Toleranz und SSC bei uns BDSMlern

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      Toleranz und SSC bei uns BDSMlern

      So nun sind 100 Teilnehmer zusammen und ich will mal gleich das erste Szenario aufgreifen...

      1. Anders sein
      Du hast dieses Pärchen schon mal auf einem BDSM Stammtisch kennen gelernt und weißt, sie leben eine sehr intensive BDSM Beziehung. Du bist dir sicher, sie spielen immer SSC, also so, dass nur gemacht wird, was von beiden auch gewollt wird. Diesmal sitzen sie einige Tische entfernt in einem normalen und gut besuchten Cafe und scheinen, wie alle anderen Gäste hier, den schönen sonnigen Nachmittag zu genießen. Einige Minuten später siehst du, wie er sich erbost vor ihr aufbaut, sie bestimmt zwei Minuten streng mit den Augen fixiert und ihr dann eine heftige Ohrfeige verpasst. Danach hält er ihr seine Hand hin und sie küsst diese Falls du bis dahin noch nicht eingeschritten bist: Einige Minuten später siehst du, wie er sich wieder vor ihr aufbaut und du bist dir sicher, die Szene wird sich wiederholen.

      Dom: Ich finde es gut/akzeptabel wie es läuft 12.87% (13 Stimmen)
      Dom: Ich finde es nicht mehr akzeptabel, würde aber auch nicht einschreiten 12.87% (13 Stimmen)
      Dom: Ich finde es nicht mehr akzeptabel und würde aktiv einschreiten 5.94% (6 Stimmen)
      Sub: Ich finde es gut/akzeptabel wie es läuft 15.84% (16 Stimmen)
      Sub: Ich finde es nicht mehr akzeptabel, würde aber auch nicht einschreiten 31.68% (32 Stimmen)
      Sub: Ich finde es nicht mehr akzeptabel und würde aktiv einschreiten 20.79% (21 Stimmen)
      Gesamt: 101 Stimmen


      101 Stimmen sind nicht viel aber als Grundlage für eine Diskussion sollten sie reichen. Es haben viele aus dem Forum mitgemacht (sicher die Hälfte der Stimmen) und wir sehen uns hier als ein tolerantes Forum an. Ich persönlich denke der Gedanke Toleranz ist hier etwas weiter verbreitet als es in vielen anderen BDSM Foren der Fall ist.

      Gerundet 29% der Befragten finden das Verhalten gut oder zumindest akzeptabel? Also sorry... 1. In einem normalen 2. gut besuchtem Cafe 3. zur Nachmittagszeit 4. ohrfeigt ein Dom seine Sub öffentlich und spielt mit ihr Machtspielchen... Auf einer SM Party würde das super passen aber in einem Cafe in dem wahrscheinlich auch Kinder anwesend sein werden??? Solange so viele von uns sich so verhalten, wie können wir es da wagen von der Gesellschaft Toleranz zu erwarten? Aber in einem Punkt sind wir BDSMler wirklich normal wir gehören auch zum großen Teil der Wegschaugesellschaft an, gerundet 27 % würden aktiv einschreiten und das obwohl die zweite Bedrohung durchaus abwendbar ist, sprich 44% entscheidet sich fürs Nichtstun. So viele BDSMler jammern, ihre Neigung muss doch mal akzeptiert werden, sorry wenn das Teil der Neigung ist finde ich es gut, dass sie nicht akzeptiert wird.

      Die persönliche Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Vielleicht bin ich nicht tolerant genug, aber wenn ich, vielleicht noch mit meinem kleinen Cousin, in einem Cafe sitze will ich weder BDSMler beim Spielen, Swinger beim Vögeln, Muslime beim Beten, Halbstarke mit einem Ghettoblaster, penetrante Drückerkolonnen beim Verkauf, usw sehen/hören... warum ich so ein Problem habe mit einem Dom der (im normalen Raum) öffentlich mit seiner Sub spielt, ganz einfach ich weiß es ist keine Gewalt, die anderen wissen das aber nicht. Schreitet niemand ein würde mein kleiner Cousine also mit 9 Jahren lernen müssen Frauen darf man schlagen oder aber ich müsste ihm erklären was BDSM ist und dass die das so wollen. Beides keine Optionen und letztere stünde wohl nur mir und nicht den anderen Gästen zur Verfügung.

      Leider habe ich aber auch nichts anderes erwartet... hätte mich aber gerne getäuscht...

      Edit: Die Szene hat sich vor einigen Jahren in meiner Heimatstadt so zugetragen... Unterschied es gab nur eine Ohrfeige von dem Dom (und eine von mir für den Dom) und ich wusste erst dass sie BDSMler sind als ich an ihrem Tisch war und jeweils den Ring der O sah. Bevor ich ihm eine Ohrfeige verpasst habe, habe ich mich als BDSMler zu erkennen gegeben, woraufhin mich seine Sub am Tisch runtermachen wollte was ich mir denn einbilden würde :pillepalle: immerhin Dom war mundtot, er wars wohl nicht gewohnt selber einzustecken :chinese: Kritische Äußerungen zu meinem Verhalten fände ich sehr interessant, immerhin sehen mich 29% der Befragten im Unrecht...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Beim Lesen war meine erste, völlig spontane und ungefilterte Reaktion "bei der nächsten Umfrage mach ich nicht mehr mit!". Warum? Ich fühlte mich ehrlich gesagt gemaßregelt und irgendwie zunächst neutral zu einer Umfrage gelockt, um diese dann im ersten Post mit ordentlich Schmackes verbal um die Ohren gehauen zu bekommen.

      Soviel zur ungefilterten Erst-Reaktion. Es ist sonst nicht meine Art, zu schreiben, ohne drüber nachzudenken, aber ich stell das mal bewusst ein, denn so kam es bei mir an, wie eine moralische Standpauke für alle, die anders als du, Gentledom, abgestimmt haben. Ich zum Beispiel.

      Ich kann deine Argumente übrigens ungeachtet dessen absolut nachvollziehen und teile sie sogar. Aber: ich habe mir im Lauf meines Lebens abgewöhnt, andere Menschen zu erziehen. Das ist eh sinnlos und vergeudet meine Energie wenn ich immer und überall korrigierend sprich erziehend eingreife. Heißt im Klartext: sitz ich mit meinem 9-jährigen Neffen da, stehe ich auf und verbitte mir dieses Verhalten - weil ich mich da für meinen Neffen verantwortlich fühle. Sitze ich allein da, nicht. Ich bin für mich verantwortlich, und für andere nur in dem Maß, in dem ich entweder ernste Gefahr für deren Leben und Gesundheit sehe und abwenden kann, muss oder will, oder insofern sie sich nicht selbst schützen können, wie z.B. Kinder.

      Ergo: ich sehe das Leben der Sub nicht gefährdet, mich selbst gefährdet es auch nicht, auch wenn ich es absolut daneben finde, und für andere Kaffeebesucher bin ich nicht verantwortlich.

      Ich schließe nicht aus, dass es vorstellbare Abläufe oder Konstellationen dieser Situation gibt, in denen ich meinen Mund aufmachen würde (das tu ich oft genug spontan und mit allem gebotenen Nachdruck :rolleyes: ), aber aus reinem Prinzip würde ich es nicht tun.

      Und das ist auch bei solchen Umfragen meiner Meinung nach ein bisschen die Krux, denn man antwortet ja letztlich auf der Basis dessen, was man sich selbst unter der beschriebenen Situation vorstellt.
      Die Umfrage soll auch wachrütteln. Eingreifen ist im Vorfeld extra nicht als persönliches Eingreifen deklariert worden sondern kann ich im Ruf nach Kellner, Polizei etc erfolgen. Wir halten hier oft Standpaucken, meist über das Verhalten von komischen Doms, ich finde es gefährlich solch ein Verhalten nicht zu verurteilen und positioniere mich da sehr klar, auch in dem Wissen, dass das vielen nicht gefallen wird.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Mir gings auch wie dem Weib. Sowas hier :miffy: habe ich gedacht.

      Gefallen hat mir diese Szene auch nicht, aber ich wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte.
      Außerdem finde ich das ganz schön unfair, du, Gentle, hast sowas schon mal erlebt und weißt ja, wie du drauf reagiert hast.
      Mir ist sowas noch nicht passiert und ich wusste nicht, wie ich auf sowas reagieren würde.
      Ohrfeigen verteilen liegt mir allerdings nicht so. Und den Kellner rufen? schien mir irgendwie auch nicht wirklich praktikabel.
      Später ist mir dann doch ein Spruch eingefallen: "Leute sucht euch ein Zimmer!" Wäre dann ja persönliches Eingreifen gewesen, aber da war ich schon fertig mit abstimmen.

      Klingt wie ne Rechtfertigung, hm?
      Macht nix, war mir aber wichtig.

      Rosalie
      Also säße ich mit meinem 12 jährigen Sohn in dem Cafe würde ich auch nicht eingreifen, sondern meinem Junior erklären, dass es immer Menschen geben wird, die Dinge tun die Unrecht sind/aussehen und man diese Menschen wenn es einem wirklich gegen den Strich geht oder offensichtlich ernsthaft kriminelles Verhalten ist durchaus maßregeln sollte (im Rahmen der Möglichkeiten, als kleines Weibchen mit Junior würde ich schwerlich mit Überlegenen auf direkten Konfrontationskurs gehen wollen es sei denn es ist wirklich haarsträuben, also z.B. ein Kind das verletzt wird etc.).
      Man kann, wie DasWeib so schön sagte Andere nicht "erziehen". Sicherlich kann und soll man Andere hinterfragen und sie vielleicht dazu bringen sich selbst zu hinterfragen aber meine spontane Reaktion wäre echt nicht viel mehr alsSchulterzucken und Kopfschütteln. Ich bin noch nie von einem Mann geschlagen worden ausserhalb des Spiels und würde mir das auch nie bieten lassen. Ich bedauere Frauen die in gewalttätigen Beziehungen leben, aber sehe eine Eigenverantwortung bei Erwachsenen und setze diese voraus um ein psychisch gesundes Leben zu führen.
      meine zwei Cent...
      lG
      married
      @married Stellt man auf die Eigenverantwortung ab so wäre die Vergewaltigung im Beispiel Nr. 7 auch OK. Ich kann jeden verstehen der bei dem ersten Beispiel gesagt hat, ich schreite nicht ein. Wobei es eben auch die Möglichkeit gibt nicht selbst direkt einzugreifen sondern Dritte darum zu bitten. Bei mir käme es wohl auf die Tagesform an, manchmal würde ich eingreifen es gibt aber auch Tage da würde ich es wohl nicht tun. Wenn aus einer Umfrage ein Vorwurf wird gehe ich auch erst mal in die Abwehrhaltung. Hier muss ich aber sagen, es hat mir nicht geschadet den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Kekse gibt es dafür dennoch nicht :P

