Artikel: Eine radikalfeministische Perspektive auf BDSM - was meint ihr dazu?

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      Artikel: Eine radikalfeministische Perspektive auf BDSM - was meint ihr dazu?

      Hallo in die Runde!

      Ich bin auf den Artikel diestoerenfriedas.de/eine-radikalfeministische-perspektive-auf-bdsm interessanten gestoßen und wüsste gerne eure Meinung dazu. Hier ein Zitat, das meine Aufmerksamkeit ganz besonders auf sich gezogen hat:

      "Frauen wird u.a. durch die Pornographie und die gesellschaftlichen Reaktionen auf Gewalt gegen sie tagtäglich deutlich gemacht, dass sie es verdienen verletzt, benutzt und Gewalt ausgesetzt zu werden. Dies alles findet statt in einer von Geschlechterungleichheit geprägten Gesellschaft. Diese Ungleichheit wird fetischisiert.
      Häufig wird argumentiert, dass jegliche unserer sexuellen Neigungen angeboren sind und ein unveränderbarer Teil unserer Persönlichkeit, sprich in diesem Kontext, dass sado-/masochistische Neigungen schlicht eine gegebene psychologische Determinante unserer Persönlichkeit sind.
      Dem ist aber nicht so: Sexualität wird gesellschaftlich konstruiert und unsere eigene Sexualität maßgeblich in den gegebenen gesellschaftlichen und individuellen Machtverhältnissen von anderen konstruiert – nach den Interessen derjenigen die in der Machthierarchie oben stehen.
      Es ist nachweisbar wie die verschiedenen Wellen in der Pornographie (Oralsex, Analsex, BDSM, …) sich in der Prostitutions-Nachfrage niedergschlagen haben. Und natürlich gilt das gleichermaßen für den Bereich der privaten, nicht-kommerziellen Sexualität."

      Hervorhebung von mir. Ich frage mich schon seit Jahren, woher meine Neigungen kommen und ich bin (war?) der Meinung, dass sie angeboren sind. Sähe unsere Sexualität in einer Gesellschaft frei von Geschlechterungleichheit anders aus? Wären wir womöglich alle Vanillas? Kann man diese Fragen überhaupt beantworten?

      Was meint ihr dazu?

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      Ohne den Artikel gelesen zu haben (das hielte ich vermutlich ohnehin nicht aus):

      Die Argumentation, das Geschlecht und die Sexualität seien komplett Konstrukte der Gesellschaft, liest und hört man in linken Kreisen sehr oft.
      Ich halte das, gelinde gesagt, für absoluten Schwachsinn.
      Ebenso die mantrahaft wiederholte Aussage, Frauen würden ungleich behandelt, halte ich in 95% der Fälle für unbegründet.
      In unserer heutigen Gesellschaft hat die Frau einen sehr hohen Stellenwert. Gleichstellung (nicht zu verwechseln mit Gleichberechtigung) prägt unseren Zeitgeist so stark, dass man eher von einer Diskriminierung von Männern, bzw. viel stärker von männlichen Kindern, sprechen könnte.
      Was die unterschiedlichen Veranlagungen von Mann und Frau betrifft, so kann man, meiner Meinung nach, die Ursachen, mit etwas logischem Denken, schon durch die Evolution und die Menschheitsgeschichte erklären.

      Im speziellen Kontext des BDSM will ich nicht sagen, dass nicht gewisse gesellschaftliche und familiäre Erfahrungen Einzug in das Verhalten nehmen.
      Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das so ist.
      Man wird aber keinen dominant geborenen Jungen (oder Mädchen) zu einem devoten erziehen können. Dazu sei gesagt: ich rede hier nicht von Extremfällen mit Misshandlung o.ä., sondern von dem normalen gesellschaftlichen und familiären Umfeld.
      Wie viele sind in streng christlichen Familien aufgewachsen und als Erwachsene alles andere als fromm...

      Kurz gesagt: Ich halte diesen extremen Feminismus, das ewige Geheule um "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" und die krude Theorie, Geschlecht und Sexualität seien gesellschaftlich verursacht, für Unsinn.
      Sonst müsste ja auch Homosexualität "heilbar" sein.

      Zumindest soweit meine Meinung, die keinen Anspruch auf Richtigkeit hat ;)
      Geh nicht dahin, wo der Weg Dich hinführt.
      Geh dahin, wo es keinen Weg gibt, und hinterlasse eine Spur
      Interessanter Artikel, danke für das einstellen @Noema.
      Ich habe dazu keine wissenschaftlich fundierte Erkenntnis. Mein Eindruck ist, dass es eine Mischung von beidem ist. Sozialisierung und die Gene. Interessant wäre zu wissen, wie sich die Sexualität in den wenigen Gesellschaften entwickelt bei denen Frauen das "Sagen" haben.

      LG
      Giorgina
      ’’Bloß jene Herrschaft ist von Bestand, die freiwillig zugestanden wird.‘‘
      Machiavelli

      Den zitierten Absatz finde ich jetzt inhaltlich nicht gänzlich verkehrt. Ich denke auch nicht, dass eine Neigung tatsächlich angeboren ist. Vielleicht ein gewisser Hang dazu, aber nicht die Neigung an sich.

      Wir werden alle durch unsere Umwelt geprägt. Durch gute wie schlechte Erlebnisse. Wenn ich das anfange, zu kritisieren, dann kann ich mich gleich umbringen. Ich mag neben BDSM nämlich auch kurze Rücke und hohe Schuhe (typisch Frau), Rosa/Pink und Plüschtiere (Kindchenschema), PC-Spiele (mein Vater hatte immer einen Comuter), Tiere (vielleicht weil ich als Kind keine Freunde hatte?) und und und.

      JA UND? Das ist doch nichts schlechtes. Das heißt auch nicht, dass BDSM irgendwie was schlechtes wäre. Nur weil es irgendwoher kommt. Sogar, wenn es aus eigentlich negativen Dingen kommt.

      Artikel wie diese sind der Grund, wieso ich mich so f*** lang geschämt habe, meine Neigung unterdrückt habe, schier wahnsinnig wurde und depressiv(er). Ich werde den Artikel nicht lesen, ich werde davon wahnsinnig. :cursing: ;( :monster: :dash:
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Hallo @Noema, obwohl ich noch nicht fertig bin mit meinen Gedankengängen, antworte ich dir mal.

      Ich habe diesen Artikel bis zu bitteren Ende gelesen.
      Für mich ist es eine Anhäufung von Vorurteilen, zusammengestrickter Aussagen Dritter, fern jeder eigenen Erfahrung.
      Der Autor hat sich, meiner Meinung nach, nie in die BDSM-Szene begeben, sonder erfüllt hier Klischeedenken.

      Ich persönlich glaube nicht, das meine masochistische Neigung angeboren ist, eher zum Teil anerzogen.
      Literatur hierzu: Masochismus - Die Lust an der Last? von Cora C. Steinbach

      Ich habe mir ähnliche Gedanken wie du gemacht und bin dann auf das o.g. Buch gestossen.
      Ich muss aber auch sagen, das ich meine Neigung inzwischen nicht mehr hinterfrage, sondern einfach annehme.

      Deutschrocker schrieb:

      benso die mantrahaft wiederholte Aussage, Frauen würden ungleich behandelt, halte ich in 95% der Fälle für unbegründet.
      Mutige Aussage, die ich nie unterschreiben würde! Woher nimmst du diese Erkenntnis?
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Die Kommentare sind auch toll, als Mann muss man sich dort für das Vorbringen der eigenen Meinung schon mal vorab entschuldigen.

      Aus wissenschaftlicher Sicht bringt der Artikel allerdings auch nichts neues. Es wird alles was bekannt ist, in einen Topf geworfen und sich die Argumente so zurecht gelegt, wie es zur Intention des Artikels passt. An mehreren Stellen passt der Artikel sehr schön zu unserer postfaktischen Gesellschaft, denn belegen kann Frau Schon an keiner Stelle ihre Meinung, sondern zitiert ihrerseits nur Quellen, die widerum ihre Meinung wiedergeben.
      Schon zur B*** sagte man: nur weil man eine Lüge nur oft genug wiederholt wird daraus noch lange keine Wahrheit.

      Der Ansatz des Artikels ist gut, keine Frage, aber seine Quintessenz blwibt hinter (meinen) Erwartungen zurück- es gibt schönere populärwissenschaftliche Arbeiten.
      ich hab den Artikel auch nicht gelesen, ich beziehe mich also nur auf das "kurze" Zitat von @Noema .

