Alltag vs. Session - was definiert die Neigung?

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      Hm, das Thema drifftet ganz schön ab.

      Es ging mir um die Frage, worüber Neigungen definiert werden und vielleicht worüber ihr sie definiert: In welchem Bereich muss man devot sein, um als devot zu gelten. Wo darf man domiant sein um immer noch als devot zu gelten?


      Wie weit euer das Ausleben eurer Neigung geht, ist eine ganz andere Frage und dazu gibt es schon ziemlich viele Themen hier. Aber ehrlich gesagt, weiß ich es bei den meisten von euch eh irgendwie, weil ich les euch ja nicht zum ersten Mal. ;)

      Weil die meisten hier sagen, sie kennen das mit der Devotion im Alltag nicht, bring ich mal noch ein Beispiel. Wenn ich mich mit einer Sub treffen wollte, lief die Planung meistens (ja, mehrmals genau so erlebt) ungefähr so ab:

      "Ok, wo magst du hin?"
      "och, ich weiß nicht, hast du einen Vorschlag?"
      "Nein, mir ist das eigentlich auch nicht so wichtig."
      "Ja, mir auch nicht. Hm... was hälst du von einem Cafe? Oder magst du lieber in eine Bar? Das wär natürlich auch ok."
      "Mir is beides recht."
      "Also gut. Wie wäre es mit A, B oder C."
      "Klingt alles gut."
      "Ja, die sind auch wirklich alle schön."
      "Irgendwie kommen wir nicht weiter! ;)"
      "Na gut... nehmen wir B. Passt das?"
      "Ja, klar, wunderbar."
      "wann wollen wir uns treffen?"
      und dann geht es wieder von vorne los...

      Mit Doms und Vanillas hab ich das noch nie in diesem Extrem erlebt. Und damit mein ich nicht mal, dass immer die auswählen.

      Nachdem ich das jetzt mehrmals so erlebt hab, weiß ich jetzt halt, dass ich das anders machen muss und direkt schlag Ort und Zeit vor, auch wenn es mir lieber wäre, ich könnte mich nach wem anders richten.
      @JamieLyn
      Ich weiß nur zu gut wo von du redest.
      Ähnliche Gedanken habe ich mir auch schon gemacht.
      So oder ähnlich wie du es beschrieben hast würde bei mir auch ein Gespräch ablaufen.
      Mir ist es erst mal wichtig das mein Gegenüber sich wohl fühlt, dann fühle ich mich auch gut.
      Bei mir liegt die Devotion auch im Alltag, gerade bei Menschen die mir wichtig sind.
      Seid ich mir meiner Neigung bewusst bin, kann ich auch viel besser damit umgehen, da ich es auch erkennen kann.
      Ja ich bin mir ganz sicher es hat mit meiner devoten Neigung zu tun.
      Andersrum kann ich auch, ich kann wenn es sein muss meine Interessen gut durchsetzen.
      Allerdings versuche ich es dort auch erst mal auf einer harmonischen Ebene.
      Gerad bei Menschen die mir wichtig sind, Familie, Freund ect. geb ich gerne, stecke ich mit eigenen Interessen zurück.
      Alltags dominant kann ich, kostet aber irgendwo Energie, ist nicht so meins.
      Obwohl mein Umfeld es meist anders sieht.
      Wobei ich auch da immer auf eine gewisse Fairness wert lege, auch wenn ich dominant auftreten muss, möchte ich eine bestimmte Harmonie, im miteinander.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Ich schleiche jetzt schon ne Zeit um dieses Thema und hab mir immer wieder den Kopf zerbrochen. Jetzt hab ich mein Ergebnis ;)

      Wenn mich jemand kennenlernt, dann steht da eine starke, selbstbewusste, alleinstehende Frau vor ihm, eine Frau die ihr Leben mit allen Schikanen meistert, die für ihre Kinder und alles drum herum die Verantwortung trägt und das auch gerne tut!

      Lange Zeit dachte ich selbst von mir ich wäre alltagsdominant und nur im Bett devot. Deshalb habe ich auch für diesen Thread lange überlegt ob ich persönlich denn nun im Bereich devot oder doch dominant anzusiedeln wäre. Was wiegt mehr?

      Letztendlich bin ich aber zu dem Entschluss gekommen, dass ich bei meiner Suche nach einer Partnerschaft schon immer nach dem gleichen Muster gesucht habe. Ein älterer Mann, der mir überlegen scheint.
      Und wenn ich so überlege wünsche ich mir wohl insgeheim jemanden, der mir auch im Alltag mal etwas Verantwortung abnimmt und ich eigentlich gerne etwas weniger dominant leben würde. Es macht mir nichts aus bestimmend zu sein, aber lieber wäre es mir doch, wenn ich jemanden hätte der mich Stück für Stück mehr an die Hand nimmt.

      Somit mein Fazit: mein innerer Wunsch wäre es trotz jederzeit abrufbarer Alltagsdominanz mit dem richtigen Partner ein wenig (oder etwas mehr) davon abzulegen. Somit sehe ich mich als eindeutig devot obwohl ich beides kann ;)
      Diese ganzen Begrifflichkeiten und ihre Definitionen sind doch eigentlich nur dazu da, damit man sich einfacher austauschen kann.
      Irgendwie definiert dann aber doch jeder noch ganz persönlich.....

      Also ich bezeichne mich als Sub, damit meine Gesprächspartner wissen, dass meiner der devote (und inzwischen auch masochistische) Part in der Beziehung ist.
      Aber ich bin deshalb als alleinerziehende Mutter trotzdem durchaus alltagsdominant und lasse mir nicht die Butter vom Brot nehmen.

      Für meinen Partner/Schatz/Lebensgefährten bin ich das Weib, die Sklavin, die Partnerin, der Liebling, Schatz und die Sub....

      Die Frage, wie ich mich definiere stellt sich mir irgendwie nicht und ist mir auch ziemlich egal.
      Ich bin ich....ich bin Frau mit allen Facetten, die mein Leben mir abverlangt. Punkt.

      *NO Alltag*

      Hi!

      Ich denke verstanden zu haben, was Du meinst @JamieLyn...
      (und ich schleiche hier auch schon länger drumherum und denke nach)

      ...jetzt meine frisch gebildete Meinung :

      (Ich lese jetzt Deinen EP nicht nochmal, weil ich dann meine eigenen Gedanken wieder nicht klar kriege... :S )

      Ich versuche es so:
      Es gibt immer 2 Variablen, das Berufliche und das Private.
      (Ja, ich weiß, dass es Überschneidungen geben kann, aber wahrscheinlich bei den meisten Menschen nicht).

      Als "Alltag" sehe ich persönlich nur den Beruf. Dieser hat für mich einen relativ geringen Stellenwert ---> Geld verdienen ist leider nötig. <---

      Alles außerhalb dessen ist "PRIVAT". Das sind natürlich nicht NUR "die BDSM - Beziehung", "die Sessions" ,
      sondern auch alles, was Familie / Freunde / Bekannte / Verwandte betrifft. Alles wertvoll.

      Und über alles, was man PRIVAT macht, denkt und lebt definiert sich (meiner Meinung nach) die Neigung.

      Warum?
      Man zeigt doch in dem Bereich viel eher, wer man WIRKLICH ist. (Mehr oder weniger, nach Grad der Vertrautheit)

      Wie schon oft hier geschrieben und gelesen, ist beruflich häufig Dominanz gefragt, oder zumindest Neutralität (das ist so mein Part) ,
      jedenfalls wäre devotes Verhalten grundsätzlich unerwünscht, so kommt man nicht weiter...Also, egal, wie man wirklich fühlt und denkt...
      man lernt. . .
      ...erkennt. . .
      ...passt sich an . . ....
      ...bis man sich seine Rolle passend machen konnte...

      ...und PRIVAT spielt eben die Rolle keine Rolle mehr, Zwänge entfallen mehr und mehr...die Neigung offenbart sich...
      ...es beginnt...
      ...vielleicht wirklich schon in der Art, wie Du es beschreibst @JamieLyn , man will erst von
      Freunden hören, WAS anliegt und WANN und WOHIN...und nicht selbst bestimmen...
      .......weil man sich halt GERN anpasst.
      (So bin ich durch und durch, und die Ideen
      anderer haben mich bisher nie enttäuscht.)
      Für mich beginnt da Submissivität...

      ...zustimmen in Vertrautheit ohne Erwartung von Negativem...

      Steigerung:

      ...dies dann auch mehr und mehr in einer D/S-Beziehung...

      ...Fallenlassen in SM - Sessions...

      ---> schon sind wir beim absoluten Ausleben der Neigung angelangt!

      Also alles auf rein privater Basis halt, das wars, was ich sagen wollte.
      Also zumindest bei mir, in meiner Gefühlswelt, passt das alles wunderbar zusammen.

      Muss nicht für andere gelten.
      Über den Einfluss einer Mutterschaft z.B. kann ich rein gar nichts sagen. . .

      ...also...das Thema finde ich so interessant...
      immer her mit anderen Meinungen, wir :paddel: uns hier ja nicht... 8)

      LG
      Ses











      JamieLyn schrieb:

      (...)

      Es ging mir um die Frage, worüber Neigungen definiert werden und vielleicht worüber ihr sie definiert: In welchem Bereich muss man devot sein, um als devot zu gelten. Wo darf man domiant sein um immer noch als devot zu gelten?


      (...)

      Weil die meisten hier sagen, sie kennen das mit der Devotion im Alltag nicht, bring ich mal noch ein Beispiel. Wenn ich mich mit einer Sub treffen wollte, lief die Planung meistens (ja, mehrmals genau so erlebt) ungefähr so ab:

      "Ok, wo magst du hin?"
      "och, ich weiß nicht, hast du einen Vorschlag?"
      "Nein, mir ist das eigentlich auch nicht so wichtig."
      "Ja, mir auch nicht. Hm... was hälst du von einem Cafe? Oder magst du lieber in eine Bar? Das wär natürlich auch ok."
      "Mir is beides recht."
      "Also gut. Wie wäre es mit A, B oder C."
      "Klingt alles gut."
      "Ja, die sind auch wirklich alle schön."
      "Irgendwie kommen wir nicht weiter! ;)"
      "Na gut... nehmen wir B. Passt das?"
      "Ja, klar, wunderbar."
      "wann wollen wir uns treffen?"
      und dann geht es wieder von vorne los...

      (....)
      Zur eigentlichen Frage:
      Die Neigung definiere ich für mich darin, was mich anmacht - in der Fantasie und auch im konkreten Erleben.

      Und da bin ich submissiv. Auf genaue Definitionen und Abgrenzungen zu "devot" "Bottom" etc. hab ich um ehrlich zu sein keine Lust und sehe auch für mich nicht viel Sinn darin.

      Und zu dem Beispiel: so ein Verhalten kenne ich auch von Anderen im Alltag, unter anderen genau mit dem Beispiel. Und es geht mir wirklich auf die Nerven und ich weiß nicht, ob das unbedingt "devot" ist.
      Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall manipulativ, da man das Gegenüber so in die Situation zwingt, Entscheidungen und Verantwortung zu übernehmen und selbst "fein raus" ist. Und gegenüber Manipulationen reagiere ich eher gereizt bis aggressiv in meinem privaten Umfeld.
      Ich würde es bei mir gar nicht in privat und beruflich unterscheiden wollen. Wenn ich das Dom-Sein mit einem Wort beschreiben wollte, käme ich auf Kontrolle. Wenn ich ein zweites Wort verwenden könnte, wäre es Führung.

      Ich mag Kontrolle und Führung in jedem Aspekt meines Lebens. Es ist keine Frage des "Ob", sonder eher eine Frage des "Wie". Ich entscheide lediglich wieviel Energie ich in Kontrolle und Führen investieren und wie einfühlsam und nett ich sein will.

      Im beruflichen Kontext, ich bin im weiteren Sinne in der Beraterbranche unterwegs, habe ich eine Vorstellung davon, wo die Reise hingeht. Einfach Wissenvorsprung.Wenn der Kunde andere Vorstellungen hat, hinterfrage ich diese Vorstellungen. Ich gebe nicht das Ergebnis vor, sondern führe und kontrolliere den Prozess der Entscheidungsfindung.

      Im privaten Kontext kommt es auf den Grad der Beziehung an. Solange ich das Gefühl der Kontrolle und Führng habe, ist alles gut. Und wenn es manchmal nur die Kontrolle über mich ist. ;)

      Also im Ergebnis ist alles eins.

      Es gibt einen spruch den ein Kollege von mir mal geprägt hat, der jetzt etwas überspitzt ist, aber eine Grundtendenz vorgibt: "99% der Bevölkerung haben einen Anspruch auf Führung." Macht für mich das Leben einfacher. Und wer nicht will, soll nach seiner Fasson glücklich werden. Ich betrachte es wie einen Supermarkt. Jeder kann sich aus den Regalen herausnehmen was ermag. Wenn er/sie etwas von mir nehmen mag, ok. Wenn nicht, auch ok. Nur wenn ich aus der "Deckung" gehe, gibt es überhaupt die Wahlmöglichkeit.
      Ich denke das es darauf ankommt mit welchem Gefühl man sich echt fühlt .
      Auch wenn man den Alltag sehr dominant stemmen kann , ist es doch eine Frage wie ich das mache - gehe ich Kompromisse ein während ich die Führung übernehmen muss , suche immer danach den anderen nicht zu bevormunden und ihm die Möglichkeit zu geben selbst zu entscheiden dann spüre ich sehr deutlich das ich auch hier sehr devot bin und den anderen nicht dominieren mag nicht die Entscheidung zu treffen oder ihm meinen Willen aufzuzwingen . Dabei kann ich auch recht selbstbewusst auftreten , so das viele mich auch als sehr tough beschreiben würden - aber ich fühle mich damit nur wohl , wenn ich nicht das Gefühl habe den anderen nicht Fremdbestimmt zu haben - also auch eher devot seine Einbringung abwarte und dann gemeinsam zu einem Ergebnis zu kommen .
      Ich muss mich damit wohlfühlen den anderen nicht zu dominieren - auch wenn mein Alltag etwas anderes fordert - ich spüre das meine Devotion nicht nur im Schlafzimmer ihre Erfüllung findet sondern immer wieder auch in meinem Alltag zu spüren ist - weil ich gern Komprommisse eingehe , den anderen in seinen Bedürfnissen unterstützen möchte - oft gegen meine eigene Wohlfuhlgrenze gehen muss und mich nicht mehr wohlfühle damit weil ich das Heft in die Hand nehmen muss obwohl es mir widerstrebt - aber es tun muss um auch im Alltag zu überleben - dadurch gibt es immer wieder sehr viele Disskussionen bevor eine Entscheidung getroffen wird , manchmal auch sehr ermüdend wenn zwei devote aufeinandertreffen und ihre Absprachen am Wunsch des anderen festmachen wollen - aber es macht mich zufriedener wenn es so läuft als wenn ich kurz und knapp entscheide und ständig mich in Frage stelle ob ich den anderen überroll habe . Aber ich kann das auch - nur nicht so leicht wie es vielleicht einem Dominanten fällt . Wenn es die Situation erfordert .
      Ich denke das es auch Dominante gibt die ihre Dominanz auch zurückhalten müssen wegen äußerer Umstände in Job und Alltag , aber nicht immer konsensfahig sind und damit immer wieder anecken und sich auch damit nicht immer als ganz und angekommen erleben .
      Kurz :
      Ich denke das die echte Neigung nicht vom Alltag zu Schlafzimmer anders aufgestellt ist - es ist nur dem Ausserne Umstand geschuldet wie man damit umgeht und sich bewusst wird das man selbst seine Mechanismen hat sie mal gut , mal weniger gut in allen Phasen des Lebens auszuleben .
      Präsent ist sie denke ich immer .
      Es ist nur eine Frage dessen wie ich mich selbst damit sehe und ob ich mich verleugnen muss .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chloe () aus folgendem Grund: Die Autokorrektur

      Chardonnay schrieb:

      JamieLyn schrieb:

      (...)

      Es ging mir um die Frage, worüber Neigungen definiert werden und vielleicht worüber ihr sie definiert: In welchem Bereich muss man devot sein, um als devot zu gelten. Wo darf man domiant sein um immer noch als devot zu gelten?


      (...)

      Weil die meisten hier sagen, sie kennen das mit der Devotion im Alltag nicht, bring ich mal noch ein Beispiel. Wenn ich mich mit einer Sub treffen wollte, lief die Planung meistens (ja, mehrmals genau so erlebt) ungefähr so ab:

      "Ok, wo magst du hin?"
      "och, ich weiß nicht, hast du einen Vorschlag?"
      "Nein, mir ist das eigentlich auch nicht so wichtig."
      "Ja, mir auch nicht. Hm... was hälst du von einem Cafe? Oder magst du lieber in eine Bar? Das wär natürlich auch ok."
      "Mir is beides recht."
      "Also gut. Wie wäre es mit A, B oder C."
      "Klingt alles gut."
      "Ja, die sind auch wirklich alle schön."
      "Irgendwie kommen wir nicht weiter! ;)"
      "Na gut... nehmen wir B. Passt das?"
      "Ja, klar, wunderbar."
      "wann wollen wir uns treffen?"
      und dann geht es wieder von vorne los...

      (....)
      Und zu dem Beispiel: so ein Verhalten kenne ich auch von Anderen im Alltag, unter anderen genau mit dem Beispiel. Und es geht mir wirklich auf die Nerven und ich weiß nicht, ob das unbedingt "devot" ist.
      Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall manipulativ, da man das Gegenüber so in die Situation zwingt, Entscheidungen und Verantwortung zu übernehmen und selbst "fein raus" ist. Und gegenüber Manipulationen reagiere ich eher gereizt bis aggressiv in meinem privaten Umfeld.
      Das was @JamieLyn beschreibt kenne ich ab und zu auch von mir, aber ich mag das an mir selbst nicht. Deshalb habe ich angefangen das einzustellen und wenn ich merke, dass kommt wieder unterbinde ich das. Ich finde das einfach nicht konstruktiv. Wenn ich mit devoten Menschen zu tun habe, entscheide ich einfach, weil mir das nicht wirklich schwer fällt und das vereinfacht die Kommunikation enorm. Daher stimme ich @Chardonnay zu, dass ich das nicht leiden mag. Außerdem muss man sich ja auch mal selbst äußern.

      Devot sein und selbstbewusst Auftreten gehört für mich nicht auseinander. Natürlich gibt es verschiedene Typen Mensch und verschiedene Ausprägungen von devot-sein.
      Klassisch würde ich sagen das wird durch die sexuelle Neigung bestimmt und eingeordnet. Was man dann im Alltag zeigt oder ist, kann eine andere Kiste sein, dass spielt einfach keine Rolle.
      Gefühlsmäßig würde ich jedoch sagen, dass ich da keine Grenzen ziehen will, keine Schubladen eröffnen mag.
      Also können auch Menschen durch ihr Alttagsverhalten als devot bezeichnet werden. Vielleicht reicht ihnen das was sie im Alltag bekommen und deshalb müssen sie das nicht mehr im Schlafzimmer haben? Oder es ist einfach nicht an Sexualität gebunden? Eventuell ist das für die Leute die es nur im Bett wollen einfach eine Art ausgleich, aber nicht ihr wirklicher Charakter? Wenn der Alltag sie nicht zum stark sein zwingen würde, würden hier vielleicht einige ihr Leben anders führen? Dann wäre die Definition über den Alltag sinnvoller.
      Sicher können sich die Gefühle auch verschieben, dann wechselt das oder man kann sich plötzlich vorstellen, seinen Partner immer als dominat zu sehen oder eben nicht mehr.

      Es kommt also sicher auch stark auf die Perspektive und den Ausgangspunkt an. Man könnte dazu sicher eine Theorie aufstellen, aber wahrscheinlich würde man wenigstens ein Gruppe von Menschen nicht gerecht werden. Ich denke es gibt einfach so viele Möglichkeiten und ich will niemandem absprechen etwas zu sein oder nicht zu sein. Ich habe schon sehr viele verschiedene Formen des devoten Seins hier gesehen und war wirklich fasziniert davon. Da spielen ja auch noch ganz viele andere Charaktereigenschaften mit rein, wenn wir mit Menschen in Interaktion treten... Nicht nur im Alltag sondern auch im Schlafzimmer. Wie verhält sich unser Gegenüber zu uns und wie gehen wir damit um. Welche anderen stark ausgeprägten Gefühle haben wir. Also definiere es so, wie Du es fühlst. Fühlst Du Dich devot? Dann bist Du es auch. (Vorausgesetzt man hat eine gesunde Selbstwahrnehmung.)

      Vielleicht treffe ich die Frage damit ja jetzt besser. ;)
      Manchmal denke ich auch , das ich von den Doms lerne - meine Ewige Konsenssuche auch mal hintenanstelle . Weil ich gelernt habe diese leidlichen devoten Diskussionen abzukürzen in dem ich einfach entscheide - vom Dom ab gekuckt , weil als angenehm und hilfreich selbst erlebt . Deswegen bin ich aber noch lange nicht Dominant im Alltag - kann nur ergebnisorientert und Zeit optimiert meine devote Seite beiseite schieben , weil ich es selbst als angenehm erlebe wenn eine Entscheidung getroffen ist . Und nicht vom anderen Devoten zerredet wird .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      @Chloe
      Ich greife das Thema nochmal auf, weil ich hier so oft über den Begriff "Alltagsdominanz" oder Dominant im Alltag stolpere. Gerade im Gegensatz zur Beziehung und/oder Sessions bei Subs.
      Und ich frage mal ganz doof: was soll das eigentlich sein, alltagsdominant? Dass man sich in Rambo-Manier über andere hinwegsetzt und seine Führung vielleicht sogar körperlich durchdrückt ja wohl kaum.

      Entscheidungen treffen können, Verantwortung übernehmen und gerade zu seinem Wort stehen, sich selbst und seine Meinung behaupten können? Ist es das eher?

      Das würde ich dann aber nicht alltagsdominant nennen, sondern einfach lebenstüchtig. Bis zu einem gewissen Grad, muss dass das Jede und Jeder mal können, oder verstehe ich da etwas vollkommen falsch?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chardonnay ()

      @Chardonnay
      Vielleicht ist es genau das - lebenstüchtig sein. Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen , auch gegen die eigene Neigung . Um zu einem Konsens zu kommen , handlungsfähig zu bleiben .
      Auch gegen das eigene Muster zu gehen und seine Bedürfnisse nach Rückzug aus der Verantwortung nach hinten zu schieben .
      Ich betrachte es für mich als Dominanz im Alltag , weil ich es tun muss , entgegen meines eigenen Bedürfnisses mich eher einer Entscheidung zu unterwerfen als eine eigene zu treffen .
      Diese Entscheidung dann auch tragen zu müssen und durchsetzen zu müssen gegen alle Widerstände .
      Das daraus entstehende Verhaltensmuster gut konditioniert ist und auch in diesen Situationen abgerufen wird und von mir sehr initiativ umgesetzt wird . Diskussionen geführt werden , bis ich die Entscheidung treffen muss , weil ein anderer sie nicht trifft oder seine absolut falsch ist - ( ich arbeite in der Intensivmedizin )
      Ob man es nun Alltagsdominanz oder Lebenstüchtigkeit nennen will ist davon abhängig wie jeder dies benennen will .
      Ich stelle nur für mich fest , das ich oft gegen meine eigene Neigung handeln muss , damit Muster bediene die dazu dienlich sind und notwendig .Diese Muster jedoch nicht immer zu meiner eigentlichen Neigung passen . Es für mich manchmal schwierig ist diese Muster zu verlassen und es manchmal sehr hilfreich ist sie auch im Alltag abzurufen um die Führung übernehmen zu müssen , wenn kein anderer sie übernehmen will .
      Alltagsdominanz ist für mich davon geprägt die Führung übernehmen zu müssen , weil es niemand anderes macht , der es evtl könnte aber nicht tut , aus vielerlei Gründen . Und ich dann die Führung übernehmen muss , egal ob ich will .
      Vielleicht sollten wir einen Fred erstellen zur Definition von Alltagsdominanz .
      Ich denke es wird eine bunte Mischung aus allen Spektren des täglichen Lebens ergeben - in der jeder seine Lebenstüchtigkeit und seine Möglichkeiten zur Lebensführungen anders darstellt und wahrnimmt . Letztendlich evtl ein Konsens entsteht , das der " Sub" an sich sich diese Verantwortung gar nicht ausgesucht hat , sie aber leben muss .

      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Chloe schrieb:

      @Chardonnay
      Vielleicht ist es genau das - lebenstüchtig sein. Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen , auch gegen die eigene Neigung . Um zu einem Konsens zu kommen , handlungsfähig zu bleiben .
      Auch gegen das eigene Muster zu gehen und seine Bedürfnisse nach Rückzug aus der Verantwortung nach hinten zu schieben .
      Ich betrachte es für mich als Dominanz im Alltag , weil ich es tun muss , entgegen meines eigenen Bedürfnisses mich eher einer Entscheidung zu unterwerfen als eine eigene zu treffen .
      Diese Entscheidung dann auch tragen zu müssen und durchsetzen zu müssen gegen alle Widerstände .
      Das daraus entstehende Verhaltensmuster gut konditioniert ist und auch in diesen Situationen abgerufen wird und von mir sehr initiativ umgesetzt wird . Diskussionen geführt werden , bis ich die Entscheidung treffen muss , weil ein anderer sie nicht trifft oder seine absolut falsch ist - ( ich arbeite in der Intensivmedizin )
      Ob man es nun Alltagsdominanz oder Lebenstüchtigkeit nennen will ist davon abhängig wie jeder dies benennen will .
      Ich stelle nur für mich fest , das ich oft gegen meine eigene Neigung handeln muss , damit Muster bediene die dazu dienlich sind und notwendig .Diese Muster jedoch nicht immer zu meiner eigentlichen Neigung passen . Es für mich manchmal schwierig ist diese Muster zu verlassen und es manchmal sehr hilfreich ist sie auch im Alltag abzurufen um die Führung übernehmen zu müssen , wenn kein anderer sie übernehmen will .
      Alltagsdominanz ist für mich davon geprägt die Führung übernehmen zu müssen , weil es niemand anderes macht , der es evtl könnte aber nicht tut , aus vielerlei Gründen . Und ich dann die Führung übernehmen muss , egal ob ich will .
      Vielleicht sollten wir einen Fred erstellen zur Definition von Alltagsdominanz .
      Ich denke es wird eine bunte Mischung aus allen Spektren des täglichen Lebens ergeben - in der jeder seine Lebenstüchtigkeit und seine Möglichkeiten zur Lebensführungen anders darstellt und wahrnimmt . Letztendlich evtl ein Konsens entsteht , das der " Sub" an sich sich diese Verantwortung gar nicht ausgesucht hat , sie aber leben muss .