      Gentledom schrieb:

      Die Umfrage soll auch wachrütteln. Eingreifen ist im Vorfeld extra nicht als persönliches Eingreifen deklariert worden sondern kann ich im Ruf nach Kellner, Polizei etc erfolgen. Wir halten hier oft Standpaucken, meist über das Verhalten von komischen Doms, ich finde es gefährlich solch ein Verhalten nicht zu verurteilen und positioniere mich da sehr klar, auch in dem Wissen, dass das vielen nicht gefallen wird.


      Mich stört nicht die Umfrage, auch nicht dass du eine klare persönliche Meinung äußerst. Mich stört der deutlich mitgelieferte erhobene Zeigefinger der besagt "Was fällt euch eigentlich ein, so und so abzustimmen?" Ich fühle mich in eine Falle gelockt die mündet in ein "hab ichs doch gewusst!!"

      Wenn ich auf alles, was ich in meinem Leben so mitgekriegt habe, zurückschaue, kann ich zwei Erkenntnisse daraus ziehen: das meiste Leid wurde verursacht durch Menschen, die andere zu egal was auch immer bekehren wollten (völlig egal, ob es gut, schlecht, berechtigt oder unberechtigt war), und das meiste Gute kam von Menschen, die zwar klar und eindeutig in dem waren, was sie sind, sagen oder tun, aber jedem anderen die Freiheit lassen, es anders zu sehen (und dadurch oft erst Raum geben, damit der andere sich und seine Meinung vielleicht doch reflektiert und am Ende sogar ändert, wer weiß).

      Und zu den ersteren habe ich eben leider auch oft genug gehört, bis ich es begriffen hab, dass das so nicht geht.

      Daher habe ich einfach ein großes Problem mit erhobenen Zeigefingern jeder Art und vor allem mit spürbaren Tendenzen, in denen ich von vorneherein festgelegt werde als "du liegst falsch, und ich mach dir das jetzt mal klar".

      Es hat sich für mich so angefühlt und angehört, darum stellten sich mir die Nackenhaare. Wie gesagt, unabhängig davon, dass ich deine Aussagen inhaltlich s gut nachvvollziehen und auch durchaus teilen kann.

      Cain schrieb:

      @married Stellt man auf die Eigenverantwortung ab so wäre die Vergewaltigung im Beispiel Nr. 7 auch OK. Ich kann jeden verstehen der bei dem ersten Beispiel gesagt hat, ich schreite nicht ein. Wobei es eben auch die Möglichkeit gibt nicht selbst direkt einzugreifen sondern Dritte darum zu bitten. Bei mir käme es wohl auf die Tagesform an, manchmal würde ich eingreifen es gibt aber auch Tage da würde ich es wohl nicht tun. Wenn aus einer Umfrage ein Vorwurf wird gehe ich auch erst mal in die Abwehrhaltung. Hier muss ich aber sagen, es hat mir nicht geschadet den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Kekse gibt es dafür dennoch nicht :P

      Das kapier ich nicht ganz. Also ich finde wenn man als Missbrauchsopfer sich auf so ein Szenario einlässt ist man ziemlich kaputt und da nutzt es einem auch nix wenn einem jemand vor dem Arschloch "rettet" welches einen psychisch eindeutig nicht spielfähigen Menschen so behandelt. Das hört sich jetzt recht hart an und vielleicht würde ich sogar in mehr Beispielen eingreifen als ich angekreuzt habe aber ich stimme eher weiter DasWeib zu (ui klingt das lustig war kurz verleitet DemWeib zu tippen). Live and let live.
      Würde jemand einem Kind oder Tier etwas antun dann würde ich ihm/ihr aber sofort den Kopf abreissen. Da werd ich zum Hulk. :pump: Auch wenn es bedeuten würde ich bringe mich selbst in Gefahr.
      Da muss DAS Weib doch mal kurz seine nachmittäglichen Aktivitäten unterbrechem, um kundzutun, dass es DEM Weib nichts ausmacht wenn in DEM Fall das DAS zu DEM wird. Also ohne DEM Dativ zu nahetreten zu wollen, ist DAS völlig ok, denn ich schätze, das ist dem dem schnurz :D .

      Tschuldigung, ich konnte nicht anders :lach: . Muss an der Sonne liegen 8) .

      DasWeib schrieb:

      Da muss DAS Weib doch mal kurz seine nachmittäglichen Aktivitäten unterbrechem, um kundzutun, dass es DEM Weib nichts ausmacht wenn in DEM Fall das DAS zu DEM wird. Also ohne DEM Dativ zu nahetreten zu wollen, ist DAS völlig ok, denn ich schätze, das ist dem dem schnurz :D .

      Tschuldigung, ich konnte nicht anders :lach: . Muss an der Sonne liegen 8) .

      :love:
      @ married: ich hab ja schon überlegt, ob ich in Selbstzweifel stürzen sollte und mich vielleicht schämen oder so (mhm, wär das was für den Beichtstuhl?!? :hmm: ), weil ich mit der völlig unbedachten Namensfindung hier schon öfter den einen oder anderen in sprachliche Schwierigkeiten gebracht hab. Allerdings haben Nachforschungen im Inneren ergeben, dass die Antwort darauf NEIN lautet. :D . Ich könnte mir auch einen anderen Namen zulegen, aber das will ich auch nicht, ich fühl mich als DasWeib sehr wohl hier.

      Ergo: ob Tantalus´Anrede "Liebes Weib", oder sprachlich korrekte und fallbezogene Anpassung zu "dem Weib", "des Weibes" oder was immer sich ergibt: alles :thumbsup: .

      So, aber nun genug der launigen Unterbrechung, ich wollte das eigentliche Thema des Threads beileibe nicht verwässern. Aber mal ehrlich, an alle bei denen auch die Sonne scheint: darf man diese kostbaren Stunden ohne Ausbruch guter Laune, trotz aller Widrigkeiten des Daseins, wirklich ungenutzt verstreichen lassen?!?!

      Es grüßt von Herzen

      das Weib, das jetzt wieder an seine Arbeit geht :rolleyes:
      ich verfolge diesen thread schon seit mittag und noch selten brannte es mir so unter den nägel, meinen senf beizusteuern.
      erstens schließe ich mich meinen vorrednerINNEN vollinhaltlich an, liebes weib du hast wiedermal wunderbare worte gefunden. genau das hab ich mir beim lesen des eingangsbeitrages auch gedacht.

      sensibilisierung der umwelt finde ich grundsätzlich gut, in manchen bereich ist es nötig aufzurütteln aber hier kommt man sich ein wenig vorgeführt vor. sorry, aber das war auch mein erster eindruck!
      also ich hab mich bei der ersten frage ebenfalls dazu entschieden, erstmal nichts tun, es aber auch nicht gut zu heißen. wobei ich ganz und gar nicht einschätzen kann, wie ich im realen leben darauf reagieren würde. womöglich würde ich das paar darauf hinweisen, wie lächerlich das in der öffentlichkeit kommt oder sie fragen, ob sie zuseher wirklich nötig hätten. handgreiflich würde ich jedenfalls nicht werden. das finde ich genauso wenig ok. ich würde natürlich nicht wollen, dass meine tochter so eine szene mitansehen müsste aber ich würde ebenfalls nicht wollen, dass sie sieht, wie ein anderer in einer selbstjustizaktion ebensolche handlung wiederholt. was würde sie daraus lernen?

      ich gebe dir recht gentle, dass, solange manche von uns meinen, die öffentlichkeit mit ihrem spiel belästigen zu müssen, die allgemeine meinung bzw. die akzeptanz über bdsm nicht besser wird. auch fehlt es oft mal an courage, in situationen, wo wirklich jemand gefährdet wird, dazwischen zu gehen. aber ich muss ehrlich sagen, wäre ich zuseher einer solchen situation ohne ein kind an meiner seite und auch keines in der umgebung würd ich wohl nichts tun. ich gehe schon davon aus, dass normalsterbliche so viel selbstverantwortungsgefühl in sich tragen, um für ihre handlung grade zu stehen. glücklicherweise war ich noch in nie einer der dargestellten situationen.

      wobei in der umfrage schon welche beschrieben waren, bei denen ich hoffentlich dazwischen gehen würde. ich glaube aber nicht, dass man diese frage - ohne eine entsprechende erfahrung - wirklich beantworten kann.

      lg red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Ja @red -

      Besser als DasWeib könnte ich auch nicht formulieren. Beim Lesen versuchte ich im Kopf Worte zu finden, zu formulieren, um zu antworten. Die Beispiele sind fiktive Situationen, die sicherlich in der Realität vorkommen können, aber ersetzt nicht die reale, erlebte Situation und ich wüßte auch nicht, wie meine Reaktion wäre wenn... Theoretisch in so einer Umfrage eine Antwort abzugeben, da beschleicht mich der Beigeschmack von Moralapostelei. Ich bin nicht perfekt, ich habe Fehler, ich habe in der Vergangenheit sicherlich auch Fehler begangen, deshalb übe ich mehr Toleranz mir gegenüber, um mir selbst ein wenig zu verzeihen. Wer hat schon nicht Unbedachtes getan oder gesagt?

