Das Schwerste für euch an BDSM?

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      Das Schwerste für euch an BDSM?

      Hallo Community,

      Ich habe mich erst heute vorgestellt :blumen: will aber schon mit dem ersten Thema aufwarten.

      Und zwar wollte ich mal wissen, was für euch das Schwierigste für euch ist, also die grösste Herausforderung beim Spiel?

      Für mich ist es nämlich nicht das Körperliche (ich stehe nicht auf extreme Schmerzen und das war auch immer so abgesprochen und respektiert ) sondern meinen natürlichen Widerwillen zu überwinden.

      Ich war schon immer sehr frech und aufsässig gegenüber Autoritäten. Schwächen bei Lehrern oder anderen Aufsichtspersonen habe ich immer schnell durchschaut und habe mich sehr gut darauf verstanden die Regeln bis zum Exess auszuloten. (Unglaublich sympathisch ich weiss :/ )
      Widersprechen nur um zu sehen ob der andere nachgibt -- ist erstaunlich leicht.


      Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das auch für mich das Schwierigste mit dem Partner ist.

      Schon erstmal nicht sofort aus Gewohnheit zu widersprechen, wenn etwas überraschendes kommt (wobei ich ja eigentlich genau den Kontrollverlust geniesse )
      Und zweitens aufhören nach Schwächen zu suchen, denn dann würde ich ja bei einer Session Macht und Kontrolle gewinnen und ich will den Kopfmensch ja wenigstens für einen Abend mal ausschalten können. :whistling:

      Was ist für euch die grösste Überwindung bei einer Session? Ist es bei euch das Körperliche oder eher eine Kopfsache?

      P.S Schwäche im Spiel wäre für mich z.B fehlende Konsequenz. Menschliche Schwächen stehen für mich auf einem ganz anderen Blatt und sind normal und liebenswert

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Liebeskind ()

      oh ein schöner thread @Liebeskind!

      Mir geht es da ähnlich wie dir. Das "einfach mal drauf einlassen" fällt mir am schwersten. Wie oft denke ich bei Anweisungen erst mal "Warum sollte ich?" :rofl: Es fällt mir leichter, je strenger und konsequenter Dom ist, aber ich suche (oft auch unbewusst) und finde immer wieder Lücken die ich zu spielen versuche.

      Mir ist klar, dass ich nicht der rein devote Typ Sub bin, der nur aus reiner Hingabe dienen und Dom glücklich machen will. Ich bin eher der Typ Sub der gezwungen werden will/muss. Aber wie du schon sagtest, mal ein bisschen mehr den Kopf ausschalten und einfach machen (lassen) wäre schon schön! :love:

      Oh weh, ich hoffe das drückt aus was ich wirklich meinte, ich hab kaum geschlafen heute nacht :sleeping:
      Bei mir ist es wohl ähnlich wie bei dir @Jona.

      Ich kann mir auch für mich selbst keine 24/7 Beziehung vorstellen. Mir ist Selbstbestimmung im Alltag zu wichtig.

      Deswegen finde ich es besonders reizvoll, wenn ich einen Dom habe der mir 'interlektuell' überlegen ist und mich überraschen kann. Dann habe ich gar keine Möglichkeit arg viel nachzudenken und kann endlich mal den Kopf ausmachen.
      Für mich ist es das schwerste, in meiner Rolle zuverlässig zu vergessen, daß Sub ab einem bestimmten Zeitpunkt, auch schon länger vor der Session, nun in erster Linie Sub ist und nicht die Ehefrau, die im Alltag einen Anspruch auf gleichberechtigte Beziehung erhebt. (Die bei uns im Alltag auch so gelebt wird) Vielleicht hilft dir im Zusammenhang mit deinen Sessions eine Einstellung, die ich erst gestern für mich sozusagen gefunden habe. Sub wurde darüber informiert, daß sie grundsätzlich davon ausgehen soll, spätestens ab 20 Uhr abends von mir auch als Sub und nicht als Ehefrau "behandelt" wird. Lebenslogische Umstände, die ein Abweichen nötig machen sind davon natürlich ausgenommen.

      Bei dieser Maßnahme geht es hauptsächlich darum, daß ich lernen will, "auf Kommando" auf ein bestimmtes Verhaltensmuster umzuschalten. In unserer festen Beziehung, die sessionbedingt regelmäßige Wechsel im Machtgefälle erfordert, ist dies für mich momentan die größte Hürde.

