Wo hört BDSM auf und wo fängt häusliche Gewalt an?

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      Phylax schrieb:

      Nocheinmal als plakatives Beispiel (bewußt aus dem Thread, der ja immer noch "Stein des Anstosses" ist, damit das vielleicht ein bisschen mehr verknüpft ist):
      Eigentlich nicht.
      ich wollte so wie es bis dato auch lief, verschieden Meinungen hören.
      So wie es in der Diskussion hier, um Ohrfeigen ja auch aufgekommen ist.
      Die Verknüpfung finde ich nicht wirklich zweckmäßig, denn die Diskussion gibt es schon an anderen Stellen.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Das ist ein mega schwer zu beurteilendes Thema finde ich.

      Und es sind auch in meinen Augen Äpfel und Bananen - und wenn es auch inhaltlich eventuell um das gleiche geht (Schläge und Demütigungen z.B.), so geht es halt eben irgendwie doch nicht um das gleiche.


      Ich will auch gar nicht viel dazu sagen und nicht eure Diskussion stören, aber:

      Zwar ist die Einvernehmlichkeit auch in meinen Augen der wichtigste Unterscheidungspunkt hier und dennoch ist es so,
      dass man innerhalb einer Beziehung unter Umständen gar nicht mehr abschätzen kann, was hier noch einvernehmlich oder gar gesund ist.
      Also ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll, dass man es versteht, aber es gibt Konstellationen, da erträgt man einfach.
      Da ist einem dann auch gar nicht bewusst, dass das was da passiert nicht gesund und auch nicht normal ist - und dazu braucht es nicht einmal eine BDSM-Beziehung.
      Im Nachhinein reflektiert betrachtet, erkennt man dann, dass es eben ganz und gar nicht okay war.

      Ich denke eben, das kann im BDSM-Bereich auch passieren. Ich denke die Grenzen sind so schwammig.
      Und ich denke weiterhin, dass man aus Liebe einfach auch bereit ist, mehr zu ertragen und nicht erkennen kann, dass es einen kaputt macht. Erst hinterher...

      War wirr oder? Ich weiss, tut mir leid. ich weiss es nicht anders zu formulieren.
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.
      Danke @Phylax erstmal, dass Du Dir DIE Zeit nimmst für diese Darstellungen und Erklärungen.

      Und ja, kann ich auch alles nachvollziehen und IST verständlich.

      An der Stelle möchte ich mal sagen, dass sich mir persönlich auch manche Frage gar nicht wirklich stellt, ich habe mich letztlich hier nur eingelassen auf eine öffentliche Diskussion, die einfach erst durch Hinterfragen der unterschiedlichen Meinung eben auch Ihren Sinn erfährt und durch den Austausch, so kann alles und jeder daraus irgendwas lernen und im Idealfall führt das zu einer Einigung in ein Paar mehr Punkten, als sie evtl vorher Bestand. Genauso auch wie von @RitterSchlag genannt, hilft es ja auf jeden Fall, dass sich jeder NOCH mehr damit auseinander setzt, was eben nie verkehrt sein kann in meinen Augen.
      Also hinterfrage ich manchmal sogar bewusst etwas "rammdösig"- seht es mir nach ;) So aber meine Herangehensweise.

      Und um dann jetzt mal beim konkreten Beispiel der Toilettensituation zu bleiben.

      Für meine "persönliche Auffassung" des dort Gelesenen, war zB die Reaktion der Beteiligten darauf nicht ganz unwichtig.
      Nämlich DASS sie in dem Punkt klar sagte "Ja, wenn Du die Beziehung davon ernsthaft abhängig machst, dann will ich sie wohl in Frage stellen (also ggf dafür das Beziehungsende in Kauf nehmen)" (also so sinngemäß). Und nun hoffe ich, ich habe da nicht etwas falsch verstanden und sie meinte damit eher, dass sie der Aufforderung dann doch nachkommen wollen würde. Ich will jetzt nicht nachlesen und gehe mal davon aus, dass ich das nicht missverstanden habe. (A)< Markierung zu später.

      Daraus habe ich geschlossen, dass da also sehr wohl ein Mensch ist, der in der Lage ist, eigene Grenzen zu setzen und zu artikulieren, von seinem Widerspruchsrecht also Gebrauch zu machen.

      Da es HIER uA darum geht, was einem persönlich beim "Beurteilen solcher Dinge/ Situationen hilft" ( ich möchte nicht den anderen Thread durchkauen, nehme nur einfach das Beispiel an, bzw bleibe bei dem- Dom möchte Sub auf der Toilette und droht mit Beziehungsende - Erweiterung: Sub sagt nein.)

      Frage dazu von mir:

      - Ist es als falsch zu betrachten, dass ich daraus also den Schluss zog, wie oben genannt, dass sie durchaus Grenzen setzen kann
      - und ich das dann also auch berücksichtige bei meiner "persönlichen unausgesprochenen Wertung" der von ihr zuvor geschilderten Situation(en), ich also einen Zusammenhang herstellte?
      - Hätte ich das nicht tun sollen?
      - Das würde doch aber auch sicher irgendwie "Bewertung finden", MÜSSTE man die Situation irgendwie auswerten- oder?

      - Oder wäre es besser so zu sehen, dass "die Fähigkeit vom Widerrufsrecht" in diesem Punkt Gebrauch zu machen, bereits als Resultat der Hinweise der Hilfswilligen zu werten wäre?
      - und dann also nach wie vor davon auszugehen ist, dass da was nicht in Ordnung ist, wo man sich helfend, auffordernd "einmischen" sollte, weil sie genau dafür eben weitere Unterstützung braucht?

      (Boah sorry, mir fällt es echt schwer das zu formulieren- also quasi mich auf eine Art zu verhalten, dass es nicht versehentlich dann doch zu Ignoranz oder Wegsehen, leichtfertiger Duldung oder wie immer man das auch nennen mag kommt, nur weil ich eben zu (A) kam, obwohl ich ja quasi helfen will, aber dann fälschlicher Weise den Bedarf nicht mehr erkennen)

      Also mich interessiert ja MEIN Umgang damit oder mit solchen Situation etc, als Außenstehender. Wie in dem Thread hier genannt.

      Also besser gefragt vermutlich:

      Ist es möglich oder sinnvoll oder falsch Deiner Meinung nach oder würde es rechtlich Anwendung finden, von einer gezeigten Entscheidungsfähigkeit in einem Punkt, auf die Fahigkeit eben zu jener im Zusammenhang mit Situationen DAVOR oder DANACH zu schließen (also ohne etwas einfach in eine Schublade stecken zu wollen und weitere Aufmerksamkeit natürlich voraussetzend)?

      Denn eine Gesamtsituation, die zu bewerten ist, besteht ja durchaus eben aus mehreren Momenten/ kleinen Entscheidungen. Wie sieht es da mit den Zusammenhängen aus.

      Weist Du, was/ wie ich meine?
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:

      Shambhala schrieb:

      Zwar ist die Einvernehmlichkeit auch in meinen Augen der wichtigste Unterscheidungspunkt hier und dennoch ist es so,
      dass man innerhalb einer Beziehung unter Umständen gar nicht mehr abschätzen kann, was hier noch einvernehmlich oder gar gesund ist.
      Also ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll, dass man es versteht, aber es gibt Konstellationen, da erträgt man einfach.
      Da ist einem dann auch gar nicht bewusst, dass das was da passiert nicht gesund und auch nicht normal ist - und dazu braucht es nicht einmal eine BDSM-Beziehung.
      Im Nachhinein reflektiert betrachtet, erkennt man dann, dass es eben ganz und gar nicht okay war.
      Würde man Misshandlung oder häusliche Gewalt selber früh erkennen können, dann würden diese "Täter" ohnehin immer leer ausgehen, da man sie eh nach einpaar Monaten durchschaut hat.
      Aber oft gehn solche Beziehungen ja Jahre, bevor überhaupt mal ein Umdenken stattfindet.

      Die extremen Sachen wie Knochenbrüche usw. sin ja sehr selten, häufig is es ja einfach "nur" Endmündigung, Einschüchterung, Erpressung usw.. Und wenn jemand der nen geringen Selbstwert hat, der glaub halt wirklich das man selber drann schuld ist, weil man einfach so nen Angsthase ist oder dumm oder whatever.
      1) Das wird wieder etwas länger... :whistling:

      Gentledom schrieb:

      Für mich ist es recht einfach....

      Häusliche Gewalt = Täter und Opfer

      BDSMler = Partner

      Für mich ist die Grenze dort zu ziehen wo etwas gemacht wird, dass nicht abgesprochen ist und in das nicht durch den empfangenden Part wirksam (weiß worum es geht, Tragweite bewusst) eingewilligt wurde.

      Natürlich kann es zwischen Partnern zu Missverständnissen kommen und etwas passiert, dass sie weder abgeprochen noch von beiden gewollt war, dies ist aber (wenn keinen Absicht vorliegt) einfach ein Unfall.
      Das ist jetzt also die Kurzform, bzw. eine der möglichen Kurzformen... ;) Dem kann ich folgen, aber ich würde hinzufügen, dass es auch um die tatsächliche Kompetenz von Dom geht.
      Wie ich das im Beitrag vom 11.3. (Freitag) schon angedeutet hatte, aber jetzt noch mal klarer: Es ist (für mich) nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern der tatsächlichen Erfordernisse, dass ich mich aus Subs Arztterminen raushalte (und bei umgekehrter Situation dasselbe erwarten würde). Wieso? Weil ich kein Arzt bin, und die Situation die daraus entstehen kann, nicht - weder für Sub/Switch noch für mich - zum Besseren wenden könnte... weil es außerhalb meines Kompetenzbereichs liegt.
      Und in 'Vanilla'-Beziehungen liegt ja der Zugriff auf den Körper des Partners/der Partnerin zu wesentlich anderen Zwecken als Pflege/Massage/Sexualität außerhalb des zugewiesenen Kompetenzbereichs des
      jeweils anderen Partners. (Ein Bereich, der im BDSM bekanntlich erweitert ist... :whistling: ;) )
      Und da verbindet sich der Bereich 'Kompetenz' mit dem Bereich 'Einvernehmlichkeit'.
      Dieser Bereich wird ja bei häuslicher Gewalt v.A. insofern verlassen, als die o.g. Knochenbrüche - oder seelische Schäden, Traumata usw. - nicht allein durch Zeitablauf oder durch Dom 'geheilt werden können, sondern 'professionell' behandelt werden müssen. Eine 'doppelte' Grenzüberschreitung der gewalttätigen Person, die damit auch ihre eigene Inkompetenz zur Schau stellt.
      Nicht nur in puncto Selbstbeherrschung.

      Es gibt da noch etwas anderes, das ich in Ermangelung eines anderen Begriffes mit 'Bewusstsein' beschreiben würde. Also nicht bloß die Absprachen vorher, die die Einvernehmlichkeit/den Konsens erst ermöglichen, oder die Reflektiertheit nach dem 'Spiel'/nach der 'Strafe' usw., sondern auch, dass beide Parteien sich die ganze Zeit darüber im Klaren sind, was sie tun, wo sich ihre eigenen und des/der Anderen Grenzen befinden usw. (also ihre 'gemeinsamen' Grenzen)!
      Dass also Sub und Dom wissen, was Sub aushält oder mag, und dass beide wissen, wie weit Dom zu gehen bereit ist, und was Dom eben nicht tut. Damit eben für beide klar ist, dass man sich innerhalb des gemeinsamen Rahmens befindet. Was ja dann auch mit Identität zu tun hat.
      (Und hier nähern wir uns dem Thread "So etwas würde mein/e Dom niemals tun"...)

      Ich hoffe, dass ich mich jetzt nicht, oder nicht zu sehr, im Kreis gedreht habe. Es wird hier ja auch zunehmend schwerer, eigene Gedanken zu entwickeln, die sich nicht mit denen Anderer überschneiden...

      2)

      Shambhala schrieb:

      [...]

      Ich will auch gar nicht viel dazu sagen und nicht eure Diskussion stören, aber:

      Zwar ist die Einvernehmlichkeit auch in meinen Augen der wichtigste Unterscheidungspunkt hier und dennoch ist es so,
      dass man innerhalb einer Beziehung unter Umständen gar nicht mehr abschätzen kann, was hier noch einvernehmlich oder gar gesund ist.
      Also ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll, dass man es versteht, aber es gibt Konstellationen, da erträgt man einfach.
      Da ist einem dann auch gar nicht bewusst, dass das was da passiert nicht gesund und auch nicht normal ist - und dazu braucht es nicht einmal eine BDSM-Beziehung.
      Im Nachhinein reflektiert betrachtet, erkennt man dann, dass es eben ganz und gar nicht okay war.

      Ich denke eben, das kann im BDSM-Bereich auch passieren. Ich denke die Grenzen sind so schwammig.
      Und ich denke weiterhin, dass man aus Liebe einfach auch bereit ist, mehr zu ertragen und nicht erkennen kann, dass es einen kaputt macht. Erst hinterher...

      War wirr oder? Ich weiss, tut mir leid. ich weiss es nicht anders zu formulieren.
      So wirr fand ich das gar nicht. :coffee:
      Die Macht der Gewohnheit - nicht Gewohnheit der jeweiligen Praktik, sondern diejenige, neue Sachen einfach mit zu machen. Weil man es gewohnt ist, oder weil man es aus Liebe zu tun glaubt.
      Sogar gerade im Nicht-BDSM-Bereich, vermute ich. So ähnlich wie: "Warum sind wir eigentlich (noch) zusammen?"

      3) Ganz schwierig finde ich die 'Drohung' mit dem Beziehungsende. Denn einerseits ist das hinterhältig und bedrückend, weil man damit ja von heute auf morgen in eine Situation hineinrutscht, in der Sub womöglich existenziell bedriht ist. Andererseits zeigt sich an kaum einer anderen Konflikt-Situation so deutlich, dass die Beziehung nichts taugt, als wenn 'Dom' durch Druck und nicht durch Überzeugung handelt.

      4) @Blackwings: Es freut mich sehr, wenn dir der etwas sperrige Gedankengang doch noch etwas geben konnte.
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      5) Hier stellt sich für mich auch mal die Frage, wie man eigentlich mit der Idee der 'graphischen Darstellung' umgeht. Sollte man das besser als Bild im jeweiligen Thread einfügen, oder empfiehlt es sich da, einen speziellen Thread dafür zu eröffnen? :gruebel: Damit es nicht 'offtopic' wird, meine ich.

      RitterSchlag schrieb:

      Es ist (für mich) nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern der tatsächlichen Erfordernisse, dass ich mich aus Subs Arztterminen raushalte (und bei umgekehrter Situation dasselbe erwarten würde).

      Dem kann ich jetzt gar nicht folgen.
      Du hast jetzt die Sache länger ausgeführt, aber trotz allem verstehe ich nicht. warum es eine Erfordernis ist.

      RitterSchlag schrieb:

      Eine 'doppelte' Grenzüberschreitung der gewalttätigen Person, die damit auch ihre eigene Inkompetenz zur Schau stellt.

      Wenn bei uns etwas schief laufen würde, so das eine ärztlich Behandlung nötig würde, wäre mein Herr dafür verantwortlich.
      Dann möchte ich im Nachhinein nicht mit den Folgen allein gelassen werde.
      Mich würde es total irritieren.


      RitterSchlag schrieb:

      Und da verbindet sich der Bereich 'Kompetenz' mit dem Bereich 'Einvernehmlichkeit'.
      Kompetenz in Verbindung mit Einvernehmlichkeit, sehe ich lediglich in dem Zusammenhang, das der aktive Part verantwortlich mit dem ihm übergebenen Rechten umgeht.
      Sprich das er weiß was er tut, sich bestens informiert hat.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Mir hat der ET gefallen, fand ihn interessant. Ebenso wie die ersten Beiträge.
      Sorry, wenn ich das jetzt so sage: Ich kann inzwischen nicht mehr folgen! Das finde ich sehr schade.

      Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt.
      Da geht es darum, das dir jemand die Faust ins Gesicht, in den Magen oder sonstwohin haut, um nicht gewollten Schmerz, um bewusste Erniedrigung und Demütigung, um Frust abzulassen, usw.
      Aus meiner Sicht um krankhaftes Verhalten.
      Da gibt es keine Ausnahmen, keine Regeln, da geht es um Anwendung von Gewalt.

      Da geht es nicht um Sub-Sein, sondern um eine Frau, die geschlagen, gedemütigt und traumatisiert wird.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      (1)

      Schwarze Rose schrieb:

      RitterSchlag schrieb:

      Es ist (für mich) nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern der tatsächlichen Erfordernisse, dass ich mich aus Subs Arztterminen raushalte (und bei umgekehrter Situation dasselbe erwarten würde).
      Dem kann ich jetzt gar nicht folgen.
      Du hast jetzt die Sache länger ausgeführt, aber trotz allem verstehe ich nicht. warum es eine Erfordernis ist.
      [...]

      RitterSchlag schrieb:

      Und da verbindet sich der Bereich 'Kompetenz' mit dem Bereich 'Einvernehmlichkeit'.
      Kompetenz in Verbindung mit Einvernehmlichkeit, sehe ich lediglich in dem Zusammenhang, das der aktive Part verantwortlich mit dem ihm übergebenen Rechten umgeht.Sprich das er weiß was er tut, sich bestens informiert hat.
      A) Das steht jetzt leider nicht mehr in dem Zusammenhang, in dem ich es gemeint hatte. Weiter vorne in der Diskussion - Seite 3, glaube ich - wurde von einer Beziehung berichtet, in der Dom auch die sozialen Kontakte und die Arztbesuche von Sub kontrolliert, bzw. ggf. verhindert.
      Und das wäre nichts, was ich tun würde, weil 1) es nicht meine Auffassung einer gesunden Beziehung ist, weder BDSM, noch sonstwie, und damit einen Bereich darstellt, wo der Übergang zur häuslichen Gewalt fließend ist. Weil Dom seine (intellektuelle) Kompetenz überschreitet, wenn er Subs Arztbesuche kontrolliert, bzw. verhindert. Nur darum ging es mir.
      Natürlich muss er/sie welche für 'Sub' machen, oder Sub hinbringen, aber das Verhindern steht 'Dom' nicht zu.
      Sobald ein Arzttermin notwendig ist - und wenn 'Dom' selbst kein Arzt ist - ist das außerhalb seines Kompetenzbereiches, nicht aber außerhalb seiner Verantwortung; denn die besteht ja darin, dass er fachliche Hilfe holt, wo seine 'fachliche' Kompetenz nicht mehr ausreicht... Zwei verschiedene Dinge. Und ich meine jetzt nicht innerhalb des Spiels - denn da ist das sowieso der Fall - sondern im Alltagsleben.

      B) Einvernehmlichkeit ist für mich beim 'Dürfen' angesiedelt, Kompetenz beim 'Wissen' bzw. noch eher beim 'Können'. Und zwar sowohl im 'Spiel', als auch außerhalb davon. (Und ich meinte vor allem außerhalb davon.)
      Und das sollte auch bei beiden Parteien der Fall sein. Heißt: 'Sub' kann mir einvernehmlich Hängebondage erlauben, aber wenn ich darüber nichts weiß, bzw. es nicht kann, also nicht darin kompetent bin, werde ich es trotzdem [trotz ihrer 'Erlaubnis'/Einvernehmlichkeit] lassen.
      Die 'Kompetenz' von 'Sub' besteht nun darin, das dann zu wissen und zu akzeptieren, und nicht auf Dingen zu beharren, die 'Dom' nicht kann. Ob 'Dom' es dann macht liegt aber in dessen/deren Verantwortung.
      Für mich - und das mögen manche ähnlich, manche anders sehen - ist 'Verantwortung' das Konzept in dem Dürfen und Können vereint sind. Vereinfacht gesagt.

      Mehr schreibe ich dazu erstmal nicht, weil ich langsam den Eindruck habe, es ab hier nur noch 'verschlimmbessern' zu können. :whistling:

      C) Ich sprach ja oben von den Unterschieden zwischen häuslicher Gewalt und BDSM - da ist doch klar, dass indem einen Falle keine Ärzte/Ärztinnen geholt werden, und in dem anderen Falle unbedingt!


      (2) Im übrigen möchte ich mich der Meinung anschließen, die hier ja schon mehrfach geäußert worden ist, nämlich dass sowohl das 'Unfall-Potenziel' als auch das Auslösen von häuslicher Gewalt nicht auch ein Geschlecht oder auf die 'dominante' Rolle beschränkt ist. Danke nochmal für diesen Hinweis. :)


      (3) @Topaz: Das sehe ich ähnlich, und ich hoffe, dass ich nicht zuviel Verwirrung reingebracht habe. Deshalb werde ich mich jetzt mal aus dem aktiven Schreiben in diesem Thread erstmal raushalten - es sei denn, dass es wieder so ein Missverständnis gibt wie oben. So viel für meinen Teil. Ich will das auch niemandem sonst anhängen. Und bewerten will ich es auch nicht, schließlich ist es nun mal oft so, dass es um so schwieriger wird, dem Thema überhaupt zu folgen, je länger der ET zurückliegt.
      Wer viel schreibt, muss u.U. auch viel erklären, das geht hier nur übers Schreiben, und dann wirrd viel geschrieben, und dann... - ihr versteht schon. :gruebel: ;)
      @RitterSchlag ich glaube, dass ich verstehe was du meinst, aber ich kann dir dennoch nicht in allen Punkten zustimmen.

      Zu A: Dom die Kontrolle über einen beliebigen Bereich zu über lassen führt noch nicht gleich zur häuslichen Gewalt.
      Es kann triftige Gründe geben, Sub bestimmte soziale Kontakte zu verwehren. Auch im Bezug auf das Arztbeispiel: es kommt auf die Situation an. Ist Sub beispielsweise Hypochonder und Dom kennt das Verhalten genau, dann könnte er/sie den Arztbesuch verbieten, wenn Sub zB lediglich ein mal gehustet oder einen Kratzer am Arm hat. Das bedeutet nicht gleich, dass Kompetenzen überschritten werden. Es bedeutet auch nicht automatisch, dass es sich um eine ungesunde Beziehung handelt.

      Und falls du das Beispiel jetzt relativieren möchtest: Kompetenzen können erworben werden. Und auch wenn Sub in einem bestimmten Bereich kompetenter als Dom ist, kann Dom in diesem Bereich die Entscheidungsgewalt haben. Solange die Kommunikation stimmt, kann Dom sich einfach an der Kompetenz von Sub bedienen. Auch vom sozialen Umfeld kann Dom sich ggf Hilfe holen. Somit sehe ich nicht, dass Dom in allen Bereichen, in denen er/sie entscheidet (je nach Beziehung können das auch sämtliche Bereiche sein), auch die größte Kompetenz besitzen muss.

      Zu C: Wieso denn das? Wenn im Falle von häuslicher Gewalt der Täter nacher doch Gewissensbisse bekommt und einen Arzt holt, bleibt es dennoch häusliche Gewalt.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      1) Das ist auch gut so, wir müssen ja auch nicht derselben Meinung sein. :)

      2) Um dieses Missverständnis noch zu lösen - vielleicht war ich da nicht deutlich genug -
      Ich bin einerseits vom Regelfall ausgegangen, und von dem was für mich passt, und andererseits von einer TPE- oder 24/7-Situation. Wer's mag, kann es ja so machen...
      In diesem Kontext nochmal direkt zu A):
      - Es ist dann nicht an sich häusliche Gewalt, aber die Gefahr dafür sehe ich als höher an.
      - In einem 'Vanilla'-/'Stino'-Beziehung (nennt es wie ihr wollt) etc. wäre das vermutlich schon Gewalt, weil die BDSM-typische Einvernehmlichkeit fehlt. Und wir waren doch schon (fast) alle soweit zu sagen, dass eben die Einvernehmlichkeit den wesentlichsten (wenn auch nicht den einzigen) Unterschied zur HGew ausmacht.

      3) Ich möchte rein gar nichts relativieren, aber ich sprach von 'Fach-Kompetenzen' (nicht um Menschenkenntnis oder persönl. Vorlieben von 'Sub') die 'Dom' zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht hat. Natürlich kann Dom sich weiterbilden, aber noch so viel Lernen wird aus 'Dom' keinen Gynäkologen oder eine Zahnärztin machen.
      'Dom' kann nicht überall kompetent sein (muss er/sie auch gar nicht), und das müssen beide akzeptieren.

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      4) Ich ziehe mich jetzt lieber ganz raus, auch wenn es Missverständnisse (mit meinem Beitrag) gibt, denn sonst werde ich hier nie fertig. :ninja: :P => siehe "(3) @Topaz: ..." Wünsche noch eine frohe Diskussion. :rolleyes:
      Einmal muss ich mich noch äußern... nämlich mit Hinblcik auf meinen Beitrag vom 10. März.
      Es geht um die Abkürzung 'DD'. Die wird hier ja wohl vielfach als Kürzel für 'DaddyDom' benutzt, aber ich hatte auf 'Domestic Discipline' Bezug genommen.

      Nachzulesen
      direkt hier im Forum ("Was ist Domestic Discipline?").

      Nur damit es keine Verwechslungen gibt, die komplett unnötig sind. :pardon:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Links entfernt

      für mich selbst finde ich die Antwort recht simple..
      Für mich fängt häusliche Gewalt dort an wo sie bdsm verlässt und gegen den Willen bzw Verlangen eines der beiden Partnern geschieht..
      aber da ist sich denk ich eh jeder für sich selbst der nächste bei der Festlegung seiner Grenzen. Somit wird es nie eine eindeutige Richtlinie die für alle gültig sein wird geben... :pardon:
      (und auch hier..ich Antworte nur...dies gilt rein für mich..da müssen wir hier net drüber diskutieren..)
      - Ich kann jetzt auch nur vermuten was ich meine... -
      Ich tue mich etwas schwer mit der Einschätzung und glaube auch, dass es einer sehr individuellen Betrachtung einer Beziehung bedarf.
      Ich hatte in einem meiner Selbstverteidigungskursen eine junge Frau, die jahrelang misshandelt und missbraucht wurde. Sie erzählte mir, dass sie sehr lange der Meinung war, dass alles seine Richtigkeit habe, denn schließlich lebten sie und ihr Partner BDSM und sie habe ja zu allem ihr Einverständnis gegeben. Erst als ihre Depressionen so schlimm wurden, dass sie einen Suizid-Versuch unternahm, wurde ihr mit Hilfe einer Therapie bewusst, dass sie sich hatte manipulieren lassen. Sie war ein Waisenkind und hatte furchtbare Verlustängste, mit denen ihr Partner bewusst gespielt hat. Auch das beliebte "wenn Du mich wirklich lieben würdest...", kam zum Einsatz.

      Also...ist es schon häusliche Gewalt, wenn man einen jungen, offensichtlich mental instabilen Menschen manipuliert?

      Diese eine Frau wusste später nicht einmal mehr, ob sie wirklich auf Schmerzen steht, oder ob sie sich dieses von ihrem Partner (der im übrigen wesentlich älter war) einreden lassen hat.

      War es keine häusliche Gewalt, sondern ihre "Schuld"? Weil sie ihre Grenzen nicht deutlich gemacht hat?

      Sie jedenfalls hatte lange das Gefühl, dass sie selbst schuld war, denn immerhin stand sie ja auf dieses "perverse Zeug" und dass sie kein Recht hätte sich zu beschweren, bzw. wie sie es ausdrückte "ihn anzuschwärzen".

      Für mich persönlich beginnt die häusliche Gewalt schon bei der Manipulation. Natürlich werden jetzt alle sagen - zu Recht - dass das mit BDSM nichts zu tun hat. Aber wie schnell versucht man - durch reden - seinen Partner zu überzeugen Grenzen zu verschieben? Reicht es nicht sogar immer mal wieder nachzufragen, ob die Grenzen noch immer bestehen... irgendwann kommt vielleicht die Angst auf, man könne den Partner verlieren, wenn man an seinen Grenzen festhält.
      Selbstverständlich ist das noch keine häusliche Gewalt... Aber manch einer macht eben nicht bei einer verschobenen Grenze halt.

      Meiner Meinung nach beginnt häusliche Gewalt dort, wo man das Wohl und die Bedürfnisse des Partners aus den Augen verliert und die eigenen Bedürfnisse entweder über die des Partners stellt oder auf den Partner projiziert.
      Wenn sie es selber so erlebt hat, dann wars häusliche Gewalt, kann man nicht viel gegen argumentieren.
      Da is es egal ob man geschlagen wurde, oder der Partner einen auch nur mitten in der Nacht aufweckt und buhhhh schreit, solang bis man garnichtmehr schlafen kann.
      Wenn ich das als Gewalt empfinde, kann mir das niemand abstreiten.


      Schuld hat man nie als Opfer, oder geschädigter, man könnte sich höchstens vorwerfen, das man solange gebraucht hat um das einzusehen.
      Ich habe schon einige Opfer häuslicher Gewalt vertreten und muss leider sagen, so einfach ist die Abgrenzung nicht.

      Leider ist es gerade in den schweren und lang andauernden Fällen von häuslicher Gewalt so, dass das Opfer sich selbst einen großen Teil der "Schuld" zuschreibt und den Täter immer wieder versucht zu exkulpieren. (Stockholm-Syndrom)

      Nun ja auch in BDSM-Beziehungen kann es sicher zu einer "Entgleisung" kommen. Auch wenn ich das in der Beziehung zu meinem Herrn noch nie erlebt habe.

      Der Unterschied liegt für mich in den Erwartungshaltungen bzw den Grundlagen, mit denen man in die Beziehung hineingeht.

      Ja ich bin Sklavin und werde auch geschlagen und ich genieße es, ja ich brauche es. Aber bei häuslicher Gewalt rechnet das Opfer eben nicht damit und das macht es zum Opfer (es weil Gewalt keine männliche Domäne ist).

      Auch eine BDSM Beziehung kann zu Gewalt werden, wenn der angeblich dominante Partner die Kontrolle verliert oder nicht wirklich ein DOM ist. Bei häuslicher Gewalt ist das anders. Nicht nur dass kein Einvernehmen besteht, der gewalttätige Partner wird immer weiter entgleisen und immer neue Entschuldigungen finden, und keine davon ist, ich bin dominant sondern immer "Du bist schuld".

      Irgendwie komme ich mit dem Vergleich von häuslicher Gewalt und Entgleisung in einer BDSM Beziehung nicht zurecht, weil es aus meiner Sicht einfach nicht passt.

      Verzeihung wenn ich mich zu kompliziert ausdrücke.
      Ich vermag zum Thema Gewalt auch nur für mich zu sprechen.

      Nach meiner Überzeugung ist Gewalt die Ausübung von unter Zwang ausgeübter Macht mit dem Ziel, Lebewesen und/oder Gegenstände im Eigeninteresse zu schädigen oder ändern zu wollen (Gegenstände schließen wir mal aus – darum geht´s ja auch nicht.).

      Insofern ziehe ich eine klare Grenze und kann BDSM in keiner Weise mit Gewalt in Zusammenhang bringen, da BDSM nicht o.g. Ziel verfolgt. Durch diese Abgrenzung sehe ich keinen Raum für Grauzonen.


      Gewalt gegenüber Menschen bleibt für mich ein Geständnis, keine soziale Kompetenz – besser noch keine soziale Intelligenz- im Sinne relevanter Verhaltensmuster zu besitzen.

      Ebenso bin ich der festen Überzeugung, dass der Gewaltausübende sich seiner „Tat“ bewusst ist, will er ja verändern respektive schädigen. Ob er dies selbst reflektiert, ist eine ganz andere Sache.


      Umso schwieriger scheint es aber für die Opfer zu sein. Für sie gilt es, die fehlende soziale Kompetenz/Intelligenz des Täters zu erkennen. Gelingt dies, steht als nächste Aufgabe das Umsetzen der Konsequenzen an, was einige bedauerlicherweise aus eigener Kraft nicht schaffen.


      Ich glaube, allgemein sehr tolerant zu sein aber beim Thema Gewalt nicht mal ansatzweise.
      Es gibt Täter die denken oder sin davon Überzeugt aus Notwehr zu handeln oder auf der Moralisch richtigen Seite zu stehen (Wer mich schlägt, kriegts doppelt zurück z.B.). Vielleicht waren die meisten hier auch schon Täter ohne es überhaupt zu wissen, oder man spielt es herunter "ja ich war ja noch ein Kind", oder "ja aber sie hat mich viel schlimmer behandelt".

      Täter sehen sich oft selbst als Opfer.

      MoMo schrieb:

      Es gibt Täter die denken oder sin davon Überzeugt aus Notwehr zu handeln oder auf der Moralisch richtigen Seite zu stehen (Wer mich schlägt, kriegts doppelt zurück z.B.). Vielleicht waren die meisten hier auch schon Täter ohne es überhaupt zu wissen, oder man spielt es herunter "ja ich war ja noch ein Kind", oder "ja aber sie hat mich viel schlimmer behandelt".

      Täter sehen sich oft selbst als Opfer.
      Hallo @MoMo,

      Ich mag gerade blöde sein, aber so ganz kann ich den Zusammwnhang zwischen Deinem Gedankengang und BDSM gerade nicht nachvollziehen. Und kann auch nicht sehen, was uns die Erkenntnis, dass sich Täter auch selber als Opfer, bzw. moralisch auf der richtigen Seite sehen könnten, weiterhilft.

      Es wird ja auch andererseits oft das Muster berichtet, dass Täter häuslicher Gewalt sehr wohl erfassen, dass ihr Verhalten falsch ist und dann mit entsprechenden Entschuldigungen, Liebeserklärungen und Geschenken versuchen, die Situation zu bereinigen, was natürlich nichts am Verhaltensmuster bzw. der Tat selber ändert.

      Gänzlich unklar ist mir, auf wen sich der Satz "vielleicht waren die meisten hier..." beziehen soll. Also auf eine Mehrzahl der User hier im Forum, unwissend, ohne Schuldbewusstsein? Das hielte ich für eine doch sehr verwegene These, die echten Gewaltopfern sicher nicht hilft.

      Aber wie gesagt, vielleicht verstehe ich ja gar nicht so genau, was Du erklären möchtest...