      Die Situation mit dem Kind in einem öffentlichen Café: Einmal wurde das Vorkommen in einem Bdsm-Forum dargestellt, zugleich auch als D/s-Verhältnis interpretiert. Das heißt, wir sind als Befragte nicht mehr situationsbedingt frei, um zu reagieren. Mir fehlt die Mimik, die reale Handlung, die Gesten der Protagonisten, mir fehlt die Reaktion des Kindes. Ich antworte also nur theoretisch ins Blaue hinein. Könnte ja auch sein, dass das Pärchen mit D/s gar nichts am Hut haben und sind nur verheiratet ggg*


      Nachtrag:

      Mein Kind wäre mir in dieser Situation wichtig, stünde an erster Stelle. Meine Reaktion müsste äußerst bedacht sein. Neben der sogen. doofen Erziehung ist viel wichtiger wie die Eltern vorleben. Ich bin nämlich gar nicht erzogen worden, meine Eltern lebten mir nur ihr Leben vor ;) Ich könnte - so aus der Theorie heraus - meinem Kind sagen "Es gibt auch dumme Erwachsene". Cooler Spruch, erleichtert ungeheuer die Kindheit 8)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tantalus ()

      Entschuldigung, aber ich MUSS mich meine Vorrednern anschließen!!!

      1. Bei der Umfrage habe ich mir persönlich viel mehr Informationen gewünscht um die jeweilige Situation besser einschätzen zu können... Ich bin nun mal nicht real dabei und wie Tantalus schrieb, fehlen Mimik, Gestik und Umfeld extrem um eine richtige Einschätzung zu geben. Klar ist die Situation geschmacklich Fragwürdig und egal wie ich in so einer Situation dann schlussendlich akut reagiere, ich würde im Nachhinein immer ein Gespräch mit demjenigen suchen und ihm sagen das das unter aller Kanone war.

      2. Wenn ich in einer realen Situation bin kann es durchaus sein, dass ich anders reagier (ich war nun mal noch nie in einer solchen). Und ganz ehrlich ich hoffe ich komm nicht in eine solche. Ich könnte glaube ich zum Tier werden. Das will ich nicht und ich denke mein Gegenüber sicher auch nicht.

      3. Fühle ich mich grade echt verar.... wenn man aus einer anonymen Umfage ein Exekutionskommando macht.

      Vielleicht bin ich auch ein bisschen empfindlich aber ich habe soeben für mich beschlossen NIE aber auch wirklich NIEWIEDER an einer Umfrage hier teilzunehmen!

      Echt stinksaure Grüße
      Nixe
      Als Jurist bin ich es gewohnt bei Sachverhalten die passenden Stichwörter zu geben die eine Szene zu einem Ergebnis führen können. Natürlich ist das etwas einseitig denn nicht jeder liest solche Sachverhalte dann so wie ich oder ein anderer Jurist. Wenn ich viel Gegenwind erhalte frage ich gerne Leute die etwas Abstand dazu haben, in diesem Fall eine Psychologin die zwei Jahre lang, als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Umfragen konzipiert hat.

      Kritik gab es durchaus, genauer beim Szenario 2 und vor allem der Nr. 5. Hier hätte ich die Szene besser ausarbeiten müssen. OK ich sehe nun die Fehler bei diesen beiden Punkten und weiß in Zukunft, dass ich es bei solchen Darstellungen anders machen muss. Ich werde bei der Bewertung dieser beiden Szenarien also vorsichtiger sein.

      Nun zum Rest…

      Niemand muss abstimmen, niemand muss in den gelben Chat...

      Ich wusste ich gewinne mit dem Statement keinen Beliebtheitswettbewerb und ich denke wegen dem Chatstreit war die Stimmung eh schon aufgeheizt. Niemand wurde hier namentlich angegriffen, dass das Vorhalten eines Spiegels einige erzürnt war mir durchaus bewusst. Ich habe keine Ahnung wer hier wie abgestimmt hat (von drei Leuten die es mir erzählt haben mal abgesehen), es ist mir auch egal wobei ich schon neugierig wäre zu wissen wer das Verhalten als gut erachtet. Dass man oft auf der Kippe steht ist mir durchaus bewusst und sich real evtl mal so oder so entscheidet auch, dennoch wird die grundsätzliche prozentuale Verteilung sich da nicht ändern.

      Ja ich hatte ein Bauchgefühl wie die Befragung ausgehen wird und ja es hat sich bestätigt, das bedeutet aber nicht, dass ich irgendwo dachte XY „liegt von vorn herein falsch und ich muss ihm das mal sagen“.

      Den Einwand der Selbstjustiz finde ich gut, ja das war es ganz sicher. Dennoch in diesem speziellen Fall empfand ich es als angebracht, alternativ hätte ich die beiden anzeigen können und ja ich sollte beim nächsten Mal (also wenn es nicht im die Prävention, also Verhinderung eines Angriffs geht) lieber mal die Ordnungsbehörden das machen lassen und die beiden nur deutlich zurechtweisen. Es war eine impulsive Handlung, moralisch finde ich sie zu rechtfertigen, aber ideal war sie nicht, nichts tun empfinde ich aber als noch schlechtere Alternative und es gutheißen, sorry ich kann das nicht verstehen. Wer mir erklären will warum das Verhalten beider in Ordnung ist (29%) soll dies versuchen, ich bin ganz Ohr...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Sorry Leute- ich kann nicht anders..

      Oh,oh getroffene Hunde bellen aber. Entschuldigt bitte, aber was ist denn mit Euch los?

      Ich habe genau so abgestimmt wie ihr (also find ich nicht gut, tu aber nix) und kaum hatte ich es abgeschickt, hab ich gedacht- "scheiße ich bin genau so eine feige Sau wie alle anderen". Und dieses Gefühl ist eklig, ich fühle mich nicht wohl dabei. Ich hoffe die Erkenntnis hilft mir dabei, mich anders, in meinen Augen besser zu entscheiden! Und ja dafür ist ein solcher Spiegel gut.

      Es gibt hier im Forum einen sehr mutigen Thread in dem nicht wenige über ihre schlimmen Erlebnisse, Gewalt und Vergewaltigung oder "nur" sexuelle Belästigung sprechen. Es gab dort viele Äußerungen in Richtung: ich hätte nicht weg gesehen, ich hätte etwas getan. Also frage ich Euch: Wo fängt es an? Ab wann fangt Ihr an aktiv zu werden? Eine Frau öffentlich zu Ohrfeigen- ok (die Leute um Euch rum wissen nix von BDSM und mir wird schlecht wenn ich mit vorstelle dort mit meinem Kind zu sitzen)? Ein Frau, junge Frau?, jugendliche Frau? wird offensichtlich nicht von ihr gewollte im Bus befummelt (der ganze Bus hat zugesehen- ich habs erlebt)- noch ok?- eine Mädchen (Kind)- erst ab da nicht mehr ok?
      Ab wann wird es denn ernst für Euch? Muss da erst richtig was passieren? Erst jemand verletzt, stark verletzt oder vergewaltigt werden?

      Ich empfinde die Einstellung- ich bin nicht da um andere zu erziehen- hier in dem Fall Selbstgerecht und sehr bequem. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben in der es normal oder auch nur durch weg sehen akzeptiert wird, dass Menschen geschlagen werden. Davon muss ich aber ausgehen wenn eine Frau (ob nun BDSM erin oder nicht- das können die anderen Leute nicht wissen) in einem öffentlichen Kaffee geohrfeigt wird. Ich kann nun hoffen (was ich in der Abstimmung feiger Weise ja tat), andere mögen eingreifen und sich dafür einsetzen, dass diese Welt nicht so ist. Oder ich tu es selbst. Ich denke ich verlass mich lieber auf mich.

      lg redcat

      redcat schrieb:

      Ab wann wird es denn ernst für Euch? Muss da erst richtig was passieren? Erst jemand verletzt, stark verletzt oder vergewaltigt werden?


      Liebe redcat -

      Ich habe nicht abgestimmt, weil die genannten Beispiele fiktive Vorkommnisse darstellen, die ich so nicht beantworten kann. Das ist meine persönliche Kritik, zumal - wie ich bereits erwähnt habe -, dass die Situationen in einem Bdsm-Forum stehen, sodass die Befragten eine Ohrfeige im Bdsm-Kontext sehen. Also eine gespielte Gewalt. Das Ergebnis dieser Umfrage kann nicht authentisch sein. Unabhängig einer "gespielten" Gewalt oder der "reinen" Gewalt, wäre ich nicht passiv. Wie ich mich letztlich verhalte, insbesondere wenn ein Kind dabei ist, kann ich Dir nicht sagen. Instinktiv würde ich reagieren, nur weiß ich nicht wie? So ein heikles Thema kann man nicht nur mit einem Ja oder Nein beantworten. Aggression gegen Aggression? Kein gutes Beispiel für ein Kind. Ein Mittelweg zu finden, um Zivilcourage zu zeigen, wäre angebracht. Einerseits benötigt die Frau Hilfe, anderseits ist das auch ein sehr eindrückliches Erlebnis für ein Kind. Sehr schwierig. Ich hoffe, dass ich in einer realen Situation das Richtige tue :(


      Grüße,
      tantalus
      So, dann will ich auch mal ein bisschen mitsenfen...

      Als ich die Fragen der Umfrage gelesen hatte, hab ich mir schon gedacht, dass diese nach Auswertung für einigen Wirbel sorgen wird. Warum?

      Da beschränke ich mich jetzt zunächst einmal auf die Frage Nr. 1, weil sich dieser Thread ja auch nur auf die erste Frage bezieht.

      Mir war klar, dass hier verschiedene Antworten kommen werden, auch weil einige die Fragestellung nicht vollständig lesen oder erfassen werden. Aber eben auch, weil jeder Mensch nach seinen Möglichkeiten in so einer Situation reagieren wird. Und auch nach den eigenen Erfahrungen und denen, die man von anderen Menschen mitbekommen hat.

      Ja, ich selbst hab ja auch an der Umfrage teilgenommen und mir für die Beantwortung der ersten Frage viel Zeit gelassen. Und bin zum Schluss gekommen, dass ich nicht tatenlos zuschauen werde, wie eine Frau in der Öffentlichkeit eine Ohrfeige kassiert. Ob es sich bei diesem Pärchen um BDSMler handelt, oder nicht, wäre mir in diesem Moment herzlich egal. Und auch, ob die Frau die Hand, die sie geschlagen hat anschließend küsst oder nicht.

      Wir leben gottseidank in einer Gesellschaft, in der eben nicht anerkannt ist, dass jemand einfach so eine Ohrfeige einsteckt, gleichgültig ob Frau, Mann oder Kind. Und deshalb würde ich mir das auch nicht ohne Reaktion anschauen. Punktum. Andere mögen das anders sehen, aus welchen Gründen auch immer.

      Wie meine Reaktion genau in so einem Fall ausschauen würde, kann ich jedoch so rein theoretisch nicht beantworten. Vermutlich wäre ich erst einmal ordentlich erschrocken. Und dann hätte ich mich umgeschaut, wie die anderen Gäste reagieren, ob ich von dort Unterstützung erwarten kann, oder nicht. An diesen Umständen hätte sich meine Handlungsweise dann ausgerichtet. Ganz sicher hätte ich mich auch vergewissert, wie es der geschlagenen Frau geht, nach dieser Attacke.

      Und wenn diese mir auch versichert hätte, es gehe ihr gut und sie sei damit einverstanden gewesen, hätte ich sie und ihren Partner doch deutlich darauf hingewiesen, dass so ein Verhalten nicht in ein Café gehört. Hätte sich dann trotzdem eine Wiederholung des Vorgangs abgezeichnet, oder wäre die Reaktion des Pärchens entsprechend ausgefallen, hätte ich auch nicht gezögert, das Personal um ein Einschreiten zu bitten. Und zwar dergestalt, dass dieses Pärchen, welches sich offensichtlich nicht an die sozialen Normen der Gesellschaft halten will, aus dem Café entfernt wird.

      Warum ich so reagieren würde? Nun, die Antwort ist recht einfach. Wenn mich jemand in der Öffentlichkeit ohrfeigen würde, wäre ich auch dankbar, wenn jemand einschreiten und nach mir schauen würde. Und eben nicht alle pikiert weggucken und sich nicht trauen, was zu sagen.

      So, jetzt isses aus mit der Anonymität der Abstimmung in meinem Fall. Und ja, ich werde auch zukünftig an solchen Umfragen teilnehmen, bei denen ich mir sicher bin, dass es hinterher Ärger gibt, eben weil sie so schön aufrütteln und die Aufmerksamkeit erhöhen. Weil sie einen dazu zwingen, sich mit solchen schwierigen Situationen auseinander zu setzen, auch wenn man vielleicht eine solche Situation noch nicht erlebt hat. Denn wenn man anschließend dann mit so etwas konfrontiert wird, so weiß man doch schon besser, wie man selbst handeln möchte und auch könnte, eben weil man sich zumindest theoretisch damit beschäftigt hat und der erste Schock nicht gleich so lähmend wirkt.

      Sodale, was wollte ich noch loswerden?

      Genau. Gentledom, Deine Reaktion, dem Dom eine zu knallen finde ich jetzt nicht ganz so glücklich, aber das siehst Du selbst wohl inzwischen doch ähnlich. Also ich meine jetzt in der real von Dir erlebten Situation. Denn mit dieser Aktion hast Du Dich selbst ins Unrecht gesetzt. Die Frau war nicht mehr akut in Gefahr, Du selbst warst nicht gefährdet und hattest somit keinen Grund, diesem Dom eine zu scheuern. Das hört sich zwar romantisch und heldenhaft an, im ersten Moment, ist aber nicht empfehlenswert. Denn hätte der Dom ein wenig mehr Temperament gehabt, wärt ihr zwei hurtig in die schönste Schlägerei verwickelt gewesen und letztlich womöglich beide belangt worden.

      Noch eine kleine Anmerkung. Ich selbst habe bereits in einer Situation, da eine Freundin von mir von zwei Herren in eine recht einsame Gegend eingeladen wurde, diese begleitet, um Schaden von ihr abzuwenden. Sie war leider nicht davon abzubringen, dieser Einladung zu folgen, die sie offensichtlich in eine gefährliche Situation bringen würde. Sie unterstellte mir, Gespenster zu sehen und den Teufel an die Wand zu malen...

      Meine Einschätzung war wohl richtig, denn ich war dann leider gezwungen, mir die beiden Herren auch von meinem eigenen Leib fernzuhalten, da diese auch - gottseidank nacheinander - ihr "Glück" bei mir versuchten.

      Es war kein schönes und erst recht kein erotisches Erlebnis, nein. Und zum Glück sind meine Freundin und ich bis auf ein paar Schrammen heile aus der Situation herausgekommen.

      Aber ich würde jederzeit trotzdem wieder Eingreifen. Eben, damit es sich der eine oder andere "Täter" (hier in Anführungszeichen, denn die Dame in der Umfrage war ja offensichtlich einverstanden) überlegt, ob er so etwas noch einmal tut.

      Ich selbst hatte einige Zeit am Erlebten zu kauen und musste mir deshalb schon die interessantesten Vorwürfe anhören. Unter anderem den, warum ich meine Freundin nicht einfach habe alleine zum Treffen gehen lassen. Schließlich sei sie ja selbst für ihr Wohlergehen verantwortlich. Diesen Vorwurf fand ich deshalb am interessantesten, weil er sich nicht mit meiner Vorstellung von Freundschaft deckt.

      Aber zurück zum Thema. Gerade in der Öffentlichkeit, wo viele Menschen drumherum sind, und den Vorfall auch mitbekommen, würde mir ein Einschreiten noch viel leichter fallen. Nur würde ich nicht ziellos in den Raum hinein um Hilfe bitten, sonder gezielt einzelne Menschen ansprechen. Z.B.: Sie, in der roten Jacke, ja sie, bitte unterstützen sie mich doch bitte, lassen sie uns nach der Dame schauen... so oder so ähnlich.

      Andere zu verurteilen, weil sie sich nun nicht trauen einzugreifen, das würde mir im Traum nicht einfallen. Denn wenn jemand sich das nicht zutraut, dann sollte er es lieber lassen, sonst wird der- oder diejenige nämlich ruck zuck auch zum Opfer.

      Andere Menschen erziehen will ich auch nicht, aber Opfer schützen - japp das will ich doch ganz gerne auch weiterhin tun, so es in meiner Macht steht.

      Liebe Grüße
      vom Spätzle
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      ....puuuuuh.....

      Also: zum Einen MUß ich Tantalus recht geben. Es ist alles zu fiktiv. Wie unter Laborbedingungen. Ich war bei der Abstimmung ziemlich mutig und habe mich fiktiv getraut (also beim Ankreuzen) einzuschreiten.

      ABER: Wäre ich wirklich so mutig in der Realität? Ich würde sagen, ich habe ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewustsein. Trotzdem, man kann es niemals voraussehen, was man in solchen Situationen wirklich machen würde. Vor allem, sitze ich da mit meinen Söhnen? Habe ich gerade selber vor lauter Probleme mit mir selbst, den Kopf so zu, dass mir alles andere zu diesem Zeitpunkt unwichtig erscheint????

      Gentledom, ich weiß es ist nicht richtig, wegzuschauen. Aber: Es gibt oft genug gute Gründe dafür. Und dass Du dann, obwohl Du gar nicht weißt, WARUM sich die Personen so entschieden haben, diese (bei Dir prozentual ausgedrückt) dann so an den Pranger stellst, finde ich absolut nicht in Ordnung!

      Man hätte ja einen Zusatz zu dieser Umfrage starten können. "Warum habt Ihr so abgestimmt?" Und jeder der möchte, könnte sich dann erklären. Ohne Vorwürfe.

      LG

      SK
      Ich habe lange gegrübelt, wie ich für mich in diesen Thread einen Einstieg bekomme.
      Was die Umfrage angeht, so finde ich es schon einfach spannend, was die Menschen, in einer natürlich fiktiven gestellten Situation, machen würden.
      Ob man in der realen Situation wirklich so reagieren würde, kann niemand garantieren.
      Ich würde von mir auch behaupten, wenn ich so was mitbekommen würde, mich bei der Frau zu vergewissern, ob alles in Ordnung sei oder ob sie Hilfe benötige.
      Ohrfeigen im öffentlichen Raum sind halt eine schwierige und heikle Sache.
      Nicht, dass mich es selbst nicht reizen würde, aber mir ist bewusst, dass ich damit die Grenzen anderer Menschen überschreiten würde und dies läge mir sehr fern.
      Schließlich erwarten wir alle eine gewisse Zivilcourage und gerade deshalb, sollte man nicht unbedingt diese, durch ein Spiel, abschwächen.

      Was mich allerdings nun wundert ist, dass man hier so auf die persönliche Beurteilung von Gentle anspringt. Er kann doch seine Meinung hier kundtun und auch sein Bedauern über das Ergebnis aussprechen. Es ist doch wirklich spannend, dass viele nichts tun würden (in der fiktiven Situation). Und genau daraus könnte doch eine konstruktive Diskussion entstehen, warum, wieso, weshalb etc…..man sich zurück halten würde.
      Vielleicht könnt die Diskussion ja dahin gehen, denn so haben wir alle die Möglichkeit die fiktive Situation von unterschiedlichen Sichtweisen zu sehen, denn eine Erweiterung des Blickfeldes ist doch eigentlich immer wünschenswert. :)