Spontane Gedanken am Samstag...

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      Spontane Gedanken am Samstag...

      ...die ich gerne mit euch teilen möchte!

      Liebe Foris,

      ich erlebe und lese hier täglich jede Menge Toleranz und Akzeptanz!

      Das ist gut so und das gefällt mir!

      Ich weiss, das es zu meinen Gedanken durchaus schon ähnliche Threads gibt, aber ich mag nicht darauf zurückgreifen.

      Was mir in den letzten Tagen mal wieder in einigen Threads als "Nebenthema" aufgefallen ist, ist der Umgang mit dem Begriff Spielbeziehung.
      Wie @Rudolf schon in einem anderen Thread erwähnt hat, ist dieser Begriff irgendwann entstanden und konnte irgendwie nie "verbessert" werden.

      Wir akzeptieren hier viel: verschiedene Spielarten, Eigenarten, Besonderheiten, für manche auch "Abartigkeiten", Dreierbeziehungen, BDSM innerhalb einer Ehe usw. All das ist selten Thema.
      Merkwürdigerweise wird aber oft die sogenannte Spielbeziehung hervorgehoben.

      Da fehlt mir einfach eine gewisse Akzeptanz.

      Ich möchte hier niemanden angreifen.
      Ich würde mir einfach nur wünschen, das ihr unser Beziehungskonzept toleriert und akzeptiert, als das, was es ist:
      Eine Form, BDSM zu leben, aus welchen Gründen auch immer.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Eine Spielbeziehung ist für MICH überhaupt nix, was weniger Wert hätte als "gewachsene", "echte" Beziehungen a la "Junge trifft Mädchen".

      Mir ist das in den letzten Tagen ebenfalls aus irgendeinem Grund ins Auge gefallen, dass oft davon geredet wurde, als wäre das etwas "Minderwertiges, nicht Ernstzunehmendes".

      Liegt evtl. an mir, aber jetzt, wo Topaz davon schreibt.....
      Das ist mir auch schon des Öfteren aufgefallen, da ich z.B. auch gar keinen Hehl daraus mache, für mich BDSM ausschließlich in einer solchen "Spielbeziehung" ausleben zu wollen.

      Für mich ist die Erklärung eine ganz einfache: Das Wort "Spiel" spricht dieser Beziehungsvariante die Ernsthaftigkeit ab. Sollten wir eine neue -wertfreie- Begrifflichkeit finden, dürfte sich das "Problem" von alleine lösen.

      An und für sich bin ich bei solchen Begrifflichkeiten nicht besonders pingelig, aber sogar mich stört der Begriff, denn zu den Zeiten, in denen ich eine solche Beziehung führe ist sie kein Spiel für mich, sondern erfährt durch mich den angemessenen Ernst, bzw. die Ernsthaftigkeit, die in meinen Augen nötig ist, um einem Partner ehrlich, souverän und vertrauensvoll gegenüberzutreten.

      Niemals soll und darf dieser das Gefühl haben/bekommen ich könnte "ein Spiel mit ihm spielen".

      Soweit die Einsicht :) Doof ist nur, dass ich leider auch keine bessere, beschreibende, jedoch wertfreie Bezeichnung für diese Art der Beziehung zur Hand habe....
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -
      Dankeschön, @topaz.

      Ich bin da gedanklich ganz bei dir. <3

      Und auch von mir der Wunsch, dem Beziehungsmodell "Spielbeziehung" mehr zu zutrauen. Mehr Tiefe, Intensität, Gefühle, Vertrauen.

      Und denjenigen, die dieses Beziehungsmodell gewählt haben, Respekt zu zollen.
      Selten ist es so leicht wie es scheint. Und Zweifel, Sehnsucht und Sorge sind nicht selten ständiger Wegbegleiter.

      Ein Leben. Eine Chance. Das Beste daraus zu machen.

      Herzlichst

      K.
      Ich benutze das Wort "Spielbeziehung", weil ich hier so gelernt habe :D

      In den letzten Tagen habe ich das gemeinte Verhalten auch in mindestens einen Thread beobachtet, wo es dann auch eskaliert ist. Mein Eindruck war aber eher, dass es sich hier garnicht um Angriffe auf irgendjemanden gehandelt hat, sondern um reines Aneinandervorbeireden.

      Ein gutes Beispiel war das Wort "Strafe".

      Die meisten oder zumindest viele gehen davon aus, dass das wohl eine Erziehungssache ist, die nachwirken soll und das Verhalten des/der Sub dauerhaft beeinflussen soll. Ausserdem soll die Strafe hauptsächlich das sein, was man so landläufig darunter versteht: eine Restriktion für allgemeingültig nicht akzeptiertes Verhalten, welche dem/der zu Strafenden ausschliesslich unangenhem sein soll.

      Jetzt kann ich nur für mich sprechen, glaube es aber ähnlich auch bei anderen so rausgehört zu haben:

      "Strafe" ist für mich angemessen im Rahmen des Spiels, hat aber nichts mit irgendwelchen Verhaltenänderungen in völlig anderen Situationen zu tun. Und: bestraft werden macht am Ende des Tages mir genausoviel Spass wie der Strafendenden, wenn natürlcih auf ganz andere Weise.

      Ein paar Leute sind so tief im Thema, dass Sie solche Definitionen garnicht realisieren und dann aus ihrer eigenen Sicht schreiben und - bumms - Mißverständnis da.
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      @topaz - Gerne - werde jetzt nach einem aufregenden, interessanten und lustigen Treff mit @Abigail, @Tamo, @Renitenzia, @zuckerboese und @Emma P. zur Nachtruhe schreiten, bzw. mich in Morpheus Arme legen und hoffen, dass mir -wie so oft- ein genialer nächtlicher Einfall kommt!

      @Annimax: Harmoniesüchtig, wie ich bin, bin ich immer geneigt, Differenzen auf kommunikative Missverständnisse zu schieben.
      Hier allerdings bin ich mir nicht so sicher.
      Wenn in einem Thread tatsächlich und ernsthaft die Frage diskutiert wird, ob aus/in einer "Spiel"-Beziehung Liebe erwachsen kann, dann kann ich nicht an ein "Aneinandervorbeireden" glauben.
      Es gibt nämlich keinen Thread, der sich mit der Möglichkeit eines "Verliebens" in einer anderen Beziehungsform beschäftigt - meines Kenntnisstandes nach.
      Sollte es einen solchen doch geben, bitte ich im Vorwege um Verzeihung und behaupte natürlich in allen Punkten das Gegenteil :engel:
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -
      Hallo @topaz, liebe "Mitdiskutierende,

      ich bin auch nicht sehr glücklich mit der Bezeichnung "Spielbeziehung".

      Allerdings gebe ich dem Begriff eine andere Bedeutung. Für mich ist die Spielbeziehung im BDSM eine Beziehung wo zwei Menschen (oder drei oder so...) nicht den Alltag teilen, sie haben keine Liebesbeziehung, keine auf gegenseitiges füreinander in allen Lebenslagen einstehen ausgerichtete Partnerschaft, aber sie ist eine sehr ernst zu nehmende Beziehung mit viel Gefühl, sehr viel Nähe und getragen von Verantwortung und Vertrauen.

      Außerdem, auch ein Spiel kann doch sehr ernsthaft und und verbindlich sein ... aus dem "profanen" Alltag fällt mir z.B. Schach ein oder ein Fußballspiel.

      So lange wie wir keinen anderen Begriff finden ist es das Wort, dass ich verwende OHNE diese Beziehungen in eine leichtfertige Ecke zu stellen - ganz im Gegenteil, ich habe Achtung davor wenn Menschen diese Beziehungsform erfolgreich leben oder sich mutig darauf einlassen können.
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Ich freue mich für jede Art Beziehung, in denen Menschen sich gegenseitig achten, respektieren und Spaß miteinander haben. Es geht einfach darum, das Menschen zueinander finden. Das allein ist doch schon eine schöne Sache.
      Ob in der Ehe, oder außerhalb... oder, oder.. letztendlich sind es nur Begrifflichkeiten.
      Wir alle möchten doch nur den passenden Deckel für unser Töpfchen :) und eine schöne Zeit miteinander.
      @Annimax ... na klar ist auch DAS möglich... ich würde einer "Spiel"beziehung im Grunde gar keine Grenzen setzen wollen, aber ist es dann nicht vlt. doch ab irgendwann eine Beziehung wie eine klassische Partnerschaft?
      Nicht ganz einfach es zu definieren.

      @Kat1384 .... sehr schön und treffend beschrieben. <3
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Hmmm, vier Beiträge später und -wenn ich anfällig für solcherlei wäre- käme ich mir jetzt vor, als hätte man mich und alle "Spielbeziehungs-Führenden" in die Ecke gestellt:

      Ich probiere mich jetzt zum ersten Mal im Zitieren:


      K. Baptista schrieb:

      Und denjenigen, die dieses Beziehungsmodell gewählt haben, Respekt zu zollen.
      Selten ist es so leicht wie es scheint. Und Zweifel, Sehnsucht und Sorge sind nicht selten ständiger Wegbegleiter.

      Ich finde nicht, dass man mir Respekt zollen muss. Wofür auch? Ich habe mich ja schließlich freiwillig dazu entschieden, keine Partnerschaft in mein Leben zu lassen. Bei den einen ist es einfach und leicht, bei den anderen schwierig. Ich persönlich bin absolut zufrieden und mich plagen gewöhnlich keine Zweifel, Sehnsüchte und Sorgen.


