BDSM und Misshandlung, die andere Seite der Medaille

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      Chardonnay schrieb:

      Nein, ich zum Beispiel will das nicht, da ich es sehr genieße in der Zwischenwelt zu schweben.
      Und ja, das macht es gefährlich und deshalb begebe ich mich auch in die Hände von meinem Mann, dem ich sowieso mein Leben anvertraue.
      Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall, wenn du auf die Möglichkeit verzichtest deinen willen kund tun zu können legt er sein Leben und seine Freiheit ganz in deine Hände!
      Da hatte wir neulich eine schöne Diskusion zum Thema spielen ohne Saveword, Risiko für den Dom.


      Aber zum grundthema, Einvermeidlichkeit ist das was mMn den unterschied macht.
      Emotionen können immer eine Rolle spielen, auf Wut Enttäuschung Verletztheit. Davon kann sich niemand frei machen auch beim Schlagen / strafen. Und dabei können solche Emotionen auch abgebaut und umgewandelt werden.

      Die Gefahr bei dieser Art des SPiels ist enorm und ich nehme davon Abstand zu "spielen" wenn ich zu emotional bin. Gerade im SM. Aber es pauschal verurteilen würde ich NIE, solang Einvernemlichkeit herrscht!


      Vielleicht will Dom/Sub aus einer Enttäuschungssituation heraus strafen / schlagen weil es beiden hilft ihre Emotionen füreinander und die Situation zu verarbeiten.


      Allerdings halte ich Selbstreflektion und Zurückhaltung für lobenswerte Tugenden die ich an mir selbst auch schätze. Von daher Ja ich mache mir auch immer Gedanken, warum tue ich das gerade, ist es richtig, ist es gut für Sub / mich. Was sind die Folgen, was sind die Risiken, körperlich / emotional...
      Mir ist es definitiv schon passiert, dass mein Dom zu hart war und ich weder Lustgewinn daraus gezogen habe noch in irgendeiner anderen Form profitiert hätte. Mein Dom ist Sadist, ich Masochistin, das passt schon gut, und ich kann einiges ab und genieße es. Wir spielen ohne Safeword oder Ampelcode, und das klappt eigentlich problemlos, da er ein gutes Gespür hat, wann es genug ist oder wie weit er gehen kann. Allerdings war an besagtem Tag aus welchem Grund auch immer dieses Gespür nicht da, ich wiederum hab keine Möglichkeit gesehen, wie ich das steuern soll und habe es einfach "durchgehalten". Mit echt heftigen Spuren und auch psychischer Belastung hinterher. Wir haben natürlich drüber gesprochen, er meinte, er hätte nicht gesehen, dass ich genug hätte, ich hätte quasi "mehr" herausgefordert. Ich habe das natürlich nicht als Körperverletzung aufgefasst, aber als Warnsignal, in einer zukünftigen Situation erheblich früher - oder überhaupt! - klarzumachen, auf welchem Weg auch immer, dass es jetzt genug ist.
      Als Misshandlung würde ich Dinge/ Handlungn sehen, die mir absichtlich, gewollt zugefügt werden, von denen mein Gegenüber davon ausgehen muss das sie mir schaden.
      Ansonsten bewegt man sich beim Bdsm in gewissen grauen Grenzen. Dessen sollte auch Sub sich bewusst sein.
      Unfehlbar ist keiner, so das es auch ungewollt zu negativen Erlebnissen kommen kann. Da ist dann die richtige Kommunikation wichtig.Das dass Erlebte aufgearbeitet wird und das Vertrauen nicht darunter leidet.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Schwarze Rose schrieb:

      Als Misshandlung würde ich Dinge/ Handlungn sehen, die mir absichtlich, gewollt zugefügt werden, von denen mein Gegenüber davon ausgehen muss das sie mir schaden.
      Ansonsten bewegt man sich beim Bdsm in gewissen grauen Grenzen. Dessen sollte auch Sub sich bewusst sein.
      Unfehlbar ist keiner, so das es auch ungewollt zu negativen Erlebnissen kommen kann. Da ist dann die richtige Kommunikation wichtig.Das dass Erlebte aufgearbeitet wird und das Vertrauen nicht darunter leidet.
      stimmt - solche Gespräche hatten wir auch vor einiger Zeit. Also anfangs eher Streit als Gespräche, da ich zu sehr damit beschäftigt war eine besonders "gute" Sub zu sein und die Zähne zusammen gebissen habe und mein Mann zu sehr mit der Session an sich beschäftigt war, um auch ohne deutliche Worte meinerseits abzubrechen.
      Wir haben den emotionalen Tiefflug danach aber gut weggesteckt und beredet.

      Und ja, dass es auch mal negativ und blöd enden kann ist das Risiko, dem ich mich freiwillig aussetze - dessen bin ich mir bewusst.
      Da wir uns aber ewig kennen und der Grund für diese tendenziell gefährlichen Spiele ausschließlich beidseitiger Spaß- und Lustgewinn ist, ist das ein kalkulierbares Risiko.

      Giftzwerg schrieb:

      Bis wohin sind es Schläge im Sinne von Einvernehmlichkeit, Lustgewinn etc. und ab wann "prügele" ich, im Sinne von Misshandlung und Körperverletzung?
      Im BDSM gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass vorher miteinander geredet wird und die Einvernehmlichkeit da ist.
      Ich finde es gut, dass sich die dominante Seite so viele Gedanken macht, aber es setzt euch doch nur unnötig unter Druck.
      In meinen Augen ist eure Hauptverantwortung, dass keine bleibenden Schäden entstehen (es sei denn es ist so gewollt :pardon: ) .
      Ihr könnt nicht Hellsehen, also woher sollt ihr Wissen, wann es in den Grenzbereich geht oder darüber hinaus, wenn der submissive Part es nicht kommuniziert :gruebel: ?
      Okay, außer ihr merkt sellbst, dass ihr gerade in eine unkontrollierte Schlagwut reinrutscht ;) .
      Natürlich kennt man sich meist und mit der Zeit lernt man sich zu lesen, aber ganz ehrlich: Das ist ein netter Zusatz, nicht mehr.
      Deshalb bin ich trotzdem in der Verantwortung zu kommunizieren, wann es mir zu viel wird oder wann es in den Grenzbereich geht. Das Ganze muss ja nicht gleich zum Abbruch führen, aberso weiß der dominante Part, wann er etwas zurückfahren muss.

      In meinen Augen ist es daher erst "Misshandlung" oder "Körperverletzung", wenn die Einvernehmlichkeit durch den submissiven Part klar und deutlich entzogen wird und der dominante Part dennoch weitermacht.