(Selbst-)Verständnis der*des Sub

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      Es kommt wohl darauf an wie die Beziehung gestaltet ist und wie es interpretiert wird.
      Gerade bei einer Session würde ich wertlos Schlampe, ganz anders interpretieren als es hier geschrieben wurde.
      Wertlos = ohne Wert
      Aber von welchem Wert ist den hier die Rede?
      Mit meinem Herrn fallen diverse Werte, die mal wichtig waren.
      Werte die an Moral, Erziehung ect. gekoppelt waren.
      Bestimmte moralische Vorstellungen, haben nicht mehr den Wer,t den sie mal hatten, Scham/ beschämende Dinge zu tun, kann zugelassen werden. Die Werte haben sich verschoben.
      Innerhalb einer Session schieben sich bestimmte Werte noch weiter nach hinten, sind stellenweise gar nicht mehr da.
      Ich werte nicht mehr, ich lasse geschehen.
      Von daher, ist da wertlose Schlampe nicht auch ein Kompliment?
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Mich kann man als so ziemlich alles bezeichnen, aber nicht als Schlampe, egal ob mit Zusatz wertlos oder nicht. Schlampe ist bei uns ein echt übler Begriff, der besagt, dass eine Frau für jeden zu haben ist. Ein absolutes No Go....
      Ich habe mit dem Begriff "wertlos" ein Logikproblem:
      Es gibt Dinge und auch Personen, die ich für mich durchaus als wertlos erachte, meine Partnerin ist das aber sicher nicht, auch nicht im Spiel. Beschäftige ich mich denn in meiner Freizeit freiwillig mit "Wertlosem"? Wohl kaum. Wer also seine/n Sub als wertlos bezeichnet und dann in der Session einfach fortfährt, der würde bei mir eine hochgezogene Augenbraue und milden Spott ernten (genauso wie Menschen, die "einzigste" und "vorprogrammiert" sagen ;)). Wie kann jemand von einer anderen Person denn glaubhaft als wertlos bezeichnet werden, wenn diese Person dem Anderen freiwillig ihre intimste und verwundbarste Seite zeigt? Das finde ich nicht glaubwürdig, diese Logik erschließt sich mir nicht, auch nicht in der knisterndsten Session (die damit dann kaum noch knistern dürfte). Da könnte man anstatt "Du bist wertlos!" genauso gut "Du bist grün-grau schraffiert!" sagen. Das hätte einen ähnlichen Effekt für mich. Es verhält sich allerdings anders, wenn der Nutzen/Wert von Sub ggf. bis zu einem gewissen Grad in Frage gestellt wird, aber das ist eine andere Geschichte, denke ich.

      Was die "Schlampe" angeht: Ist für mich nicht ganz einfach, da es ein Wort ist mit dem man für gewöhnlich Frauen bedenkt, ergo nicht ganz leicht für mich nachvollziehbar. Rein auf dem Papier denke ich jedoch, dass "Schlampe" ein sehr ambivalenter Begriff sein kann. Benutzt hauptsächlich von Menschen, die das Verhalten der so bedachten Frau auf moralische Weise bewerten wollen, sagt es doch meist nicht viel mehr aus als "Sie verhält sich nicht, wie man es von einer anständigen Frau erwarten würde". Ich kann von meiner Seite aus nur jeden Menschen dazu ermuntern sich nicht nach verqueren Moralvorstellungen und Rollenansprüchen auszurichten, von daher ist der Begriff "Schlampe" ein Begriff, den man - wenn man möchte - auch emanzipatorisch deuten könnte. Das ist auch nicht meinem klugen Köpfchen entsprungen, sondern war/ist schon dagewesen siehe: Schlampagne. Man ziehe im Interessefall den weiblichen Teil der zeitgenössischen Raplandschaft zu Rate. Auch hier wird Schlampe oft als Selbstbezeichnung gewählt und das ist nicht um sich schwächer zu machen als man ist.
      Selbstverständlich liegt es aber nicht an mir, zu bewerten, wie oder ob sich eine mit diesem Wort bedachte Frau zu fühlen hat. Worauf ich nur hinaus will ist, dass mir das Wort viel zu ambivalent wäre um jemanden damit zu erniedrigen. Sicherlich könnte man darauf zurückfallen zu postulieren "Wenn es kickt, dann ist das doch egal" aber da kann ich nur sagen, dass es mir nicht egal wäre. In diesem Spiel geht es zum größten Teil um Kommunikation und ich finde es wichtig, dann auch die richtigen Wörter zu finden, die kicken und nicht irgendwelche Wörter, die nur kicken, weil das Blut vielleicht grad nicht im Gehirn ist, sondern dort, wo es in dem Augenblick mehr Spaß haben kann. Ich hoffe, dass meine Auslassungen nicht als zu pedantisch aufgefasst werden, mir sind Wörter schlicht nicht egal :)
      "Ich liebe den Verrat, aber ich hasse Verräter"
      Hallo in die Runde!
      Interessantes Thema, über das ich erst nachdenken musste. Für mich sind viele Worte einfach zu positiv besetzt, als dass sie in mir etwas anrichten könnten. Die "Schlampe" zum Beispiel ist für mich eine Frau, die ihr Leben im Griff hat und die keinen Wert darauf legt, was andere Leute von ihr denken. Liegt daran, dass ich mal ein Buch über das Dasein einer "Schlampe" las, in dem die Autorin die Begrifflichkeit als solche sehr positiv betonte. Zu "F*ckstück" oder "F*ckschnitzel" fällt mir nur was zum Lachen ein, da ich mal beruflich so benannt wurde. Solche Bezeichnungen haben also bei mir als Frau null Wirkung und gehen unter im Eifer des Gefechts.
      Ob "wertlos" da einen anderen Nerv treffen würde? Kann ich nicht sagen, da mich noch niemand so benannt hat. Ich kenne allerdings auch meinen Wert und ich denke, das würde als geprüft und für "als Schwachsinn befunden" durchfallen, auch wenn die Situation sehr intim ist. Meist bekomme ich eh nur die Hälfte mit :rot:
      Wenn ich eine Sub mit Worten oder Gesten herabwürdige, demütige, dann tu ich das noch nicht, weil es mich anmacht. Wichtig ist doch, was es mit ihr anstellt, was es bewirkt. Und da ist doch jede Sub anders. Und solange ich das nicht weiß, muss ich mit so etwas sehr vorsichtig sein. Ich kann damit erregen oder sehr verletzen. Eigentlich ist es ja mit allem so. Man muss sich mitteilen und kennen, um mit solchen Dingen umzugehen.
      Ich bin da ambivalent aufgestellt - zwischen @Schwarze Rose - es ist so wunderbar erhebend alle äußeren Werte hinter sich zu lassen , sich nur noch selbst zu fühlen , dann ist wertlos auch ein Wort das mich frei und schwebend macht . Alle äußeren Maßstäbe außer Kraft setzt und mich befreit .
      Und ich erlebe auch diese unfassbare Herabwürdigung wie @Mädchen sie beschreibt - meine Hingabe nicht wahr genommen wird und mich damit verletzt . Es ist ein Kick der mich ratlos zurück lässt - von Situation zu Situation ,mal mehr, mal schlechter von mir umgesetzt wird - ich dann auch mal zu topping übergehen kann , wenn mich die Wertlosigkeit verletzbar angreift , geht mein Kopf an , ich bemühe mich ihm eine paar Wertschätzende Worte zu entlocken , um mich zu fangen , falls er meine Vulnerabilität nicht spürt und nicht selbst korrigiert und mich im Spiel hält .
      Mein Selbstverständnis als Sub ist getriggert durch die Wahrnehmung durch mein Gegenüber und meine eigene Wahrnehmung .
      Was erhebt ihn in einen größeren Wert ? Es ist doch nur meine Unterwerfung die ihn wertvoll für mich macht . Deswegen bin ich nicht wertlos - ich werte ihn auf. Sonst ist er kein Dom - ohne mich als Sub .
      Also nicht wertlos - nur wertfrei .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Also ganz kurz gefasst möchte ich dazu nur sagen, dass es wirklich gefährlich wird, wenn Selbsthass, Ohnmachts- und Unwertgefühle und geringes SelbtsWERTgefühl mit Submissivität Hand in Hand gehen.

      Wenn man dann noch mit einem Partner zu tun hat, der genau diese Knöpfe drückt, wird es schnell sehr ungesund....

      Für mich persönlich wäre die besagte Bezeichnung eher Nichts, da es nicht dem Sprachgebrauch von meinem Mann entspricht - weder normal noch im durchaus ziemlich dreckigen Dirty Talk.
      Ich denke, dass wir uns bei dieser ganz speziellen Variante einer Spielart des "Dirty Talk" nicht an einzelnen Begriffen aufhängen sollten. Worte können uns generell ganz individuell kicken oder wie in diesem Fall sogar massiv abschrecken und verletzen.

      Das Problem liegt hier wohl einzig und allein an der fehlenden Absprache und hat hier ganz offensichtlich zu starken Verständnisproblemen im Spiel geführt. Diese sollten jetzt in aller Ruhe besprochen, keinesfalls aber auf die Waagschale gelegt werden.

      Ich persönlich würde diesen (kleiner ?) verbalen Ausrutscher daher eher als Anfängerfehler oder kleinen Spielunfall werten. Der tut zwar im ersten Augenblick vermutlich genauso weh wie ein Fehlschlag mit dem Rohrstock, wird aber bei einer liebevollen Pflege auch wieder ganz schnell abheilen.
      ... a proper spanking doesn't really start until i wish it was over :evil:
      Ich hab immer gedacht, dass es mich - wie manch andereN hier - extrem verletzen würde, musste aber feststellen, dass das nicht der Fall ist. Mein Gedanke war nur "Warum sagst du so einen Blödsinn? Wir wissen doch beide, dass es Quatsch ist." Man hört schon, es kickt mich kein bisschen und es reißt mich irgendwo aus dem Sub-mindset heraus.

      Ehrlich gesagt, war es grad ein Aha-Erlebnis, dass das "Dirty Talk" sein soll/könnte. Ich hab Dirty Talk irgendwie immer nur als "vulgäre Beschreibung der aktuellen Geschehnisse und Wünsche" verstanden gehabt.
      Da ich mit Erniedrigung wenig anfangen kann, war das für mich immer ein ganz anderes Kapitel. Wieder was gelernt. :)

      JamieLyn schrieb:

      Ehrlich gesagt, war es grad ein Aha-Erlebnis, dass das "Dirty Talk" sein soll/könnte.
      Hihihi. Mir ging es vor ein paar Monaten genau anders herum. Für mich war vieles (z.B. "Schlampe") einfach "normaler" Dirty Talk, bis ich gemerkt habe, dass es viele andere als "verbale Demütigung" bezeichnen. So unterschiedlich sind wir Menschen. ^^

      Für mich sind das eben "nur" Worte. Zugegeben, sie lösen viel in mir aus und kicken mich extrem. Gerade auch Wörter wie "wertlos" oder allgemein das Gefühl, mich in gewisser Weise wertlos zu fühlen. Das trifft einfach genau meine Neigung, mein Kopfkino und katapultiert mich ganz tief in den Submodus. Tief in mir weiß ich aber ganz genau, dass ich extremst wertvoll für meinen Partner bin, er mich über alles liebt. Diese Gewissheit bleibt doch, egal, wie er mich bezeichnet. Auch wenn ich in diesen Momenten nicht darüber nachdenke und es mir nicht vollkommen bewusst ist - so bleibt die Gewissheit zumindest im Unterbewusstsein.


      Es gibt mEn drei zentrale Wirkungen (ja, man könnte sie noch weiter aufdröseln):
      1. sexueller/emotionaler Kick, durchaus mit einer gewissen Ambivalenz, wie sie auch von @Chloe beschrieben wurde
      2. das Gefühl einer ernshaften Beleidigung
      3. kein besonderes Gefühl, evtl. sogar das Gefühl von Lächerlichkeit

      Welcher Ausdruck was in einem bewirkt, ist ja bekanntermaßen sehr individuell. Und natürlich ist das auch vom Selbstverständnis der Sub abhängig. Aber auch Subs Wissen, wie es von Dom gemeint ist. Wenn sich da in Sub etwas ändert, ist es doch nur logisch, dass manche Bezeichnungen eine andere Wirkung haben. Oder sich sogar das ganze "Spiel" ändert.

      Mein früherer Vanilla-Partner hat irgendwann angefangen, mich beim Sex "Schlampe" zu nennen. Für mich war das damals zuerst einfach nur beleidigunend, das Wort höchst negativ besetzt. Wir haben dann darüber geredet. Er hat mir erklärt, wie er es auffasst, was er damit ausdrücken will. Seitdem ist das Wort für mich OK, ja sogar ein kleiner anturner geworden. Eben WEIL ich mich im Allgemeinen nicht wertlos fühle. Ich beziehe es nicht auf mich als gesamte Person, sondern vielleicht eher auf mich als Sub. Erniedrigung ist ein Teil unseres Spiels, sie geschieht nur auf Spiel-Ebene. Deswegen nennen wir (mein Partner und ich) es auch "Spiel". Ich glaube, das ist zu einem gewissen Grad nötig, damit ich mich überhaupt so fallen lassen kann, die Erniedrigung als solche wrkt, ohne mich wirklich zu verletzen.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Hab mir jetzt lange Gedanken gemacht. Was würden diese ("wertlose Schlampe") oder ähnliche Worte in mir auslösen? - Jedenfalls nix Gutes. Mich würden sie sehr verletzten und ich wäre sofort in Abwehrhaltung.

      Und im Zuge dieses Threads ist mir bewusst geworden, dass er mich niemals demütigt oder gar erniedrigt. Ich bin demütig und er beherrscht mich.
      Mich nieder machen braucht er nicht, denn ich liege ihm immer zu Füßen, also im übertragenem Sinne und manchmal auch echt. Seine Macht über mich braucht er weder sich selbst noch mir zu beweisen.
      Die ist immer da und immer spürbar.

      ....und jetzt kommt wieder das berühmte G´satzerl: " Bei uns ist es so. Aber andere Paare können ganz andere Bedürfnisse haben...."

      Ich muss sagen, dass ich mich "mehr Wert" fühle, seit ich mit @Phylax zusammen bin. Er macht mich zu einem besonderen Menschen, zu einem wichtigen und wertvollen Menschen. Zumindest für ihn. Und da er für mich der wichtigste Mensch ist, muss ich akzeptieren, dass es wohl ist.
      Bei uns ist Erniedrigung und Demütigung ein wichtiger Bestandteil unseres "Spiel 's" und ich habe eben überlegt ob er mich je als wertlos bezeichnet hat...ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher :rot: wenn habs ich's vielleicht gar nicht wahrgenommen. Wahrscheinlich, weil ich mich bei ihm noch niemals wertlos gefühlt habe. Im Gegenteil, ich habe mich niemals zuvor so wertvoll gefühlt! Von daher: wichtig ist was "am Ende des Tages übrig bleibt" :D
      Ich folgte dir in deine Welt, nun ist es auch die Meine,
      und leise lächelnd denk ich mir, dass ihr da draußen niemals wisst,
      wie schillernd schön es für uns ist …… :love: