Der Rausch der Sub

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      Der Rausch der Sub

      Hallihallo!

      Folgendes Erlebnis mit einer Frage an euch:

      Meine Frau kann eigentlich mit Schmerz nix anfangen. Bei unserer letzten "Spielstunde" mit unserem befreundeten Paar hat folgendes statt gefunden:

      Ich fixierte die Meine mit den Händen nach oben damit ich sie mit einem Flogger bearbeiten konnte. Im Grunde nix besonderes. Aber: Im Normalfall ging das Ganze 5 Minuten, ohne dass ich wirklich durchgezogen habe. Die einzig erlaubte Zone war der Hintern.

      Ich fing zu schlagen an, ganz leicht in kreisenden Bewegungen, kreuzweise auf ihren Hintern. Jeder ca. 10te Schlag war dann heftiger. Sie stöhnte dabei auf. Nach gefühlten 100 hörte ich auf und hab mich vor sie gestellt und gehalten. Sie hatte zwar das Gesicht verzogen, aber noch keine Tränen (nicht dass dies mein Ziel gewesen wäre). Ich fragte sie ob ich aufhören solle. Ihre Antwort: Wie es meinem Herrn beliebt. Ich setzte die Session fort.

      Nach ca. 500 Schlägen, Tränen und mehrmaliger Wiederholung meiner Frage war die Antwort, bereits unter Tränen, immer die Selbe. "Wie mein Herr beliebt".

      Ich beendete die Session, machte sie los und wir kuschelten. Bei unserer "Nachbesprechung" am nächsten Tag meinte sie dass sie nicht mehr Stop sagen konnte, sie wollte nur noch ertragen was ich ihr auferlege....

      Das war für mich komplett neu und hebt meine Verantwortung auf ein neues Level, meiner Meinung nach.

      So, nun zu meiner Frage:

      Kennt ihr das, würdet/geht ihr bereits so weit eurem Herrn, was fühlt ihr da, seid ihr auch in einer Art von Rausch? - An die Gebenden, wie geht ihr damit um?

      Meine Frau will auch eine Wiederholung mit dem Test auf ihren Rücken (bisher ein Tabu).... natürlich werde ich hier vorsichtig sein ;) Und: Ihre Motivation ist nicht der Schmerz....

      Danke fürs Lesen und Beantworten!

      Liebe Grüße & baba
      Andreas
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Ich weiss irgendwie grade nicht, wo ich anfangen soll.
      Du scheinst mir soviel erfahrener als ich.

      Der Rausch ist das schönste.
      Der Schmerz wird weniger, wie betäubt, in Wattewolken.
      Bedingt durch den Hormoncocktail beim Adrenalin(?)-Ausstoss.
      Du kannst mehr und mehr aushalten, spürst weniger und gleichzeitig alles.

      Bei mir ist das ein bewusster Schritt. Sobald ich versuche, den Schmerz wegzuatmen und nicht mehr zu Jammern macht es klick und ich sacke in mich und kann mehr ertragen und es fühlt sich wunderbar an. (Das kommt dann meist nach den Tränen)
      Er darf nur nicht großartig die Instrumente wechseln von dumpfem Schmerz auf hellen peitschenden Schmerz. Dann werde ich schlafartig "wach" und jammere wieder.
      Ich antworte jetzt mal gewagt vom Handy aus...man möge mir Fehler nachsehen. ;)

      Bei mir ist es auch so, dass ich mit Schmerz nichts anfangen kann. Meist ist es sogar so, dass Schmerz mich "rausbringt".
      Aber auch ich mochte es in der vergangenen "Beziehung", wenn er mich geschlagen hat.
      In der Hauptsache war der Kick daran für mich, seine Macht über mich dadurch zu spüren.
      Und ja, ich kenne es auch von mir, dass ich aushalten möchte für meinen Herrn.
      Ich möchte ihm dann auch die Entscheidung überlassen wieviel er mir zumuten will.

      Du kennst Deine Frau ja sehr gut und ich denke mal, dass Du daher auch gut in der Lage sein wirst, einzuschätzen was noch geht und was nicht.
      Ich würde es wohl als Vertrauensbeweis sehen, wenn sie Dir nun diese Entscheidung so überlässt.

      Noch etwas zu dem "Rausch"...
      ich kenne zumindest das Gefühl nicht stop sagen zu wollen...eben aus dem Grund, dass ich diese Machtabgabe nicht beenden möchte.
      Hätte Deine Frau denn stop sagen wollen und konnte nicht mehr? Was hat sie im Nachhinein dazu gesagt?
      Sei immer Du selbst.
      Außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!
      Wir hatten bisher ein einziges Mal die Situation....daß er mich fast vier Stunden geschlagen hat...im Mass dessen was ich ertrage....auf mehrmaligen Nachfragen ich nicht aifhöten wollte...es hätte ewig so weitergehen können.
      Mein Herr dann an einem Punkt abgebrochen hat, als er das Gefühl hatte...ich hab jetzt genug.
      Es war ein unglaubliches Erlebnis.
      Nur die Tage danach war ich sehr still fast stumm. Ich konnte nicht benennen was in mir vorging....vlt das sich selbst nicht mehr einordnen können.
      Mein Herr war jede Minute für mich da....geholfen hat mir ein Gespräch mit einer lieben Freundin.
      Ich mußte es erstmal für mich selbst akzeptieren. Ich selbst würde von mir sagen, ich bin nur wenig maso....mehr kickt mich, mich ganz in die Verantwortung meines Herrn zu geben.

      VLt hilft Dir das ein wenig weiter.
      Im bisher einzigen Ernstfall, in dem ich es brauchen hätte können, konnte ich das Stoppwort nicht sagen. Wahrscheinlich eine Art Schockzustand durch die plötzlich empfundene Angst. Das war schlimm. Seitdem verlasse ich mich nicht mehr auf das Safeword und betrachte es als nettes Beiwerk: Schön und gut zu haben, aber in der Notsituation, für die es (meiner Meiunung nach) gedacht ist, womöglich hinfällig. Dieses Erlebnis hat, glaube ich, meine nachfolgende Partnersuche mit beeinflusst. Ich brauche (und habe nun :love: ) für Bdsm einen Partner, dem ich letztendlich mehr vertraue als mir selbst. Dem ich zutraue, dass er in jedem Augenblick auf mich aufpasst und ggf. rechtzeitig die Reißleine zieht, auch wenn ich nicht signalisiere, dass es nötig ist.

      Mr.P schrieb:

      Das war für mich komplett neu und hebt meine Verantwortung auf ein neues Level, meiner Meinung nach.
      Das sehe ich genau so. :yes:

      Mr.P schrieb:

      Kennt ihr das, würdet/geht ihr bereits so weit eurem Herrn, was fühlt ihr da, seid ihr auch in einer Art von Rausch?
      Ich kenne es mit Rausch, aber auch ohne. Heute war es ohne. Mir ist nur plötzlich mein Schmerzempfinden abhanden gekommen. Ansonsten habe ich, so weit ich das beurteilen kann, genauso wahrgenommen und empfunden wie im normalen Modus. Hätte mein Herr nicht von sich aus rechzeitig aufgehört - ich hätte das Stoppwort wahrscheinlich wieder nicht rechtzeitig gesagt. Heute nicht aus Gründen der Schockstarre, sondern eher, weil ich mich ein bisschen gefühlt habe wie Superwoman. Warum soll Superwoman, die keinen Schmerz kennt, das Stoppwort sagen? Der Schmerz als Warnsignal geht in dem Zustand halt verloren. In das trügerische Gefühl der Unverwundbarkeit hat sich auch noch ein wenig seltsame Gleichgültigkeit mir gegenüber gemischt. Als wär´s nicht mein Körper, der da hängt, und mir zudem egal, wann ich aus dieser Situation raus komme. Und natürlich ein bisschen Stolz, plötzlich so viel aushalten zu können, ohne groß jammern zu müssen. Vielleicht auch ein Quentchen Trotz. Dazu noch das Bewusstsein, dass jetzt nur noch von ihm abhängt, wann es aufhört - insofern hab ich mich völlig machtlos gefühlt und gar nicht wie Superwoman. Wie bei einem Sturm, der früher oder später, man weiß nicht wann, ohne eigenes Zutun vorbei geht. Alles in allem fand ich diese Empfindungen nicht direkt schön. Herrlich war dann der Moment der Befreiung und das Auffangen danach. Mein Herr hat mich gerettet, so hat sich das angefühlt. Tatsächlich wie im Film oder schöner, weil eben echt.
      @unicorn80
      Hätte Deine Frau denn stop sagen wollen und konnte nicht mehr? Was hat sie im Nachhinein dazu gesagt?

      In der Situation mit mir hat sie gewusst ja es tut weh, ja es schmerzt. Aber sie konnte aus dem "ertragen wollen" heraus nicht mehr Stop sagen. Genau das hat sie im Nachhinein gesagt. Auch dass es hätte so weiter gehen können. Sie hätte nicht abgebrochen, sie wollte mich stolz machen.


      @againstallodds
      Ich mußte es erstmal für mich selbst akzeptieren. Ich selbst würde von mir sagen, ich bin nur wenig maso....mehr kickt mich, mich ganz in die Verantwortung meines Herrn zu geben.

      Ja, so empfand auch Sie es! Auch die Meine ist eigentlich gar nicht maso.... Und ja, auch sie ringt mit solchen Gedanken...


      @Frl. Irrlicht
      sehr schön beschrieben! :love:



      Danke für eure Beiträge!!!! :love:
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Wir haben diese Situation öfter. Es ist so, daß ich ringsherum nichts mehr wahrnehme. Spüre Dom als anwesend, höre ihn atmen und das Ausholen mit dem Flogger. Schmerz ist dann keiner mehr spürbar, sondern höre ich das Geräusch der Lederstriemen wenn sie meine Haut treffen. Der Körper fühlt sich schwer an und geerdet, aber der Geist ganz leicht. Der Rhythmus des Schlagens ist sehr gleichmäßig und das bringt mich in diese "Zustand" . Ansprechbar bin ich kaum, da ich seine Stimme gar nicht mehr höre, und es braucht mehrere Anläufe von meinem Dom um mich "zurück zu holen. Ich selbst kann das stundenlang haben. Dom beendet dies, wenn er es für genug hält.

      Festgestellt haben wir, daß es nicht geht wenn wir das planen und es uns vornehmen (wiederholen wollen). Sondern gab's diese Situation immer spontan entwickelt aus dem Spiel heraus.
      Als die Situation das erste Mal eintrat war ich überrascht davon wie "abwesend" ich sein kann. Befreiend empfand ich es wie leer der Kopf war und wie leicht. Auch für meinen Dom ist es ein Gefühl von loslassen können. Das gleichmäßige Zuschlagen entspannt ihn..... wir gehen so damit um, daß wir etwas gefunden haben was uns sehr verbindet und beide entspannt
      Welche Sprache sprichst du? :whistling: (Zitat Sohnemann)

      Mr.P schrieb:

      Kennt ihr das, würdet/geht ihr bereits so weit eurem Herrn, was fühlt ihr da, seid ihr auch in einer Art von Rausch?
      Genau wie BDSM in seiner ganzen Bandbreite sehr facettenreich ist, ist sicherlich auch das Empfinden von Trance/Rausch ausgesprochen individuell. Es kommt natürlich auch immer auf die Neigungen und Reize an. Ich persönlich brauche anscheinend sehr starke Reize; mich kickt real empfundene Gefahr und Angst zum Beispiel enorm.

      Dann will ich mich mal eine Beschreibung versuchen...
      Ich habe ja schon mal in irgendeinem anderen Thread beschrieben, dass es für mich definitiv mehrere Ebenen des Erlebens im Spiel gibt.
      Zum einen gibt es diese Art Trance. Im Spiel durch gewisse Handlungen ausgelöst, eine Ohrfeige oder leichtere Schläge. Das kommt bei mir häufig im Einstieg vor. Zack, bin ich drin, fühle mich leicht - ein seichtes Weggleiten. Aber noch ansprechbar und Herrin meiner Sinne.
      Die zweite Ebene ist nicht mehr als Trance zu bezeichnen. Ab hier setzen Sprach-, Denk- und späteres Erinnerungsvermögen ganz oder teilweise aus. Da gibt es keinen langsamen Übergang und nichts, was mich darauf vorbereiten kann. Wird das Spiel härter, reißt es mir die Beine weg und katapultiert mich in Sekundenbruchteilen in ganz andere Sphären. In diesem Zustand fühle ich alles und gleichzeitig nichts mehr - ein Rausch, den ich so vollkommen und intensiv nie anders erlebt habe.
      Das nächste kann ich am ehesten mit 'Auflösung' bezeichnen.
      Ein unglaublich nacktes, intimes Empfinden, das eine Nähe, ein Erleben des Partners in anderen Dimensionen ermöglicht.
      Eine Art Symbiose, die weit über das alltägliche Leben oder Sex hinausgeht.

      Dabei ist das Ganze aber nicht als starres Stufenmodell zu verstehen, sondern steht und fällt mit seinen Aktionen. Ideal ist für mich eine Harmonie zwischen Aktion und Reaktion; dann 'tanzen' wir gemeinsam.
      Gerade der Einstieg kann durchaus komplett wegfallen, wenn mit vielen schnellen und harten Schlägen gestartet wird.