Ist nur 24/7 das „richtige“ und „einzig wahre“ BDSM?

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      Adrian_2015 schrieb:

      Zumindest für den Anfang, solange man sich als Paar noch nicht ausreichend kennt, würde ich 24/7 definitiv für mich ausschließen. Was aber nicht heißt, dass ich nicht doch noch Gefallen daran finden könnte, möglich ist vieles. Der Punkt ist nur, dass ich die Entscheidung, welche BDSM-Form für mich die richtige ist, gemeinsam mit meiner Partnerin (wenn ich denn hoffentlich mal eine habe) in Ruhe und nach reiflicher Überlegung treffen möchte.

      Ich kenne nur eine Handvoll Menschen persönlich die wie ich in einer langjährigen 24//7 TPE Beziehung leben und niemals hat jemand eine Andeutung darüber gemacht das es sich um das einzig richtige BDSM handelt. Auf den Gedanken ich wäre ein Profi in diesem Bereich bin ich bis heute noch nie gekommen. Vor allem weil ich weiss das es mir auf gar keinen Fall gelingen würde eine 24/7 Beziehung zu realisieren wenn ich nicht die dafür passende Partnerin gefunden hätte. An dem Gelingen waren wir beide zu gleichen Teilen beteiligt. Diese Lebensform lebbar zu halten und den Veränderungen anzupassen ist eine Aufgabe die nie endet. Es geht nicht darum ob das Machtgefälle permanent ist oder abrufbar, es ist permanent oder die Vertrauensbasis intakt ist oder beschädigt. Würden sich solche Fragen stellen wäre unser 24/7 längst obsolet geworden.

      Am Anfang der Beziehung weiss keiner in welcher Form und wie weit sich das entwickelt. Es ist ein Prozess der irgendwann ein Stadium erreicht wo sich die Frage stellt wollen wir das anstreben.Wenn man sich dazu entschliesst sagt es nichts darüber aus wo die Entwicklung an ihre Grenzen stösst. 24/7 ist das Ergebnis einer langen Entwicklung.

      Als ich früher ab und an auch in der Szene war sind mir diese Sprüche auch aufgefallen. Es ist aber gar nicht schwer solche Typen vom hohen Ross zu holen.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Auch ich bin meinen Weg in das Erlebnis BDSM angetreten mich nur auf eine Spielsession beschränken zu wollen . Dort ein lustvolles Machtgefälle zuzulassen und habe es auch als richtig erlebt . Aber mit zunehmenden Erfahrungen und dem Erkennen meiner eigenen Bedürfnisse ist mein Weg wohl auch ein Weg in ein 24/7 evtl sogar ein TPE .
      Ob das stattfindet hängt meines Erachtens daran ob ich den passenden Partner finde . Und auch von meinem Mut .
      Ob dieser Weg der einzig Wahre ist oder der Bessere , kann ich nur für mich entscheiden . Wenn ich es erlebe und es mich erfüllt ist es das " richtige " - für mich .
      Und darauf kommt es doch nur an : ist es richtig für mich . Nicht für die anderen , nicht für die Szene . Die haben andere Bedürfnisse - vielleicht ähnlich wie meine , aber auch nicht weniger richtig oder besser wenn sie sie anders Ausleben . Letztendlich ist es immer eine Entwicklung mit einem Flow der sich gut anfühlen muss , dann ist alles richtig was mir gut tut . Und wenn es auch die Rückkehr zur reinen Spielsession ist , weil es sich für mich dann doch besser anfühlt , dann ist das auch " Richtig und besseres BDSM " weil es mir gut tut .
      Dieses ewige "meins ist besser als deins" , ist doch häufig Ausdruck von Unflexibilitat im Geiste .Den anderen nicht so sein zu lassen wie er sich damit sicher fühlt , zeigt doch nur das man selbst unsicher festhalten muss am Dogma , weil man selbst keine persönliche Leitschnur entwickeln kann aus Angst vor dem was da noch kommen kann und evtl auch sich selbst in Frage stellen muss . "Seins" zu rechtfertigen als das Richtige zeigt mE auch das man sich überzeugen muss , das es nur so richtig ist , weil das was andere tun evtl auch zu mir passen könnte , ich mich aber dafür entschieden habe u d das jetzt vor mir selbst verteidigen muss .
      Je bunter die Möglichkeiten , desto mehr wird in Frage gestellt .

      Für mich wäre 24/7 und TPE richtiger aber für meine Freundin ein absolutes NoGo . Aber wir leben alle ein erfülltes BDSM . Und das ist der Sinn .

      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Kurz un pregnant mit einem Satz beantwortet den ich irgendwann mal dazu gelesen hatte.

      Unbekannt schrieb:

      Eine TPE Beziehung kann man sich wünschen, man kann danach suchen, man kann versuchen darauf hin zu arbeiten...aber ob sich aus einer BDSM Beziehung eine 24/7 oder später auch ne TPE Beziehung entwickelt und vor allem die Gefühle dafür auch vorhanden sind...das entscheidet erst das miteinander und die Zeit.
      Es kann also das wahre sein, muss es aber nicht !
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Oblomow schrieb:

      An dem Gelingen waren wir beide zu gleichen Teilen beteiligt. Diese Lebensform lebbar zu halten und den Veränderungen anzupassen ist eine Aufgabe die nie endet
      Ich denke, das trifft es auf den Punkt.
      Ich glaube, das jeder der anfängt, seine Neigung zu leben, bestimmte Vorstellungen hat, wie es laufen kann oder soll.
      Letztendlich gehören dazu aber immer 2 Menschen.
      @Oblomow lebt es, wie aus seinen seltenen Beiträgen hervorgeht. Das zeugt aus meiner Sicht von ganz viel Vertrauen, Verständnis, gemeinsamen Eintauchen in die Materie, usw.

      LilaLisa schrieb:

      für mich: ja
      für alle anderen vielleicht nicht.
      Schöner Traum, schöner Wunsch.
      Realität sieht manchmal anders aus.
      Was nicht negativ ist.
      Denn erst wenn ich mich einlasse auf meine Neigung, erkenne ich, wohin mich mein Weg führen kann.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich weiß der Thread ist älter...

      Nein, nur 24/7 ist nicht das einzig wahre und echte BDSM.
      Das einzig wahre BDSM ist das was man in sich fühlt und der jeweilige Partner/in in einem auslöst. Niemals sollte es anders sein, denn sonst beginnt man sich zu verbiegen und zu verlieren.

      Und ist mir doch egal, was die Anderen denken :frech:
      Alles nur meine subjektive Meinung :)
      Zur Beantwortung deiner Frage, @Adrian_2015: Nein.

      Viele hier haben dazu schon wunderbar geschrieben. BDSM ist bunt, d.h. individuelle Interaktion von Individuen hinsichtlich Sexualität und/oder Beziehungsgestaltung. Das "einzig wahre" gibt es ebenso wenig wie "falsches" BDSM.

      Wenn überhaupt gibt es vermeintliches BDSM als Tarnung für nicht einvernehmliche Gewaltbeziehungen und missbräuchliche Beziehungen. Das ist aber kein "falsches" BDSM sondern schlichtweg KEIN BDSM, weil die Einvernehmlichkeit fehlt.

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      Ich kann mir aber gut vorstellen, dass man als Neuling beim Informationen-sammeln und Kontakte-knüpfen verunsichert ist, weil man seinen anfänglichen Platz, von dem aus die Reise mit anderen Menschen gemeinsam beginnen wird, noch nicht gefunden hat.
      Man ist eh schon verunsichert durch das Entdecken und Benennen der eigenen Neigung und sucht Richtwerte, Kategorien, um sich selbst erstmal zu ordnen. Und dann kreuzen sich die Wege mit solchen Menschen in bestimmten, anderen als hier Foren, die meinen die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Diese Widerspricht allerdings dem, was man in sich fühlt. Das kann schon enorm zusätzlich verunsichern und auch belasten. Gerade, wenn man eh schon zu einer "Randgruppe" gehört.
      Ich habe mich relativ schnell wieder aus anderen Foren, auch dem Voldemort Forum verabschiedet, weil mir dieser Wettbewerb der Selbstdarstellung zuwider war. Ich fühle mich hier wohl. Geschadet hat es mir nicht.

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      Ich kann nur dazu raten immer bei sich selbst zu bleiben und sich den Menschen zuzuwenden, die wie hier an ehrlichem und zugewandten Austausch, Hilfestellung und Wegbegleitung interessiert sind, ohne sich vordergründig selbst als non-plus-ulta darstellen zu wollen, indem sie dir sagen, wie du zu leben haben musst, um dich "wahrer BDSMler" nennen zu können.
      Meistens, das wurde hier schon richtig gesagt, stecken hinter diesen BDSM Dogmatikern sprichwörtliche Tastenwichser. Ich habe noch keinen BDSMler, der sich zufrieden auslebt getroffen, der es nötig gehabt hätte andere derart abzuwerten und ihnen Vorschriften zu machen, ganz im Gegenteil.
      Wo ich viel Selbstdarstellung, Show und Licht antraf, folgte kurze Zeit später Selbstkrise, Bühnenaus und Schatten.

      In meiner Erfahrung erkennt man in sich zufriedene und geerdete BDSMler daran, dass sie es nicht nötig haben alle Scheinwerfer auf sich zu richten. Viele, die das tun, befinden sich selbst noch in der Findungsphase, ähnlich wie du, können es aber besser tarnen oder meinen das zu können, indem sie sich selbst auf- und andere Neulinge abwerten.

      Suche dir Menschen, die sich wirklich auf dich als Person einlassen, Fragen stellen, dir zuhören und dir helfen deinen Platz zu finden, der genau für einen wichtig ist: nur für dich.

      Ob er nun darin besteht BDSM Elemente im Schlafzimmer, in einzelnen Sessions oder später auch im normalen Alltag zu integrieren. Der Maßstab ist deine und später eure Zufriedenheit.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Für mich ein klares ja
      Aber ich trinke meinen Kaffee auch mit Milch und Zucker .
      Und ich habe gehört es gibt Menschen die trinken den schwarz .bäh .

      Nein nein es gibt da kein richtig oder falsch . Bdsm ist bunt ähnlich wie ein Starbucks Kaffee in unzähligen Variationen.
      Es muss zwei Personen gefallen ( bdsm alleine soll keinen Spaß machen :) .
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      ...und für mich ein klares Nein - der ständige Switch zwischen verschiedenen Ebenen und den Rollenverhältnissen der verschiedenen Realitätsformen macht für mich genau den Reiz aus - so wie das Erzählen einer Geschichte mit verschiedenen komplex verwobenen Erzählebenen. 24/7 würde mir dieses spielerische Umherspringen nehmen, es würde sich für mich zu linear anfühlen, denk ich... - es ist für mich also nicht besser oder schlechter oder gar "noch zu viel", sondern schlichtweg reizlos :)

      Trotzdem haben die "Spieler", die "Leber" und alles Dazwischen offenbar genug Überschneidungspunkte, um uns miteinander als Gruppe identizifieren, und auszutauschen und zu verstehen und uns gegenseitig unsere verschiedenen Freuden gönnen zu können :)
      Also ich muss mein vor Rednern recht geben.

      Meiner Meinung nach sollte jeder sein bdsm so leben wie es für beide passt egal was andere sagen.

      Mein Mann und ich wir leben unser 24/7 ob wohl einige sagen es sei nicht richtig 24/7

      Aber das ist uns egal für uns ist es so und fertig .

      Deshalb mein Tipp lass andere reden und lebe dein bdsm @Adrian_2015
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      • Simone de Beauvoir
      Danke nochmals für die nachträglichen Antworten.

      Da ich mein BDSM bislang nur bei Dominas auslebe (und mich auch ein Stück weit damit abgefunden habe), stellt sich Frage nach 24/7 aktuell gar nicht mehr für mich.
      "Richtig" ist aus meiner Sicht, was sich für die Beteiligten "richtig" anfühlt.
      So lange bei niemanden die, für ihn /sie - wichtigsten Werte verletzt werden, ist für mich erlaubt, was gefällt.

      Bei mir persönlich würde mein ausgeprägtes Empfinden für Freiheit mit einem Dasein als Vollzeit - Sub kollidieren.
      Überwinde dich nicht, weil es jemand von dir verlangt. Überwinde dich, WEIL DU ES WILLST.