      My 2 Cents
      Also nach der Definition bin ich definitiv (Harr Harr, Definitions-Fetischismus in Action) kein Sub. Null.

      Denn ich "muss" das nicht ausführen und leben, ich treffe gerne Entscheidungen und hab weder ein Problem mit Autorität als Erlebender, noch solche auszuüben, Führung zu übernehmen.
      Ich erhebe keinen Anspruch auf die Richtigkeit meiner Definition @Chardonnay
      Du magst gerne eine eigene für dich haben .
      Wie du dich letztendlich damit fühlst ist doch ausschlaggebend und das ich sicher auch nicht meine Alltagsdominanz als nur einengend erlebe habe ich ja in meinem Post auch dargestellt - aber ich musste es erst abkucken, habe es nicht aus mir heraus entwickelt , erlebe es aber mittlerweile auch als erleichternd und bereichernd .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      JamieLyn schrieb:

      Weil die meisten hier sagen, sie kennen das mit der Devotion im Alltag nicht, bring ich mal noch ein Beispiel. Wenn ich mich mit einer Sub treffen wollte, lief die Planung meistens (ja, mehrmals genau so erlebt) ungefähr so ab:


      "Ok, wo magst du hin?"
      "och, ich weiß nicht, hast du einen Vorschlag?"
      "Nein, mir ist das eigentlich auch nicht so wichtig."
      "Ja, mir auch nicht. Hm... was hälst du von einem Cafe? Oder magst du lieber in eine Bar? Das wär natürlich auch ok."
      "Mir is beides recht."
      "Also gut. Wie wäre es mit A, B oder C."
      "Klingt alles gut."
      "Ja, die sind auch wirklich alle schön."
      "Irgendwie kommen wir nicht weiter! ;)"
      "Na gut... nehmen wir B. Passt das?"
      "Ja, klar, wunderbar."
      "wann wollen wir uns treffen?"
      und dann geht es wieder von vorne los...

      Mit Doms und Vanillas hab ich das noch nie in diesem Extrem erlebt. Und damit mein ich nicht mal, dass immer die auswählen.

      Nachdem ich das jetzt mehrmals so erlebt hab, weiß ich jetzt halt, dass ich das anders machen muss und direkt schlag Ort und Zeit vor, auch wenn es mir lieber wäre, ich könnte mich nach wem anders richten
      Hi, JamieLyn

      Ich beziehe mich erst mal auf deinen letzten Satz. So ziemlich jede Frau bzw. Mann (devote), genießt es wenn der dominante Part den Ton angibt. Unabhängig von der Neigung.

      In deinem Fall da du gerne als Switscher unterwegs bist. Hängt es von der Tagesform ab. Aber ich vermute generell schließt du dich lieber dem Dom an.

      Zu dem Beispiel wie Subs bzw. nicht so selbstbewusste Menschen Dates aus machen. Erlebe ich so nicht besonders viel. Wäre für mich aber super anstrengend. Aus deiner Sicht. Ich glaube ich würde mich kringeln vor Lachen.

      Ich glaube ich Führe unterbewusst sehr straight. Das, das so gar nicht vor kommen würde bzw. würde ich die Person sehr schnell absägen. Da zu anstrengend. :rot:
      a life without submissive and sex, is not a real life
      @Tiefenentspannt
      ich hab deinen Text jetzt mehrmals lesen müssen. Ich hoffe, ich hab den Knackpunkt gefunden.
      Wenn ich mich mit einer Sub treffen wollte, dann rein freundschaftlich. Ich steh weder auf Frauen noch auf Subs und verstehe mich auch nicht als Switch - weder gern noch ungern. Und bei Dates hatte ich das Problem nicht - wenn mir jemand so kommt hat sich mein sexuelles und romantisches Interesse längst verabschiedet.

      Ich denke aber nicht, dass es hier nur um Selbstbewusstsein geht. Ich kann schon entscheiden, ich geh nur normalerweise davon aus, dass es anderen Menschen wichtiger ist, diese Entscheidungen zu treffen als mir. Die meisten freuen sich eben, wenn es mal nach ihrer Pfeife geht.

      Tiefenentspannt schrieb:

      Zu dem Beispiel wie Subs bzw. nicht so selbstbewusste Menschen Dates aus machen. Erlebe ich so nicht besonders viel. Wäre für mich aber super anstrengend. Aus deiner Sicht. Ich glaube ich würde mich kringeln vor Lachen.
      Ich würde mich nicht kringeln. Ich würde seufzen und eine mentale Notiz machen das nächste Mal vorher die ganzen Auswahlmöglichkeiten zu eliminieren.

      Ich glaube nicht, dass das ein Zeichen einer devoten Haltung ist, es ist ein Zeichen von Unentschlossenheit und fehlender Entscheidungsfreudigkeit und manchmal falsch genutzter "Überhöflichkeit". Gegenüber meinem Herrn habe ich das glaube ich auch manchmal (es ist dann ein Zeichen von "es fühlt sich komisch an, auszuwählen"), aber absolut nicht gegenüber anderen.
      Ich schleiche hier schon eine Weile drumherum, spannendes Thema, vielen Dank @JamieLyn . :blumen:

      Alltag vs. Session - was definiert die Neigung?
      Ich muss hierfür zwischen Alltag und privatem Alltag differenzieren, denn ein Teil meines Sub-Empfindens findet im Alltag statt, aber eben nur im privaten Alltag mit dem Partner. In meinem öffentlichen Alltag sprich im Job bin ich alles, nur nicht "devot". :D Meine Neigung ist fest an einen Partner geknüpft und wäre nur bei gemeinsamem Auftreten im öffentlichen Alltag gegebenenfalls sichtbar.

      Session, das wäre für mich in erster Linie eine Schlagsession (mit untergeordnetem D/S-Anteil), worüber sich meine maso-Anteil definiert. Mein anderer D/S-Anteil lebt im privaten Alltag der Beziehung. Reine D/S-Sessions sind nicht meine Welt.


      Ich muss gestehen, dass ich ein Problem mit dem vielstrapazierten Ausdruck "alltagsdominant" habe. Sehr vieles, was damit landläufig hier be- und umschrieben wird, empfinde ich schlicht als gesundes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, mit oder ohne ausgeprägtem Ego. Aber Dominanz? Nee, nicht wirklich in jedem Fall... :gruebel:
      Ebenso sind angeblich alltagsdevote Personen doch einfach nur eher ruhig, vielleicht schüchtern, wenig entscheidungsfreudig (obiges Beispiel mit der Absprache für ein Treffen), oder eben mit weniger Selbstbewusstsein ausgestattet. Solche Menschen gibt es zu Hauf, aber sind sie automatisch auch alle Subs? Ich glaube nicht... :D

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Hmmm... ich versuche das mal zu erklären.
      Ich bin verdammt eigensinnig und lasse mir im Alltag ungerne was sagen, sofern ich nicht wirklich um Rat frage. Bei meinem Partner ist das ein Wenig anders - da hab ich die Hand die mich nimmt und führt mal ganz gerne, oder das Gefühl von Dominanz.
      Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass egal wann oder wo er diese Seite aus- und mich anpackt (egal ob jetzt nebeneinander oder in einer Unterhaltung) spüre ich eine Wärme in mir aufkommen und fühle mich beschützt.
      Letztlich mag es eventuell auch daran liegen, dass ich nur das abgenommen bekomme mit dem ich persönlich überfordert bin ohne es zu es zu merken.

      Zu deinem Beispiel:
      Wenns um solche Fragen geht, könnte er ne Wanderung in die Arktis vorschlagen, wenn ich keinen konkreten Plan habe und würde es toll finden. Warum? Weil ich ihm die Kontrolle über solche kleinen banalen Sachen einfach viel zu gerne überlasse.