24/7 - wie geht das?

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      24/7 - wie geht das?

      Hallo liebe Mitforis,
      ich brauche mal euren Rat. Mein dom und ich wollen eigentlich eine 24/7-Ds-Beziehung führen, aber wir kriegen es irgendwie partout nicht hin und stehen gefühlt alle zwei Wochen beide ziemlich frustriert da...

      Vorweg mal mein (unser?) Verständnis von 24/7:
      Das Machtgefälle ist im Prinzip dauerhaft vorhanden, wird aber nicht permanent so ausgelebt. D.h. ich bin grundsätzlich "Seins", ein paar wenige Grundregeln bestehen dauerhaft. Ansonsten sind wir aber erstmal nur ein ganz normales Paar. Bis zu dem Punkt wo Er entweder Lust hat das Machtgefälle zu "erwecken" oder es gerade für nötig hält.

      Soweit zur Theorie. In der Realität habe ich aber das Problem, dass ich nie weiß was gerade Sache ist. Als "normale" Freundin habe ich andere Grenzen, andere Emotionen, ein anderes Verhalten als in dem Moment wo ich ganz klar im Sub-Modus bin. Und ich weiß dann oft nicht wie ich reagieren soll. :bahnhof:

      Vielleicht ein aktuelles Beispiel:
      Es gibt einen Freund von mir auf den Er ziemlich eifersüchtig ist. Gestern hat Er mehr oder weniger ungefragt in meinen whats app verlauf mit diesem Freund geguckt.
      Als normale Freundin für mich ein absolutes no go.
      Als sub für mich aber durchaus okay. Ich weiß, dass das für viele gar nicht geht, aber ich mag diesen Kontrollaspekt nunmal sehr.
      So. Nun war es aber so dass ich noch im "normale freundin"-modus und eigentlich ziemlich sauer war. Gleichzeitig war ich aber schon soweit im sub-Modus, dass ich mich nur mäßig dagegen gewehrt habe. Im Nachhinein habe ich mich ziemlich überfahren gefühlt.

      Jetzt zur eigentlichen Frage:
      An die Subs unter euch: Wie geht ihr damit um? Wie und wann switched ihr in den Sub-Modus oder habt ihr gar einen Weg gefunden beides immer unter einen Hut zu kriegen? Wenn letzteres der Fall ist, habt ihr da Tipps für mich? Ich merke, dass ich das in meinem Kopf immer noch recht klar trenne, weil ich mich sonst überhaupt nicht mehr sortiert bekomme.
      An die Doms: Wie macht ihr eurer Partnerin klar wie weit sie gerade gehen darf? Als Freundin gehe ich zB durchaus in die Diskussion wenn mir etwas nicht passt, als Sub überlege ich mir vorher aber schon, ob das die eventuellen Konsequenzen wet ist.

      Ich hoffe das war verständlich... :|

      Ps: wir wissen, dass miteinander reden das A und O ist. Wir geben uns da auch wirklich Mühe, aber insbesondere ihm fällt es echt schwer einfach mal zu erzählen was ihm gerade im Kopf rumschwirrt...
      Also ich muss sagen, dass ich gerade das Beispiel schwierig finde. Warum ist es im Sub Modus ok aber ansonsten so gar nicht ?
      Für mich ist 24/7 schon so wie Du es beschrieben hast, aber ich würde zum Beispiel ,wenn es um Alltagsbeispiele geht nicht etwas als Sub komplett tolerieren was ich als Freundin auf gar keinen Fall tolerieren würde.
      Also es geht dir ja bei dem Handybeispiel um deine Privatsphäre denke ich mal,oder? Hast Du denn schon mal solch eine Situation im "Submodus" erlebt ,dass Du ganz sicher sagen kannst dass das kein Problem für Dich dann kein Problem ist?
      Ich kenne von mir persönlich so krasse Diskepanzen nicht, wobei ich das Ausleben des Machtgefälles auch eher als Notwendigkeit zur Verhaltensregulierung sehe. Also sollte ein Eingriff dann in jedem Fall ok sein.
      Allerdings bedeutet für mich 24/7 auch immer ,dass die grundsätzlichen Rollen gelebt werden,also es ist nciht so ,dass man mal Sub ist und mal nciht ,nur die Zügel werden mal lockerer und mal straffer gehalten.
      Ist das verständlich?
      Aller Anfang ist schwer und so :) Ich habe das Gefühl, ihr beide macht euch schon gut Gedanken und braucht nun eigentlich nur noch eine Art "natürliches Hineinrutschen".

      Bis sich Situationen wie von dir beschrieben normal emotional sortieren lassen, braucht es vermutlich ein bisschen Zeit, wenn vorher die Grenzen zwischen "Machtgefälle" und "Nicht-Machtgefälle" scharf gezogen wurden. Wenn das im Moment noch so sehr holpert, dann hilft es vielleicht, nicht gleich auf Turbo zu schalten, sondern ein paar Zwischenstufen einzubauen, das hat meinem Partner und mir bei unseren 24/7-Versuchen ganz gut geholfen.

      Was ich konkret damit meine: übt ein bisschen, den Modus zu wechseln, bis es sich nicht mehr wie wechseln anfühlt. Wenn er das Machtgefälle "aktiviert", könnte er eine Geste, einen Blick oder (falls ihr sowas habt) Begriffe wählen, die es bei euch nur im Rahmen von BDSM gab. Dann weißt du in der konkreten Situation, was passiert und Stück für Stück wird man sensibler, was die "Anzeichen" für einen Wechsel ins Machtgefälle sind. Eine Aktivierung des Machtgefälles in deiner Abwesenheit ist natürlich schwieriger.. aber auch hier kann man das Machtgefälle beim Reden darüber deutlich machen. Mit der Zeit verwischen diese Grenzen, und irgendwann kann sich dann alles natürlich anfühlen.

      Ich wünsch euch mehr Spaß als Frust beim Ausprobieren!
      Also ich verstehe 24/7 auch so, dass das Machtgefälle immer da ist, es gibt also keine Trennung zwischen Submodus und "Freundinnen"modus. Deswegen ist es ja 24/7, also 24 Stunden am Tag über 7 Tage die Woche.
      Da gibt es gerade keinen Wechsel irgendwelcher Modi.
      Unterschied zu TPE ist halt, dass es keinen totalen Machtwechsel geben muss, sondern nur innerhalb der Grenzen, die Sub vorgibt. Aber Sub ist immer Sub und Dom ist immer Dom.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich kann mich @Nia nur anschließen:

      Vereinbart und übt ein paar Gesten oder etwas anderes, die klar signalisieren, dass er dich jetzt nur als Sub adressiert. Das ist insbesondere eine Aufgabe für ihn als aktiven Part: er muss ein Gespür entwickeln, wann du nicht im Sub-Modus bist, und wenn er dich dann aber als Dom ansprechen möchte, das klar kundtun, am besten eben mit einer bestimmten Geste, Blick oder Wort. Das kann sich dann so verinnerlichen, wenn ihr es längere Zeit trauniert, dass du bei einem Fingerschnipsen direkt in ein anderes Gefühl kommst.
      Ich würde sagen, 24/7 ist kein Modell, bei dem man zwischen Sub-Modus und Freundin-Modus hin und her schaltet.
      Es bedeutet, dass Befehle immer zu befolgen sind und dass gewisse Regeln immer gelten. Wenn du 24/7 Sub bist, dann bedeutet es, dass du nie aus dem "Sub-Modus" heraus gehst. Du bist immer seine Sub.

      ...Die ganze Sache ist ein ziemlich langer Lernprozess und deshalb würde ich auch raten, es wirklich langsam angehen zu lassen und vielleicht erst mal Schritt für Schritt den Bereich erweitern, in dem das Machtgefälle besteht. Zum Beispiel erst einmal immer nur dann wenn du ein Halsband oÄ trägst.

      Ein Lernprozess ist es deshalb, weil du, bzw ihr beide lernen müsst, alles was im Alltag anfällt (Arbeit, Hausarbeit, Meinungsverschiedenheiten, Fehler, gemeinsame Unternehmungen, Begegnungen mit dem Freundeskreis, Stress...) innerhalb eines Machtgefälles auszuleben. Es ist keine permanente Session, aber das Machtgefälle ist immer da. Es wird nicht immer etwas befohlen, aber wenn, dann ist es immer auszuführen. Wenn er von dir Respekt erwartet, dann musst du lernen auch Meinungsverschiedenheiten respektvoll auszutragen und trotzdem eine funktionierende Kommunikation aufrechtzuerhalten.

      Wenn ihr es aber so handhaben wollt, dass das Machtgefälle mal da ist und mal nicht, dann wäre es wohl besser, ein klares Signal einzuführen, welches das Dom/Sub von Freund/Freundin abgrenzt. Er müsste dieses Signal dann auch mit Bedacht einsetzen und sich darüber im Klaren sein, dass er in dem Moment die Verantwortung übernimmt. Permanente Verunsicherung darüber, welches Verhalten von dir zum gegebenen Zeitpunkt erwartet wird, wäre auf Dauer gar nicht gut.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      Hallo Jona,

      mich würde mal interessieren, was genau du damit meinst, wenn du schreibst, dass es ein paar wenige Grundregeln gibt.

      Es scheint mir, dass ihr noch zu wenig besprochen und reguliert haben könntet. Gerade was das Thema Privatsphäre angeht, zu dem meiner Meinung nach dein Beispiel mit dem Handy gehört.

      Auch deine Aussage, dass du nicht weißt, wie du reagieren 'sollst'. Als ob es richtig oder falsch gäbe. ;)

      24/7 ist individuell und hängt von den beteiligten Personen ab. Irritierend finde ich in diesem Zusammenhang die Aussagen, dass ihr ansonsten ein normales Paar seid und dass er entscheidet, das Machtgefälle zu erwecken. Das passt beides nicht zu meinem Verständnis von 24/7.

      Bin gespannt, wie sich das bei euch entwickelt, falls du weiterhin berichten magst. :)

      24/7 war und ist auch für mich immer wieder Thema und ich habe ähnliche Erfahrungen wie du.
      Hallo liebe @Jona,

      wenn zwischen Augenhöhe und Machtgefälle geswitcht werden kann, würden mir persönlich die eindeutigen Signale bzw. die unumstrittende Führung meines führenden Partners fehlen.

      Vielleicht beschreibt es die Funktion eines Notstromaggregats ganz gut. Das springt ja dann an, wenn über die normale Stromleitung nix mehr ankommt, der Betrieb aber in irgend einer Form weiter gehen soll.

      Vielleicht beobachtet ihr zusammen, in welchen Situationen du aus dem Subspace gebracht wirst, welche Handlungen oder ausbleibende Reaktionen seinerseits dich dazu führen.

      Um dann darauf hin zu arbeiten, dass dies eben nicht mehr passiert. Bedeutet sicherlich ein Einlassen von euch beiden darauf. Mit allen Konsequenzen, Rechten und Pflichten.

      Herzlichst

      K.
      Ich versuche mal auf alles zu antworten...



      queere_femme schrieb:


      mich würde mal interessieren, was genau du damit meinst, wenn du schreibst, dass es ein paar wenige Grundregeln gibt.
      Mir fällt gerade auf, dass mir das selbst nicht mal wirklich klar ist. Gerade gibt es so viel vor und zurück, ich weiß gar nicht wo mir der Kopf steht...
      :bahnhof:




      @Viva:
      Ja, das war verständlich ;) Ich weiß auch nicht, warum es bei mir das so große Diskrepanzen gibt. Gefühlsmäßig ist das aber irgendwie so...

      Viva schrieb:


      Allerdings bedeutet für mich 24/7 auch immer ,dass die grundsätzlichen Rollen gelebt werden,also es ist nciht so ,dass man mal Sub ist und mal nciht ,nur die Zügel werden mal lockerer und mal straffer gehalten.

      Feuerpferd schrieb:

      Also ich verstehe 24/7 auch so, dass das Machtgefälle immer da ist, es gibt also keine Trennung zwischen Submodus und "Freundinnen"modus. Deswegen ist es ja 24/7, also 24 Stunden am Tag über 7 Tage die Woche.
      Da gibt es gerade keinen Wechsel irgendwelcher Modi.
      Unterschied zu TPE ist halt, dass es keinen totalen Machtwechsel geben muss, sondern nur innerhalb der Grenzen, die Sub vorgibt. Aber Sub ist immer Sub und Dom ist immer Dom.


      Ja, das versuchen wir ja Ich weiß nicht warum ich diese blöde Trennung von Freundin und Sub nicht aus meinem Kopf rauskriege... Vielleicht dazu noch was zur Vorgeschichte: Wir haben uns als Dom-Sub kennengelernt, gespielt, uns verliebt und es ziemlich schnell ziemlich viel in den Alltag einfließen lassen. Bis dann der Punkt kam wo er beruflich und privat viel zu tun hatte und sich dem gar nicht mehr gewachsen fühlte, sich aber nicht getraut hat was zu sagen, aus Angst, dass ich ihn dann nicht mehr will. Ich hab mich total verloren gefühlt, weil ich noch ganz Sub war, allerdings ohne den passenden Dom-Part dazu. Das ist ziemlich in die Hose gegangen, aber wir konnten das klären. :love: Dann haben wir erst mal (fast) alles auf Null gestellt und uns als Paar auf Augenhöhe neu gefunden. Das hat uns beiden glaube ich unheimlich viel gebracht.
      Jetzt würden wir halt gerne wieder mehr aufbauen. Es ist uns halt wichtig, dass jeder auch mal seine "Auszeit" nehmen kann. Für mein Verständnis kann (bzw. soll) das grundlegende Dom-Sub-Verhältnis zwar bestehen bleiben, aber wir müssen beide die Möglichkeit haben auch einfach mal "nur Mensch" zu sein.


      myownspirit schrieb:


      Ein Lernprozess ist es deshalb, weil du, bzw ihr beide lernen müsst, alles was im Alltag anfällt (Arbeit, Hausarbeit, Meinungsverschiedenheiten, Fehler, gemeinsame Unternehmungen, Begegnungen mit dem Freundeskreis, Stress...) innerhalb eines Machtgefälles auszuleben. Es ist keine permanente Session, aber das Machtgefälle ist immer da. Es wird nicht immer etwas befohlen, aber wenn, dann ist es immer auszuführen. Wenn er von dir Respekt erwartet, dann musst du lernen auch Meinungsverschiedenheiten respektvoll auszutragen und trotzdem eine funktionierende Kommunikation aufrechtzuerhalten.

      Wenn ihr es aber so handhaben wollt, dass das Machtgefälle mal da ist und mal nicht, dann wäre es wohl besser, ein klares Signal einzuführen, welches das Dom/Sub von Freund/Freundin abgrenzt. Er müsste dieses Signal dann auch mit Bedacht einsetzen und sich darüber im Klaren sein, dass er in dem Moment die Verantwortung übernimmt. Permanente Verunsicherung darüber, welches Verhalten von dir zum gegebenen Zeitpunkt erwartet wird, wäre auf Dauer gar nicht gut.
      @myownspirit, du beschreibst es sehr schön! Wir wollen zu dem obigen, nicht dem unteren :saint:
      Mein gedankliches Problem dabei: " Es wird nicht immer etwas befohlen, aber wenn, dann ist es immer auszuführen. Wenn er von dir Respekt erwartet, dann musst du lernen auch Meinungsverschiedenheiten respektvoll auszutragen und trotzdem eine funktionierende Kommunikation aufrechtzuerhalten." Das gibt ihm die Möglichkeit sich "zurückzulehnen" oder "auszuruhen" wenn er gerade nicht so dominant sein möchte (aus was für Gründen auch immer). Ich hingegen muss immer parat stehen und mich seinem Befinden anpassen so wie er es gerade braucht.... Klingt für manche vielleicht nach "genau das ist doch Aufgabe einer Sub" - aber ich glaub das kann ich (zumindest noch) nicht einfach so und immer und komplett. 8|

      submissive_giulia schrieb:

      Das ist insbesondere eine Aufgabe für ihn als aktiven Part: er muss ein Gespür entwickeln, wann du nicht im Sub-Modus bist, und wenn er dich dann aber als Dom ansprechen möchte, das klar kundtun, am besten eben mit einer bestimmten Geste, Blick oder Wort.
      Danke @submissive_giulia, ich war nämlich schon drauf und dran zu glauben, dass ich die alleinige bin, die sich irgendwie sortiert bekommen und das geradebiegen muss...


      Nia schrieb:

      Aller Anfang ist schwer und so :) Ich habe das Gefühl, ihr beide macht euch schon gut Gedanken und braucht nun eigentlich nur noch eine Art "natürliches Hineinrutschen".
      JA!! Langsam fühlt es sich auch irgendwie mechanisch und nach "BDSM nach Leitfaden" an. :dash: Das hätte dann so gar nichts mehr mit Spaß und Lust zu tun... :thumbdown:


      Jetzt hat mich doch glatt meine eigene Antwort nochmal wieder mehr verwirrt :bahnhof: :facepalm:
      ach ich glaube es ist weniger dramatisch als es sich grad anhört , ihr habt ja schon ziemliche Umwälzungen in eurer Beziehung gehabt damit diese bestehen bleibt,was ich toll finde!
      Ich vermute es braucht jetzt einfach auch Zeit damit ihr euch wieder auf der BDSM Seite einschwingt. Ich würde glaube ich an Deiner Stelle einfach für Dich daran "arbeiten", wie Du für Dich ganz individuell deine Subrolle fühlen möchtest, bzw was für eine Partnerin Du grundsätzlich sein möchtest. Denk weder in der Kategorie Sub noch Freundin ,sondern einfach nur Jona. und vermutlich wird dann etwas rauskommen was 24/7 ist.
      Und wie wäre es, wenn Ihr einfach Eure Paarbeziehung ganz normal weiter lebt und nur für einen zeitlich abgegrenzten Rahmen und/oder nur für Sessions in den Dom-Sub Modus mit allen Regeln geht?
      Klingt für mich gerade, als wäre das zunächst einfacher lebbar für Euch.

      Überlegt Euch halt mal, wieviel Gewicht BDSM und diese Rollen von Dom und Sub und die damit einhergehende Dynamik für Euch haben sollen. Und ob eine Entwicklung der Beziehung im traditionellen Sinn, auf Augenhöhe, Dir vielleicht auch etwas bedeutet?
      Wir leben gewissermaßen auch 24/7.
      Anfangs hatte ich da auch meine Schwierigkeiten, zu 100% läuft es sicher auch noch nicht.
      Ich weiß aber auch sehr gut, dass meine kleine gerne mal bockig wird und eben NICHT immer im Submodus ist ;)

      In dem von dir genannten Fall wäre ICH in diesem Bewusstsein anders vorgegangen: ich hätte nicht einfach auf ihr Telefon geschaut, sondern ihr gesagt, dass sie mir jetzt ihr Telefon geben soll und ich drauf schaue.
      Entweder es wird in der Situation direkt in den Submodus gewechselt, oder (was wahrscheinlicher ist) erstmal gebockt, woraufhin man dann eben eine klare Ansage macht und Konsequenzen androht (oder ankündigt) - natürlich nur sofern die gestellte Forderung im vereinbarten Rahmen ist.
      Hat Sub damit dann weiterhin ein ernsthaftes Problem, dann wechselt man eben auf einen Modus in Augenhöhe und bespricht das ganze.

      Wir haben uns dann zusätzlich noch klare Regeln definiert und, übrigens auf ihren Wunsch hin, festgehalten. Auch das hilft, immer wieder an das Machtgefälle erinnert zu werden.

      Ich denke das wird sich bei euch mit der Zeit einspielen, 24/7 ist sicher kein Beziehungsmodell, welches mal geschwind und auf Anhieb reibungslos klappt.
      Aus deinen Schilderungen macht eure Beziehung auf mich aber einen ganz soliden Eindruck (sofern man diesen unbekannterweise haben kann), deshalb bin ich mir sicher, dass ihr euch da auch gut einspielt.
      Geh nicht dahin, wo der Weg Dich hinführt.
      Geh dahin, wo es keinen Weg gibt, und hinterlasse eine Spur
      Liebe @Jona

      Mein Mann und ich leben ungefähr so, wie du es beschreibst bzw. wo du hin möchtest. Wir leben unsere Ehe im Alltag größtenteils auf Augenhöhe, das Machtgefälle ist aber jederzeit durch meinen Mann abrufbar. Ob man das jetzt 24/7 nennt oder Wackelpudding mit Schlagsahne ist mir so was von egal. Es ist unser BDSM und es funktioniert bei uns sehr gut. :)



      Wann bin ich jetzt Sub und wann Ehefrau?

      Ich weiß nicht, wie ich das mit Worten beschreiben soll... Es ist keine Absprache, kein Ritual, keine Geste, kein Codewort. Es klappt halt einfach. Manchmal ist es nur ein Gefühl, manchmal auch der Blick, wie er mich ansieht und dieses Lächeln im Gesicht, das mich in den Wahnsinn treibt.....


      Wenn ich als Ehefrau z.B. einen frechen Spruch auf den Lippen hatte und er mich dann mit diesem Blick ansieht und ich dann weiß: Ups, das wird wohl noch Konsequenzen haben.... :/


      Trotzdem können wir uns auch auf Augenhöhe unterhalten, Aktivitäten planen und uns auch schon mal streiten.


      Irgendwie weiß ich immer, ob er jetzt als Dom mit mir spricht oder als Ehemann, wobei sich das auch von jetzt auf gleich ändern kann. Und gerade das macht in meinen Augen den Reiz dieser Konstellation aus. Es wird jedenfalls nie langweilig...


      ABER: Unsere Beziehung hat sich entwickelt und ist gewachsen. Das ging nicht von heute auf morgen. Wir sind mittlerweile 7 Jahre verheiratet und leben BDSM seit 1,5 Jahren. Wir kennen uns sehr gut und bei uns geht mittlerweile vieles nonverbal mit einem kurzen Blick, wo wir am Anfang unserer Beziehung ellenlange Diskussionen führen mussten, um zu begreifen, was der Andere will.


      Liebe @Jona ich würde dir raten, lass es einfach auf dich zukommen und höre auf deinen Bauch. Du wirst es merken, wann er die Sub möchte und wann die Freundin. ;)
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      Jona schrieb:

      Das gibt ihm die Möglichkeit sich "zurückzulehnen" oder "auszuruhen" wenn er gerade nicht so dominant sein möchte (aus was für Gründen auch immer). Ich hingegen muss immer parat stehen und mich seinem Befinden anpassen so wie er es gerade braucht....
      Naja, das ist aber auch nicht gut :D
      Ich weiß ja jetzt nicht wie der Erfahrungsstand deines Partners in Punkto 24/7 so ist. Aber vermutlich braucht er auch etwas Zeit um zu lernen, dass er bei 24/7 auch permanent eine Führungsposition hat und auch immer Konsequent sein muss. Auch dass er tatsächlich in jeder Situation das Recht hat einzugreifen und die Dinge nach seinen Vorstellungen gestalten darf und soll, muss er vermutlich erst lernen.

      Es ist alles nicht mal eben so. Nehmt euch die Zeit, euren Weg zu finden :blumen:

      Oh und noch etwas: mach dich nicht verrückt. Es ist kein Drama, wenn nicht alles gleich so läuft wie man es sich vorstellt. Es kommt nur darauf an, immer am Ball zu bleiben. Gemeinsam Probleme zu überwinden schweißt zusammen :huggy:
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      Ich schreib da jetzt nochmal das gleiche, wie in einem anderen Thread.

      rubbi schrieb:

      Bei @Phylax und mir hat sich unser 24/7 ergeben. Ich meine, wir haben nicht beschlossen ab einem bestimmten Zeitpunkt diese Art der Beziehung zu leben - es war irgendwann einfach so.

      Er lässt mir viele Freiheiten, aber wenn er was sagt, dann ist es so. Da kann ich vielleicht um Erklärung bitten oder ein zaghaftes "Jetzt gleich?" oder so fragen, ob er darauf dann eingeht, ist wieder ganz alleine seine Entscheidung.
      Einen Streit gab es noch nie.

      Für mich ist 24/7 ein permanentes Machtgefälle, das auch da ist, wenn wir nicht zusammen sind. Vielleicht nicht immer und für jeden sichtbar, für mich aber immer spürbar.
      24/7 muss wachsen, das kann man nicht beschließen.


      Jona schrieb:

      Ja, das versuchen wir ja Ich weiß nicht warum ich diese blöde Trennung von Freundin und Sub nicht aus meinem Kopf rauskriege...
      Nicht böse sein, ich denke, Du bist einfach noch nicht so weit.
      Lass Dir doch Zeit. Es bringt doch nichts, irgendwas erzwingen zu wollen. Nur, weil man sagt, ich lebe jetzt 24/7 wird weder die Beziehung stabiler noch ist einem der Partner sicherer, es setzt einen nur unter Druck, wenn es noch zu früh ist. ...und das ist für keine Beziehung gut.

      Jona schrieb:

      Es ist uns halt wichtig, dass jeder auch mal seine "Auszeit" nehmen kann. Für mein Verständnis kann (bzw. soll) das grundlegende Dom-Sub-Verhältnis zwar bestehen bleiben, aber wir müssen beide die Möglichkeit haben auch einfach mal "nur Mensch" zu sein.
      Vielleicht habe ich ja ein falsches Sub-Verständnis, aber ich bin immer ein Mensch mit meiner eigenen Meinung und meinen eigenen Gedanken. Die kann ich meinem Herrn auch jederzeit mitteilen. Wie er dann damit umgeht ist seine Entscheidung.
      @Viva hat es so schön beschrieben:

      Viva schrieb:

      Allerdings bedeutet für mich 24/7 auch immer, dass die grundsätzlichen Rollen gelebt werden, also es ist nicht so, dass man mal Sub ist und mal nicht, nur die Zügel werden mal lockerer und mal straffer gehalten.

      Jona schrieb:

      Das gibt ihm die Möglichkeit sich "zurückzulehnen" oder "auszuruhen" wenn er gerade nicht so dominant sein möchte (aus was für Gründen auch immer). Ich hingegen muss immer parat stehen und mich seinem Befinden anpassen so wie er es gerade braucht..
      Auch eine 24/7 Beziehung ist keine Einbahnstraße. Es bedarf nicht nur Sub, die bereit ist sich praktisch jederzeit zu unterwerfen, es braucht auch Dom, der eigentlich permanent bereit ist, die Führung und damit auch die Verantwortung zu übernehmen.

      Ich bin kein Dom, aber ich stelle es mir doch sehr anstrengend vor.
      Wenn ein Dom beruflich oder auch anderwertig viel Stress hat, möchte er vielleicht momentan nicht noch mehr um die Ohren haben.

      Deshalb meine ich, 24/7 muss wachsen, sich ergeben. Und selbst wenn es sich ergeben hat, ist gegenseitige Rücksichtnahme unerlässlich. Sub kann nicht jeden Tag gleich devot sein und Dom nicht täglich den Superdom markieren. Weil wir alle Menschen sind und auch mal schlechte Tage haben.
      In einer 24/7 Beziehung gibt es eigentlich kein Umschalten zwischen Sub und Freundin Modus. Da bist du immer Sub auch wenn das Machtgefälle gerade nicht so ausgeübt wird oder von Außenstehenden nicht erkennbar bist. Wenn du dich entschieden hast zur 24/7 Beziehung kommst du aus dem Sub Modus nicht heraus. Also hast du dich immer an die Regeln zu halten die ihr für die Sub festgelegt habt. Wenn dazu auch die Kontrolle deines Handys gehört dann musst du das jederzeit akzeptieren. Wenn er eifersüchtig auf diesen Freund ist dann kann es für dich doch nur entlastend sein wenn er den Chatverlauf kontrolliert und feststellt das da nichts war außer belanglosigkeiten. Was anderes ist es wenn du was zu verbergen hättest, dann ist es natürlich nur Recht wenn er davon erfährt und dich zur Rede stellt. Es kommt mir so vor als wenn du in deiner Rolle als Sub noch nicht richtig angekommen bist. Ich weiß das es schwierig ist und lange dauern kann. Vielleicht solltest du darüber mit ihm reden und vielleicht auch bitten das er dir hilft dauerhat in deiner Stellung zu sein.
      24/7 bedeutet für mich auch, dass das Machtgefälle IMMER da ist. Im Alltag, im sexuellen, ob er anwesend ist, oder nicht.

      Zu Beginn waren da die Zügel noch recht locker. Ich durfte auch schon mal eine patzige Antwort geben, die dann anfangs nur mit einem scharfen Block oder einem "ganz dünnes Eis" zB kommentiert wurde, so dass ich langsam das Machtgefüge und meine Stellung in eben diesem verinnerlichen konnte.

      Wenn etwas gar nicht geht, dann teile ich das respektvoll mit.
      Mittlerweile dürfte mein Herr auch jederzeit mein Handy einsehen (mit dem Unterschied zu deinem Freund, dass er es nie ungefragt tun würde)...
      Erst am Sonntag hat er mich "auf die Probe gestellt" (er ist durch frühere Beziehung sehr misstrauisch und aus Angst mich zu verlieren ziemlich eifersüchtig).
      Ich habe immer gesagt, es gäbe keinen Grund und ich hätte keine Geheimnisse und er könne jederzeit auch mein Handy, meine Kontakte und Chats einsehen.
      Am Sonntag sagte er dann plötzlich unvermittelt mitten in einem ganz normalen Gespräch zwischen Partnern, ich solle ihm mein Handy zeigen.
      Wenn ich da erst hätte in den "Sub-Modus" kommen müssen, hätte ich wohl ein Problem gehabt.
      So habe ich es ihm ohne zu zögern hingehalten. ...er wollte es gar nicht einsehen...nur meine Reaktion testen.

      Wenn ihr wirklich 24/7 leben wollt, dann solltet ihr euch erst einmal genau überlegen, was ihr unter 24/7 versteht und ob ihr das überhaupt so fühlt...
      Man kann nicht ständig umschalten von Sub/Dom auf Freundin/Freund....man ist alles immer - gleichzeitig und untrennbar. Nur manchmal ist das eine oder eben das andere präsenter.

      Du wirst ihn auch als Sub lieben und er dich als Dom, aber wenn ihr das Sub- oder Dom-Sein trennt von der Freundin/dem Freund...dann wird das mit 24/7 schwierig werden.
      Das ist meine Meinung.

      Und was mir als Frau absolut gegen den Strich geht, das werde ich auch als Sub nicht akzeptieren. Es wäre ein Tabu oder zumindest eine Grenze, an deren Verschiebung ich arbeiten könnte.
      Soo, jetzt komme ich auch endlich zum antworten. Hab gestern schon fleißig mitgelesen, aber keine ruhe zum antworten gehabt...

      Vielen Dank für eure ganzen Rückmeldungen. Es waren wirklich gute Denkanstöße und Tipps dabei und Ich habe mich vorerst wieder ein bisschen beruhigt und versuche es einfach auf mich zukommen zu lassen und zu schauen was passiert.

      Wir haben auf jeden Fall nochmal geklärt, dass ich immer seine Sub bin - ohne Wechsel zwischen mal nur Freundin - mal auch Sub. Das war auch in seinem Sinne und er ging da eh von aus (jaja, die gute alte Kommunikation... :blah: ).