      The Lady Blue schrieb:

      Allerdings gebe ich dem Begriff eine andere Bedeutung. Für mich ist die Spielbeziehung im BDSM eine Beziehung wo zwei Menschen (oder drei oder so...) nicht den Alltag teilen, sie haben keine Liebesbeziehung, keine auf gegenseitiges füreinander in allen Lebenslagen einstehen ausgerichtete Partnerschaft, aber sie ist eine sehr ernst zu nehmende Beziehung mit viel Gefühl, sehr viel Nähe und getragen von Verantwortung und Vertrauen
      Bis zu "nicht den Alltag teilen" bin ich ja ganz bei Dir, aber dann habe ich andere Erfahrungen. Aber wie in allen Statements, die ich poste, spiegeln meine Äußerungen ausschließlich meine persönliche und höchsteigene Meinung wieder.

      Wie so oft sind wir -so denke ich- wieder bei dem Punkt, dass jede/r eigene Erfahrungen, Meinungen und Gefühle zu einem solchen Thema hegt.

      Was aber für alle gelten sollte: Es ist völlig egal, wie die Beziehung heißt, oder genannt wird - sie ist zu der Zeit, in der sie die Beteiligten erfüllt, zufriedenstellt und glücklich macht, genau richtig so wie sie ist.
      Und, was für mich am Wichtigsten ist: Sie sollte über den Wertungen, dem Unverständnis oder der Ablehnung anderer, unbeteiligter Personen stehen.
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -

      Varinia schrieb:

      Was aber für alle gelten sollte: Es ist völlig egal, wie die Beziehung heißt, oder genannt wird - sie ist zu der Zeit, in der sie die Beteiligten erfüllt, zufriedenstellt und glücklich macht, genau richtig so wie sie ist.
      Und, was für mich am Wichtigsten ist: Sie sollte über den Wertungen, dem Unverständnis oder der Ablehnung anderer, unbeteiligter Personen stehen.
      So ist es... @Varinia

      Ich hoffe nicht, dass meine Äußerungen dazu geführt haben, dass sich jemand in die Ecke gestellt fühlt, denn das war nie und nimmer meine Absicht... ganz im Gegenteil.
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Wenn, dann müsste auch ich in diese Ecke. Weil auch ich, wenn ich denn einen BDDM-Partner habe, eine "Spielbeziehung" führe.

      Wenn du dich nicht angesprochen fühlst, kein Beinbruch.
      Es gibt allerdings genügend Beziehungen, die auf Grund anderweitig bestehender Partnerschaften nicht so laufen können wie es gewünscht ist.
      Von daher, vielleicht einfach mal einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen.
      K.
      Genau deswegen -wie in vielen Threads es inzwischen viele Leute handhaben- betone ich immer bei jeder meiner Äußerungen zu "heißen Themen", dass es sich jeweils vollumfänglich um meine persönliche -und damit nicht universell übertragbare- Meinung handelt.

      OT: Hier sind wir wieder bei dem Punkt in den Diskussionen, dass man fünfhundertmal betonen kann, ausschließlich eigene Meinungen und Erfahrungen zu äußern und trotzdem Intoleranz vorgeworfen bekommt, denn wie anders sollte ich diese Äußerung denn auffassen:


      K. Baptista schrieb:

      Von daher, vielleicht einfach mal einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen

      Glaube mir eines: So sehr ich für mich in Anspruch nehme, nicht für meinen Lebensstil kritisiert, bewertet, oder was immer zu werden, so sehr bin ich obertolerant bezüglich aller Lebensstile, Macken, Allüren, Ticks oder was auch immer anderer Menschen und nichts anderes wirst Du von mir lesen.
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -
      Du siehst mich gerade ratlos, @Varinia.

      Deine heftige Reaktion... Hm...

      Ungern rechtfertige ich mich, hier und jetzt eher ein Erklären.

      In eine Ecke drängen wollte ich dich mit meinem ersten Post auf keinen Fall.

      Auch meine Antworten beziehen sich auf meine Erfahrungen, mein Empfinden, meine Gefühle.

      Und so:
      Zweifel: das Hadern mit dem eigenen Egoismus.

      Sehnsucht: aktuell und perspektivisch auf lange Sicht nie das Leben zu können was man gern hätte.

      Sorge: das irgendwann die Bombe platzt und man aus dem bisherigen Leben ausbricht. Weil man mit dieser Zweigleisigkeit einfach nicht mehr leben kann.

      Das ist besagter Tellerrand. Über diesen auch ich selbst schauen muss.

      Einfach, weil jede Medaille zwei Seiten hat.

      K.
      Für mich ist das Wort Spielbeziehung eigentlich positiv besetzt. Zusammengefügt sind da spielen und Beziehung.
      "Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da Mensch, wo er spielt". Das ist von Schiller.
      Und Beziehung ist Verbindung/Kontakt. So gesehen hat das Wort etwas Unschuldiges für mich.
      Spiel-Beziehung klingt nach "bdsm spielen", was es nicht ist.

      Ich bevorzuge die Beziechnung "bdsm-Beziehung", weil ich die Beziehung wegen bdsm führe. Das kann ich erklären, mein Gegenüber versteht es, darauf kommt es an.