Tendentiell flach und uninteressant, teilweise auch eher falsch (z.B. "Egal in welcher Variante, beim BDSM gibt immer ein Machtgefälle zwischen den Beteiligten: einen devoten und einen dominanten Partner." - erklärt das mal einer den reinen Shibari-Fans oder Sadomasochisten, wo teilweise auch gar keiner devot ist).

Wer liest denn schon den Stern...

Immer blöd, solche oberflächlichen Artikel. Ich frag mich dann immer, ob die jeweiligen Schreiber_innen auch bei anderen Themen auf eine umfassende Recherche verzichten. Ist also vielleicht gar nicht unbedingt immer dem Thema BDSM geschuldet, als mehr den mangelnden Qualitäten der Verfasser_innen oder des Blattes, in dem veröffentlicht wird.

Ungefähr so wenige, wie die wenigen Leute, welche die Bild lesen...

Ja diese "Mainstream-abweichenden" Artikel sind immer schwierig. Hab mal ein Interview miterleben dürfen, bei dem es auch eher um ein Subkulturthema ging.
Die Fragen die gestellt wurden, sollten allein schon in eine bestimmte Richtung lenken, ins lächerliche nämlich. Dem ist nur schwer auszuweichen.
Es geht leider selten um ehrliche Realitätsdarstellung. Wäre warscheinlich nicht spannend genug... oder was auch immer
Vorurteile verlangen nach Futter und verkaufen sich gut.
Ich halte es mit dem "Ich weiß es besser", und die die es wollen werden es auch besser wissen.
So sehr es mich auch oft ärgert.

In diesem Sinne, eine gute Nacht

Ja, ein wirklich schlapper Artikel. Eigentlich nicht mal ein Artikel, mehr eine Aneinanderreihung der üblichen Klischees, die man so als braver "Nicht-Perverser" im Kopf hat. Wirklich erklärt wird nichts, wie auch?
Das könnte einem jetzt ziemlich egal sein, man könnte es schulterzuckend mit einem "Ist halt so" abtun.
Mich macht es jedoch nachdenklich. Genau diese immer wieder in den Mainstream-Medien transportierten Klischees haben mich, neben natürlich anderen Faktoren, über Jahre gebremst...

Es ist ERSCHRECKEND wie wenig gut Artikel auch von namhaften Zeitungen / Zeitschriften recherchiert sind. Und ich mein jetzt nicht nur das Darstellen aus einer bestimmten Perspektive, sondern wirklich falsche Fakten! Das fällt einem halt nur bei Themengebieten auf, in denen man selber sehr belesen ist. Ich finde es äußerst gruselig...

Wen er stört der sollte nicht nur meckern sondern einfach die Redaktion anschreiben und Vorschläge machen Das geht anonym und es gibt ja auch deutsche BDSMler die man interviewn kann oder man verweist sie einfach auf diesen Thread

Edit... So und gerade einfach mal selbst via Facebook gemacht:
"Lieber Stern, ich finde euer Niveau hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Seitdem Spon leider imer mehr verflacht, schaue ich häufiger bei euch rein. Als Betreiber des größten BDSM Aufklärungsprojekts ist mir aber auch euer Artikel http://www.stern.de/fotografie/akt/fifty-shades-of-australia--single-mutter-wird-sex-sklavin-7393882.html aufgefallen. Ganz ehrlich das geht besser [IMG:https://www.facebook.com/images/emoji.php/v8/z4c/1/16/1f642.png] Ich habe selbst recht viele Interviews gegeben und auch bei der Vermitllung von Interviewpartner geholfen. Also in diesem Sinne, wenn ihr einen besseren Artikel zu diesem Thema machen wollt, helfe ich gern dabei. Liebe Grüße Gentledom (Betreiber von gentledom.de)" Zwei Minuten aktiv sein ist einfach besser als sich mehr als 2 Minuten über etwas aufregen

Hast du gut gemacht!
Aber wenn man bei jedem Artikel (wobei einem meistens ja gar nicht auffällt, was für ein Stuss einem da verkauft wird) das machen würde, müsste man dies als Vollzeitjob betreiben... die täglichen Nachrichten betrifft das ja auch leider häufiger.

Aber Aufregen macht viel mehr Spaß.

Der Artikel ist für mich eigentlich eher nichtssagend. Es wurden ein paar Klischees zusammengetragen und eher schlampig recherchiert. Und dazu ein paar Aussagen der nun glücklichen Kim.
Dazu kommt das es nicht wirklich ein Artikel ist, sondern in der Kategorie Aktfotografie veröffentlicht wurde. Es ist also eher als Bildunterschrift zu sehen als ein seriöser Beitrag zu BDSM

Das ist nur eine Zusammenfassung, der original Artikel scheint etwas besser zu sein.

@Bärbel: Danke für den Hinwes.
Fifty Shades of "Lass uns mal einen BDSM-Artikel mit der Wortfolge 'Fifty Shades of...' beginnen"... Danke fürfast gar nichts, SpOn!

@Marie: Den 'Original-Artikel' konnte ich leider nicht finden.

@Gentledom: Auch als 'Neuling' darf ich das an dieser Stelle wohl mal sagen... Gute Arbeit Gentledom, danke dafür. Kurz und bündig - das dürfte jeder kapieren.

Ich hätte jetzt gar nicht gewusst, wohin ich mich da genau mit 'nem Verbesserungsvorschlag wenden solte.
Aber ich denke auch, dass es mehr Gewicht hat, wenn das jemand macht, der ein themenbezogenes Forum/Portal/Blog/Was-auch-immer leitet.

@Alle: 'Schlapp' trifft es wohl... insgesamt also eher mittelmäßig. Der Artikel selbst ist eher harmlos, aber er bedient doch das eine oder andere Klischee:
"Single-Mom", genau - erst mal irgendeine Zuschreibung! 'Offene Ehe' wäre skandalträchtiger gewesen, aber man kann ja nicht nur dazuerfinden... "Nachdem ihre ersten zwei Ehen in die Brüche gegangen sind, ist die Mutter auf der Suche nach sich selbst" => Aha, in der Ehe 'gescheitert' und das gleich zweimal, da muss ja was faul sein. (Zwei mal geschieden dürften so einige sein (vielleicht 25%?), und einmal geschieden weit mehr - aber egal. Klar, jetzt nicht australien und Deutschland verwechseln, aber ihr versteht sicherlich was ich meine.)
Oder: "Für den Großteil der Bevölkerung wirkt diese Sexuelle Vorliebe "bizarr" oder gar "pervers"." Großteil welcher Bevölkerung? In Australien? Interessiert mich nicht. Hier? Kann sein, aber dieser 'Großteil' kennt die besagte Single-Mom nicht.

"Es ist [...] wie eine mittelalterliche Ehe...", Genau, denn so waren alle Ehen im Mittelalter! Oder nicht? Finde ich erstaunlich, wieviele Menschen sich noch ans Mittelalter erinnern...
"... Nur spricht die Ehefrau ihren Mann nicht Vornamen an, sondern mit Master oder Sir." Dann ist 'Joe' wohl der Nachname von 'Master Joe'!? Und wie ist dann der Vorname? Vielleicht 'Jim', bürgerlich also 'Mister Jim Joe'? Oder vielleicht 'Cotton-Eye'? ('tschuldigung, den musste ich eben noch raushauen. ) Entweder haben die nicht zugehört, oder grob verallgemeinert.
Ohne 'Master' bzw. 'Mistress' (a.k.a. 'Sir'/'Lady') geht es also nicht, erfährt der Otto-Normal-Verbraucher, und lernt dazu, was er ohnehin schon zu wissen glaubte...

Na gut, es war sicherlich gut gemeint, aber halt nicht gut gemacht.
Ganz übel finde ich nämlich was für Artikel dort verlinkt werden. Unter anderem: "Islamischer Staat: IS-Sexsklavinnen - Missbrauch nach Handbuch", und: "...Millionär soll Frau 13 Jahre lang als Sex-Sklavin missbraucht haben".
Da spielt es auch keine Rolle, ob das Absicht war, oder nur ungeschickt... so im Sinne von: "User, die den Begriff 'Sex-Sklavin' gesucht haben, interessierten sich für folgende Artikel..."

Naja, zumindest haben sie die vollständige Bedeutung von 'BDSM' korrekt angegeben, und dass es eben nicht bloß SM ist, und wenigstens kommen Gummifetische und Rollenspiele nicht darin vor. Und ich sehe es positiv, dass die 'Psycho'-Schiene außen vor ist, so à la 'Gewaltopfer' und so.

@RitterSchlag der ist in dem Artikel verlinkt, dritter Absatz über dem Video.

@Marie99: Vielen Dank dafür. Du meinst den bei news.com.au!?

@Alle: Tja, dieser Artikel scheint wirklich besser zu sein. Der andere wird dadurch leider nicht besser. Jetzt ärgere ich mich schon fast, dass ich aus dem SpOn-Text zitiert habe. Im Nachhinein eigentlich logisch. Aber merke: Schlechte Übersetzung ist einer der Grundpfeiler einer schlechten Recherche...
Wörtlich:
“It’s really just the same as any other middle aged married couple, just the wife doesn’t call her husband by his first name,” says Kim.
“His name is Master or Sir.”

Im Klartext: Das Wort für 'mittelalterlich' ist üblicherweise 'medieval';
dagegen bedeutet 'middle-aged' etwa 'mittelalt', 'in den besten Jahren' (ungefähr!). Definitionsrahmen also in etwa: keine Teenies, keine Rentner, Elterngeneration, (und zumeist berufstätig).

Und 'Master Joe' wird er nur von der Redaktion genannt.
Egal. Ich bleibe dabei, dass es ein gutgemeinter Versuch war - aber nicht mehr. Den Originalartikel finde ich besser. Nicht besonders tief, aber er gibt mehr von der Kontrollabgabe auch im Alltag wieder.

Da das mit der Verlinkung nicht geht, mache ich es mal wie folgt: news.com.au/lifestyle/relationships/marriage - da kann man den Artikel finden.
(Oder in der Langform: news.com.au/lifestyle/relationships/marriage/he-is-my-master-meet-the-aussie-woman-happy-to-be-a-slave/news-story/64bb799d018a7c5eb2f4fc51d73c127e) Hoffe, dass das jetzt o.k. ist.

In die Falle bin ich auch eben getappt. Im 'Original' stehen ja z.T. ganz andere Sachen.

Was die 'täglichen' Nachrichten betrifft:
Das gibt es ja auch, dass man bei denen hinterhergeht, und ihre Arbeitsweise überprüft. Es gibt Websites die das machen (und die nehmen sich oft auch Blogs, andere Websites usw. vor), und als 'Normalbürger' kann man sich beim Deutschen/Österreichischen/Schweizer Presserat beschweren.
Stichwort: 'Pressekodex'... Ich hoffe, dass das jetzt nicht off-topic war.

Und den Übersetzungsfehler bei der Übernahme fremdsprachiger Texte sehe ich da als einen der großen Klassiker an.

oh das interessiert mich jetzt aber als konsequente Faktencheck-Leserin sehr: kannst du mir so eine Website nennen?

Ich weiß nicht, ob @RitterSchlag das gemeint hat, @Felicitas, aber Bildblog.de geht seit Jahren in eine entsprechende Richtung.

Soo nun habe ich auch mal Kontakt zum Stern aufgenommen und Auf den Artikel geantwortet.

Bin mal gespannt ob überhaupt eine Antwort kommt.

So, ich hoffe mal, dass das nicht off-topic ist, aber nachdem jetzt noch mal indirekt die Frage kam, was ich eigentlich gemeint hatte - Felicitas ist bereits per PN im Bilde (no pun intended!) - werde ich jetzt mal konkret:

Die Richtung von 'Bildblog' stimt schon, wobei ich diesen noch nicht kannte. Eigentlich hatte ich heise.de/tp/ alias 'telepolis' und 'netzpolitik.org' gemeint. Die bringen dann z.T. auch Nachrichten die hierzulande eher unter den Tisch fallen. Dabei kann man zu einigen Sachen auch anders stehen, aber man bekommt auch mal eine andere Perspektive.
Ich sage das völlig neutral, und ohne die Angriffslust, die manchmal gegen die sogenannten 'Mainstream'-Medien gefahren wird - denn die haben IMHO in den letzten Monaten viel dazugelernt.
Es liegt mir auch fern, für irgendjemanden Werbung zu machen... Und manche der Texte sind auch recht sperrig und lang, wie ich offen sagen muss.
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die 'nachdenkseiten' erwähnen - bei denen sind aber für meinen persönlichen Geschmack einige Schlagzeilen zu reißerisch.

Was ich in diesem Rahmen noch sagen möchte, ist, dass viele Zeitungen und Sender die wichtigen Hintergrundinformationen und die ihnen verwandten Themen oft auf ihre Homepages 'auslagern' - was ich immer etwas problematisch fand.
Da frage ich mich natürlich, ob der obige Artikel zum BDSM-Thema es wohl jemals in eine Print-Ausgabe des oben genannten Magazins geschafft hätte, und ob in dem Online-Artikel mehr dahinter steckte, als bloß mit einem bestimmten Reizwort Klicks zu generieren.

Ähmmm..welches Thema ham wir denn jetzt eigentlich? um mal mitzukommen..der Artikel ist es ja net mehr scheinbar und Gentle sowie Ini haben direkt an Verantwortliche geschrieben..und das Thema nun? bitte klärt mich auf..allg die Presse..Medien..what ever..?
Lieben Dank..nur um halt Faden wieder zu haben..

Es ging um diesen Artikel bei Spiegel Online - kurz SpOn - (stern.de/fotografie/akt/fifty-shades-of-australia--single-mutter-wird-sex-sklavin-7393882.html)
und dann auch um den Artikel von dem er abgeleitet ist (news.com.au/lifestyle/relationships/marriage/he-is-my-master-meet-the-aussie-woman-happy-to-be-a-slave/news-story/64bb799d018a7c5eb2f4fc51d73c127e).

Daraus entwickelte sich dann die Fragen,
1) wie wir zu dem Artikel stehen - meistens nicht so positiv - und
2) wie man damit umgehen kann, bzw.
3) wer sich mit den Leuten von SpOn direkt auseinandergesetzt hat. Außerdem,
4) ob der Artikel eher nützt als schadet,
bzw. 5) was die Motivation dahinter gewesen sein könnte.
Damit wäre meiner bescheidenen Meinung nach das Meiste noch im Rahmen, wenn auch knapp. Dazwischen befand sich ein kurzer Exkurs (und mit 'kurz' meine ich die anderen beiden Posts ) entwickelt zu Medien die sich kritisch mit anderen Medien befassen - was vielleicht OT wirkt, aber früher oder später sowieso kommt, wenn man sich mit der Seriösität von Berichterstattung befasst. (Nach meiner Erfahrung zumindest.)

P.S., an die Mods: Wenn die Webadressen irgendwie regelwidrig sind, könnt ihr die natürlich gerne kürzen (macht ihr ja sowieso wenn es so ist ), aber ich denke, dass mir da kein Fehler unterlaufen ist. Bin da immer noch etwas unsicher.