      Ich bin gespannt wie es jetzt weitergeht. Fakt ist auf jeden Fall, dass mir noch einmal mehr bewusst geworden ist, wie sehr wir daran zusammenwachsen. Auch wenn es mal schwierig und chaotisch ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir noch nicht so lange zusammen sind.

      (Ich würde gern irgendwann mal einen Erfahrungsbericht schreiben wie so die erste Zeit seit Kennenlernen bei uns verlaufen ist, mit allen Höhen und Tiefen. Mal sehen ob ich dazu irgendwann komme ^^ Wobei... Ich hab nächste Woche Urlaub :dance2: und verbringe ein paar tage bei ihm und er muss zwischendurch arbeiten, dass wäre doch eigentlich eine gute Gelegenheit... :gruebel: )
      Sehr viele interessante Beiträge dabei. Muss sagen das ich noch keine 24/7 Beziehung hatte. Also ja, im ursprünglichen Sinn gibt es bei 24/7 keinen Rollentausch. Wie das Wort das schon sagt.
      Eigentlich Zahlen..gggg.

      Jona als ich deinen Text gelesen habe, hatte ich folgenden Gedanken. Dieses Kontrollding kickt mich auch ihrsinnig. Und auch diese Demütigungsgeschichten.
      Aber ob ich das permanenet will, ich weiß nicht. Kontrolle ist auch nicht gleich Kontrolle. Deshalb bin kein schlechterer sub noch ein besserer. Vielleicht ist eh, genau das. Aber ich werde es akzeptieren müssen, wenn nicht. Es ist so wie mit einem Hobby. Zum Trainingscenter, das Totendateienland schlecht hin. Es isst ein wunsch da, Frau/man geht dem nach, bemüht sich, schwitzt, leidet. Doch manch einer muss erkennnen, ist doch nicht so befriedigent.
      Andererseit ist das einbringen von Machtgefälle in den Alltag ein langer Prozess. Und die Frage die ich mir, mit meiner Partnerin, Dom stellen würde ist,
      was ist o.K. für mich und was nicht. Was braucht sie, was ist ihr wichtig, bevor ich michn in so eine Variante von BDSM begebe. Also so würde ich das machen, mal ganz tief in mir Blicken.
      Und sonst wünsch ich dir und euer Beziehung noch viele fruchbare Jahre.
      Hallo Jona!
      Ich hatte das gleiche Problem und kam mit vielen Dingen gar nicht klar. Als totale Anfängerin war ich erstmal sehr verwirrt ob der vielen Ansichten, was wie wo zu sein hat, sein kann, sein soll. Als vorher unabhängige Frau sollte ich nun irgendwie abhängig sein, meine Vorstellung von BDSM-BEZIEHUNG im Machtgefälle/-gerangel? Ich verstand auch meinen Dom nicht immer, abrupte Wechsel von Augenhöhe zu Machtgefälle bekam ich nicht hin und ich war zum Teil echt schräg bis angepisst. Ich hab mich irgendwann gefragt, wer ich eigentlich sein will?! Seine Freundin, seine Sub? Beides, das stand fest. Und dann kam ich für mich auf das Problem. Ich hatte mich selbst aufgespalten, Freundin - Sub - Frau. Seitdem ich das für mich als ich wieder zusammengeführt habe, bin ich, das mag sich komisch anhören, keine multiple Persönlichkeit mehr. Ich bin ich mit meinen Facetten. Und er eben auch. Im Grunde habe ich unsere Persönlichkeiten aufgespaltet und das war das Drama darin für mich. Seitdem mir das klar war, gibt es das innere Drama bei mir nicht mehr und auch keine Fragen mehr, in welche Richtung ich nun reagieren soll. Ich agiere als Sassy mit allen Facetten. Auch mal aufmüpfig sein, irgendwas doof finden, jammern, stark sein. Das hatte ich mir vorher versagt, was ein Blödsinn, jetzt hat er wenigstens was zu "bestrafen" :D . Das war nämlich auch schwierig für mich. Ich war sehr hingebungsvoll mit meiner Aufgabenerfüllung und wenn er dann nicht so zufrieden war, dann hatte das für mich den Effekt eines seelischen worst case. Ich war am Boden zerstört und das tat mir tatsächlich nicht gut weil ich anfing, echte Wut gegen meinen Dom aufzubauen, ich mich schutzlos fühlte, weil ich meine Selbstbewusstheit und Stärke weggeschickt hatte. Gar nicht gut. Seitdem das alles wieder zusammengeführt ist, läuft das anders und die Wut ist weg, ich fühle mich ganz und zufrieden, er offensichtlich auch. Und meine grosse Klappe mag er, eigentlich :saint: