Ich schleiche nun auch schon seit einiger Zeit um diesen Thread, bekomme meine Gedanken aber nicht so ganz sortiert. Ich versuch's jetzt einfach mal.
Es wurde ja schon an anderen Stellen zu genüge diskutiert, ob es denn nun echte Selbstlosigkeit gibt oder nicht. Und ja, natürlich kann "Selbstlosigkeit" ein tiefes, inneres Bedürfnis sein. Deswegen ist eine entsprechende Handlung immer noch "selbstlos". "Selbstsüchtig" wird es erst dann, wenn ich mich damit über die Wünsche anderer (mir nahestehenden Personen) hinwegsetze. Wenn z.B. ein Mann seine frischgebackene Familie im Stich lässt, um in Afrika bei den Ärtzen ohne Grenzen zu arbeiten.
Selbstsüchtig ist es auch dann, wenn eine Person "ganz plötzlich" auf die Idee kommt, dass sie devot ist und das auch im Alltag will und dann vom Partner regelrecht verlangt, er solle gefälligst dominant sein. "Mach mit mir, was du willst. Aber wehe, du willst nur Blümchensex und Augenhöhe!". Wenn der Parter nun wirklich nicht dominant ist, Sub das Machtgefälle aber "braucht", und Sub in der Beziehung bleibt, wäre das zwar selbstlos, aber auch (zu) aufopfernd.
Einen gesunden Egoismus darf - und sollte - auch Sub haben. Es ist doch nur gut und gesund, wenn Sub sich jemanden sucht, bei dem sie ihre Bedürfnisse auch ausleben kann. Es ist nicht selbstsüchtig, sich einen Partner zu suchen, bei dem man man selbst sein kann. Es ist höchstens guter, gesunder Egoismus - als Gegenteil von selbstzerstörerisch und aufopfernd.
Deswegen:
Diese Doppelseitigkeit nehme ich selbst nicht als solche wahr, und - meinem persönlichen Empfinden und Verständnis nach - sollte es sie auch nicht geben.
Ich fühle mich grundsätzlich eher devot. Ich richte mich nach meinem Partner, ganz unabhängig von meinen eigenen Bedürfnissen. Das hat auch mit BDSM nichts zu tun. Ich möchte, dass mein Partner glücklich ist. Und wenn er nicht auf "BDSM-Sex" steht, dann dränge ich ihn auch nicht dazu, sondern leide lieber still vor mich hin. (Gut, jetzt nicht mehr. Auch ich lerne aus meinen Fehlern. Ich habe das viel zu lange gemacht.)
Das heißt auch, dass es bei mir fast keine Momente gibt, in denen ich mir denke, dass ich das ja so wollte. Denn ich tue diese Dinge nicht, weil ich das so wollte. Ich tue diese Dinge, weil mein Partner sie möchte. Dadurch mache ich sie entweder gerne für ihn (erfüllende Selbstlosigkeit) oder ich mach sie, weil ich ihn nicht enttäuschen will (auf Dauer selbstzerstörende Selbstlosigkeit). Natürlich mache ich auch vieles, weil es mir selber direkt Spaß macht oder mich kickt (was dann nicht mehr selbstlos ist).
In einer funktionierenden D/S-Beziehung weiß Dom die Devotion zu schätzen und kann mit ihr umgehen. Vor allem sind Doms Wünsche und Vorstellungen kompatibel mit Subs Wünschen und Bedürfnissen.
Wenn es diese von dir genannte Doppelseitigkeit doch bei einem Paar gibt (und da schließe ich meine Beziehung ausdrücklich mit ein), läuft vielleicht (nur vielleicht!) irgendwas schief.
Vielleicht ist das Machtgefälle zu klein oder auch zu groß ("Dom ist zu wenig dominant", "Sub ist nicht devot genug" etc). Daran müsste man arbeiten oder erkennen, dass man vielleicht einfach andere Vorstellungen/Wünsche hat.
Vielleicht ist das Beziehungskonzept das "falsche". Ich würde z.B. in einer H/S-Beziehung nicht glücklich werden, dafür aber in einer DD/LG-Beziehung.
Vielleicht kann sich Sub noch nicht so ganz darauf einlassen und braucht einfach etwas mehr Zeit.
Vielleicht ist Sub auch nicht ganz so selbstlos, wie Sub es selbst gerne hätte. Das muss kein Problem per se sein, das ist dann eher einfach ein falsches Selbstbild.
Vielleicht hat es auch ganz andere Gründe.
So sehe und empfinde ich das. Ich meine das alles auch in keiner Weise be- oder abwertend. Wenn das jemand für sich anders sieht, ist das sein gutes Recht! Falls ich mich irgendwo so ausgedrückt haben sollte, dass es wertend klingt, habe ich mich vermutlich einfach doof ausgedrückt.
Es wurde ja schon an anderen Stellen zu genüge diskutiert, ob es denn nun echte Selbstlosigkeit gibt oder nicht. Und ja, natürlich kann "Selbstlosigkeit" ein tiefes, inneres Bedürfnis sein. Deswegen ist eine entsprechende Handlung immer noch "selbstlos". "Selbstsüchtig" wird es erst dann, wenn ich mich damit über die Wünsche anderer (mir nahestehenden Personen) hinwegsetze. Wenn z.B. ein Mann seine frischgebackene Familie im Stich lässt, um in Afrika bei den Ärtzen ohne Grenzen zu arbeiten.
Selbstsüchtig ist es auch dann, wenn eine Person "ganz plötzlich" auf die Idee kommt, dass sie devot ist und das auch im Alltag will und dann vom Partner regelrecht verlangt, er solle gefälligst dominant sein. "Mach mit mir, was du willst. Aber wehe, du willst nur Blümchensex und Augenhöhe!". Wenn der Parter nun wirklich nicht dominant ist, Sub das Machtgefälle aber "braucht", und Sub in der Beziehung bleibt, wäre das zwar selbstlos, aber auch (zu) aufopfernd.
Einen gesunden Egoismus darf - und sollte - auch Sub haben. Es ist doch nur gut und gesund, wenn Sub sich jemanden sucht, bei dem sie ihre Bedürfnisse auch ausleben kann. Es ist nicht selbstsüchtig, sich einen Partner zu suchen, bei dem man man selbst sein kann. Es ist höchstens guter, gesunder Egoismus - als Gegenteil von selbstzerstörerisch und aufopfernd.
Deswegen:
Nia schrieb:
Nun, genau diese Doppelseitigkeit ist es, zu der ihr hier gern eure Gedanken kundtun dürft - denn mich interessiert, wie ihr zwei so gegensätzliche Empfindungen (Das "dringlichst nach etwas verlangen" auf der einen und das "am liebsten bedingungslos gehorchen und folgen" auf der anderen Seite, die so sehr Hand in Hand gehen) nebeneinander wahrnehmmt und damit umgeht.
Ich fühle mich grundsätzlich eher devot. Ich richte mich nach meinem Partner, ganz unabhängig von meinen eigenen Bedürfnissen. Das hat auch mit BDSM nichts zu tun. Ich möchte, dass mein Partner glücklich ist. Und wenn er nicht auf "BDSM-Sex" steht, dann dränge ich ihn auch nicht dazu, sondern leide lieber still vor mich hin. (Gut, jetzt nicht mehr. Auch ich lerne aus meinen Fehlern. Ich habe das viel zu lange gemacht.)
Das heißt auch, dass es bei mir fast keine Momente gibt, in denen ich mir denke, dass ich das ja so wollte. Denn ich tue diese Dinge nicht, weil ich das so wollte. Ich tue diese Dinge, weil mein Partner sie möchte. Dadurch mache ich sie entweder gerne für ihn (erfüllende Selbstlosigkeit) oder ich mach sie, weil ich ihn nicht enttäuschen will (auf Dauer selbstzerstörende Selbstlosigkeit). Natürlich mache ich auch vieles, weil es mir selber direkt Spaß macht oder mich kickt (was dann nicht mehr selbstlos ist).
In einer funktionierenden D/S-Beziehung weiß Dom die Devotion zu schätzen und kann mit ihr umgehen. Vor allem sind Doms Wünsche und Vorstellungen kompatibel mit Subs Wünschen und Bedürfnissen.
Wenn es diese von dir genannte Doppelseitigkeit doch bei einem Paar gibt (und da schließe ich meine Beziehung ausdrücklich mit ein), läuft vielleicht (nur vielleicht!) irgendwas schief.
Vielleicht ist das Machtgefälle zu klein oder auch zu groß ("Dom ist zu wenig dominant", "Sub ist nicht devot genug" etc). Daran müsste man arbeiten oder erkennen, dass man vielleicht einfach andere Vorstellungen/Wünsche hat.
Vielleicht ist das Beziehungskonzept das "falsche". Ich würde z.B. in einer H/S-Beziehung nicht glücklich werden, dafür aber in einer DD/LG-Beziehung.
Vielleicht kann sich Sub noch nicht so ganz darauf einlassen und braucht einfach etwas mehr Zeit.
Vielleicht ist Sub auch nicht ganz so selbstlos, wie Sub es selbst gerne hätte. Das muss kein Problem per se sein, das ist dann eher einfach ein falsches Selbstbild.
Vielleicht hat es auch ganz andere Gründe.
So sehe und empfinde ich das. Ich meine das alles auch in keiner Weise be- oder abwertend. Wenn das jemand für sich anders sieht, ist das sein gutes Recht! Falls ich mich irgendwo so ausgedrückt haben sollte, dass es wertend klingt, habe ich mich vermutlich einfach doof ausgedrückt.
~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
(Oliver Wendell Holmes)
(Oliver Wendell Holmes)