      Vor meinem allerersten Dom hatte ich eine äußerst lange und extrem gleichberechtigte Beziehung (Vanilla/ Stino) mit Blümchensex und null Machtgefälle - alle Entscheidungen, die es im Alltag zu treffen gab, wurden also entweder in totalem Konsenz getroffen oder mal hab ich "gewonnen", mal er.
      Auch wurde ich zu meinen Brüdern total gleichwertig erzogen, ich spielte mit Autos, durfte mich raufen, etc.

      Und dennoch, trotz dueser totalen Gleichbehandlung fühlte ich mich immer "unbefriedigt", hat sich irgendwas in mir unverstanden und gelangweilt gefühlt.

      Und erst, als ich mir das devote Verhalten, dass in meiner ganzen Erziehung und auch in meiner BEziehung so gar keinen Platz fand, zugestand, und ich mich auch in der Öffentlichkeit nicht mehr dagegen wehrte (auch, wenn es da einfach nur extreme Schüchternheit und Zurckhaltung ist), fühlte ich mich bei mir "selbst angekommen" und zufrieden.

      Und das ohne, dass mich meine Eltern in eine Mädchenrolle zwangen oder mir mit 16(?!?) schon Pornos ansehen musste, dir mir eingebildet haben, dass ich unbedingt devot sein muss :D
      Also, ich finde, aufgrund dieses winzigen Ausschnittes, den ganzen Artikwl quatsch!

      In Deutschland SIND die Frauen und Mädels Selbstbewusst, lassen sich nicht ausnutzen, wissen, WAS sie wert sind (nämlich genauso viel wie die Männer!), und dass sie sich für nichts und niemanden verbiegen müssen.
      Wenn, dann wollen sie es.
      Immerhin gibtves auch genügend männliche Subs und weibliche Doms, die dies beweisen!
      Woher kommen die denn, wenn wir doch alle nur Sklaven der ungleichen, offensichtlich zugunsten der Männer orientierten, gesellschaftlichen Machtverhältnisse sind? :D
      "Matriarchat
      Der Arzt und Journalist Ricardo Coler lebte mehr als zwei Monate bei den matriarchalisch organisierten Mosuo in Südchina. Männer besitzen dort keine Autorität, Gewalt gibt es nicht. "Frauen dominieren auf andere Art. Männer leben besser, wo die Frauen das Sagen haben: Du bist für fast nichts verantwortlich, du arbeitest viel weniger und du bist den ganzen Tag mit deinen Freunden zusammen. Jede Nacht bist du mit einer anderen Frau zusammen. Und obendrein kannst du für immer bei deiner Mutter leben. Die Frau bedient den Mann, und das in einer Gesellschaft, in der sie bestimmt und über das Geld verfügt. Wo sich eine Frau ihrer dominanten Stellung sicher ist, haben solche archaischen Rollenmuster keine herrschaftsbezeugende Bedeutung mehr."
      ’’Bloß jene Herrschaft ist von Bestand, die freiwillig zugestanden wird.‘‘
      Machiavelli

      topaz schrieb:


      Deutschrocker schrieb:

      ebenso die mantrahaft wiederholte Aussage, Frauen würden ungleich behandelt, halte ich in 95% der Fälle für unbegründet.
      Mutige Aussage, die ich nie unterschreiben würde! Woher nimmst du diese Erkenntnis?
      Natürlich, eine konkrete Zahl zu nennen war vielleicht etwas weit hergeholt, aber wenn man sich unsere Gesetzgebung, unsere Gesellschaft, Erziehung, Bildung etc. anschaut, dann kann ich bei Leibe keine Ungleichbehandlung erkennen. Im Gegenteil.
      Dass Frauen in manchen Berufen durchschnittlich seltener vertreten sind als in anderen hat für mich auch nichts mit einer Ungleichbehandlung zu tun, sondern mit gegebenen Stärken und Schwächen.
      Natürlich kann man nicht pauschal einsortieren, aber hinter allem eine Ungleichbehandlung von Frauen sehen? Naja.
      Ich bin gespannt, wann wir eine "Gleichberechtigungswelle" für Männer erleben :P

      Damit beziehe ich mich auf die Verhältnisse in Deutschland, in anderen Ländern oder Kulturkreisen kann das natürlich wieder ganz anders aussehen.

      Beachte aber bitte auch meinen letzten Satz im obigen Beitrag ;) Zu dem Thema gibt es sicher sehr viele verschiedene Meinungen, das hier ist nur meine bescheidene Meinung.
      Geh nicht dahin, wo der Weg Dich hinführt.
      Geh dahin, wo es keinen Weg gibt, und hinterlasse eine Spur

      Deutschrocker schrieb:

      Dass Frauen in manchen Berufen durchschnittlich seltener vertreten sind als in anderen hat für mich auch nichts mit einer Ungleichbehandlung zu tun, sondern mit gegebenen Stärken und Schwächen.
      Sorry, da kann ich nur sagen: Daumen unten!
      Und das Frauen in gleichen Positionen heute noch schlechter bezahlt werden, als Männer, ist wohl an dir vorbei gegangen?

      Egal, das ist hier nicht Hauptthema.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      @topaz

      Meine Meinung äußert sich aber größtenteils nur zu dem dargebotenen Ausschnitt ...

      Ich erwähne zwar, dass ich aufgrunddessen den ganzen Artikel doof finde, was vielleicht voreingenommen klingt, jedoch kann ich mir vorstellen, dass der weitere Artikel genauso wenig meinen persönlichen Ansichten entspricht.
      Und zu dem, was ich nicht gelesen habe, werde ich mich auch nicht äußern ...

      Doch du hast recht, beizeiten werde ich mich dem Bericht ausführlich widmen - auch, wenn ich mit extremen Feminismus nichts anfangen kann ^^'

      --- und das Männer ungeliebte Berufe wie Müllmann oder Kanalreiniger ausüben, Frauen sich aber FREIWILLIG von eben diesen Feldern räumen, ist doch wohl halbwegs emanzipiert XD

      ---- und ich kenne viele Frauen und Männer, die für diesselbe Tätigkeit gleichen Lohn erhalten!
      Wobei du recht hast, es ist noch immer nicht überall so!
      wobei ich noch sagen möchte: ich WEIß, das gesellschaftlich teilweise die Männer dominanter sind. Nehmen wir nurmal das Thema Pornografie, Prostitution oder Haushalt, Kindererziehung!
      Vermeintlich sind auch hier die Frauen in der benachteiligten Rolle ...
      Und vielleicht ist auch das der ausschlaggebende Punkt zu diesem Artikel ...
      Aber Mensch, wir Frauen HABEN doch heute die Wahl, ob wir lieber im Bordell arbeiten oder dann doch lieber als Müllfrau ... zB ...
      Und wir DÜRFEN sagen: ey Junge, runter mit den Füßen vom Sofa, mach den Abwasch!
      und viele Männer tun es dann ...
      Mein Vater kocht und wäscht ab, seit er alt genug ist um über die Amaturen zu gucken ...
      Wir Frauen sind einfach schon von Geburt an zu nett zu den Männern, dass wir sie immer verhätscheln wollen - doch ich kann nicht glauben, dass das nur erzieherischen und gesellschaftlichen Ursprungs ist ;)

      sorry, dass ich doppelt poste -_-
      der Gedanke kam mir nur zu spät *seufz*
      Also das erste Problem mit Feminismus ist für mich das der Begriff eine Plattform für unterschiedliche und einander widersprechende Inhalte ist. Wenn also eine Autorin behauptet feministische Positionen zu vertreten interessiert mich erst einmal welche das sind.
      Hier finde ich den Artikel stark verwaschen und seine aufgetürmten Worthülsen wenig klärend. Die exotischen Beispiele von einem Rechtsanwalt der in provozierender Weise umherläuft um verprügelt zu werden und eines Missbrauchsopfers sind meiner Ansicht nach sehr untypisch für das was als BDSM gilt.
      Was also als Appetizer angeboten wird ist Propaganda.
      Feministische Aussagen zu BDSM die ich ernst nehmen würde müsste mit durchschnittlichen und typischen Erscheinungsformen argumentieren.
      Die gedanklichen Konstrukte mit denen belegt werden soll, dass auch einvernehmlicher BDSM die passiven Frauen unterdrückt und zwar auch dann wenn es keine ökonomischen oder anderen Grundlagen für Unterwerfung gibt wirken auf mich wie eben Konstrukte, die damit umgehen wollen das ist was nicht sein darf. Daher auch eine Begründung die so vage ist, dass sie nicht vollständig falsch ist.
      Ich kann mir vorstellen, dass es für Feministinnen ein Problem ist dass es viele Frauen gibt, die eine passive Rolle einnehmen und es sich einfach kein Zwang finden lässt aus dem heraus sie das tun.
      Der Ausweg besteht wohl darin die Frauen zu therapiebedürftigen Opfern zu machen bzw. zu einer modernen Form von Heiden, die bekehrt werden müssen.

      Meine Einschätzung von BDSM ist die, das etwas zur Tür herausgetrieben wurde das als BDSM zum Fenster wieder hereinkommt. Seitdem heterosexueller BDSM in der Öffentlichkeit ausgelebt wird scheint mir der Bereich eher gewachsen als geschrumpft zu sein. Je weniger es für Frauen notwendig ist sich aus ökonomischen Gründen zu unterwerfen desto deutlicher tun sie es aus Vergnügen.

      Ich gehe also mal davon aus, dass die Autorin Frau Schon noch eine lange Phase von Enttäuschungen ertragen muss, die bestimmt wird von Verräterinnen wie, sagen wir mal Pandora Blake.

      Horst
      Ich hab den Artikel komplett gelesen und da hat jemand einfach nicht verstanden, worüber er schreibt. Ich kommentiere mal ein paar Ausschnitte.

      "Beim Stockholm Syndrom oder dem Trauma Bonding handelt es sich um weit verbreitete, unbewusste, Überlebensstrategien. [...] Wenn wir zum Beispiel davon ausgehen, dass der Kreislauf der Gewalt in häuslichen Gewaltbeziehungen dadurch aufrecht erhalten wird, dass der Täter das Opfer zwischen den Gewaltausbrüchen mit Zuneigung und Trost „belohnt“, dann entspricht dies von der Systematik her genau der „Aftercare“ Praktik im BDSM." Muss man dazu überhaupt noch etwas sagen? Alle Subs haben also Stockholm Syndrom :pillepalle:

      "Die Botschaft von Patriarchat und BDSM ist jeweils: Gewalt an Frauen ist sexy, Frauen zu unterjochen geht klar." Vollkommen falsch. :fie: Liebe Autorin, setze doch nicht BDSM mit genereller Gewalt gegen Frauen gleich, dankeschön.

      "Mit dem Mantra des „Konsens“ wird Frauen, die zunächst schädlichen Handlungen zugestimmt haben, die Möglichkeit genommen, diese Schäden zu thematisieren – denn sie haben diesen ja selbst zugestimmt." Natürlich kann Sub das thematisieren, in jeder funktionierenden (Spiel-)Beziehung sollte man über Sachen die falsch gelaufen sind reden können! Warum sollte man das nicht thematisieren können? Nur weil ein Part der Beziehung Sub ist, soll er/sie automatisch so eingeschüchtert sein, dass er sich nicht traut über den "Schaden" zu reden? Das hat doch überhaupt nichts mit BDSM zu tun :cursing:

      "Wenn also ein Mann einer Frau im BDSM Kontext weh tut und diese hinterher [...] merkt, dass dies ihr nicht gut getan hat, dann wird ihr der schwarze Peter zugeschoben, dass sie ihre Grenzen falsch definiert hat, nicht gut genug kommuniziert hat, das Safe Word nicht verwendet hat – und der Täter ist fein raus. [...] Frauen werden für etwaige Traumatisierungen selbst verantwortlich gemacht (weil sie eben zugestimmt haben)." Wie viele von uns kennen Doms die in so einer Situation a la "Pech gehabt" reagiert haben? Wie wenige würden das gutheißen? :gruebel:

      Die Autorin hat eindeutig keine Ahnung, was BDSM bedeutet und worum es dabei geht. Auch dieser Artikel wirft wieder ein falsches Bild auf BDSM.

      Um deine Frage zu beantworten: Ich glaube man kann nicht generell für alle sagen, warum wir diese Neigung haben, ob es in den Genen liegt oder durch das Umfeld kommt. Ich glaube jedenfalls nicht dass wir ohne Geschlechterungleichheit diese Neigung nicht hätten.
      There will be a time when we must choose between what is easy and what is right.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Verlinkungen entfernt.

      Was soll diese Zurechtweisung.....ich hab nach dem 2. Satz aufgehört zu lesen!

      Heute brauchen wir Gleichberechtigungsbeauftragte und Quotenfrauen....dieses ewige MimMimMi hat schon Alice Schwarzer groß gemacht und meiner Meinung nach uns Frauen nur geschadet.
      Emanzipation kann man nicht einfordern, Emanzipation muß man sich nehmen und leben.

      Ich wurde noch in der Zeit der Geschlechtertrennung erzogen - Jungs die Autos, Mädels die Puppen. Als ich Automechanikerin werden wollte hat mein Vater mir eine Ausbildungsstelle im Büro besorgt. Da gehören brave Mädels ja auch hin.
      Meine Sexualität mag vielleicht "gesellschaftlicht konstruiert" worden sein. Das hat mir 30 Jahre Blümchensex mit entsprechender Frustration eingebracht.

      Deshalb lese ich solche und ähnliche "feministische" Artkel nie zu Ende. Ich bin der Chef in meinem Leben und akzeptiere weder Lebenszeitdiebe noch schlechte Bezahlung. Klingt gar nicht devot, oder?

      Ich lebe mein BDSM, meine Neigung von der ich glaube, dass sie mir angeboren wurde - so wie jedem homosexuellen oder lesbischem Mitmenschen seine Sexualität auch.
      Gesellschaftlich konstruiert wurden doch nur dass bäääh, dass macht man doch nicht.
      @Deutschrocker

      Ehrlich gesagt, so drastisch wie Du dich äußerst, auch mit diesem 95% Gerede daher kommst, erinnert mich das eher an das was man so aus der rechten Szene um die Ohren gehauen bekommt.

      Wenn ich mal auf mich Bezug nehmen darf. In meiner Familie zählen Frauen nichts. Es sei denn sie setzen viele Kinder in die Welt. Ich habe mein Leben lang gedacht, dass Frauen peinlich, blöd und wertlos sind. Das war ein furchtbares Gefühl und ich wollte lieber alleine bleiben als mir genau so einen Mann anzuschaffen wie meinen Erzeuger. Tief drin wusste ich, dass der falsch lag und dass ich nicht wertlos mit.
      Wie groß ist jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass ich SM mag, weil ich schlecht behandelt wurde und wenn ich für mich weiß aus welchen guten Gründen ich eine D/S Beziehung will?! Da soll es mir ja gut gehen.
      Und extremer Feminismus? Das sind Feminazis, aber keine Feministen. Wir wissen nämlich, dass es auch Femdoms und männliche Subs gibt. Wo kommen die denn dann bitte her?!
      P.S. Ich hoffe, dass ich den Artikelteil überhaupt verstanden habe. Ich komme nämlich aus einer bildungsfernen Familie und trotzdem spiele ich heute gerne Schweinchen Schlau! :yes:
      Eigentlich ging es mir gar nicht darum, hier eine Grundsatzdiskussion über Feminismus anzustoßen. Das erste Zitat, das ich nannte, stellt für mich die Frage in den Raum, ob unsere Neigungen womöglich ihren Ursprung in unserem Gesellschaftssystem und der darin enthaltenen Ungleichheit der Geschlechter haben. Da die starke Prägung schon bei der Geburt (Mädchen = rosa, niedlich, süß, passiv, submissiv. Jungen = blau, mutig, stark, aktiv, dominant) und die Abwertung des Weiblichen schon früh einsetzt (das zeigt sich mMn u.a. darin, dass eine "männliche", dominante Frau gesellschaftlich stärker akzeptiert wird als ein submissiver Mann), halte ich das zumindest für möglich.

      Eine weitere Aussage, die ich in dem Artikel interessant finde:

      "Gewalt ist keine subjektiv interpretierbare Angelegenheit, sondern liegt objektiv entweder vor oder nicht vor, unabhängig davon ob sie von den Beteiligten als solche wahrgenommen wird."

      Also: Gewalt bleibt Gewalt auch wenn sie konsensuell geschieht?

      Der Artikel ist teilweise bewusst überspitzt formuliert (das sagt ja schon der Titel), dennoch finde ich einige Aussagen sehr interessant...
      Ups "starker" Artikel... :ironie: Da muss ich ja mein Frau-sein völlig überdecken. :whistling: :pillepalle:
      Im Artikel wurde erwähnt, das Männer das Recht haben, Frauen weh zu tun.
      NEIN!!! Haben sie nicht!!!
      Und ja, ein Orgasmus ist befreiend... :rot: :D
      In diesem Sinne... wir lieben, bösen.. habt Spaß... :dance: