Tribut für Dom

      Ui, spannendes Grenzgebiet!

      Es gibt durchaus Szenarien, in denen ich sage: "Absolut ok"

      • Dom ist (wie ja schon ein paarmal beschrieben) Sexworker, macht das ganze beruflich und bietet nun mal Leistung gegen Kosten für die an, die genau das wollen
      • Es ist ein gemeinsamer Kick - in meinen Augen aber durchaus einer, den man mit vorsicht angehen und besser im voraus besprechen sollte
      • Dom kontrolliert und erledigt alle finanziell belasteten Beziehungsgebiete - und fordert dafür einen Anteil ein
      Ein bisschen verwandt sehe ich hier noch das Thema "Finanzkontrolle"... allerdings weiß ich nicht, ob sich da praktische Beispiele finden, die letzten Endes so oder so ähnlich aussehen wie das von TE...

      Aber mal ganz abgesehen vom Problem, dass man Geld loswird... ich finde da gibt es noch etwas schwerer wiegendes. Ich bin durchaus devot veranlangt, was für mich bedeutet, dass ich Dom dienen, gefallen und letzten Endes zufrieden und stolz machen möchte. Für mich ist es elementarer Bestandteil, dass das, was ich durch meine Unterwerfung gebe auch angenommen und wertgeschätzt wird.
      Müsste ich meinem Dom nun Geld für seine "Dienste" zahlen... wo wäre denn dann der Wert meiner Unterwerfung, meiner Devotion? Klar, Geld ist immer ein empfindliches Thema... aber ich glaube, dieser Punkt würde mir mehr zu schaffen machen.

      Feuerpferd schrieb:

      ...man kann es auch als Form von TPE sehen, er hat dann in gewisser Weise auch Macht über ihr Geld.

      Bdn130671 schrieb:

      Der einzige Sinn, den das Ganze für mich machen würde, wäre wenn Sub in einer TPE-Beziehung ihr ganzes Geld an Dom gibt und dieser es für Sub verwaltet, aber nicht für eigene Zwecke auf den Kopf haut.
      Genau so würde ich es auch sehen, @Bdn130671.

      Ich persönlich könne es mir nicht vorstellen, für @Phylaxs Zeit zu bezahlen - könnte ich mir auch gar nicht leisten.
      Ich gebe gerne und aus ganzem Herzen. Ich versuche zB. zu kochen, was ihm schmeckt, mache kleine Geschenke wie Nascherein oder kaufe auch mal ein T-Shirt für ihn, wenn mir eines über den Weg rennt. Bezahle auch mal was, wenn wir unterwegs sind.

      Aber niemals würde ich ihn dafür bezahlen, dass er sich mit mir abgibt. Das würde mich zwar demütigen, aber ihn doch noch viel mehr!

      Ich hätte kein Problem, wenn er sagt: "Ab heute bin ich für deine Finanzen zuständig. Du bekommst nur mehr ein Taschengeld und musst mir über alles Rechenschaft ablegen."
      Ist sein Recht, er ist mein Herr.

      Aber ich kauf mir doch keinen Dom! :fie:
      Hm.... :gruebel: , eigentümlich auf den ersten Blick schon.

      Aber für mich durchaus ein Gedankenspiel wert ;) , auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache...

      Was ist denn, wenn dieser Satz evtl nur ein Teil war, also in der Wiedergabe ein wenig herausgelöst evtl von der ganzen Aussage?

      Chloe schrieb:

      Weil er ihr ja seine Zeit zur Verfügung stellt , in einer 24/7 Beziehung

      Was, wenn Dom sich evtl ein wenig deppisch ausgedrückt hat?
      Was wenn die Freundin/ Bekannte, eben deine Gesprächspartnerin es evtl nen bißchen deppisch verstanden hat?
      Das hat so ein wenig was von "stille Post". Manchmal ist es ja schon für nur
      zwei Personen schwierig, sicher zu stellen, dass beim anderen genau
      ankommt, was man meint, oder sicher zu stellen, dass man selbst auch
      richtig verstanden hat, was genau gemeint ist oder war.

      So, wie es hier steht, sehen wir das irgendwie alle automatisch nur so auf der einen Schiene, aber evtl war es das gar nicht...

      Mir fallen da zwei Sachen zu ein:

      1) hatte ich mal nen Vanilla Freund, den hat das total angemacht, wenn er mir Geld auf den Tisch packen konnte (was er allerdings auch wieder einsteckte ;) ). Er fand es einfach toll, diese Geste zu haben, das Gefühl zu haben, er würde mich jetzt bezahlen müssen. Nun gut... fand ich komisch, aber ich hab sein Spielchen damals mal mitgemacht- aus heutiger Sicht ist mir klar, ging wohl sehr Richtung Rollenspiel. Aber warum soll es das nicht auch irgendwie verdreht geben? Kick eben... mag ja sein. Warum nicht?

      2) Nun habe ich weder Sklaven noch sonstwas, aber ich versuche mir das mal vorzustellen...
      Also ich mag jetzt 3 Sklaven haben und finde sie auch.
      Meine Vorstellung ist, dass sie den ganzen Tag und die ganze Nacht, 24Std mir zu Diensten sein müssen und man wird sich auch einig.
      Dann wohnen sie auch bei mir. Ich möchte auch jegliche Selbstständigkeit nicht. Sie sollen nur da sein, nur für mich und sie selbst teilen auch meinen Wunsch.

      So weit, so gut... Irgendwovon müssen sie ja aber leben...
      Klar, im Idealfall habe ich so viel Schotter, dass ich das Ganze finanzieren kann.
      Was aber, wenn nicht?
      Von Luft und Liebe leben?
      Nun gehen meine Sklaven nicht arbeiten, sollen sie ja auch nicht, sie sollen ja für mich da sein. Natürlich macht mich das glücklich, warum sollen sie dafür bezahlen?! Aber das macht sie noch immer nicht satt und die Räume nicht warm.
      Gehen wir also davon aus, sie bekommen aber irgendwelche Leistungen.

      Darf ich dann nicht sagen: Ich hätte davon im Monat gerne Betrag xy?
      Im Haus wird mehr Wasser verbraucht,
      es werden mehr Lebensmittel benötigt etc etc etc.


      Klar, das sind Dinge, die Ihr bereits angesprochen habt, von wegen geteilte Kosten hinsichtlich Haushaltsführung etc.

      Was aber, wenn das wie auch immer geartete Verhältnis eben verlangt, dass hier nicht von "geteilten Haushaltskosten" die Rede ist, sondern das "Ding" einfach anders benannt wird, es aber effektiv nichts Anderes ist?

      Auch könnte ich mir duchaus vorstellen, so einen Sklaven dann aufzufordern, bitte arbeiten zu gehen.

      Genauso, wie man das evtl in einer Beziehung zB tut, wenn einer alleine es eben nicht mehr stemmen KANN.

      Rein Vanillamäßig betrachtet:
      Klar, jeder kann in Not geraten, Blubb bla und sowieso, da brauchen wir gar nicht diskutieren.
      Aber wenn ich zB einen Partner hätte, der dann irgendwann meint, es würde reichen, auf dem Sofa nett auszusehen und schön lieb zu mir zu sein, während alle Pflichten mir obliegen, sowohl organisatorisch, wie auch wirtschaftlich, dann würde ich vermutlich auch irgendwann sagen: Sorry, da kannst Du noch so nett mit mir sexeln und mir in dieser Hinsicht meine Wünsche erfüllen, auch Du lebst nicht von Luft und auch ich habe nur 24Std, am Tag... jetzt wäre es an der Zeit, Deinen Poppes zu erheben.

      Nun übersetze ich das aber wieder ins BDSM- wie sähe die gleiche Problematik da aus, mit einem evtl anderen Sprachcode?
      Wir wissen doch über die Beziehung gar nichts weiter. Möglicherweise handelt es sich um etwas in der Art, wird aber "einfach nur anders genannt".


      WAS ist denn genau gemeint mit "seine Zeit zur Verfügung stellen"??? (Möglicherweise unvollständig wieder gegeben oder seinerseits blöd formuliert)

      Solange das nicht klar ist, kann hier mal so gar nichts bewertet werden von außen finde ich.
      Mir persönlich reicht das nicht, um mir nen Bild machen zu können.

      Menschen müssen von etwas leben und sich ernähren- ob BDSM oder nicht. Das kostet Geld.
      Darüber muss man reden.

      In meinem kleinen Sklavenszenario stelle ich mir jetzt vor, dass diese gaaar nichts alleine machen sollen (und sie wollen das auch so). Wenn ich jetzt dadurch sämtliche notwendigen Termine doppelt wahrnehmen muss, also für mich selbst, aber eben auch für die anderen, dann ja, dann kostet das auch Zeit! Klar habe ich das dann so gewollt und sagte ja, ich kann es im Idealfall auch finanzieren.
      Was aber, wenn alle das so wollten und wollen, Dom aber nicht die finanziellen Mittel hat?
      Die Kommunikation verbietet aber bereits (ob nun richtig oder falsch- is schnuppi) ein Aussteigen aus dem allgemeinen Umgangston für ein Gespräch auf Augenhöhe bezüglich der wirtschaftlichen Lage, die beiden regeln das als Bestandteil des "Spiels", bzw im Rahmen eben ihres Beziehungsmodells.

      Okay, sage ich einfach: Du Sklave, ich investiere meine Zeit, denn ich bin jetzt neben Dir auf dem Sofa, das kostet Betrag xy, dann, ja dann prostituier ich mich einfach. Finden das beide geil- bittesehr (auch wenn ich persönlich den einen dann vermutlich für dreist und den anderen für leicht blöd halten würde, insofern es nur um das auf dem Sofa sitzen ginge :D :pardon: ).

      Steckt da aber irgendwie mehr dahinter, dann ist es ja mal ganz entscheidend zu erfahren, WAS :engel:
      Erst dann kann ich persönlich wissen, wie ich das finden will und soll. Vorher ist das alles doch nur Gestochere im Salat auf Basis unserer eigenen Wahnehmung dieses einen Satzes.

      Okay, und 50,-€ als Mietzuschuss, als Wasserpauschale oder what ever- jetzt nicht ungewöhnlich oder die Welt.
      Ich bezahle wem ja auch freiwillig Spritgeld, wenn er mich 7 Tage herumkutschiert.

      50,-€ aber für "irgendwas", nur für Zeit..., für die Haue..., 50,-€ nur von ihr? Oder parallel auch von 7 anderen? Dann sieht das schon anders aus und entspräche einem Geschäftsmodell :/

      Ach, so viele Möglichkeiten...
      Aber wie wir wissen, wissen wir nichts :engel:

      Liebe @Chloe weißt Du denn noch mehr darüber oder kannst Du es in Erfahrung bringen oder präzisieren?
      Neugierig wäre ich ja jetzt durchaus auch, um was es sich denn tatsächlich handelt... :whistling:
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      @BlackWings
      Ja ich weiß noch mehr darüber , mag es aber wegen Privatspahre hier nicht ausbreiten .
      Dein Konstrukt ist sehr fantasievoll uand wie immer umfassend ,aber leider nicht das Ziel . In der vorgestellten Situation gehen alle schon arbeiten und tragen zum Lebensunterhalt bei . Der Tribut ist da obendrauf .
      @MoMo
      Ja klingt sexistisch - aber ich würde es von der anderen Seite - Femdom - auch befremdlich sehen .

      Grundsätzlich hatte sich mir nicht die DS Komponente erschlossen , die diversen Beiträge haben aber in meinen Augen ganz gut die Beweggründe aufnehmen und darstellen können .
      Die Sklavin hat es mir jetzt bestätigt - nach dem ich dort nachgefragt hatte und ihr einige der hier vorgestellten Ideen mitteilte .
      Danke für eure Sichtweisen .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Chloe schrieb:

      Ja ich weiß noch mehr darüber , mag es aber wegen Privatspahre hier nicht ausbreiten .
      Das ist verständlich und richtig so.


      Chloe schrieb:

      In der vorgestellten Situation gehen alle schon arbeiten und tragen zum Lebensunterhalt bei . Der Tribut ist da obendrauf .
      @MoMo
      Das aber wäre dann ja evtl nicht schlecht gewesen, es von Anfang an zu wissen ;)

      Dann ist ja doch aber man schön, wenn das jetzt "geklärt" ist und Dir so dann auch bestätigt wurde :)
      Egal, ob einem das Erfahrene dann gefällt oder nicht, ist es ja immer gut irgendwie, etwas dazu gelernt oder kennengelernt zu haben.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:

      MoMo schrieb:

      Die Diskussion scheint hier nur stattzufinden weil indem fall der Dom männlich ist.
      Äh, ne. Bei Frauen ist das ebenso kontrovers, wie bei Männern.

      Es gibt auch einige professionelle Dominas, die einen Tribut fordern. Bei den Dominas sind das dann "Anzahlungen", die in keinem Fall zurückgezahlt werden und nur den Zweck haben zu zeigen, dass der Kunde es ernst meint und nicht im letzten Moment (nachdem er sich sein Kopfkino geholt hat) doch abspringt.

      Im nicht-kommerziellen Rahmen kann es wohl auch DS-Gründe geben. Geld ist Macht und die Übertragung von Geld ist damit auch Übertragung von Macht. Eigentlich logisch, aber es wäre absolut nicht mein Ding, vermutlich weil wir zu Geld und Eigentum ein besonderes Verhältnis anerzogen bekommen. Fühlt sich für mich irgendwie nicht richtig an, in einer BDSM-Beziehung Geld zu verlangen, vielleicht weil es das Gefühl erzeugt, die Zeit des einen sei wertvoller als die Zeit des anderen. Das würde meiner Einstellung widersprechen.

      Aber andere sehen das vielleicht anders.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      Anonym schrieb:

      Ich sehe mich persönlich nicht als einen Zahlsklaven. Denn ich muss keinen Tribut oder ähnliches entrichten. Aber es ist so, dass ich schon einiges zahle in meiner Ds-Beziehung. Nun bin ich niemand, der unglaublich gut verdient sondern eher zur unteren Mittelschicht angehöre. Manches Mal konnte ich es mir nur leisten, weil ich selbst zurücksteckte. Meine Vanilla Freunde würden das gar nicht verstehen. Als Frau zahlt man nicht und erst Recht nicht, wenn man nicht viel Geld hat. Eine Freundin ist sogar der Meinung ich würde mich nur ausnutzen lassen. Aber mir gefällt es. Geld für meinen Dom auszugeben oder ihm auf anderer Art etwas Gutes zu tun, fühlt sich für mich richtig an. Unpassend fände ich es wohl eher, wenn er für mich zahlen würde. Doms Geld ist viel zu wertvoll als daß er es für Sub nutzen sollte.
      Nun frage ich mich (angestoßen durch besagte Vanilla Freundin), ob ich nicht auf einem Holzweg bin oder ob diese "Spielart" gängig ist. Wird diese Art von Machtverhältnis öfter genutzt oder ist es eher verpönt, wenn Dom sich von Sub aushalten lässt?

      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hallo Anonym,

      ich finde es schwierig, solche Beziehungen und Bedingungen von außen zu beurteilen. Zuerst einmal: Wenn es sich für dich richtig anfühlt, dann ist es dein Weg.

      Aber :) Diesen Weg würde ich nur gehen können, wenn mein Gegenüber (Dom) in puncto Finanzen absolut vertrauenswürdig und angemessen handelt. Das heißt z.B., dass er dafür sorgt, dass meine Grundbedürfnisse (von meinem eigenen Einkommen) gedeckt sind (Geld für Miete, Strom etc. Lebensmittel, angemessene Kleidung ist vorhanden) und er - gerade weil du schreibst, dass du dich vom Einkomen her in der unteren Mittelschicht einordnest - Dom dafür sorgt, dass ich angemessene Rücklagen für die Zukunft (Rente) und auch für eventuelle Anschaffungen (Waschmaschine kaputt) bilde, also ein kleines Sparbuch etc. Für einen Dom, der derartig um mein Wohlergehen besorgt ist, für den würde ich auch gerne freiweillig auf das eine oder andere verzichten. Hat er diesen Weitblick nicht, und würde verlangen, dass ich über meine Verhältnisse lebe, würde ich ausschließlich für meine Zukunft vorsorgen - von meinem eigenen Geld :)

      Es gibt zwei Tragödien im Leben eines Menschen: Wünsche, die sich nicht erfüllen ... und Wünsche, die sich erfüllen!
      (frei nach Oscar Wilde)

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