Also DAS würde mein_e Dom niemals tun!

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      Hui, so viele Antworten, ich versuche mal so gut ich kann auf alles einzugehen :rolleyes:

      Zunächst einmal: Dass man dem Partner/der Partnerin nicht vorsätzlich, oder ich sage mal grob fahrlässig schadet, sollte natürlich Voraussetzung für jede partnerschaftliche Beziehung sein, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren ;)

      Aber die Aussage "Mein_e Dom würde mich nie überfordern" sagt ja dann doch etwas mehr als nur das aus. Dieser Satz bedeutet, dass Dom niemals etwas tun/erwarten wird, dass Sub überfordert. Das könnt ihr drehen und wenden wie ihr wollt :P

      @Nero-D/s, stimmt, solche Aussagen ("Ich würde meine_n Sub nie verletzen") kommen auch von Dom-Seite und ich finde sie dort nicht weniger problematisch. Warum problematisch? Weil es meiner Meinung nach eine perfektionistische Erwartungshaltung fördert, die in den seltensten Fällen erfüllt werden kann und zu Unsicherheiten führt:

      Nero-D/s schrieb:

      Mitunter zweifel ich da an meinen Führungsfähigkeiten

      JamieLyn schrieb:

      Ich fühl mich hier manchmal minderwertig, weil ich nicht in der Lage bin, dieses blinde Vertrauen zu schenken.
      Aber imho ist Perfektioin oder das Vertrauen auf Perfektion beim Partner gar nicht erstrebenswert, für mich zählt viel mehr der Umgang mit Fehlern oder Missgeschicken.

      RitterSchlag schrieb:

      Und für den Bereich, in dem Dom keine Erfahrungen hat, oder tatsächlich Fehler macht, gibt es doch das Safeword, oder etwa nicht?
      Naja schon, aber dennoch kann ein Safeword nicht sicherstellen, dass es nie zu Überforderung oder verletzten Gefühlen kommt. Gerade wenn man eine (romantische) Beziehung betrachtet und nicht nur die Session.


      The Lady Blue schrieb:

      Zunächst gehe ich davon aus, dass mit "verletzen", körperliche Verletzungen gemeint sind.
      Nein, ich meine durchaus auch verletzte Gefühle. So etwas kann gerade in einer Liebesbeziehung schnell passieren und auch D/s-Beziehungen sind dagegen nicht auf magische Weise geschützt ;) Einmal nicht nachgedacht und etwas unpassendes gesagt/gefordert, ein mal einen schlechten Tag gehabt und Warnsignale übersehen oder versehentlich die Zwillingsschwester verführt, schon wurden Gefühle verletzt.

      Selbstverständlich können auch Subs ihre Doms durch ihr Verhalten verletzen, aber den Satz "Mein_e Sub würde niemals etwas tun, was mich überfordern oder verletzen könnte" habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Warum sollte man so etwas auch sagen? Von dieser Seite scheint der Blick realistischer zu sein.

      RitterSchlag schrieb:

      Haben sich zu diesem Thema bisher nur weibliche Subs und männliche Doms geäußert, oder irre ich mich da?
      In meiner letzten Liebesbeziehung war ich Sub. Aber da hätte ich die selbe Meinung gehabt wie jetzt.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      @myownspirit ... auch für verletzte Gefühle gilt für mich dasselbe wie bei physischen Verletzungen, obwohl erstere u.U. schlechter zu verarbeiten sind. Darüber reden, Ursache erforschen, klären und ggf. die Situation neu/anders bewerten. Vor allem nicht nachtragen.
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Es kann nun mal viel in die Hose gehen.

      Ich finde durchaus wichtig, dass Subs das Gefühl haben, dass Dom sie weder mental noch physisch verletzen wollen. Das ist in vielen Bereichen schlichtweg die Grundlage. Jedoch gehört zu diesem Gefühl in meinen Augen auch immer eine gewisse Portion "Skepsis". Das Wort klingt härter als ich es eigentlich meine.

      Wichtig ist in meinen Augen, dass nicht komplett blind davon ausgegangen wird, dass der dominante Part seinen Teil schon richtig machen wird. Verantwortung darf man gern komplett abgeben, sofern man seinen gesunden Menschenverstand dabei nicht ausschaltet.

      Augenblicksversagen kann es auf beiden Seiten immer wieder geben. Und gerade deshalb ist immer eine gesunde Skepsis gegenüber sich und der einen oder anderen Praktik in meinen Augen essentiell.

      Ich bin so schon mal gemeinsam richtig auf die Nase gefallen, weil ich mich überschätzt habe und meine damalige Partnerin nicht in dem Moment entsprechend reagiert hat. Es passiert einfach schneller als es einem lieb ist, mit Folgen, die nicht immer wieder gerade gebogen werden können.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Ich sehe solche Aussagen auch nicht als so total an, wie sie klingen. Natürlich kann sich niemand 100%ig sicher sein, dass nichts passiert. Und ersthaft etwas anderes zu denken, halte ich auch für recht naiv. Es kann immer etwas passieren - egal, wie gut beide aufpassen. Das sollte selbstverständlich sein - und was selbstverständlich ist, muss eigentlich nicht immer explizit erwähnt werden ;)

      Wenn mann immer alle Eventualitäten und Sonderfälle mit aufschreiben würde, würden wir ewig brauchen, um einen kleinen Post zu schreiben. Klar könnte man auch Wörter wie "meist" und "in der Regel" etc. verwenden. Aber auch das stört auf Dauer doch sehr den Lesefluss. Absolute Aussagen aus Faulheit sozusagen ;)

      Davon ganz abgesehen: Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Vertrauen, dass nichts passiert, und dem Wissen, dass doch etwas passieren kann. Das Vertrauen ist vielleicht mehr die emotionale Seite, und das Wissen über die RIsiken eher Kopfsache. Diese absoluten Aussagen zeigen eher die emotionale Seite, das Bild, das jemand vom Partner hat. Dass Dom sein/e Sub repektiert, wertschätzt, sehr gut kennt und vor allem auch lesen kann. Und auch, dass Sub bisher auch nie überfordert wurde o.ä.

      Ich sehe darin nichts schlechtes, dem Parter (auf emotionaler Ebene) wirklich vollkommen zu vertrauen - solange man trotzdem weiß, dass etwas passieren kann (Stichpunkt risk-awareness) und man im Fall der Fälle dem Partner nicht per se einen Strick daraus dreht.

      (Ich hoffe, das war halbwegs verständlich ausgedrückt)
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      myownspirit schrieb:

      Selbstverständlich können auch Subs ihre Doms durch ihr Verhalten verletzen, aber den Satz "Mein_e Sub würde niemals etwas tun, was mich überfordern oder verletzen könnte" habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Warum sollte man so etwas auch sagen? Von dieser Seite scheint der Blick realistischer zu sein.
      Also realistischer würde ich in dem Zusammenhang nicht sagen.
      Eher: Dom ist einfach in der gehobeneren Situation, da kommt so ein Gedanke erst einmal gar nicht auf.
      Im Beruf würde ein Chef ja auch nicht unbdingt sagen, dass sein Untergebener ihn überfordern könnte (obwhl das vorkommen kann), während der Chef den Untergebenen sehr wohl überfordern kann, :pardon: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Wenn ich einen solchen Satz benutze, dann meine ich damit:
      Er würde mich nie mit Absicht verletzen, überfordern, etc.

      Und da kann ich mir zu 100 % sicher sein.
      Nicht mehr und nicht weniger bedeutet solch ein Satz für mich.
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:

      WaterLily schrieb:

      Davon ganz abgesehen: Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Vertrauen, dass nichts passiert, und dem Wissen, dass doch etwas passieren kann. Das Vertrauen ist vielleicht mehr die emotionale Seite, und das Wissen über die RIsiken eher Kopfsache. Diese absoluten Aussagen zeigen eher die emotionale Seite, das Bild, das jemand vom Partner hat. Dass Dom sein/e Sub repektiert, wertschätzt, sehr gut kennt und vor allem auch lesen kann. Und auch, dass Sub bisher auch nie überfordert wurde o.ä.
      Das Bild, was du da zeichnest, find ich sehr schön, Lily.
      Könnte man dann sagen, es ist letztendlich eine Frage ob man - sagen wir mal - Kopf- oder Bauchmensch ist, welcher Seite (emotional oder rational) man am Ende den Vorzug gibt?

      myownspirit schrieb:

      Wäre es denn wirklich so schlimm, wenn es doch mal passieren sollte?
      Nein. Ist schon passiert, ging vorbei. Es ist viel wichtiger, dass er danach richtig handelt. Denn, siehe nächstes Zitat, dass es nicht passiert ist unrealistisch aber:

      Lilly13 schrieb:

      Wenn ich einen solchen Satz benutze, dann meine ich damit:
      Er würde mich nie mit Absicht verletzen, überfordern, etc.
      Und nicht damit alleine lassen wenn es unabsichtlich passiert.
      @RitterSchlag, mir gefällt Dein Beitrag. Nur diesen Satz verstehe ich nicht so ganz:

      RitterSchlag schrieb:

      Wenn Dom sich mit Subs Bedürfnissen auskennt, Sub das aber nicht weiß, dann funktioniert es erstmal nicht, würde ich sagen.
      Meinst Du, Sub weiß nicht, dass Dom ihre Bedürfnisse kennt?
      Dann passt es meiner Meinung nach noch nicht ganz zwischen den beiden. Er konnte ihr noch nicht zeigen, wie sehr er sie kennt und ihr fehlt noch etwas Vertrauen.
      Oder meinst Du, Sub kennt ihre eigenen Bedürfnisse nicht?
      Also ich denke im Großen und Ganzen sollte Sub entweder wissen, was sie will oder das riesen Glück haben einen Dom zu haben, der sie an die Hand nimmt und ihr die Wunder dieser schönen Welt zeigt. Ihr verschiedenste Türen öffnet und sie einmal schauen lässt, und der beobachtet, wie ihr das gefällt oder gefallen könnte. Damit er mit ihr durch die richtigen Türen gehen kann.
      Ich habe dieses Glück. Und ich vertraute meinem Herrn und meinen Gefühlen von Anfang an. Ich hatte keinerlei Erfahrung, auch dieses Forum kam erst später. Erst heute Nacht habe ich wieder eine neue Seite an mir entdeckt, ich erzähle es ihm ganz aufgeregt (da leicht geschockt), er lächelt nur, streichelt mich und sagt, es ist schon gut - so als wüsste er es schon lange.
      Ehrlich, ich versuche nicht mehr viel darüber nachzudenken. Ich lass mich treiben und geniese einfach und überlasse ihm die Führung.


      JamieLyn schrieb:

      Ich fühl mich hier manchmal minderwertig, weil ich nicht in der Lage bin, dieses blinde Vertrauen zu schenken.
      Tja, wir sind halt alle verschieden. Deshalb aber doch nicht mehr oder weniger wert. Ich hab auch schon mitbekommen, dass dieses absolute Vertrauen, dass ich in Phylax habe, von manchen nicht nur angezweifelt, sondern sogar schon als ungesund und schlimmer bewertet wurde. Ich könnte es mir ohne dieses Vertrauen nicht vorstellen und andere können sich mit diesem nicht vorstellen... Kein Problem!


      myownspirit schrieb:

      Aber imho ist Perfektioin oder das Vertrauen auf Perfektion beim Partner gar nicht erstrebenswert, für mich zählt viel mehr der Umgang mit Fehlern oder Missgeschicken.
      Da hast Du absolut recht!
      Aber es tut mir leid, ich kann nicht anders als meinen Liebsten als perfekt anzusehen. [IMG:https://ssl.gstatic.com/mail/emoji/v7/png48/emoji_u1f60d.png]

      WaterLily schrieb:

      Davon ganz abgesehen: Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Vertrauen, dass nichts passiert, und dem Wissen, dass doch etwas passieren kann. Das Vertrauen ist vielleicht mehr die emotionale Seite, und das Wissen über die RIsiken eher Kopfsache. Diese absoluten Aussagen zeigen eher die emotionale Seite, das Bild, das jemand vom Partner hat. Dass Dom sein/e Sub repektiert, wertschätzt, sehr gut kennt und vor allem auch lesen kann. Und auch, dass Sub bisher auch nie überfordert wurde o.ä.
      Meine Güte, @WaterLily, sei nicht so realistisch - Du holst mich von meiner rosa Wolke....

      rubbi schrieb:

      Tja, wir sind halt alle verschieden. Deshalb aber doch nicht mehr oder weniger wert. Ich hab auch schon mitbekommen, dass dieses absolute Vertrauen, dass ich in Phylax habe, von manchen nicht nur angezweifelt, sondern sogar schon als ungesund und schlimmer bewertet wurde. Ich könnte es mir ohne dieses Vertrauen nicht vorstellen und andere können sich mit diesem nicht vorstellen... Kein Problem!
      Ich muss zugeben, ich weiß nicht, ob ich den Schalter umlegen würde, wenn ich könnte. Ich hab wohl einfach gelernt, dass es man als submissiver Mensch immer ein offenes Auge dafür behalten muss, dass man nicht unter die Räder gerät. Eine regelmäßige Überprüfung, ob meine Beziehung meine Standards erfüllt, ist aber nicht nur hilfreich um gegebenenfalls Gegenlenken zu können, sondern auch als Bestätigung dafür, wie gut ich es hab. :) Außerdem sind Standards sexy.^^

      Gleichzeitig (und das mein ich mit "minderwertig") hab ich das Gefühl, ich enthalte meinem Partner damit etwas vor, was ihm eigentlich zustehen würde, so als Dom. Das ist zumindest was, was gern und häufig suggeriert wird: dass Dom unter diesen Bedingungen nur nach Subs Pfeife tanzt.

      Naja, ich will hier auch gar nicht das Thema übernehmen. Dafür ist es viel zu spannend! ;)
      @WaterLily: Perfekt ausgedrückt, danke. Da kann ich nichts mehr hinzufügen.


      JamieLyn schrieb:

      Gleichzeitig (und das mein ich mit "minderwertig") hab ich das Gefühl, ich enthalte meinem Partner damit etwas vor, was ihm eigentlich zustehen würde, so als Dom. Das ist zumindest was, was gern und häufig suggeriert wird: dass Dom unter diesen Bedingungen nur nach Subs Pfeife tanzt.
      Ich denke schon, dass das zum Thema gehört. Übernehmen werden wir es nicht, keine Sorge ... :) Aber genau diese Frage habe ich mir (von der anderen Seite her) auch schon einmal gestellt - also denke ich, dass es ein spannender Aspekt des Themas ist.

      Die Fragestellung von der anderen Seite her wäre in etwa: "Brauche ich dieses unbedingte Vertrauen meiner Sub, um so mit ihr umgehen zu können, wie ich das möchte?" Das beinhaltet ja auf der anderen Seite die Überlegung, was wäre, wenn sie es mir nicht entgegenbringen könnte/wollte. Also andersherum auch Deine Frage, ob Du ihm etwas vorenthältst.

      Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach, wie ich zunächst dachte. Ich hatte definitiv schon einschlägige Beziehungen, wo dieses Vertrauen nicht da war. Ging auch. Somit war ich zunächst versucht zu sagen, es ist (natürlich) schön, wenn es da ist, aber es ist nicht "essenziell".


      Wo ich das aber schreibe, stelle ich mir immer mehr die Frage, ob das nicht vorschnell war ...

      Eine Beziehung, in der dieses Vertrauen vorhanden ist, ist definitiv anders als eine, wo das nicht so ist. Das kann ich ja nunmehr sozusagen "im direkten Vergleich" zweifelsfrei sagen.

      Keinesfalls würde ich es aber so sehen, dass Dom ohne dieses Vertrauen "nur nach Subs Pfeiffe tanzt". Der Dom kann meiner Meinung nach in beiden Fällen sogar der Gleiche sein, gleich dominant, gleich in allen seinen Veranlagungen (schließlich war ich ja auch in beiden Fällen ich selbst) und mit seiner sub auch gleich verbunden.

      Aber der Fokus der Aufmerksamkeit liegt schon leicht wo anders. Ich persönlich fühle es für mich so, dass dort, wo dieses Vertrauen nicht uneingeschränkt vorhanden ist, ich gegenüber meiner sub rationeller agiere und argumentiere, was "zu Lasten" der Emotionalität geht (wenn ich 100% meiner Aufmerksamkeit habe, muss ich die halt quasi auf rational : emotionell aufteilen ...). Das "Ergebnis" mag somit gleich sein, bei Vorhandensein dieses Vertrauens ist aber viel mehr Raum für mich da, diese Verbindung einfach zu fühlen und zu geniessen ...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse

      JamieLyn schrieb:

      Könnte man dann sagen, es ist letztendlich eine Frage ob man - sagen wir mal - Kopf- oder Bauchmensch ist, welcher Seite (emotional oder rational) man am Ende den Vorzug gibt?
      Puh... gute Frage. Das ist am Ende vermutlich nicht ganz so einfach, und auch eine Frage des Kontextes. Man kann im Reallife das Gefühl haben, blind zu vertrauen (emotional) - aber hier im Forum äußert man sich etwas sachlicher, rationaler. Und ob man "blind" vertrauen kann, ist auch eine Frage dessen, was man mit Dom und allgemein im Leben erlebt hat. Wenn man sehr verliebt ist, vertraut man vielleicht auch tendenziell mehr (rosarote Brille).


      rubbi schrieb:

      Meine Güte, @WaterLily, sei nicht so realistisch - Du holst mich von meiner rosa Wolke....
      :icon_lol: Sorry *Regenbogen aufspann, damit @rubbi wieder auf ihr Wölkchen kann* ^^

      Es spricht doch nichts dagegen, auf einer rosa Wolke zu sitzen. Man sollte sich aber gelegentlich mal ins Gedächtnis rufen, dass Wolken extrem hoch fliegen. ;)

      Mit anderen Worten: Du (und auch alle anderen) dürft euer Gefühl von absolutem Vertrauen doch genießen. Ich persönlich halte es nur für gefährlich, wenn man dann vollkommen vergisst, dass es eben "nur" ein Gefühl ist. Schließlich kann niemand in die Zukunft gucken ;)
      Denn sonst, wenn man ernsthaft ausschließt, dass Dom/e einen Fehler machen könnte, und Dom/e dann eben doch mal einen "Fehler" macht, dann ist der Absturz vermutlich umso härter. Das Vertrauen in Dom womöglich komplett dahin. Oder meinst du nicht?

      JamieLyn schrieb:

      Naja, ich will hier auch gar nicht das Thema übernehmen. Dafür ist es viel zu spannend!
      Im EP wurde aber die Frage gestellt, ob diese vermeintliche Perfektion überhaupt angestrebt werden sollte. Du zeigst wunderbar, welche Auswirkungen diese Aussagen (auf dich) haben und bestätigst doch damit, dass es ganz gut ist, dieses Streben nach Perfektion gelegentlich infrage zu stellen.
      Gerade die verschiednen Ansichten und unterschiedlichen Blickwinkel machen ein Thema doch erst spannend! ^^

      JamieLyn schrieb:

      Gleichzeitig (und das mein ich mit "minderwertig") hab ich das Gefühl, ich enthalte meinem Partner damit etwas vor, was ihm eigentlich zustehen würde, so als Dom. Das ist zumindest was, was gern und häufig suggeriert wird: dass Dom unter diesen Bedingungen nur nach Subs Pfeife tanzt.
      Hm... ich habe mehr das Gefühl, dass suggeriert wird, dass das Vertrauen erstmal von Dom erarbeitet werden muss. Wenn Sub nicht genug Vertrauen hat, dann hat es sich Dom wohl auch nicht verdient. Hat er wohl zu viele Fehler gemacht, kann Sub zu schlecht lesen, ist nicht nicht der Lage, genug auf Sub zuzugehen. Ergo ist der eigene Dom mutmaßlich ein schlechter Dom. Oder so. (Das ist natürlich genauso Mumpitz!)
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      rubbi schrieb:

      Meinst Du, Sub weiß nicht, dass Dom ihre Bedürfnisse kennt?
      Dann passt es meiner Meinung nach noch nicht ganz zwischen den beiden. Er konnte ihr noch nicht zeigen, wie sehr er sie kennt und ihr fehlt noch etwas Vertrauen.
      Oder meinst Du, Sub kennt ihre eigenen Bedürfnisse nicht?
      Also ich denke im Großen und Ganzen sollte Sub entweder wissen, was sie will oder das riesen Glück haben einen Dom zu haben, der sie an die Hand nimmt und ihr die Wunder dieser schönen Welt zeigt. Ihr verschiedenste Türen öffnet und sie einmal schauen lässt, und der beobachtet, wie ihr das gefällt oder gefallen könnte. Damit er mit ihr durch die richtigen Türen gehen kann.
      @rubbi: Ich meinte ersteres. Es muss ja auch gar nicht der Fall sein, dass es da schon passt, aber es ist sicherlich eine Erfahrung die manch eine/r hier schon mal gemacht hat. Ich erwähne es hier nur als Problem das u.U. autreten kann. Ich denke allerdings auch, dass dieses Problem bei einer gesunden und gut gewachsenen Beziehung bald verschwinden sollte.
      Der zweite Gedanke ist allerdings auch wichtig, denn dann muss entweder Dom besonders einfühlsam sein, oder Sub besonders mitteilsam, um diesen Zustand zu überwinden.

      Aber in beiden Fällen kann man kein intensives 'Spiel' und auf Dauer auch keine funktionierende Beziehung aufbauen, solange man das genannte Problem nicht behebt.

      WaterLily schrieb:

      JamieLyn schrieb:

      Gleichzeitig (und das mein ich mit "minderwertig") hab ich das Gefühl, ich enthalte meinem Partner damit etwas vor, was ihm eigentlich zustehen würde, so als Dom. Das ist zumindest was, was gern und häufig suggeriert wird: dass Dom unter diesen Bedingungen nur nach Subs Pfeife tanzt.
      Hm... ich habe mehr das Gefühl, dass suggeriert wird, dass das Vertrauen erstmal von Dom erarbeitet werden muss. Wenn Sub nicht genug Vertrauen hat, dann hat es sich Dom wohl auch nicht verdient. Hat er wohl zu viele Fehler gemacht, kann Sub zu schlecht lesen, ist nicht nicht der Lage, genug auf Sub zuzugehen. Ergo ist der eigene Dom mutmaßlich ein schlechter Dom. Oder so. (Das ist natürlich genauso Mumpitz!)
      @JamieLyn: Dazu besteht m.E. keine Veranlassung. Es muss nämlich nicht jeder können. Man muss ja - auch als Sub - für sich jeweils klar abgesteckt haben, ob man überhaupt "in das Unbekannte" hinein will, oder ob man vorher abspricht: "Sub, ich möchte heute gerne folgendes mit dir ausprobieren..."

      @Waterlily: Sehe ich ähnlich, wobei ich denke, dass Dom da eher in 'Vorausleistung' gehen muss, und auch vorsichtiger agieren muss als Sub es muss. Natürlich immer unter dem Vorbehalt, dass Sub auch eindeutig kommuniziert, sonst haut es nicht hin. ( :D 'No pun intended' - aber das Wortspiel bleibt jetzt drin.)
      Wenn ich sage:
      "Mein Herr würde mir nichts zumuten oder tun, was ich nicht ertragen oder tun könnte."

      dann meine, dass er das nicht absichtlich tun würde, einfach, um eine Grenze zu überschreiten, für deren Überschreitung ich noch nicht bereit bin.

      Er ist sehr umsichtig und vorsichtig und er scheint mich fast besser zu kennen, als ich mich selbst.
      Natürlich haben wir schon Grenzen überschritten. Aber meist war es so, dass ich mir das absolut nicht vorstellen konnte. Er hat aber gespürt, dass ich mich nur innerlich dagegen wehre, aber die Überschreitung dieser Grenze eigentlich "fällig" ist.
      (Ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus)

      Das war dann für uns beide ein Erlebnis, von dem wir profitiert haben, das trotz seines "Schreckens" auch für mich schön war.

      Sollte er mich einmal doch falsch einschätzen wäre das mit Sicherheit kein Drama.
      Wir reden viel, vor allem über neue Erfahrungen. Bereiten alles auf, was war. Und ich denke, dass damit auch eine "Fehlentscheidung" zu verschmerzen ist.
      Sie geschah schließlich nicht, um mir ernsthaft zu schaden, sondern aus anderen (eben zu besprechenden) Gründen.

      Auch mein Herr ist nur ein Mensch und damit fehlbar. Aber ich vertraue ihm, seinem Urteilsvermögen und seiner Fähigkeit mich "zu lesen" zu 100%...und darum kann ich sagen, er würde nichts tun, zu dem ich nicht fähig oder bereit bin.
      Denn ohne dieses 100%-ige Vertrauen könnte ich vieles gar nicht erst tun oder geschehen lassen.

      Und er vertraut mir, dass ich immer ehrlich und offen bin und ihm immer nur Feedback gebe, das absolut der Wahrheit entspricht. Sonst könnte er meine Grenzen gar nicht abstecken.

      myownspirit schrieb:

      Gerade Überforderung ist doch etwas, was im Leben und in Beziehungen immer mal auftauchen kann. Die Erwartungshaltung, NIEMALS überfordert oder verletzt zu werden kann ich da auch (oder vielleicht sogar gerade) bei BDSM-Beziehungen/Ds-Beziehungen nicht nachvollziehen. Wir sind doch alle nur Menschen, kann man da Perfektion erwarten? Kommt es nicht einfach nur darauf an, dass man sich Mühe gibt und versucht aus Fehlern zu lernen?

      Ich gestehe: ich habe meine Sub schon mal überfordert. Aber eine Katastrophe war es nicht. Reden, Ursache des Problems finden, Anpassungen vornehmen, weiter machen. Irgendwann später sind wir es wieder angegangen und das Problem war gar keines mehr und aus einer Situation, die überfordert hat, wurde eine einmalige Erfahrung. In meinen Augen ist sie daran nur gewachsen
      In meinem BDSM möchte ich Grenzen finden, ausloten, erweitern.
      Damit das funktionieren kann sind diese nicht festgesetzt sonder lediglich artikuliert.
      Daraus entsteht eine Beziehung in der viel gefordert wird, in der es auch zu Überforderung kommen kann.
      ABER es ist von uns beiden so gewollt.

      Das nicht grob fahrlässig gehandelt wird, sollte denke ich nicht extra erwähnt werden müssen.

      Mitunter scheint es mir allerdings auch Sinnvoll zu sein, noch mal zu erklären das ich da Vertraue, das es mir gut dabei geht ect...

      Eben weil BDSM so bunt ist und manchmal das Verständnis bei anderen fehlt.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      WaterLily schrieb:

      Davon ganz abgesehen: Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Vertrauen, dass nichts passiert, und dem Wissen, dass doch etwas passieren kann. Das Vertrauen ist vielleicht mehr die emotionale Seite, und das Wissen über die RIsiken eher Kopfsache. Diese absoluten Aussagen zeigen eher die emotionale Seite, das Bild, das jemand vom Partner hat. Dass Dom sein/e Sub repektiert, wertschätzt, sehr gut kennt und vor allem auch lesen kann. Und auch, dass Sub bisher auch nie überfordert wurde o.ä.

      Ich sehe darin nichts schlechtes, dem Parter (auf emotionaler Ebene) wirklich vollkommen zu vertrauen - solange man trotzdem weiß, dass etwas passieren kann (Stichpunkt risk-awareness) und man im Fall der Fälle dem Partner nicht per se einen Strick daraus dreht.
      Ich finde das auch eine schöne Aussage und auch eine schöne Erklärung für solche Sätze.
      Vielleicht kan man das (also solche Sätze) eben so sagen, wenn man das hier beschriebene beides in sich selbst rund in Zusammenhang gebracht hat und es miteinander wirkt ? Dann muss man evtl nicht das eine ODER ander betonen.


      JamieLyn schrieb:

      nnte man dann sagen, es ist letztendlich eine Frage ob man - sagen wir mal - Kopf- oder Bauchmensch ist, welcher Seite (emotional oder rational) man am Ende den Vorzug gibt?
      Vielleicht also ein wenig. Es MUSS ja kein ODER geben.

      Ich finde aber eben auch, dass das total okay ist, wenn man das eben im Innern auch voneinander trennt irgendwie. Da sind wir halt alle verschieden.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Hallo :)

      Ich versuche auch mal meinen Senf dazu zu geben ^^
      Ich belasse es mal bei meiner Ansicht, ohne auf das vorher geschriebene einzugehen, weil ich dann glaub ich, zu viel durcheinander werfen würde. Ich bitte um Nachsicht ;)

      Solche Aussagen kann ich auch nur im jeweiligen Kontext sehen. Die Frage ist immer, was "Sowas" in dem Augenblick ist. Ich lerne auch immer mehr, ob nun im BDSM oder 'da draußen', dass man nur sehr schwer pauschalisieren kann, auch wenn wir (Menschen^^), aus Gründen der Einfachheit oder vielen anderen, sehr dazu neigen.
      Wenn ich sagen würde "Meiner würde so etwas nie mit mir machen, oder zumuten...", dann meine ich Dinge wie: Er würde mir nie weh tun um mir zu schaden. Er würde mich nie zu etwas zwingen was ich nicht will. (Also wirklich nicht will ;) ), er würde mich nie missachten. Weil er mich achtet und respektiert. Diese Dinge sind unverzichtbar. Wie das gegenseitige Vertrauen. Auch Dom hat Bedürfnisse und Grenzen. Und keiner der jeweiligen Seiten darf echter Schaden zugefügt werden. Weder psychisch noch physisch. Dort steht aber jeder für sich selbst in der Verantwortung in sich selbst zu erkennen, was einem wirklich schadet und was einem gut tut. (Ist absolut nicht leicht, ich kenn das)
      Würde ich in dem Kontext etwas lesen, so würde auch ich diesen Satz mal in den Mund nehmen :)

      Auf anderen Ebenen bin ich auch so weit zu sagen "Sag niemals nie...."
      Was für mich richtig ist, muss noch lange nicht richtig für den anderen sein. Ein 'No-Go' für mich, ist die Erfüllung für jemand anderen. Und auch dort können sich Dinge ändern. Alles ist irgendwie im Fluss.
      Mein Partner geht sehr behutsam mit mir um. Und dennoch hat er mich schon an Dinge herangeführt, oder mir Sachen zugemutet, von denen ich vorher im Brustton der Überzeugung gesagt hätte: "Mit mir? Niemals..." Tja.... ^^ All diese Dinge sind eine Bereicherung. Beide Seiten müssen nur wissen und kommunizieren können wo dann tatsächlich eine Grenze ist, die nicht überschritten werden kann. An dem Punkt sind beide gefordert das zu akzeptieren. In sich selbst hinein zu hören...

      Und ohne, dass man hin und wieder mal überfordert wird kann es keine Weiterentwicklung geben denke ich. Aus Angst vor Überforderung ist die Gefahr von Stillstand doch sehr hoch. (Und das sagt ein Mensch dessen zweiter Vorname 'Vorsicht' ist... oh Mann ^^) Man lernt sich selbst ja stetig mehr kennen. Und hat man erst einmal gelernt mit der Situation umzugehen, kann daraus was sehr schönes werden. Oder man hat gelernt was man nicht will. Auch ne Entwicklung.

      Lange Rede kurzer Sinn... Entscheidend ist Kontext!
      Ok noch etwas mehr. Jeder muss für sich selbst entscheiden was ihn Glücklich macht. Das kann einem keiner Vorschreiben. Würde ich meinem Bekanntenkreis offenbaren worin meine Erfüllung besteht würden einige sicherlich unverständlich den Kopf schüttel, einige würden mir sagen dass mir das sicher nur schadet und nicht gut tuen kann... und sie würden es von Herzen gut meinen. Was sie aber nicht wissen ist, wie seht ich in mich rein horchte und wie intensiv ich mich mit meinem Inneren auseinander setzt um zu lernen was mich tatsächlich Glücklich macht. Das kann nur ich, für mich selbst bestimmen, dazu musste ich auch gnadenlos ehrlich zu mir sein. Eine meiner schwersten Lektionen.
      Solange ich niemand anderem damit schade ist es, so denke ich, auch ok.

      Uff.
      Das ist jetzt länger geworden als ich dachte. Ich hoffe ihr versteht was ich damit sagen will und bin nicht zu weit vom Thema abgeschweift. :/

      Liebe Grüße :)
      Hingabe in vollem Vertrauen, gehört zum höchsten Glück

      Patrator schrieb:

      Ich finde durchaus wichtig, dass Subs das Gefühl haben, dass Dom sie weder mental noch physisch verletzen wollen. Das ist in vielen Bereichen schlichtweg die Grundlage. Jedoch gehört zu diesem Gefühl in meinen Augen auch immer eine gewisse Portion "Skepsis". Das Wort klingt härter als ich es eigentlich meine.

      Wichtig ist in meinen Augen, dass nicht komplett blind davon ausgegangen wird, dass der dominante Part seinen Teil schon richtig machen wird. Verantwortung darf man gern komplett abgeben, sofern man seinen gesunden Menschenverstand dabei nicht ausschaltet.
      Genau so sehe ich es auch, ich vertraue meinem Dom auch zu 100%, aber ich gehe nicht blind in und durch eine Session. Wenn ich das tun würde, bräuchte ich kein Safeword. Dieses kann ich auch nur nutzen wenn ich meinen gesunden Menschenverstand nicht komplett ausschalte. Ich musste es bisher nicht benutzen, aber wenn würde für mich nicht die Welt untergehen. Drüber reden, schauen was man ändern muss und dann ist es gut. Ich finde das Wort "Skepsis" in dem Zusammenhang auch überhaupt nicht hart, sondern realistisch. Schließlich sind wir alle nur Menschen und Fehler passieren nun mal. Gerade das macht es doch spannend, wären alle Doms Götter, wäre es auf dauer sehr langweilig ;) .
      Ich finde Laurens Meinung sehr gut. Mit gesundem Menschverstand rangehen und auch Savalis Antwort passt (auch wenn die Antwort schon etwas her ist). Sag niemals nie. Denn das ihr Dom sie für behandelt ist gut, richtig und wichtig. Nur leider gibt es ja schwarze Schafe auch. Gerade neue, unerfahrene Subs könnten sowas erlebt haben bzw. "schweben diesbezüglich in Gefahr". Daher hat jemand besonderes Glück, wenn er einen guten und einfühlsamen Dom kriegen tut.