Kontrolle wie oft?

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      "Im Alltag" lasse ich mich nicht in Form von Aufgaben o. ä. kontrollieren.
      Grundprinzipien fragt er immer mal wieder ab, recht sporadisch, wenn ihm etwas komisch vorkommt.
      Wenn er meiner Antwort nicht glaubt, versucht er es über fixierten Blickkontakt. Aber es gibt Tage, da entwische ich ihm einfach mental, so dass er mich nicht zu seiner Zufriedenheit lesen kann :pardon: .
      Da ich es mir verbitte, mich im Alltag so lange und heftig schlagen zu lassen, bis er meinen Widerstand bricht, muss er - sehr zu seinem Ärger - bis zur nächsten Spielzeit warten.
      Und die kommt bestimmt. So etwas hat er noch nie vergessen :whistling: .
      In meinen Augen sind Regeln und deren Kontrolle sehr individuell und auch situativ.

      Es hängt in meinen Augen von vielen Faktoren ab, die in erster Linie aus der Persönlichkeit des Gegenpart, den Lebensumständen der Beziehung und der Intensität abhängig sind.

      Was meine ich damit?

      • Lebensumstände: Hierunter fällt natürlich beispielsweise die örtliche umd emotionale Nähe zueinander. Ist es eine Spielbeziehung? Wohnt man zusammen? Sieht man sich nur an Wochenenden oder gar nach längeren Intervallen?
      • Persönlichkeit des Gegenparts: Was empfindet der Partner bei ständiger Kontrolle? - Empfindet er es als Vertrauensverlust? ("Er glaubt mir nicht") Wird es als besondere Wahrnehmung/Interesse empfunden? Ist es etwas, was einem leicht fällt? - Oder ist es eine Last im Alltag ständig Regeln zu befolgen, diese zu dokumentieren oder gar kontrolliert zu bekommen?

      • Intensität: Wie viele Regeln möchte man haben? - Wie viel Kontrolle möchte man installieren? Wie gut, bzw. genau sind die Regeln definiert? - Möchte man auch bis ins kleinste Detail darauf bestehen, bzw. Schlupflöcher großzügig zulassen?


      Es gibt nun mal sehr viele Fragen, die man sich vorher stellen kann, bzw. auch sollte. Und die oben sind nur einige davon.

      Ich habe mittlerweile die eine oder andere Version und Intensität ausprobiert, Erfahrungen gesammelt und Resümees für mich gezogen.

      Und dennoch kann ich nur sagen: Es entwickelt sich von allein in die entsprechende Richtung. Mir ist strenge Kontrolle und Dokumentation wichtig.

      Aber es bleibt immer auch ein zweischneidiges Schwert. Am Anfang ist es immer spannend, aufregend und interessant. Denn irgendwann kommt der Alltag. Und mit ihm auch der Frust, wenn es durchweg die gleichen Regeln, Kontrollen und Intervalle sind. Und man muss ehrlich sein: Nicht immer passt es gerade, was man erfüllen soll. Und auch auf der dominanten Seite ist es nicht immer einfach. Man kontrolliert und beobachtet (in der Regel bei eingespieltem Regelwerk immer ohne Fehler) und versucht dieses zur Kenntnis zu nehmen, bzw. Wert zu schätzen. Aber natürlich kann man das am 20. Tag in Folge nicht mit der Stärke ausdrücken, wie man das persönlich dennoch immer in solchen Momenten empfinden mag.

      So entsteht ein Frustpotential, da das Feedback für die Sub sich (durchaus berechtigterweise) nicht mehr als ausreichend wertschätzend anfühlt. Und auch Dom wird irgendwann genervt, wenn Sub schluderig oder zickig wegen den Regeln wird. Und das ist eine Zwickmühle, wo es schwierig ist den Spagat zu finden.

      Von daher ist für mich einer der Lerneffekte, dass ich zwar feste und strenge Regeln mit Kontrolle liebe, dieses aber situativ anpassen und stellenweise spontaner umsetzen muss.

      Ob mir das gelingt? - Keine Ahnung. Wird sich einfach zeigen. Halt immer so, wie es zur aktuellen Partnerschaft und man gemeinsam Lust und Laune hat. Wichtig bleibt Kommunikation und ggf. anpassen der Umstände, wenn es dann doch zum Frust auf einer der beiden Seiten gekommen ist.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Ich finde die Kontrolle über die Einhaltung von Regeln schon sehr sinnvoll, allein deswegen, weil es Interesse zeigt.
      Manchmal muss ich Beweisfotos schicken, mein Tagebuch wird 1x wöchentlich eingefordert und sehr oft wird einfach nur nachgefragt, wie ich die Aufgaben gelöst und wie ich mich dabei gefühlt habe.

      Mein Beliebtheitsranking:
      - Aufgaben, die uns beide Spaß machen
      - Aufgaben, die meiner Sicherheit, meiner Gesundheit oder meinem Wachstum dienen
      - Aufgaben, die lediglich zu seinem Vergügen dienen oder seinen Sadismus befriedigen

      Letztere hinterlassen bei mir hinterher aber trotzdem ein Gefühl von Stolz.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -