Sklavin als Geschenk

      @Gentledom ja richtig, es gibt bei (vermutlich fast allen) Eigentumsübertragung Bedingungen. Aber diese Bedingungen an den neuen Eigentümer stellt der Ur-Eigentümer, nicht das Eigentum. Aus der Sicht des Eigentums wäre eine Eigentumsübertragung dann eben doch bedingungslos.

      Gentledom schrieb:

      denn ohne Bedingung würde auch den Verzicht auf jeglichen Schutz bedeuten.
      Ja, aber darum geht es doch bei einem Owner/property-Verhältnis, oder nicht? Sobald Person A das Eigentum von Person B geworden ist, stellt Person A keinerlei Bedingungen mehr und vertraut Person B auf Gedeih und Verderb. Solange Person A noch kein Eigentum ist, stellt A natürlich die üblichen Bedingungen, die A an eine Partnerwahl knüpft.
      Bei einer Eigentumsübertragung kann das Eigentum dann auch keine Bedingungen mehr stellen, sondern muss darauf vertrauen, dass der Ur-Eigentümer den neuen Eigentümer rücksichtsvoll und mit Bedacht (eben unter bestimmten Bedingungen) auswählt.

      @Noema: na ich würde sagen, weil wir Submission hoffnungslos romantisieren ;)
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      myownspirit schrieb:

      Aber diese Bedingungen an den neuen Eigentümer stellt der Ur-Eigentümer, nicht das Eigentum. Aus der Sicht des Eigentums wäre eine Eigentumsübertragung dann eben doch bedingungslos.
      Das stimmt nicht so ganz. Historisch gesehen gab es die Schuldknechtschaft und auch das bedingt zeitliche oder eingeschränkte Sklaventum. Bei den Römern war es zum Beispiel möglich sich selbst zu versklaven und dies zum Beispiel auch unter einer Bedingung, zum Beispiel für 5 Jahre oder auch unter Ausschluss bestimmter Tätigkeiten, usw. Nach Ablauf der Zeit war man dann wieder frei, als Freier konnte man klagen wenn einem die faktische Freiheit nicht wiedergegeben wurde (OK angekettet wäre das schwer aber das Problem würde auch heute noch bestehen). Das Geld was man für diese bedingte Versklavung erhielt diente dann der Schuldentilgung oder der Familie damit diese versorgt ist.

      Da fällt mir ein der Fall von Scott versus Sandford war einer der Auslöser des Amerikanischen Bürgerkriegs und dort klagte ein Sklave auf seine Freiheit vor dem obersten Gericht der Amerikaner. Wobei dort das Recht des Sklaven auf eine Klage vor einem Bundesgericht verneint wurde (das davor entscheidende Bundesgericht sah es anders). Bei einer anderen Zusammensetzung der Richterbank (südstaatlich geprägt) wäre es aber wohl anders ausgegangen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Cat_on_the_Moon schrieb:

      (...)Das Dominanz nicht als Geschenk angesehen wird finde ich spannend. :) Ich empfinde das durchaus als ein geben und nehmen und mir ist bewusst, dass auf der anderen Seite auch ein Mensch mit Bedürfnissen steht und ich möchte auch etwas zurück geben von dem was ich erhalte. Also ich will das er zufrieden mit mir ist und merkt, dass ich das schätze was er tut. Manchmal muss Sub sich für gewisse Dinge ja auch bedanken und damit auch Wertschätzung ausdrücken. Oder nicht?
      Ich meinte das eher in dem Zusammenhang, dass ich immer nur höre und lese, dass Sub/Sklavin sich dem Dom schenkt. Aber dass die Dominanz, die ja ganz eindeutig viel körperliche und geistige Arbeit beinhaltet, im Gegenzug der/dem Sub geschenkt werden würde - das habe ich so noch nie wahrgenommen. (Fast?) immer ist es der Dom, dem das Geschenk gemacht wird. Dass sich aber der Dom mit seiner Dominanz der Sub schenkt...? Liegt das daran, dass der Akt des Schenkens als etwas Submissives angesehen wird?

      myownspirit schrieb:

      @Noema: na ich würde sagen, weil wir Submission hoffnungslos romantisieren ;)
      Ja, anscheinend. Das finde ich sehr interessant und werde diesem Gedankengang in den nächsten Tagen und Wochen mal etwas intensiver nachgehen... :)
      @Gentledom
      Danke für deine ausführliche Antwort.

      Gentledom schrieb:

      Wie geschrieben hat auch ein Eigentümer gewisse Pflichten aber ich komme einfach mal zu dem was Rechte am Eigentum wären:

      - Mehrere Eigentümer haben
      - Eigentum kann man verleihen (ohne Geld da das strafbar bei einem Menschen wäre)
      - Eigentum kann man temporär oder auch dauerhaft verschenken (ohne Geld da das strafbar bei einem Menschen wäre)
      - Eigentum kann man dauerhaft markieren (Sittenwidrigkeit beachten, sollte aber bei vielen Markierungen gehen)
      - Eigentum kann man temporär oder dauerhaft ignorieren
      - Eigentum kann man andere Kontakte untersagen
      - Eigentum kann man die Ausübung des Berufs untersagen
      - Eigentum kann man optische nach den eigenen Vorstellungen verändern (Sittenwidrigkeit beachten, solte aber bei vielen Modifikationen gehen)
      - Eigentum kann man zum Kinderwunsch nutzen oder diesen untersagen
      - usw
      Bei all diesen Punkten die du aufgeführt hast, muss natürlich die Summe der Gemeinsamkeit, von Anfang an stimmen.So nehme ich Einfluss auf das Aussehen, meiner Sklavin aber wie darüber erwähnt, würde ich sie nie verleihe, nicht weil es ggf. strafbar wäre, sondern weil ich es nicht will. Das meine ich mit Gemeinsamkeit, sie ist darüber informiert, hat in dem Bereich ihre Sicherheit. Ich denke das die Meisten das verstehen. Sie konnte sich bedingungslos schenken, weil unsere Neigungen und unsere Art BDSM zu leben in grundsätzlichen Dingen kompatibel ist.
      Für mich hat der Begriff Sklavin nichts mit der erzwungenen Menschenverachtenden Vorgehensweise zu tun wie es in früheren Zeiten war.
      Du hast in deinem neuen Lexikon für mich unter dem Begriff TPE, diesen sehr gut beschrieben.
      Das totale Machgefälle, ist eine moderne Form der Sklaverei.
      Eine Anmerkung am Rande, für mich heißt diese Form, so wie sie häufig aufgefasst wird, nicht das zerstören bzw. verstümmeln der betreffenden Person, sondern das entwickeln.
      Mit dem literarischen Vergleich der O, bin ich bei dir.


      Gentledom schrieb:

      Geschieht dieses Geschenk durch jemanden der erwachsen und einen gesunden Geist hat, hat er oder sie meinen größten Respekt.

      Genau das ist der springende Punkt.
      Die Schlüsselwörter"erwachsen" und "gesunder Geist", sind für mich die generelle Grundlage einer BDSM Beziehung.
      Und an diesem Punkt, stehe ich als Herr in Verantwortung, und muss erkennen können, ob mein Gegenüber diese Voraussetzung erfüllt.
      Dabei muss es sich um eine gefestigte Persönlichkeit handeln, die eine Ds Beziehung, als gemeinsame Zukunft und nicht als letzten Ausweg sieht.
      Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt wären, habe ich kein Recht, rum zu experimentieren, sondern sehe mich in der Verantwortung Sub professionelle Hilfe zu kommen zu lassen.


      myownspirit schrieb:

      na ich würde sagen, weil wir Submission hoffnungslos romantisieren
      Das sehe ich auch als eher problematisch.
      Die im Dunkeln sieht man nicht.
      Bertolt Brecht

      Nero-D/s schrieb:

      Bei all diesen Punkten die du aufgeführt hast, muss natürlich die Summe der Gemeinsamkeit, von Anfang an stimmen.So nehme ich Einfluss auf das Aussehen, meiner Sklavin aber wie darüber erwähnt, würde ich sie nie verleihe, nicht weil es ggf. strafbar wäre, sondern weil ich es nicht will. Das meine ich mit Gemeinsamkeit, sie ist darüber informiert, hat in dem Bereich ihre Sicherheit. Ich denke das die Meisten das verstehen. Sie konnte sich bedingungslos schenken, weil unsere Neigungen und unsere Art BDSM zu leben in grundsätzlichen Dingen kompatibel ist.

      Nun dann gibt es aber doch die Bedingung, dass sich dein BDSM nicht in eine Richtung entwickelt die ihr nicht genehm ist. Stell dir vor du hast plötzlich Bock darauf sie zu verleihen, wenn sie dann dein Eigentum ist und sich bedingungslos geschenkt hat, dann müsste sie da doch durch. Bedingungslos bedeutet dann eben auch, dass man sich für die Zukunft und jedem möglichen neuen Szenario das sich Dom wünscht schenkt. BDSM ist keine statische Sache, es entwickelt sich und wohin das kann niemand wirklich vorhersagen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Noema schrieb:

      Was ich auch sehr interessant finde: warum wird eigentlich die Dominanz in diesem Kontext nicht als Geschenk angesehen?
      Für mein Dafürhalten sieht es so aus, dass ich den Herrn bitte, sich meiner anzunehmen. Warum sollten er mir das schenken? Ich komme da nicht mitl



      Gentledom schrieb:


      Nun dann gibt es aber doch die Bedingung, dass sich dein BDSM nicht in eine Richtung entwickelt die ihr nicht genehm ist. Stell dir vor du hast plötzlich Bock darauf sie zu verleihen, wenn sie dann dein Eigentum ist und sich bedingungslos geschenkt hat, dann müsste sie da doch durch. Bedingungslos bedeutet dann eben auch, dass man sich für die Zukunft und jedem möglichen neuen Szenario das sich Dom wünscht schenkt.
      Ja und Nein. Als Sub, hat das Wort von Dom für mich eine ganz hohe Priorität.
      Würde er dieses plötzlich ändern, würde ich glaube ich mehr als nur einen Teil meiner Zustimmung überdenken. Ich würde mich mich im Bereich der arglistigen Täuschung empfinden, könnte Dom den Sinneswandel nicht plausibel erklären.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Schwarze Rose schrieb:

      Ja und Nein. Als Sub, hat das Wort von Dom für mich eine ganz hohe Priorität.
      Würde er dieses plötzlich ändern, würde ich glaube ich mehr als nur einen Teil meiner Zustimmung überdenken. Ich würde mich mich im Bereich der arglistigen Täuschung empfinden, könnte Dom den Sinneswandel nicht plausibel erklären.
      Eine gesunde Einstellung wie ich finde. Wobei wenn der Sinneswandel eben doch kommt, weil sich seine Neigung verändert, dann müssten jene die sich wirklich als Eigentum (ohne Änderungsvorbehalte) sehen oder eben bedingungslos geschenkt haben, in den sauren Apfel beißen und eben alles ertragen, Das wäre wohl sicher nicht gesund. Das sind einfach Punkte wo ich denke, Eigentum und bedingungslos sind schöne Worthülsen, in letzter Konsequenz dürften sie aber selten gelebt werden. Der eine geht dabei weiter der andere nicht so weit, es ist die Frage wie weit man bereit ist sich selbst aufzugeben.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Nun dann gibt es aber doch die Bedingung, dass sich dein BDSM nicht in eine Richtung entwickelt die ihr nicht genehm ist. Stell dir vor du hast plötzlich Bock darauf sie zu verleihen, wenn sie dann dein Eigentum ist und sich bedingungslos geschenkt hat, dann müsste sie da doch durch. Bedingungslos bedeutet dann eben auch, dass man sich für die Zukunft und jedem möglichen neuen Szenario das sich Dom wünscht schenkt. BDSM ist keine statische Sache, es entwickelt sich und wohin das kann niemand wirklich vorhersagen.
      Nun, Menschen ändern sich.
      Kann ich mir momentan nicht vorstellen, dass ich sie verleihen würde, aber wenn doch, würde ich es fordern, und sie würde es tun, erstmal.
      Kann mir allerdings auch nicht vorstellen, das mich so ein Verlangen, was gegen meine Prinzipien wäre,plötzlich überkommt und ohne jegliche Vorbereitung ihr diese Order erteile. Das wäre auch für sie eine gravierende Veränderung, und ich wäre ein schlechter Herr, wenn ich sie nicht an diese neue Veränderung heranführen würde. Könnte allerdings dann auch zu einem Wendepunkt in unsere Beziehung führen, weil es für beide Seiten nicht mehr kompatibel ist
      . Dieses Risiko besteht aber doch in allen anderen Beziehungen auch.
      Die im Dunkeln sieht man nicht.
      Bertolt Brecht

      Nero-D/s schrieb:

      Könnte allerdings dann auch zu einem Wendepunkt in unsere Beziehung führen, weil es für beide Seiten nicht mehr kompatibel ist
      . Dieses Risiko besteht aber doch in allen anderen Beziehungen auch.
      Ja nur in Beziehungen die nicht bedingungslos eingegangen werden können es beide beenden. In einer die bedingungslos oder mit einem Eigentum ist kann dies in meinen Augen faktisch nur der Eigentümer oder der dem man sich ohne jegliche Bedingung geschenkt hat. Wird Dom zum Arsch und hat man sich bedinungslos zu einem Eigentum gemacht, kann man danach die Sache beenden würde damit aber zeigen, dass es eben doch eine Bedingung gab (muss mir gut gehen) bzw das mit dem Eigentum nicht so ernst gemeint war. Das Problem, woran ich und andere sich hier stoßen, ist eben, dass Worte genutzt werden die funtionieren mögen solange die Beziehung intakt ist, nicht aber wenn es spezielle Schieflagen/Veränderungen gibt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @Gentledom
      Jetzt wird es hier allerdings sehr hypothetisch...
      In meinen EP habe ich über meinen "Ist- Zustand" berichtet. Mittlerweile habe ich meine Sklavin seid fast 20 Jahren.
      Musste sich zwar erst entwickeln, aber dieser Weg war für uns vorgegeben. #

      Nein, eine Glaskugel habe ich auch nicht, aber ich hoffe, dass ich mich nicht in den nächsten 10 Jahren zum Arsch entwickeln werde.

      Aber wenn doch ein Dom sich zu einen Arsch entwickelt , ist er ein Arsch, und dann rate ich jeder Subbie das weite zu suchen.


      Gentledom schrieb:

      Das Problem, woran ich und andere sich hier stoßen, ist eben, dass Worte genutzt werden die funtionieren mögen solange die Beziehung intakt ist, nicht aber wenn es spezielle Schieflagen/Veränderungen gibt.
      Stimmt, das kann nur funtionieren wenn wenn die Beziehung Gesund ist.
      Allerdings habe in meinen Thread von momentanen speziellen Schieflagen, oder momentanen Veränderungen nichts geschrieben.
      Die im Dunkeln sieht man nicht.
      Bertolt Brecht

      Nero-D/s schrieb:

      Doch meist kommt dann das "Aber"."Du bekommst mich nur unter bestimmten Bedingungen".
      Ist es dann noch ein Geschenk, wenn es an Bedingungen geknüpft ist, wenn man vorschreibt wie damit umzugehen ist?
      In meinen Augen nicht, dann ist es für mich ein Geschäft/ bzw. eine Leihgabe. Das heißt der Schenker weicht das Geschenk auf.
      Es ist zwar ein gutes Gefühl, ein Geschenk zu verschenken, doch für den Empfänger ist es nur ein Kompromiss, etwas Illusorisches.

      Nero-D/s schrieb:

      Diese hat ihr Leben in meine Hände gelegt, dass ich bedingungslos über das erhaltene Geschenk verfügen kann.
      Ich bin der Eigentümer!

      Nero-D/s schrieb:

      Jetzt wird es hier allerdings sehr hypothetisch...
      In meinen EP habe ich über meinen "Ist- Zustand" berichtet.
      Du kritisierst das Aber bei anderen die sich schenken (1. Zitat), dieses Aber würde nach dir eine Illusion darstellen.

      Du schreibst du bist Eigentümer und du kannst bedingungslos über sie verfügen (2. Zitat).

      Wenn man deine Worte ernst nimmt dann hat sich deine Partner hoffentlich über die Tragweite ihres Geschenks Gedanken gemacht und sich Gedanken machen bedeutet eben nicht, dass man nicht nur den Ist Zustand analysiert sondern auch die hypothetischen Verläufe durchspielt. Ich finde es recht vermessen, andere für die Abers bei ihrem Geschenk zu kritisieren, vielleicht gibt es diese Einschränkungen ja aus guten Grund, nämlich den, dass sie sich dazu Gedanken gemacht haben und so zu den Abers kamen.

      Warum ich versucht habe auf dich einzugehen und meine Sicht der Dinge zu vermitteln war dies hier:

      Nero-D/s schrieb:

      Wie seht ihr das, als Beschenkte/r? Oder als Schenkende/r?

      Da wir hier aber nicht wirklich auf einen Nenner kommen, bin ich raus, auch wenn ich es bei so weitgehenden Entscheidungen die nicht eine schöne Symbolik sondern wirklich gelebtes Miteinander darstellen mir sehr viele Gedanken zu den hypothetischen Zuunftsversionen gemacht hätte. Euer Ist BDSM scheint super zu funktionieren, dafür meinen Glückwunsch uns Respekt, dennoch empfinde ich die Darstellung eures Weges nicht als durchdacht sondern als situativ gelebt ohne kritisch zu hinterfragen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Nero-D/s schrieb:

      Womit begründest du das? Kann doch nicht sooooo falsch sein, wie wir es leben, oder?
      Ich habe versucht dich auf einen, in meinen Augen Logikfehler, aufmerksam zu machen. Das gelingt mir scheinbar nicht und daher habe ich mich verabschiedet. Es ist euer BDSM, wenn es für euch richtig ist lebt es und genießt es, das gönne ich jedem. Und wenn ihr seit zwei Jahrzehnten durchgängig glücklich seid dann macht ihr alles goldrichtig :) In so einer langen Zeitspanne haben sich die meisten Paare schon mal getrennt, hatten vielleicht sogar einen Rosenkrieg oder Stalking. Ihr seid zusammen, du hast dich scheinbar nie zum Negativen geändert für deine Partnerin und damit meint sie zu wissen, dass das Geschenk eben auch nie zurückgefordert werden muss. Ist doch alles in Butter für euch :) Was ich dazu denke habe ich geschrieben (übrigens habe ich eure Beziehung nicht kritisiert sondern nur die Wortwahl und den in meinen Augen vorhandenen Logikfehler) und nun hab bitte Verständnis dafür, dass ich hier raus bin. Meinerseits ist alles geschrieben :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Das stimmt nicht so ganz. Historisch gesehen gab es die Schuldknechtschaft und auch das bedingt zeitliche oder eingeschränkte Sklaventum.
      Stimmt, gut, dass du das erwähnst.

      Ist jetzt für das individuelle BDSM nicht unbedingt relevant und vielleicht ein kleines bisschen OT, aber ich musste in diesem Zusammenhang auch an die Leibeigenschaft denken. Je nach Land und Gebiet gab es da zwar auch erhebliche Unterschiede, allerdings durften die Leibherrinnen und Leibherren in der Regel nicht alles mit ihren Leibeigenen, also ihrem Eigentum, anstellen was sie wollten.
      In Russland wurde beispielsweise zur Zeit Katharina der Großen die Gutsherrin Darja Saltykova zu 30 Jahren Kerkerhaft verurteilt, weil sie ihre Leibeigenen gefoltert und ermordet hatte. Ich empfehle an dieser Stelle Wikipedia, ist wirklich interessant.
      Wenn ich das richtig verstehe, lag also ein Eigentumsverhältnis vor, welches allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft war. Nur um wieder ein wenig den Bogen zum EP zu spannen.

      Vielleicht wäre ein Leibeigenschaftsverhältnis ja auch mal ein interessantes Model für eine D/s-Beziehung. Ich habe ehrlich gesagt noch von keinen BDSMlern gehört, die sich als Leibeigene bezeichnet hätten. Vielleicht klingt das Wort einfach nicht so sexy wie Sklave/Sklavin. An sich klingt das Konzept Eigentum, aber unter bestimmten Bedingungen, schon nach dem, was einige DSler ausleben. Mit Leibeigenschaft hätte man da eine historische Alternative zur Sklaverei und gleichzeitig auch eine etwas abgeschwächte Form davon.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      myownspirit schrieb:

      (...)

      Ist jetzt für das individuelle BDSM nicht unbedingt relevant und vielleicht ein kleines bisschen OT, aber ich musste in diesem Zusammenhang auch an die Leibeigenschaft denken. Je nach Land und Gebiet gab es da zwar auch erhebliche Unterschiede, allerdings durften die Leibherrinnen und Leibherren in der Regel nicht alles mit ihren Leibeigenen, also ihrem Eigentum, anstellen was sie wollten.
      In Russland wurde beispielsweise zur Zeit Katharina der Großen die Gutsherrin Darja Saltykova zu 30 Jahren Kerkerhaft verurteilt, weil sie ihre Leibeigenen gefoltert und ermordet hatte. Ich empfehle an dieser Stelle Wikipedia, ist wirklich interessant.
      Wenn ich das richtig verstehe, lag also ein Eigentumsverhältnis vor, welches allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft war. Nur um wieder ein wenig den Bogen zum EP zu spannen.

      Vielleicht wäre ein Leibeigenschaftsverhältnis ja auch mal ein interessantes Model für eine D/s-Beziehung. Ich habe ehrlich gesagt noch von keinen BDSMlern gehört, die sich als Leibeigene bezeichnet hätten. Vielleicht klingt das Wort einfach nicht so sexy wie Sklave/Sklavin. An sich klingt das Konzept Eigentum, aber unter bestimmten Bedingungen, schon nach dem, was einige DSler ausleben. Mit Leibeigenschaft hätte man da eine historische Alternative zur Sklaverei und gleichzeitig auch eine etwas abgeschwächte Form davon.
      Um ehrlich zu sein klingt mit historischer Einordnung beides gleich grauenhaft: Sklave und Leibeigener.
      @Chardonnay naja gut, das können ja alle für sich entscheiden, aber die Bezeichnung Sklave/Sklavin gibt's nunmal sehr häufig in der Szene. Und es ist ja auch kein Phantasiewort, sondern wird gerade deshalb gewählt, weil es sich an einem historischen Machtverhältnis orientiert. Ohne den historischen Hintergrund würde das Wort Sklave/Sklavin im BDSM sicher nicht verwendet werden.

      Aber bitte jetzt keine Grunsatzdiskussion darüber ob die Bezeichnung "Skalve/Sklavin" im BDSM okay ist :S dafür gibt's andere Threads ;)

      Ich wollte hier nur einen kleinen Gedankenanstoß geben.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      myownspirit schrieb:

      Vielleicht wäre ein Leibeigenschaftsverhältnis ja auch mal ein interessantes Model für eine D/s-Beziehung. Ich habe ehrlich gesagt noch von keinen BDSMlern gehört, die sich als Leibeigene bezeichnet hätten. Vielleicht klingt das Wort einfach nicht so sexy wie Sklave/Sklavin
      Ich denke wie man es nennt ist ziemlich egal.
      Das Problem ist, das gerade bei intensiven Machtgefälle, jedes Wort auf dei Goldwaage gelegt wird, dann noch Jahrhunderte zurückgegangen wird, um zu schauen ob es irgendwann mal eine andere negativ besetzte Bedeutung dafür gab, die man dann diskutieren kann.
      Letztlich ist es denke ich eher nicht das Wort, welches das Problem auslöst, sondern das diese Form der Beziehung häufig nicht toleriert wird.
      Da könnte der Herr dann sagen, ich habe besitze ein rosa Einhorn das glitzert, selbst da würde man denn was negatives etwas dran finden, wenn man es will.
      Weil die Form der Beziehung nicht verstanden wird und da fangen dann Vorurteile an.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Schwarze Rose schrieb:

      myownspirit schrieb:

      Vielleicht wäre ein Leibeigenschaftsverhältnis ja auch mal ein interessantes Model für eine D/s-Beziehung. Ich habe ehrlich gesagt noch von keinen BDSMlern gehört, die sich als Leibeigene bezeichnet hätten. Vielleicht klingt das Wort einfach nicht so sexy wie Sklave/Sklavin
      Ich denke wie man es nennt ist ziemlich egal.Das Problem ist, das gerade bei intensiven Machtgefälle, jedes Wort auf dei Goldwaage gelegt wird, dann noch Jahrhunderte zurückgegangen wird, um zu schauen ob es irgendwann mal eine andere negativ besetzte Bedeutung dafür gab, die man dann diskutieren kann.
      Letztlich ist es denke ich eher nicht das Wort, welches das Problem auslöst, sondern das diese Form der Beziehung häufig nicht toleriert wird.
      Da könnte der Herr dann sagen, ich habe besitze ein rosa Einhorn das glitzert, selbst da würde man denn was negatives etwas dran finden, wenn man es will.
      Weil die Form der Beziehung nicht verstanden wird und da fangen dann Vorurteile an.
      Was bedeutet denn in diesem Zusammenhang hier in so einem Thread, einem Forum tolerieren?
      Ich denke zu einer Toleranz und Akzeptanz eines Beziehungsmodells gehört auch das Ernstnehmen desselben und dann ergibt sich zwangsläufig, dass manche Aspekte und Formulierungen kritisch hinterfragt und diskutiert werden.
      Das ist doch auch eine Form von Respekt und Anerkennung dafür.

      Die Alternative wäre eine Art von vermeintlicher Toleranz, die ich gerne "scheissegal-liberal" nenne. Wenn mir nämlich das Meiste außerhalb von mir selbst völlig egal ist, dann kann ich auch alles ganz locker sehen. ;)

      Chardonnay schrieb:

      Ich denke zu einer Toleranz und Akzeptanz eines Beziehungsmodells gehört auch das Ernstnehmen desselben und dann ergibt sich zwangsläufig, dass manche Aspekte und Formulierungen kritisch hinterfragt und diskutiert werden.
      Richtig.
      Nur um etwas kritisch zu hinterfragen, gehört für mich auch dazu, dass ich zumindest den Willen habe es zu verstehen.

      Es wird schon sehr schwierig, wenn der Fragende deutlich geprägt ist von Vorurteilen.
      Diese müssen dann erst mal in der Diskussion ausgeräumt werden, was imho eine Sisyphus-arbeit ist.
      Anders Formulier, würdest du deine Neigung innerhalb eines anderen Forums erklären wollen?
      Stell dir vor du wärst in einem Forum, wo überwiegend "Vanilla" Ansichten vertreten werden.
      Da kämst du würdest du schreiben, auch in Erklärungsnot.
      Weil einfach nicht nachvollzogen werden kann, was du fühlst.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.