ,,Autorität´´ durch Respekt und Richtlininkompetenz ersetze. :rot:
      Hat wohl damit zu tun,dass es schlicht nicht das Selbe ist. Mir fällt aber auch keine autoritäre Person ein die ich als Respektsperson aktzeptiert hätte. Oder es liegt an meiner Definition ?(

      @Deutschrocker poetisch formulierter Zungenbrecher :D , hab ich mir gleich mal aufgeschrieben. Wir fühlen uns definitiv wohl in unserer neuen Konstellation.




      @Feuerpferd, @subinfree und @Varinia Ich finde es sehr interessant, wie ihr mit solchen Situationen umgegangen seit und wie ihr eure Zusammenhänge aus Erziehung und dem Ausleben eurer Neigungen seht, mit all ihren Folgen. Es sind ja doch sehr verschiedene Erfahrungen.


      Wenn die Neigungen nun auch nicht direkt von der Erziehung bzw. Erfahrung abhängig sind, ist das Ausleben ja schon irgentwie dauerhaft geprägt. Wir übernehmen schließlich Verhaltensweisen, auch von Vorbildern die wir nicht unbedingt mögen. Es ist spannend zu erfahren, welche Entwicklungen andere durchgemacht haben. Grade wenn man noch etwas neu in der ,,Szene´´(ein passenderes Wort fällt mir grad nicht ein) ist, die ja doch sehr von Klischees überschattet wird.

      AiO
      Eigene Erziehung und spätere Neigung gute Frage @AiO :blumen: danke für diesen sehr interessanten Thread..
      Diese Frage habe ich mir auch schon öfters gestellt, als BDSM in unserem Eheleben ein Bestandteil wurde.
      Mitterweile kann ich diese Frage für mich klar mit ja beantworten.
      Weil ich verschiedene Erziehungsstile erlebt habe.
      Meine Mama war eine sehr bestimmende Person, weil sie alles dominiert hat, was bei 3 nicht auf den Bäumen war.. :D
      Mein Vater war ein ruhiger, introvertierter Mensch... und für sehr in die Tiefe gehende Gespräche ein wunderbarer Mensch.. :love:
      meine Oma war einfach nur cool :thumbup: :D
      In der Pubertät fing ich an gegen meine Mutter sehr heftig zu rebellieren. Wobei ich mir von meinem Vater und meiner Oma immer etwas sagen ließ. Einfach, weil ich bei beiden immer das Gefühl hatte, ihnen liegt etwas an mir. Dieses Gefühl hatte ich bei meiner Mama nie.

      Die Hingabe und Unterwerfung meinem Mann gegenüber ist etwas, was bei mir aus tiefster Seele und Herzen kommt.. :love: Weil es schon meine innerste Sehnsucht ist. Oder anders ausgedrückt: Weil mein Mann es schafft, die richtigen "Knöpfe" ^^ zu drücken, schmelze ich dahin, bin sehr leicht formbar... :D :love:
      Wobei ein bißchen Rebellin schlummert nach wie vor in mir.. :D
      @AiO,


      deine Frage ist sehr komplex. Erziehung besteht aus vielen Faktoren, die unterschiedlich stark gewichtet werden (Eltern, Geschwister, Schulfreunde, Lehrer, Sesamstraße, Dr. Sommer...). Herauszufinden welcher Faktor welchen Einfluss hat ist m. E. nicht so wichtig.


      Wichtig ist wie du jetzt damit umgehst. Und dazu findest du hier im Forum genügend Ratschläge um deinen Zwiespalt (Verhalten im Bett und zu Tisch) handzuhaben.
      "Die Schwerkraft ist völlig überbewertet, man braucht sie garnicht, wie man ja wohl im Weltraum sieht"

      Peter Licht

      Lokipetta schrieb:

      Nein, mein Umgang mit BDSM hat sicher etwas mit meiner Erziehung zu tun, aber nicht die Neigung an sich
      Bei mir ist da anders: Ich bin mir sehr sicher, dass meine Neigung stark mit meiner Erziehung bzw. Erfahrungen zusammenhängt die ich zu Hause aber auch in anderen Zusammenhängen gemacht habe / machen musste. Der Umgang mit meiner daraus resultierenden Neigung ist natürlich auch stark erziehungsgeprägt. Alles weitere lieber per PM.
      Nein, da gibt es höchstens einen indirekten Zusammenhang.
      Ich bin in einem sehr liebevollen Umfeld aufgewachsen, mit dem Ziel, freie, tolerante und aufrechte Bürger zu erziehen.

      Wohl auch deshalb traue ich mich inzwischen, zu mir selbst zu stehen.Und das trägt vielleicht auch zu meiner partnerschaftlichen, spielerischen und Lustbetonten Form von BDSM bei.

      Warum dennoch eine Neigung zur Unterordnung und eine Sehnsucht nach erotischer Unterwerfung und Gewalt da ist, kann ich mit einem küchenpsychologischen Rückblick nicht beantworten :pardon:
      Auch ich bin in einem freien und eher feministisch orientierten Haushalt aufgewachsen . Es gab einen entspannten Umgang mit Korperlichkeiten.
      Meine Cousinen sind in einem gänzlich anderen Umfeld groß geworden - aber wir haben die gleiche Neigung - den Wunsch nach Unterwerfung und Lustschmerz .
      Leben ihn allerdings in unteschiedlichen Kontext aus .
      Meine These ist das es wohl eine genetische Vorraussetzungen geben muss .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      @Chloe das ist auch ein interessanter Ansatz. Da hab ich sofort meinen kleinen Bruder vor Augen, wie ihm seine Freundin die Schuhe zubindet :D .
      ..meine Cousins ist auch nicht besser, eigentlich kein Kerl aus väterlicher Linie.. ich würds aber eher als Veranlagung zum schwarzen Humor und Sarkasmus bezeichnen :pieks:
      Wenn es einen Zusammenhang zwischen Erziehung und der entwickelten sexuellen Neigung gäbe, dann müsste ich eher dominant sein.

      Meine Eltern legten Wert darauf, dass ich ein selbstbewusster Mensch werde. Ich durfte bei allen Entscheidungen mitbestimmen, wurde nach meiner Meinung gefragt. Sie legten Wert darauf, dass ich lerne Dinge alleine zu regeln und mich durchzusetzen.

      Im Alltag mit meinem Mann und in meinem Beruf bin ich auch genauso, wie meine Erziehung mich geprägt hat. Ich habe eine große Klappe, sage was ich denke und wenn ich ein Problem mit jemandem habe, kläre ich das sofort. Sprich: Also überhaupt gar nicht devot.

      Diesen Charakterzug lebe ich einzig und allein in sexueller Hinsicht, alles andere käme für mich auch nicht in Frage, denn so sehe ich mich einfach selber nicht.

      Ich genieße es sehr in sexueller Hinsicht die Kontrolle abzugeben und nicht für meine Entscheidungen verantwortlich zu sein, aber nur dort.

      Husker schrieb:

      Und Sexualität ist eigentlich der Katastrophenfall. Da wird kein Stuhlkreis gebildet, sondern, zum gegenseitigen Vorteil, gehandelt. Da kommt es darauf an den kleinen Tod zu er-und überleben. Ein Feuerwehrmann kann sehr autoritär wirken, trotzdem diskutiert niemand mit ihm.
      Da musst ich echt schmunzeln, welch passender Vergleich;)

      Chapeau!

      und hier noch mein Senf dazu:
      Es gibt doch keine allgemeingültige Regel dazu. Es ist individuell und reine Psychologie.
      Es existiert hier doch keine wenn...., dann ..... "Wahrheit"
      Reflektiere dich selbst intensiv und du kommst zu deiner Klarheit, wer du bist.
      Allerdings ist das ein Prozess, der wohl nie abgeschlossen sein wird, solange du dich entwickelst und sich stets verändern.

      Endlich mal ein Thread, der mir wirklich gefällt;)

      Danke vielmals!