Sub gesteht Dom oder umgedreht, nicht genug Raum zu um genügend dominant/devot zu sein?

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      Sub gesteht Dom oder umgedreht, nicht genug Raum zu um genügend dominant/devot zu sein?

      Könntet Ihr Euch das vorstellen? Habe das öfter jetzt mal gelesen aber so richtig verstehen kann ich Aussagen wie diese noch nicht wirklich.

      Also ersteres kann ich mir noch gut vorstellen, wenn Sub zum Beispiel zu viele Tabus hat und Dom kaum Spielraum hat.
      Aber Weiteres fällt mir irgendwie nicht recht ein.

      Kennt ihr derartige Situationen? Was kann ich mir darunter vorstellen?
      In meiner ersten D/s-Fernbeziehung hätte ich sehr gerne meine devote Rolle intensiver ausgelebt, was leider nicht in dem Umfang möglich war, wie ich es mir gewünscht habe. Zwar hatten wir täglich miteinander Kontakt, trotzdem hatte ich besonders in meiner Anfangszeit das Gefühl als Sub nicht von der Stelle zu kommen.
      Also kennen würd ich jetzt nicht sagen das ich dies tue...denn..also ganz ehrlich..warum macht man des denn mit wenn man davon nicht das hat was man sucht..?! Also klar...in der Kennenlern-Phase tastet man sich halt ran aber dann ist doch sehr schnell klar ob man harmonisiert und dann ist es doch die eigene Entscheidung ob mir dies so reicht oder eben nicht und ob es mir nun um den Menschen rein geht und das ausreicht oder eben nicht...ich würde Abstriche machen können aber nicht gravierende oder für mich um Respekt empfinden zu können wichtige... :pardon:
      - Ich kann jetzt auch nur vermuten was ich meine... -

      Nieke schrieb:

      .warum macht man des denn mit wenn man davon nicht das hat was man sucht..?!
      In guten wie in schlechten Zeiten, vielleicht?
      Eine Beziehung ist eine Entwicklung. Man kann sich aus verschiedensten Gründen nicht immer gegenseitig genau das geben was man sucht. Des einen Bedürfnisse sind mal mehr mal weniger, des anderen Kraft genauso.

      Kommt wahrscheinlich auf das Beziehungsmodell an, aber es gibt hier nun mal auch viele, die ihre Beziehung nicht ausschließlich auf BDSM basieren und dann sagt man auch nicht einfach "du gibst mir nicht genug Möglichkeit devot/dominant zu sein" und geht. Man arbeitet daran.

      Situation? Sub sucht Zuwendung/Dominanz, Dom kann gerade nicht. Dom fordert Gehorsam, Sub hat einen schlechten Tag und keine Kraft. Es gibt unzählige solche Möglichkeiten. Und wenn sowas aus verschiedenen Gründen länger oder immer wieder so ist wird es hart.
      Raum und Zeit geben...ist für mich tatsächlich wörtlich zu nehmen.
      Gerade am Anfang einer Beziehung, egal welcher Art oder Konstellation.

      Zeit, sich kennen zu lernen
      Zeit, sich in den anderen reinzudenken
      Zeit, die Dinge auszuprobieren
      Zeit, für gemeinsame Gespräche

      Raum, um sich zu begegnen
      Raum, den anderen ankommen zu lassen in der neuen Beziehung
      Raum, seinen Platz zu finden
      da gibts sicher noch vieles mehr....

      Leider wollen viele heute alles möglichst schnell und perfekt.
      Manchmal habe ich das Gefühl es werden nur noch Listen für Gemeinsamkeiten abgehakt, hinterher dann die Wunschliste und wenn dann das ganze auch noch zeitlich stark begrenzt ist, dann fehlt mir einfach Raum und Zeit um meine Dominanz zu leben und die Devotion des anderen zu erleben.

      Sharaia schrieb:

      Raum und Zeit geben...ist für mich tatsächlich wörtlich zu nehmen.
      Gerade am Anfang einer Beziehung, egal welcher Art oder Konstellation.

      Zeit, sich kennen zu lernen
      Zeit, sich in den anderen reinzudenken
      Zeit, die Dinge auszuprobieren
      Zeit, für gemeinsame Gespräche

      Raum, um sich zu begegnen
      Raum, den anderen ankommen zu lassen in der neuen Beziehung
      Raum, seinen Platz zu finden
      da gibts sicher noch vieles mehr....

      Leider wollen viele heute alles möglichst schnell und perfekt.
      Manchmal habe ich das Gefühl es werden nur noch Listen für Gemeinsamkeiten abgehakt, hinterher dann die Wunschliste und wenn dann das ganze auch noch zeitlich stark begrenzt ist, dann fehlt mir einfach Raum und Zeit um meine Dominanz zu leben und die Devotion des anderen zu erleben.
      Ich denke, Raum und Zeit ist ein allgemeines gesellschaftliches Problem. Es mangelt überall an Raum und Zeit.
      Obwohl es sind die Menschen, die kommen und gehen ... der Raum und die Zeit bleiben.
      Aber ich finde es schon sehr bewundernswert, wenn sich die Menschen Zeit und Raum für einander einfach herausnehmen.
      Also ich kenne das sehr gut, was daran liegt dass wir in erster Linie ein Ehepaar sind, dann ein Elternpaar, danach einander wirklich sehr gute Freunde und erst in letzter Linie Dom und Sub.
      Aber eben alles parallel, im selben Alltag und in denselben Körpern.

      Das passiert mir öfters mal, dass ich mir denke, ich muss mich jetzt zurücknehmen und passiv sein in der BDSM Ebene, um ihm überhaupt die Möglichkeit zu geben, Dominanz zu wollen und auszuführen. Und dazu gehört eben auch Zeit, was für mich oft auch abwarten bedeutet.
      Aber Zeit ist für berufstätige Eltern sowieso ein rares Gut..

      War und ist für mich bislang das Schwierigste am Neulernen durch diese neue Ebene in unserer Beziehung. Dass wenn ich ernsthaft geführt und sogar aktiv unterworfen werden will, muss ich ihn auch wirklich machen lassen wann und wie er will.
      Ganz spontan hätte ich gesagt, kenne ich. beim längeren Nachdenken bin ich mir nicht mehr sicher, ob es nicht manchmal das Problem desjenigen ist, der es bemängelt. Jedenfalls sehe ich es bei mir.

      In erster Linie muss man sich ja einig sein, Grenzen, Tabus, ... Soweit der Konsens.

      Die nächste Frage wäre für mich, ob, in diesem Fall Sub mehr geben kann oder nur nicht will.

      Mehr zu fordern, wenn Sub nicht will, ist wohl im Rahmen der Beziehung zwischen Dom und Sub.

      Mehr zu fordern, wenn Sub nicht kann, ist wohl selbstsüchtig und für'n Arsch. Ich erkenne es. Und wenn es mal nur morgens im Spiegel ist. ;)

      Dafür finde ich das Forum toll, sich austauschen, mal reflektieren, nicht denken alles selbst hinzubekommen und man bleibt anonym.
      Moin,

      in reinen Spielbeziehungen stelle ich mir das mit dem Raum für sich ziemlich einfach vor, man trifft sich für das WE oder anders geartete Zeiten, je nach Anreiseweg. Allerdings habe ich in der Hinsicht keinerlei Erfahrung, der Rahmen sollte sich aber doch nicht allzu sehr von den ersten paar Dates vor bzw zu Beginn einer Beziehung unterscheiden oder?

      24/7 ist das allerdings etwas Anderes. Ich bin mit meinem Fräulein bald 13 Jahre zusammen, wir haben uns aufeinander eingestimmt. Das Meiste funktioniert ohne grosse Worte und vor allem ohne dass ich mich entmachtet fühle, wenn sie entscheidet, dass wir an einem Spieltag halt nicht spielen, weil sie gerne mal einen Tag ohne Kind vor dem Laptop verbringen, lesen oder sonstwas machen möchte/vorhat, dann habe ich das zu akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass sie mir nicht dienen möchte, denn das tut sie trotzdem. Freiraum definiert jeder anders und jeder hat dafür ein ganz anderes Bedürfnis. Mir reicht dafür momentan voll und ganz die Zeit die ich Abends noch allein mit einem guten Buch, am Laptop zockend oder Musik hörend verbringe.

      Freiraum ist für mich auch die Freiheit basteln zu können, selbst wenn unser kleiner hier rumwuselt, grad im homeoffice muss man sich etwas arrangieren können, literally 24/7... ^^
      In einer DS Beziehung geht es immer um Geben und Nehmen, was allerdings mindestens genauso wichtig ist ist das Annehmen und genau da sind wir mMn. an dem Punkt an dem deine Frage ansetzt.
      Ich kann niemandem etwas geben der es nicht annehmen will oder der mit diesem "Geschenk" nichts anfangen kann.

      Wenn ich als Sub jede noch so kleine Anweisung oder jedes Wort von Dom in Frage stelle, ständig auf Konfrontationskurs gehe, wenn ich als Sub einfach nicht folge kann Dom mich nicht führen. Da ist dann oft das Problem das zwar das Eine gesagt aber das Andere getan wird, man kann als Sub noch so laut schreien "Ich bin devot, ich brauche Führung" wenn man aber immer zweifelt und diskutiert kann einen kein Dom führen. Ich rede hier bitte nicht davon blind jedem der sich Dom nennt zu vertrauen und zu folgen (er wird schon wissen was er tut er ist ja Dom) aber wenn wir geführt werden wollen müssen wir folgen wollen.

      Genauso wenig kann ich als Sub einem Dom folgen der nicht bereit ist zu führen, da kann ich noch so subbiemäßig herumwuseln und alles tun um ihn glücklich zu machen, wenn ich mir Führung wünsche wird mich das allein nicht glücklich machen. Ich kann mich nicht jemandem unterwerfen der nicht bereit ist auch die damit einhergehende Verantwortung zu übernehmen, das heißt natürlich nicht das Dom allein verantwortlich ist. Nur davon das er sich Dom nennt wird er ja noch lange nicht dominant, und einem Dom der sich ganz platt gesagt immer nur hinsetzt und sagt "Ja dann unterwirf dich mal brav und mach halt was subbiemäßiges" ähm jaa sry aber ohne Führung kann ich eben nicht folgen.
      Und bitte nicht lachen, so etwas ist mir tatsächlich schon passiert... Ja es ist nett wenn Dom auf meine Bedürfnisse Rücksicht nimmt aber wenn er ständig von mir erwartet das ich aktiv devot werde damit er sich ein bisschen dominant fühlen kann... Da kamen tatsächlich derart sinnvolle Aufforderungen wie "Jetzt tu doch mal was devotes" 8| ja nein, das funktioniert leider nicht! Es heißt ja nicht umsonst das Dom der aktive und Sub der passive Part ist, was nicht heißen soll das Doms sich nicht darüber freuen wenn Sub mal aktiv wird um ihm eine Freude zu machen...

      DS ist ein Wechselspiel zwischen zwei (oder auch mehr) Menschen und das kann halt nur funktionieren wenn alle Beteiligten das selbe Spiel spielen, es bringt keinem etwas wenn Einer ständig auf dem Schachfeld losnörgelt "Ich habe aber ne sechs gewürfelt!" :pardon:

      Malvina schrieb:

      Ich denke, Raum und Zeit ist ein allgemeines gesellschaftliches Problem. Es mangelt überall an Raum und Zeit.Obwohl es sind die Menschen, die kommen und gehen ... der Raum und die Zeit bleiben.
      Aber ich finde es schon sehr bewundernswert, wenn sich die Menschen Zeit und Raum für einander einfach herausnehmen.
      Da haste leider völlig recht. Grillpartys, auf denen die Leute permanent ihre Smartphones checken und sich gegenseitig ihr Leid bzgl. vollgestopfter Terminkalender klagen, sind nur eines von tausend Beispielen. Denke mal, daß immer mehr Menschen versucht sind, diesen Spannungszustand durch irgendwelche extremen Maßnahmen aufzuheben. Führt aber nur zu noch größeren Spannungszuständen (auch bekannt als 'Freizeitstress').

      Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ich beobachte das häufig bei anderen Leuten und erlebe das auch hin und wieder selbst (allerdings recht selten und habe auch die nötigen Mittel, um das abzustellen). Andere haben's schon gesagt: Das braucht Zeit und gute Kommunikation.
      Ich setz mich öfters mit dieser Thematik auseinander und quatsche auch viel mit Leuten, die darunter leiden. Nicht nur in den bisherigen Beziehungen, sondern auch viel privat und beruflich. Die Leute beschreiben ihre Situation teils recht unterschiedlich (kein Raum/Platz, keine Zeit, zuviele Gedanken gleichzeitig, permanente Ruhelosigkeit im Oberstübchen), nach Gesprächen stellt sich dann aber raus, daß es häufig die gleichen Ursachen hat.

      Da komm' ich jetzt schon fast vom Thema ab... Neuen Raum kann sich also dadurch schaffen, daß man's langsam angehen lässt. Bei einigen (Spiel-)Partnerschaften hilft aber auch das nicht - da liegt's einfach an der grundsätzlichen Kompatibilität.