warum darf es nicht Liebe heissen

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      Hey Bastet,

      ich glaube und habe die Erfahrung gemacht, dass viele unter "Liebe" eine sehr konkrete Vorstellung haben.
      Diese ist geprägt von Filmen, Erziehung und Wunschvorstellungen.
      Dinge wie "Wenn du ihn siehst, wirst du wissen er gehört zu dir, bla bla" etc. sind oftmals wenn nicht bewusst, dann unterbewusst immernoch ein sehr aktiver Bestandteil bei der Partnersuche.

      Im BDSM oder gerade bei Spielbeziehungen, die sich nicht aus einer Partnerschaft oder einer Ehe entwickeln, wird manchmal das "Verliebt" sein anders Wahrgenommen oder gar direkt übergangen, was die Zuordnung der Gefühle extrem schwer machen kann.
      Sprich, manchmal steigt man auf einer so tiefen Ebene ein, dass sich, wenn sich Gefühle entwickeln, gleich sehr starke Gefühle entwickeln, die zwar genauso "real" sind, aber vielleicht nicht mit der Vorstellung von Verliebtheit und Liebe übereinstimmen, was dann in Verbindung mit dem menschlichen "ich gleiche die Welt an meine Sicht an" auch darin enden kann, sie nicht annehmen zu können. - Das ist eine Option -

      Eine weitere Option ist, dass manche BDSM als etwas von sich abgespaltenes wahrnehmen, etwas, was nicht zu ihnen gehört, sondern was ggf. "abnorm" ist oder "im verborgenen" gelebt werden sollte. Quasi eine Zweite Realität, ein zweites "Ich" dem eingeräumt wird besondere Erfahrungen zu machen, wo aber manchmal der Versuch scheitert diese beiden "Ich´s" zusammen zu bringen und zu sehen, dass es ein "Ich" ist, was eben verschiedene Bedürfnisse hat, die aber von einer Person gedeckt werden können. Die Klassische Vorstellung von Liebe passt dann dort auch nicht hin.

      Noch eine Option ist, dass im BDSM eine Art des Vertrauens herrscht (oftmals und hoffentlich) was eine entmystifizierung (gibs das wort) bedeutet. Man erlebt sich ggf vollkommen authentisch, will und kann kaum was verbergen, man ist sich extrem nahe.
      Und dies auf eine Beziehungsebene gekoppelt mit "Liebe" zu heben oder es sich einzugestehen, kann für viele eine extreme Angst bedeuten.
      Manche wollen diese Nähe, aber nicht dauerhaft.
      Würde man menschen nicht über bdsm kennenlernen, aber mit der selben offenheit auf sie zu gehen, gibt es viele, die schreiend wegrennen würden, nicht weil man grausam ist, sondern weil man in einen Bereich vordringen kann, der Menschen Angst macht, weil die Verletzungsgefahr sehr hoch ist.

      Eine Alternative Option wäre die Angst davor, dem Dämon (sorry, aber das Bild muss sein) einen Namen zu geben.
      Man sagt ja, wenn man den Namen einer Sache kennt, erlangt man Macht über sie.
      Wenn also das L Wort raus ist, ist es raus. Damit geht man an einen Punkt an den viele Erwartungen geknüpft sind, ob jetzt real vorhandene oder erdachte.
      Daher halten sich viele da zurück, aus Angst vor einer Verletzung, gerade wenn ihnen jemand so nahe kommt.

      Noch eine Option ist, dass mancher einfach Bindungsgestört ist und die Nähe im BDSM ok ist, aber in einer Beziehung dann nicht mehr, da das aber so kaum logisch ist, ist es das was mir am schleierhaftesten ist. (Es gibt sogar Menschen die eine Beziehung führen, dass auch sehr glücklich, aber sobald sie sagen dass sie es tun, trennen sie sich)

      Es gibt also massig Dinge, weshalb es nicht Liebe genannt wird.
      Viele meiner Partnerinnen haben tiefe Gefühle bei mir erzeugt und auch durchaus Liebe.
      Keine ausgeflippte völlig Blinde Liebe des Mysteriums und der Biochemie, sondern eher eine "Ich sehe dich wie du bist und das ist liebenswert". (In diesem Sinne hätten wir eine weiter Option, manche halten sich, wie sie wirklich sind nicht für Liebenswert und könnten die Liebe garnicht annehmen - wobei wir beim Thema wären, das "Selbstliebe eine gute Vorraussetzung für Liebe zu anderen" ist.)

      Es gab auch Frauen die das angenommen haben und daraus entwickelten sich Beziehungen, die so Tief und innig waren, dass man es kaum beschreiben kann.

      Manchmal erfordert es viel Mut einen Schritt zu gehen, der eine Entscheidung nach sich zieht, die sich auf vieles auswirkt. Etwas beenden oder beginnen kann.
      Je näher uns diese Entscheidung bzw. die Konsequenzen kommen würden, umso schwerer ist es den Mut aufzubringen.

      Im Endeffekt leidet man aber unter Umständen mehr, wenn man den Mut nicht aufbringt.
      (Weitere Option: Manche leiden zu gerne :P)

      Kann Liebe falsch sein? Ich glaube nicht.
      Ich glaube die Person kann falsch sein, aber das Gefühl nicht.
      Und wenn es eben so kommt, dann ist es eine Klarheit die einen auch weiterbringen kann, die nichts negatives aussagt sondern nur, das diese Person zu dem eigenen Bedürfnis nicht passt.
      Und das kommt vor.

      Eine weitere Frage wäre: Muss Liebe immer an Erwartungen gekoppelt sein? Es gibt Menschen und Momente zu und in denen ich Liebe empfinde und das ist einfach ein wunderschönes Gefühl, trotzdem würde das Aussprechen bei vielen unbewusst mit Erwartungen einhergehen, auch wenn dem nicht so ist.

      Best wishes.
      Ich denke man sollte mal ganz klar zwischen Liebe und verliebt sein unterscheiden. Selbstverständlich kann Liebe und BDSM zusammenfallen, auch kann man in seinen Spielpartner verliebt sein, sich zugehörig, geborgen usw. fühlen, aber ist das Liebe? Ich denke die beiden haben das schon sehr gut zusammengefasst.

      Chloe schrieb:

      Warum darf es nicht "Liebe" heißen ?
      Tja -mE , weil es nicht immer Liebe ist .
      Es sind tiefe Emotionen - Zugehörigkeit , Verbundenheit , auch Abhängigkeit . Zusätzlich getriggert und weiter ausgelöst von Endorphinen und anderen kleinen Hormontierchen , die uns ein tiefes Gefühl von Nähe und Sehnsucht vermitteln .
      Ich versuche zu Differenzieren ob ich diese Emotionen tatsächlich an die Person koppeln kann oder ob es eher der so schönen Situation und dem damit verbundenen Hormoncocktail zugehörig ist .
      Der Wunsch nach Hingabe löst doch häufig auch eine Fehleinschätzung aus und führt zur Verwechslung mit Liebe und Verliebtsein .
      Ich möchte niemandem ein liebendes oder liebevolles Gefühl absprechen - auch nicht das sich tiefempfundene Liebe entwickeln kann , aber die schnelllebigkeit und Austauschbarkeit von Beziehungen lassen mich zu dem Schluss kommen , das Liebe häufig fehlinterpretiert wird . Und deswegen bemühe ich mich mental differenziert an die Beziehungsebene heranzugehen und sie nicht zu glorifizieren .

      Schmerzkeks schrieb:

      Das Grundproblem mit dem Begriff "Liebe" ist sehr sehr oft schlicht eine Sache von unterschiedlichen Definitionen - und der alltäglichen Verwendung von dem, was das jeweilige Individuum "liebt".

      Was wird nicht alles geliebt - der kleine schnurrende Stubentiger, der Duft eines Wildkräutergartens, Schnitzel mit Pommes, schmutzig-feuchter Sex oder wenn Maria Callas Bizet´s Carmen singt - reine Definitionssache.

      Dass es hüben wie drüben etliche Personen gibt, welche den Begriff "Liebe" entweder inflationär oder auch gar nicht verwenden - sei es durch Unachtsamkeit, Angst oder schlicht aus Mangel an geeignetem Wortschatz - macht die Sache mit dem "L" nicht besser.

      Ich persönlich denke, dass generell schlicht zu oft an irgendwelchen Begriffsetiketten (incl. der individuellen Interpretation des Begriffs) festgehalten wird und damit dann Haarspalterei betrieben wird - was nicht unbedingt förderlich für ein harmonisches Miteinander ist.

      Die romantische, bedingungslose, ewig währende Liebe zwischen zwei Menschen ist zwar super (wenn man in Hollywood effekthascherisch einen Reisedampfer versenkt z.b.) aber im wirklichen Leben doch eher Ausnahme als Regelfall (damit lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster, oder?).

      Wenns einen trifft, dann braucht es nicht viele Worte - es ist einfach da. Und sich darüber dann etliche (meist unfruchtbare) Gedanken zu machen ist m.E. kontraproduktiv - es vergiftet das Feld, von dem das Glück sich nährt. Dass unerwiderte Liebe ein absolut ätzendes Gefühl ist, kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen, und dass daraus auch eine "Ich mach jetzt emotional dicht"-Haltung entstehen kann, ebenso. Doch ehrlich gesagt, können einem Menschen, welche nicht (mehr) fähig sind zu lieben nur leid tun - und es gibt keinen vernünftigen Grund, weshalb man selbst diesen Weg der Tristesse ebenso einschlagen sollte.

      Randbemerkung: Auch wenn sexuelle Attraktion und "echte Liebe" oft synonym verwendet werden - im menschlichen Gehirn werden da zwei völlig unterschiedliche Areale angesprochen.

      initium novum schrieb:

      @Viva und @K.Baptista verteufeln und über ein Kamm scheren ist nicht meine Absicht. Auch habe ich erwähnt das ich nur für mich spreche. Es wäre also schön wenn ihr meine Meinung die ausschließlich nur für mich geltend ist stehen lassen könntet. Ja leider habe ich diese Erfahrungen machen müssen. Was zu dieser Ansicht geführt hat. Ich lasse jeden seine Erfahrungen auch so stehen und wünsche das jeder sein persönliches Glück findet und auch Leben kann.
      naja aber man kann sie ja trotzdem kommentieren oder? Auch mit der Hoffnung Denkanstösse zu geben
      Ich hätte mal eine Verständnisfrage dazu.
      An dem Punkt an dem man sich entscheidet das man eine Spielbeziehung eingehen möchte, spricht man sich ja deutlich dagegen aus, das es eine feste Partnerschaft werden soll.
      Es geht um die Leichtigkeit die solche Bezeichnungen haben, darum das man nicht so viel Verantwortung tragen muss wie in einer Partnerschft ect... Sind das aber nicht die Dinge die man imho mit Liebe in Verbindung bringt genau wie Endlosigkeit.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Natürlich darf es Liebe heißen!

      Und für mich ist es Liebe, all das was ich für meine Partnerin empfinde. Und deswegen werde ich es immer auch Liebe nennen!

      Psychologische, philosophische, neurobiologische, … Definitionen, Abgrenzungen und Erklärungsversuche finde ich nicht uninteressant und wirken sicherlich auch immer auf die ein oder andere Weise auf uns ein. Sie sind für mich persönlich aber auch völlig ungeeignet als Referenz.

      Die einzige Referenz die ich selbst sinnvoll heranziehen kann, ist mein bisheriges Leben bzw. die Erfahrungen die ich gemacht habe und die Empfindungen für meine Partnerin im Jetzt. Und die sagen mir, es ist Liebe und deswegen nenne ich es auch Liebe ... Sicherlich könnte diese banal wirkende Herangehensweise auch dazu führen, dass ich es rückblickend irgendwann womöglich anders nennen würde. Aber welche Rolle spielt das heute!

      Es gibt einige interessante Beiträge hier im Thread, aber die folgenden Worte von @K. Baptista sprechen mir aus der Seele und deswegen möchte sie euch zum Abschluss meines kurzen Beitrags gerne noch mal in Erinnerung bringen:

      „… Losgelöst von allem ist Liebe ein reines Gefühl. Kein Vertrag, keine Übereinkunft oder was auch immer. Weder fordernd noch voraussetzend oder verpflichtend.“

      Da für mich das gesagte nicht abhängig ist von einer bestimmten Beziehungskonstellation, habe ich in den vorangegangenen Zeilen auch darauf verzichtet auf meine persönliche einzugehen. Aber falls dies für den ein oder anderen zum Verständnis wichtig sein sollte, ganz kurz dazu: Ich lebe in einer Beziehung, in der es primär sicherlich um die Befriedigung und das Ausleben unserer gemeinsamen Bedürfnisse und Leidenschaften geht(„Spielbeziehung“). Für meine Partnerin ergänzt unsere Beziehung ihrer Ehe und ich selbst bin in keiner weiteren Beziehung.
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump

      Schwarze Rose schrieb:

      An dem Punkt an dem man sich entscheidet das man eine Spielbeziehung eingehen möchte, spricht man sich ja deutlich dagegen aus, das es eine feste Partnerschaft werden soll.
      Es geht um die Leichtigkeit die solche Bezeichnungen haben, darum das man nicht so viel Verantwortung tragen muss wie in einer Partnerschft ect...
      Aus meiner persönichen Sicht möchte ich dieser Aussage voll und ganz widersprechen.

      Wieso spricht man sich mit der Entscheidung für eine "Spielbeziehung" deutlich gegen eine "feste Partnerschaft" aus?
      Liegt es an diesen be.......... Wort "Spiel-"? (Was mir nebenbei bemerkt auch nicht gefällt.)
      Und wo ist die Leichtigkeit in der Spielbeziehung?
      Warum habe ich damit nicht soviel Verantwortung?

      Natürlich gibt es Tops und Buttons welche es als etwas anderen ONS einstufen.
      Aber generell?

      Es gibt auch Dom und Subs die ganz einfach nicht anders können.
      Da sie auch noch einen anderen Lebens/Ehepartner haben, welcher jedoch nicht diese Bedürfnisse teilt oder befriedigen kann.
      Und natürlich gehöre ich auch zu diesen Doms.

      Aber deswegen habe ich doch genauso viel Verantwortung für meine Sub, wie für meine Lebenspartnerin.
      Aus meineser Sicht muß ich diese ja sogar haben. Sonst könnte mir meine Sub ja gestohlen bleiben.
      Wir "spielen" ja zu unser beider "Wohlergehen".

      Ich persönlich habe lieber in drei Jahren eine "feste Spielbeziehungs-Partnerschaft" in der wir uns beide gut aufgehoben fühlen und uns sehr gut kennen, auch in, oder gerade bei Kleinigkeiten, als drei "leichte Spielpartner" von denen ich nicht viel weiß.

      Auch "Spielbeziehungen" können (sollen) Tiefgang haben.
      Ich nenne es in meiner vergangenen und der aktuellen Spielbeziehung nicht Liebe, weil es schlicht und ergreifend keine Liebe ist.
      Natürlich auf gewisse Art und Weise: so wie ich ein paar Schuhe liebe, es liebe Regen zuzusehen, den Geschmack von Karamell auf Meiner Zunge. Alles das liebe ich, aber ich vermisse es nicht, wenn es nicht da ist. Es ist eher so ein "nice to have".

      Natürlich muss man bereit sein zu lieben.
      Das kann in meinem persönlichen Fall durchaus zutreffen, dass ich in diesem Konstellationen nicht dazu bereit war oder bin.
      Ich hab Spielpartner Nr. 1 nie in meinem Alltag gesehen. Ich wusste seit dem ersten Treffen von seinem Wunsch nach eigenen Kindern.
      Da ich das nicht bedienen konnte und wollte und überhaupt wir nicht diejenigen welchen waren, habe ich mich nicht gänzlich geöffnet.
      Also kann man hier nicht von Liebe im Sinne von Partnerschaft oder Liebesbeziehung sprechen.

      Meine aktuelle Spielbeziehung ist ähnlich gelagert. Wir leben zwei völlig konträre Leben.
      Es gibt keine Vorstellung von gemeinsamen Urlauben oder nicht einmal von gemeinsam einschlafen und zusammen aufwachen.
      Wir mögen uns sehr und haben uns tatsächlich lieb. Aber es ist keine Liebe wie ich sie definiere.
      Aktuell haben wir uns seit zwei Wochen nicht gesehen. Und es wird vermutlich auch noch eine knappe Woche vergehen.
      Wir verzehren uns nicht nacheinander. Es ist ok. Wenn wir uns sehen ist es schön, innig, vertrauensvoll.

      Das ist für mich aber keine Liebe!
      Jemanden den ich liebe, möchte ich ständig in meiner Nähe wissen. Es schmerzt beinahe körperlich, wenn man räumlich voneinander getrennt ist.
      Ich möchte wissen, was ihn bewegt, was ihn bedrückt. Gemeinsam einschlafen und gemeinsam aufwachen. Gute und schlechte Zeiten - das ist Liebe -> für mich!

      Ich könnte selbstverständlich sagen, nee ich warte auf den Richtigen. Steht ja jedem frei, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
      Ich kann es trennen und würde mich auch für den Fall, dass mein Herr Gefühl entwickelt über das derzeitige Level hinaus, von ihm trennen.

      Ich habe geliebt und weiß wie intensiv es ist. Es ist durchaus anders, jedes empfinden, da es an einen Menschen gekoppelt ist. Ähnlich einem Resonanzkörper, der unterschiedliche Schwingungen unterschiedlich zurückwirft.

      Und auf die Frage: warum darf es nicht liebe sein, liebe @bastet: selbstverständlich DARF es Liebe sein.
      Aber wenn sie es nicht ist, nenne ich sie nicht so.

      Ich würde liebend gerne wieder lieben. Meine Energie und mein Herz auf diesen Menschen ausrichten. Ich kann es nicht erzwingen.

      Weil wenn man eines nicht kann, dann Liebe erzwingen. Niemals.

      Sie kommt oder sie kommt nicht.

      Ich glaube aber schon, dass viele durch die Sehnsucht nach diesem Gefühl Verliebtheit und Liebe verwechseln.

      Aber auch das muss jeder für sich selbst entscheiden, wann er wie schnell jemanden "liebt".

      Wer will sich anmaßen anderer Leut Gefühle zu beurteilen?

      LG Nikita

      bastet schrieb:

      zugegeben der Titel klingt bescheuert, mir ist aber kein anderer eingefallen
      ich stelle mir die Frage selbst schon lange warum es für viele, einige scheinbar keine Liebe sein darf
      dazu muss ich jetzt von mir sagen, bei mir ist es definziv Liebe
      In dem Moment wo tiefe Gefühle da sind, eine Verbundenheit und ganz ganz große Nähe liebe ich
      und ich will das auch , ich will lieben und ich verlieb mich, und ich sage das auch das ich das möchte
      Nein, @bastet, der Titel klingt nicht bescheuert. Ich glaube, dass sich fast alle Menschen, ganz tief drin in ihrer Seele, wünschen bedingungslose Liebe zu erfahren, diese geben zu können aber auch zu empfangen.

      Das, was Du schreibst finde ich wunderschön romantisch. Und nein, es kann definitiv nicht genug Liebe auf der Welt geben. :love:
      Aber ich kann einerseits diejenigen verstehen, die keine Lust mehr darauf haben verletzt zu werden, sich verletzbar zu machen, in dem sie emotional blank ziehen oder auch die, die Angst haben zu sehr eingeengt / vereinnahmt zu werden, obwohl sie ihre Freiheit brauchen. Andererseits frage ich mich, ist es denn immer Liebe? Wahrscheinlich nicht, aber das muss jeder für sich selbst herausfinden und benennen dürfen.


      Liebe geht für mich persönlich weit über das Gefühl des Verliebtseins hinaus. Ist nicht immer so schön und rosarot, wie sie sein sollte. Ist ein zartes Pflänzchen, das gehegt und gepflegt werden will. Ist eine tiefe Verbundenheit, ein Geben und Nehmen, füreinander da sein, beinhaltet die wunderschönsten, wärmsten und vertrauensvollsten Gefühlen, die ich kenne.
      Die Gefühle, die mit ihr verbunden sind, können aber genauso eiskalt, verletzend und Kräfte zehrend sein, deshalb finde ich, ist es das Wichtigste, das beide Partner das Gleiche wollen oder glücklich mit dem sind, was sie sich gegenseitig geben können.

      Liebe Grüße
      Floralia
      @Rudolf
      Den Tiefgang wollte ich keiner Spielbeziehung absorechen.
      Gerade wenn sie so wie von dir beschrieben über einen langen Zeiraum fortgeführt wird, nur ist es dann Liebe?
      Das Problem in dieser Diskussion ist imho schon, jeder definiert Liebe etwas anders.

      Auch eine "Grundverantwortung" wollte ich niemandem absprechen.
      Klar ist diese in jeder Form einer Beziehung, die funktionieren soll, notwendig.
      Mit Verantwortung meinte ich eher Dinge, die innerhalb einer Spielbeziehung nicht so im Vordergrund stehen, wie sie es eben in einer Partnerschaft / Ehe sind.
      Kindererziehung
      Zukunftsorientiert: Hausbau Karriere ect...
      und all die kleinen und Grossen Dinge des Alltags.
      Das meinte ich mit Leichtigkeit.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Mit dem Begriff Liebe oder gar mit dem berühmten "ich liebe dich" gehe ich sehr vorsichtig um. Liebe ist für mich ein Gefühl, welches ich unterschiedlich empfinde. Ich liebe mein Kind, ich liebe meinen Vater, bei meiner Mutter ist es eine Art Hassliebe und ich liebe meine Tiere - jedes auf eine ganze eigene Weise.

      Die Liebe zu einem Mann ist jedoch ganz anders geartet als das oben genannte. Diese Liebe heißt für mich nahezu blindes Vertrauen, Zusammengehörigkeitsgefühl, große Emotionen, sich selbst zurücknehmen wollen, den Anderen zu nehmen wie er ist, mit all seinen Macken und Marotten, der Wunsch nach viel emotionaler und körperlicher Nähe und noch einiges mehr. Liebe ist etwas das ich nicht leichtfertig vergebe, es ist etwas das ich wirklich empfinden muss. Bisher kam es erst einmal vor, dass ich derartig viel für jemanden empfunden habe und bisher gab es auch erst einen Mann zu dem ich die drei magischen Worte gesagt habe. Verliebt? Ja, mit Schmetterlingen im Bauch, war ich schon öfter, aber bedingungslos geliebt habe ich nur einmal. Diesen Mann liebe ich bis heute, auch wenn er mich sehr verletzt und enttäuscht hat.

      In meine bisherigen Spielpartner, egal ob Sub oder Dom, war ich bestenfalls verliebt, aber nicht mehr. In meinen Ex-Mann war ich verliebt und fühlte eine eine große Sympathie für ihn - mehr aber auch nicht.

      Meine Meinung war immer, Liebe muss sich entwickeln. Aber...Pustekuchen, das eine Mal wo sie mich erwischte war es quasi Liebe auf den ersten Blick. Grundsätzlich sehe ich eine gewisse Vertrauensbasis und Sympathie als ausreichend für eine Spielbeziehung. Eine solche Beziehung dient für mich ausschließlich dazu meinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Natürlich können sich Gefühle entwickeln die über Sympathie hinausgehen, aber solange ich es für mich nicht als Liebe definiere ist sie es nicht.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren

      Abigail schrieb:

      Liebe ist etwas das ich nicht leichtfertig vergebe, es ist etwas das ich wirklich empfinden muss.
      Selbstverständlich!

      Abigail schrieb:

      Meine Meinung war immer, Liebe muss sich entwickeln. Aber...Pustekuchen, das eine Mal wo sie mich erwischte war es quasi Liebe auf den ersten Blick.
      Ja. Gibt es auch. Manchmal kommt die Liebe schneller, als man denkt.
      Natürlich entwickelt es sich. Mit der Zeit. Ich finde, verliebt sein KANN sich zur tiefen Liebe entwickeln. Muss aber auch nicht. Dann flaut das wieder ab und / oder geht darüber hicht hinaus.
      Denn blindes Vertrauen kommt zumindest bei mir nicht von heute auf morgen.

      Nikita0304 schrieb:

      Weil wenn man eines nicht kann, dann Liebe erzwingen. Niemals.
      Dann wäre es halt auch keine Liebe.

      Ihr habt tolle Sachen geschrieben und einem stimme ich zu:
      Man muss es nicht Liebe nennen, wenn es keine ist.

      Man könnte auch, ein Thema anschließen...wegen der Individualität der Gefühle "wie fühlt sich bei dir Liebe an?"

      Liebe Grüße in den Morgen.
      Jane
      ..... bis einer heult ^^

      Will14 schrieb:

      Leider wird diese Liebe von meinem Dom nicht erwidert. Er empfindet wohl viel für mich, aber leider nicht diese Liebe, die in mir ist
      ...., so ist es wohl bei mir auch.
      Ich denke, dass er mich nicht..." liebt " im herkömmlichen Sinne.
      Wohl eher, dass liebt, was wir gemeinsam tun und erleben.... :popo_versohlen:

      Allerdings verbietet er mein negatives Denken..... so habe dann doch noch Hoffnung....eines Tages.... irgendwann...
      ....immer die kleinen Freuden aufpicken, bis das große Glück kommt.
      und wenn es nicht kommt, dann hat man wenigstens die vielen kleinen Glücke gehabt
      ( Theodor Fontane ) :saint:

      Abigail schrieb:

      Diese Liebe heißt für mich nahezu blindes Vertrauen, Zusammengehörigkeitsgefühl, große Emotionen, sich selbst zurücknehmen wollen, den Anderen zu nehmen wie er ist, mit all seinen Macken und Marotten, der Wunsch nach viel emotionaler und körperlicher Nähe und noch einiges mehr.
      Ja, für mich auch, und dennoch wenn es so ist, habe ich eben den Eindruck , das es trotzdem oft dann abgetan wird als nein aber Liebe ist es trotzdem nicht

      Abigail schrieb:

      Mit dem Begriff Liebe oder gar mit dem berühmten "ich liebe dich" gehe ich sehr vorsichtig um.
      ich sage es auch nicht leichtfertig, und bevor ich es sage dem anderen muss ich es auch für mich selber wissen
      Liebe?...Liebe tötet!
      Irgendwann frisst die Realität unsere Wünsche und Träume,unsere Emotionen und unsere Seele.
      Wir werden in unserem Inneren so verletzt,dass wir tot sind bevor unser Körper stirbt. Wir überleben vielleicht aber wir leben schon lange nicht mehr!
      Es gibt nur eine Möglichkeit ,noch einen Sinn in unserem Dasein zu finden,anderen zu helfen,egal auf welchem Gebiet. Wir haben sonst umsonst gelebt... denn mit jeder "Beziehung"sterben wir ein Stück mehr.
      Glaubt mir ich bin so alt,ich weis wovon ich schreibe.... Leider ..
      @Vulpus

      Hm. Nein. Sowas glaube ich ganz und gar nicht. Und ich bin auch schon ziemlich alt ;)

      Wenn Liebe empfunden wird, ist das für mich etwas ganz Elementares, Wichtiges, ohne Liebe kann ich nicht mit einem Mann zusammensein, mit Liebe funktioniert das seit 20 Jahren ganz gut ;)
      Wenn Liebe enttäuscht wird, würde ich mich erstmal höflich bedanken, denn eine Ent-Täuschung heisst dann ja auch, dass wieder mehr Wahrheit ans Licht kommt, das Täuschen schwindet, das ist ja eigentlich etwas Positives.

      Ich habe für mich in den letzten Jahren gemerkt, sowohl in meiner Ehe als auch in meiner "Spielbeziehung", dass es wichtig ist, in Sachen Liebe keine halben Sachen zu machen.

      Ich gebe viel Gefühl von mir.
      Ich offenbare mein Inneres, meine Schwächen.
      Ich brauche unbedingt ein mich-liebendes Gegenüber.
      Allein schon um das gewahrt zu sehen, was für mich um Lieben zu können absolute Vorraussetzung ist: mich selbst zu lieben und mir selbst gegenüber in emotionalen Dingen nur das Beste einzufordern.
      Innerlich bei mir zu bleiben und mich zu achten.

      Ich habe gemerkt, dass ich immer dann sehr viel Liebe von meinem Gegenüber spüre, wenn ich mit mir im Reinen bin, das so auch nach aussen transportiere und Unstimmigkeiten, emotionale Schräglagen zeitnah kommunizieren kann.
      Hallo
      Ich habe jetzt hier nicht alles durchgelesen. Es ist so, dass es eher die Männer betrifft die das sagen, dass es nicht die Liebe sein darf.
      Doch sich sehe das ganz anders. Ich stehe dazu, dass Gefühle im Spiel sind. Gerade das macht doch das besondere aus. Gerade das macht es Perfekt wenn dann auch dazu das Vertrauen mit wächst wie auch die Gefühle die man hat. Ich hatte einmal im Leben das, dass ich Liebe dazu spüren durfte und muss sagen, dass ich die Dame nie in meinem Leben vergessen werde weil es das besondere war was man sich wünscht.

      bastet schrieb:

      Abigail schrieb:


      Diese Liebe heißt für mich nahezu blindes Vertrauen, Zusammengehörigkeitsgefühl, große Emotionen, sich selbst zurücknehmen wollen, den Anderen zu nehmen wie er ist, mit all seinen Macken und Marotten, der Wunsch nach viel emotionaler und körperlicher Nähe und noch einiges mehr.
      Ja, für mich auch, und dennoch wenn es so ist, habe ich eben den Eindruck , das es trotzdem oft dann abgetan wird als nein aber Liebe ist es trotzdem nicht
      Warum sollte jemand etwas Liebe nennen wenn es das nicht für ihn ist? Jeder hat doch seine eigene Definition und Wahrnehmung. Wenn es sich für Dich danach anfühlt ist es schön, aber wenn es sich für einen anderen nicht danach anfühlt sollte es auch in Ordnung sein. Nur weil mir jemand wichtig ist, ich ihm mehr Vertrauen entgegenbringe als anderen, ich Sex habe und auch noch andere Dinge mach' und tu' ist es noch lange keine Liebe für mich. Natürlich darf es für mich auch Liebe heißen - wenn es nach meiner Definition Liebe für mich ist.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Gefühle, leben, zulassen
      Ich will nicht ohne Gefühle sein, nieeeee
      Liebe auch mich selbst
      Wenn ich einen Mann liebe und er verlezt mich, ist nicht meine Liebe falsch
      Ich bin traurig, vileicht leide ich
      Aber ich fühle, wenn ich fühle dann lebe ich
      Lieber schlechte Gefühle als hohl sein
      Lieber traurig als teilnahmslos

      Liebe@Vulpus ich werde 52 dieses Jahr
      Mein Leben hat auch Enttäuschungen, verlezte nicht erwiederte Liebe, verlassen werden, selbst verlassen obwohl man liebt
      Überstanden
      Angst eine Mauer hinter der ich mich versreckt habe aus Schutz


      Ich bin verletzlich, auch oft traurig, manchmal allein ich bin manchmal überfordert, manchmal einfach nur unzufrieden
      Aber ich bin ein glücklicher Mensch, denn ich spüre mich
      Mit allem auch diese ja manchmal nicht schönen Gefühle gehören zu mir

      Alleine nicht halb und doch lieber zu zweit, weil ich teilen möchte was ich habe
      Mein positives denken, meine ganz kleinen Freuden die in der Summe gross sind

      Ich drück dich, auch wenn ich dich nicht kenne

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