Das Schwerste für euch an BDSM?

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      @'Rohdiamant
      Vielen Dank für Deine ausführlichen Betrachtungen. Du hast Dir offensichtlich viele Gedanken gemacht. Wie Du ausgeführt hast, fällt es Dir schwer nicht für andere mitzudenken. Vielleicht ist auch gut so, dass Du daran arbeitest, da jeder eine andere Sichtweise zu einem Thema haben kann und aus seiner Sicht der Welt Recht hat. Du weißt schon: "Dein BDSM, mein BDSM." Üblicherweise leben wir auch nicht in der Welt des anderen und somit wissen wir nicht genau, was er mit seinen Worten genau ausdrücken will, da bleibt viel Raum für Vermutungen und Mutmaßungen. Ich hoffe Du bringst Dich weiterhin in Diskussionen ein.

      Ich meinerseits finde eigentlich nichts "schwierig" im BDSM. Ich sehe es eher "herausfordernd". Und herausfordernd für mich sind die wirklich starken Emotionen, die sich daraus entwickeln können, dass man eine besondere Verbindung knüpft. EIne Verbindung, die über das rein und raus hinausgeht, eine Verbindung besonderer Art.
      Das schwerste in Meinem BDSM ist es meinen persönlichen Schutzschild aufzugeben .
      Die Grenzen zu erreichen oder zu überschreiten ist reizvoll und ich mag es daran geführt zu werden - aber dann zeige ich mich häufig nicht . Kann meine Gedanken nicht abstellen , und verberge mich hinter meinem Schild und bin schnell in meiner Alltagsdominanz .
      Das Öffnen für das Gegenüber ist meine größte Herausfordernung stelle ich immer wieder fest . Er muss es sich immer wieder verdienen und erarbeiten .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Liebeskind schrieb:

      Das Schwerste für euch an BDSM?

      Das mit Abstand schwerste ist für mich die Suche nach einer passenden Partnerin. Außer bei einer professionellen Domina (allerdings einer sehr guten) hat es bei mir noch nirgendwo geklappt. :(

      Auch die ganzen Szene-Events (mit Ausnahme der Gentledom-Stammtische, die meine ich nicht) müssen einem liegen, sonst wird man sich dort nie wohlfühlen.
      Moin :)

      Für mich war und ist wohl immer das schwerste, dass ich es nicht sein lassen kann Menschen dazu zu bewegen authentische Erfahrungen mit sich selbst zu machen.

      Das führt oft zu Identitäts Problemen, wenn das Alltags ich stark abweicht.

      Oder auf mich bezogen, ist die größte Schwierigkeit, dass ich eine Fassade nicht eine Fassade sein lassen will, wenn das was ich beobachte komplett entgegen dem ist, was die Partnerin mir zeigt.


      Ansonsten, gerade mit selbstständigen Frauen etc. Habe ich so gar keine Probleme.
      Ich finde es eher schön, wenn ein starker Mensch die Stärke besitzt sich fallen zu lassen :)

      Best wishes
      Die meisten Schwierigkeiten habe ich beim Loslösen von @Phylax. Jedesmal, wenn wir uns trennen.

      Ich habe überhaupt kein Problem damit, sofort widerspruchlos jeden Wunsch von ihm zu erfüllen. Sobald er da ist, bin ich im Sub-Modus. Kein Problem mit Vertrauen, Hingabe oder ähnlichem.

      Liegt vielleicht auch daran, dass er für mich irgendwie permanent anwesend ist - natürlich (leider) nicht physisch.
      Er will, dass ich mein eigenes Leben führe und sagt, dass diese Selbstständigkeit wichtig ist für mich. Mir ist schon klar, dass er recht hat.
      Aber wenn er nicht da ist, ist sogar das Atmen schwerer.

      Bei jeden Abschied habe ich das Gefühl, ich strebe ein Stückchen. Selbst , wenn ich weiß, ich sehe ihn in ein paar Stunden wieder.
      Hier im Forum würde schon viel darüber diskutiert, ob Spielbeziehung mit oder ohne Liebe.

      Die größte Herausforderung ist für mich dieser Konflikt zwischen der Liebe, die ich für eine Person empfinde, und dem Machtgefälle aus der Spielbeziehung, also Liebe gegen Kontrolle. Wenn man davon ausgehen mag, dass Liebe sich nicht einfach kontrollieren lässt, ein schier unerschöpfliches Potential an Herausforderungen.

      Da sind Schutzschilde schnell hoch.

      Dann einfach als Dom die Kontrolle abzugeben, sie in den Arm zu nehmen und zu sagen: "Ich liebe Dich. Ich weiß nicht was in Zukunft geschehen wird. Ich möchte die Zeit jetzt mir Dir verbringen." ist dann die größte Herausforderung. Keine Kontrolle über die Gefühle oder Zeit oder Raum. Da ist es für mich am einfachsten Liebe so zu geben, wie ich sie brauche, durch Freigabe.

      Im Ergebnis erinnert es mich an die Werbung von Fishermens Friend: "Sind die Gefühle zu stark, bist Du zu schwach."
      Auch ich pflichte meinen beiden Vorrednern @FieserBoesewicht und @annalena97 bei.
      Immer das Gefühl zu haben, dass man was mag, was verurteilt wird, das ist ziemlich schwer.
      Es gibt in meinem Umfeld nur ganz arg wenige Menschen, die davon wissen und es auch akzeptieren oder gar selbst leben.

      Weiterhin ist für mich, wenn man mal davon absieht was andere so denken, am allerschwersten imho, innerhalb der Beziehung nicht vorzupreschen.
      Nicht zu überfordern. Mich zurückzuhalten und abzuwarten was da noch kommt.
      Diese Ungeduld und stellenweise auch dann einfach gesagt Unvollständigkeit macht mich rasend manchmal.
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.
      Das schwerste für mich:
      Eigene Gedanken in klare, für den anderen verständliche Worte zu fassen und keine Missverständnisse aufkommen lassen.
      Der Aufbau des grenzenlosen Vertrauens, um nicht nur an der Oberfläche zu bleiben.

      Immer wieder stoße ich auf Menschen, die ihre bislang gesammelten negativen Erfahrungen so in ihre Schutzmechanismen einbauen, dass ein grundvertrauensvoller Umgang mit anderen nicht mehr möglich ist. Sehr bedauerlich, aber jede Wunde hinterlässt eine Narbe ... und das macht mich wütend auf die Täter.
      Ich empfinde es so schwer, dass ich es fast aufgegeben habe zu hoffen Menschen zu begegnen, mit denen unvoreingenommene Offenheit zur wortlosen Verständigung führen kann. Und wenn ich dieses Gefühl nicht habe und alles mehrfach erklärt und diskutiert werden muss ist eine BDSM-Beziehung, gleich welcher Art, unmöglich für mich.
      Und das sind wir wieder bei meinem Eingangssatz :gruebel:
      Meine größte Herausforderung, also das "Schwerste" für mich, ist meine Ungeduld zu zügeln. Ich habe die Eigenschaft schneller vorwärts kommen zu wollen als ich rennen kann oder wie mein Dom immer so schön sagt "mehr Hunger zu haben als ich essen kann". :facepalm: Dazu kommt, dass mein Dom das Ganze meist etwas langsamer, ruhiger angehen lässt als mir lieb ist und mich oft absichtlich warten lässt. :dash: Das stellt mich immer wieder erneut auf die Probe damit umzugehen und es so zu akzeptieren, wie er es machen möchte.
      Ich habe nun einige Zeit über diese Frage nachgedacht und hier mitgelesen.
      Schon allein das Sondieren war nicht so leicht, da auch durch andere Mitglieder verschiedene Punkte angesprochen wurden, in denen ich mich wiederfinde.

      Schlussendlich komme ich bei meinen Überlegungen stets darauf zurück, dass es für mich die größte Herausforderung ist, zu vertrauen – mich fallen zu lassen – mir zu gestatten, schwach zu sein.
      Darunter tummeln sich dann all die anderen „kleineren“ Herausforderungen.

      Wenn z.B. die Frage kommt „Was möchtest Du?“ bzw. „Was geht in Deinem Kopf herum?“– wie sie bereits vorher genannt wurden - fällt eine Klappe und ich bin noch gehemmter. Also zumindest im "Spiel". Auch wenn alles in mir förmlich schreit, was ich will, schaffe ich es nicht, dass nach außen zu tragen, klar zu kommunizieren. Das ist für mich recht frustrierend und in der Folge noch schwerer, mich einzulassen, weil der Kopf auf Hochtouren arbeitet.
      Gleichzeitig fühle ich mich eingesperrt in mir selbst, weil ich dahingehend nicht kommunizieren kann.
      Das schwerste für mich ist eine klare Kommunikation. Häufig dauert es bis ich mir bewusst werde, warum, wieso und weshalb ich wie reagiert habe. Ich unterdrücke sehr gern und schnell meine Gefühle, um mich zu schützen und es dauert bis ich mich wieder öffnen und es neutral analysieren kann.
      Das Ganze macht es aber auch für mein Gegenüber schwerer die Situation und mich einzuschätzen.
      Da es in meinen Augen aber das wichtigste ist bemühe ich mich daran zu arbeiten, ebenso wie an der Art der Kommunikation.
      Häufig fehlen mir einfach die passenden Worte.
      Die Angst davor ihm nicht zu genügen zu besiegen, dass ist das Schwerste.

      Das klingt vielleicht komisch aber bei jedem Bild, jedem Video und jedes mal, wenn ich etwas für ihn tun soll, habe ich Angst zu versagen. Nicht gut genug oder vielleicht nicht schön genug, in diesem Moment zu sein, oder einen Fehler zu machen. Allerdings wird die Angst mit der Zeit weniger und der Wunsch ihm gehorchen zu dürfen größer, auch wenn ab und an die Angst wieder überhand nimmt und ich anfange zu diskutieren, anstatt meine Aufgaben zu erfüllen.