      Damit komme ich zu dem, was ich eigentlich sagen will: Es könnte hilfreich sein, zu Beginn einer Session ganz bewußt (als Entscheidung) auf eine bestimmte Verhaltensweise zu verzichten und eine andere anzunehmen. Anfangs wird es sicher schwerer fallen als nach ein paar "Übungsrunden". Irgendwann wird jeder zum pawlowschen Hund und sei es durch Selbstkonditionierung :D und dann ist es irgendwann normal, wenn man ein gewünschtes Verhalten annehmen möchte.
      Wir führen eine 24/7-Beziehung und ich bin meinem Herrn auch im Alltag untergeordnet.

      Es ist mein grosser Wunsch gewesen und meine Erfüllung....Trotzdem gibt es auch für mich etwas, was mir schwer fällt.

      Wenn mein Herr mich auffordert, ihm zu erzählen oder zu zeigen, wie ich ihn "erfreuen" will oder wenn er mich fragt, was denn nun wohl eine angemessene Strafe sei....dann bin ich völlig blockiert....
      Es fällt mir dann unsagbar schwer einen klaren Gedanken zu fassen oder zu formulieren....Hirn wie leergepustet.
      Mach dir da mal kein richtiges Kopfzerbrechen daraus :D

      Es gibt dankenswerterweise noch keine Normierung für BDSM :rolleyes: - von daher kann es jeder in der Richtung ausleben, wie er möchte, in dem Stärkegrad und der Taktung, wie es beiden am besten passt.

      Du wirst für dich, bzw. ihr für euch feststellen was geht und was nicht. Wer weiß, vielleicht entwickelt es sich dann weiter, vielleicht fahrt ihr auch mit der Intensität runter.

      Das kann sich ja auch noch alles entscheiden und entwickeln. Was das ständige Widersprechen und Austesten von Grenzen angeht, da müssen natürlich beide Seiten schauen, was sie sich gefallen lassen.

      Die dominante Seite wie frech die andere Seite werden darf und die andere Seite nuss schauen, wie sehr sie getoppt werden mag/kann. Und so kann man das ganze immer weiter entwickeln bzw. sich auf ein gemeinsames Level herantasten.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      @Patrator Bisher hat es auch immer ganz gut geklappt. Hatte bisher zum Glück noch keine schlimmen Erfahrungen, dass von mir viel zu viel verlangt wurde. Immer nur vorsichtig Grenzen gedehnt.

      Mit Mr. Tinder (ganz frisch kennengelernt) habe ich bereits über einiges gesprochen und er wirkt bis jetzt sehr erfahren, aufmerksam und respektvoll.

      Sex hatten wir bisher nicht, aber mal sehen was er bald noch aus mir herausholt :rolleyes: vllt füge ich mich in die Rolle bei ihm besser ein (er wirkt bisher sehr streng :love: )

      Liebeskind schrieb:

      [@Patrator Bisher hat es auch immer ganz gut geklappt. Hatte bisher zum Glück noch keine schlimmen Erfahrungen, dass von mir viel zu viel verlangt wurde. Immer nur vorsichtig Grenzen gedehnt.]

      P.S. Musste also zum Glück noch nie das Codewort zum Abbruch benutzen und bei einer Praktik wirklich widersprechen, das ist mehr zum Spass den Dom zu ärgern :evil:
      @Silencer Wenn ich bei Ihm bin also im Spiel ist das nicht so ausgeprägt, da hab ich auch sehr gehorsame Tage. Zum Beispiel hatte mein letzter Dom Grundregeln für mich. Die waren meine 'Bibel'. So musste ich eine Art Sextraumtagebuch führen, dass er schweigend gelesen hat, korrigiert (während ich fixiert war/vor ihm knien musste) aber sich erstmal nicht dazu geäussert hat. Es lag in seinem Ermessen, ob und wann diese Fantasien umgesetzt werden. Das Drehbuch für den Abend hatte er ja bereits in seinem Kopf.

      Das war auch kein Problem für mich, da ich mir Abends Zeit für mich nehmen und schreiben konnte.

      Aber wenn es gerade besonders hektisch zuging und ich im Uni/Arbeitsmodus war und dann kam eine SMS z.B schau dir dieses Bild an und sag mir sofort was du davon hälst hatte ich Probleme mich in die Rolle einzufühlen und hatte auch nicht immer die nötige Privatssphäre.

      Ganz oft dachte ich dann, ne jetzt hab ich gar keine Zeit dafür.

      Liebeskind schrieb:

      @Silencer [...] z.B schau dir dieses Bild an und sag mir sofort was du davon hälst hatte ich Probleme mich in die Rolle einzufühlen und hatte auch nicht immer die nötige Privatssphäre.

      Ganz oft dachte ich dann, ne jetzt hab ich gar keine Zeit dafür.
      Wenn man nicht 24/7 lebt, glaube ich, dass sich das so schnell auch nicht abschalten lässt. Ich würde an dieser Stelle auch nicht von meiner Sub verlangen, dieses "sofort" innerhalb von Sekunden umzusetzen, wenn es nicht ausdrücklich vereinbart ist. Das Bewußtsein für die Lebensrealität geht ja mit der Einnahme der Rolle als Dom oder Sub nicht verloren.

      Für die von dir beschriebenen Momente bedarf es vielleicht einer Nachverhandlung der erwünschten Verhaltensweise, wenn du aus einer derart erzwungenen Handlung nichts gewinnen kannst.
      Mach dir keine Gedanken @Liebeskind ich bin auch gern aufsässig, provoziere...
      Es dauert eine Weile bis ich mich fallen lassen kann bzw nachgebe.

      Manchmal gebe ich auch gern nach bzw. ergebe mich schnell. Liegt auch ein bisschen an der Stimmung. Und an der Dauer wie lange dies Verhältniss schon besteht, je länger um so besser hat man mich im Griff.

      Vielleicht auch weil man ja die Konsequenzen kennt :lesen: :D

      Aber insgesamt ist ein bisschen Renitent immer schön.

      Lg
      Das schönste was ein Dom für seine Sub tun kann, ist es ihre Gedanken zum schweigen zu bringen
      und ihr zu erlauben diese Welt loszulassen.
      @Liebeskind oh das kenne ich sehr gut. Ich bin auch jemand, der ein totaler Kopfdenker ist, leider :/ Ich arbeite gerade sehr daran (was nicht einfach ist).

      Vielleicht hilft dir, in einer Session nichts zu sehen, um deinen Gegenüber nicht zu analysieren.

      Was für mich die größte Überwindung ist? Auch nicht das körperliche (wobei ich auch nicht besonders masochistisch bin), sondern das "nicht mehr denken", im Sinne von nicht für den anderen denken, "macht er es richtig, weiß er was er tut, usw." Das fällt mir sehr schwer und funktioniert auch nur bedingt.

      Mal davon abgesehen, bin ich auch keine die jemandem etwas schenkt, d.h. man muss mich schon ein bisschen in die "Knie zwingen". Verstehst du was ich meine? Ich bin nicht die brave Sub, sondern eher :evil:
      Wobei es auch sehr situationsabhängig UND personenabhängig ist.

      Wenn du mit "Mr. Tinder" darüber gesprochen hast, dass du eben so bist wie du bist, dann weiß er das auch und kann sich darauf einstellen. Es gibt Männer, die genau das so reizvoll finden. :yes:

      Liebeskind schrieb:

      Aber wenn es gerade besonders hektisch zuging und ich im Uni/Arbeitsmodus war und dann kam eine SMS z.B schau dir dieses Bild an und sag mir sofort was du davon hälst hatte ich Probleme mich in die Rolle einzufühlen und hatte auch nicht immer die nötige Privatssphäre.
      Ganz oft dachte ich dann, ne jetzt hab ich gar keine Zeit dafür.
      Ist bei mir auch so. Liegt wohl daran, dass ich keine 24/7 Sub bin und/oder sein will. Es gibt Zeiten z.B. Sessions, wo ich mich in meine "Rolle" einfinden kann aber mitten im Altag, womöglich noch zwischen Arbeit und Heimweg, im Stress oder was auch immer, dann kann ich damit nichts anfangen und werde auch mal innerlich wütend und gehe in eine Art Abwehrhaltung.

      Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann liegt es wohl daran, dass es für mich einen entscheidenten Unterschied zwischen devot sein und submissiv sein gibt.
      Alles beginnt mit der Sehnsucht ...
      - Nelly Sachs -
      Was ich gerade total interessant finde, ist der Punkt das quer durch die Bank (egal mit wieviel Erfahrung, in welcher Beziehungsausprägung) immer das Selbe als grösste Herausforderung genannt wird. Vertrauen können, den Kontrollverlust zulassen und sich in Doms Arme fallen zu lassen. :empathy:

      Das Körperliche stecken wohl alle schnell wieder weg :whistling:

      Ich danke euch schon mal allen für die Antwort und lese gerne mehr :)
      Mir geht es da wie @Feuerpferd. Ich hab ein Problem damit, wenn ich in solchen Momenten reden soll.
      Wenn er fordert:
      "Sag mir, was du willst!",
      dann bekomme ich oft kein Wort heraus. Und wenn ich dann versuche, mich in ein
      "Das weißt du doch."
      zu flüchten, dann kommt ein
      "Ich will es aber von dir hören!"
      zurück...

      Schon komisch, dass ich da so gehemmt bin. Denn in anderen Situationen bin ich um keinen blöden Spruch verlegen... :pardon:

      Liebeskind schrieb:

      Was ich gerade total interessant finde, ist der Punkt das quer durch die Bank (egal mit wieviel Erfahrung, in welcher Beziehungsausprägung) immer das Selbe als grösste Herausforderung genannt wird. Vertrauen können, den Kontrollverlust zulassen und sich in Doms Arme fallen zu lassen.

      Das Körperliche stecken wohl alle schnell wieder weg
      Ist das nicht normal?
      Der Körper heilt meist schneller als die Seele nach Verletzungen...
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Das Schwerste für mich ist wohl seinen Anweisungen folge zu leisten. Ich höre zwar seine Worte, nehme sie aber oft nicht als Anweisung war, sondern eher so....wäre schön, wenn Du das so machst. Mein Kopf hat da eine eigene Dynamik und macht aus den gesagten Worten eher Wünsche, Tipps, Hinweise...

      Das hat schon oft zu Enttäuschungen auf beiden Seiten geführt, weil ich ja genau das will, gehorchen und ihn stolz und glücklich zu machen, was ja wiederum mein Subbieherz glücklich machen würde.

      Mittlerweile hat Gabryel sich angewöhnt dazu zu sagen "das ist eine Anweisung" .....beschämt mich.

      Rohdiamant schrieb:

      Ist bei mir auch so. Liegt wohl daran, dass ich keine 24/7 Sub bin und/oder sein will. Es gibt Zeiten z.B. Sessions, wo ich mich in meine "Rolle" einfinden kann aber mitten im Altag, womöglich noch zwischen Arbeit und Heimweg, im Stress oder was auch immer, dann kann ich damit nichts anfangen und werde auch mal innerlich wütend und gehe in eine Art Abwehrhaltung.

      Ich kann mir eigentlich nur eine Situation vorstellen, wo ich wirklich wirklich wütend werden würde und was für mich auch ein mgl Beziehungsabbruch wäre und zwar sofortig.

      Das wäre nur bei einer Überschreitung von einem No-Go. Ich hab eine kleine Liste die für mich in Stein gemeisselt ist. Ich erwarte auch von meinem Dom, dass er diese akzeptiert, wahrt, respektiert und nicht in Frage stellt. So gehört z.B Kot und Urin zu meiner Liste die ich nicht möchte. :lesen: Punkt


      Aber sonst bei so Aufgaben werde ich nicht wütend sondern erwische mich immer beim Versuch mit ihm zu spielen. Dann stell ich mich beim Testlauf vielleicht besonders dumm an, oder quengel schnell nur um zu sehen ob er vielleicht doch nachgibt. ;( Mal hat es schon geklappt und mal ist es mir richtig zum Verhängnis geworden, da er es gemerkt hat und natürlich noch härter durchgriff. Ein Spiel mit dem Feuer 8|

      Wenn ich also einen aufsässigen Tag habe ist das ein 'geheimes' Kräftemessen. Wäre ja schön blöd wenn ich ihn austrickse und es freiwillig zugebe. Lügen würd ich danach aber auch nicht ;D