BDSM als Deckmantel/Rechtfertigungsgrund/Alibifunktion?!

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      Ich finde Emistra hat es treffend auf den Punkt gebracht und das schreibe ich, obwohl sie Dom ist und ich Sub.

      Wie schrieb ich schon vor Tagen, falls jemand mitliest, müsste ein Vermerk ins Profil. Das wird jetzt gemacht.

      "Nur" SMler können hier im Forum so extrem sein wie sie wollen, habe ich das Gefühl, bei D/slern hört bei einigen dann immer sofort das Verständnis auf. Das verstehe ich nicht.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Ich verstehe dich @threestripes.

      BDSM sollte nie etwas mit Missbrauch zu tun haben, aber zu behaupten es hätte nie etwas damit zu tun ist naiv.
      Nicht, weil irgendeine BDSM-Praktik zwingend missbräulich ist, sondern weil ich mir todsicher bist, dass es genug Arschl***** gibt, die BDSM als Begründung und Rechtfertigung benutzen.
      Das lässt sich nicht verhindern.

      Aber ich bin der Meinung, dass es in unserer Verantwortung als vernünftige BDSMler liegt diese Arschl***** so viel einzuschränken, wie es nur geht.

      Und sich Gedanken darum zu machen, ob die neuen Nutzungsbedingungen missbraucht werden könnten und Dinge zu rechtfertigen, die nicht im Interesse beider (oder wie vieler auch immer) Partner liegen, ist nichts, wofür man in der Luft zerrissen werden sollte.

      Ich wiederhole: Ich behaupte NICHT, dass alle Doms, die die Passwörter ihrer Subs haben, krankhaft eifersüchtig sind.
      Ich denke nur, dass die Sorge, dass die neue Regelung von Doms, die es sind, durchaus genutzt werden könnte, um sich zu rechtfertigen, nicht unbegründet ist.

      Das Argument, dass Sub ja durchaus auch mal mitdenken könnte und schon merken würde, wenn er zu eifersüchtig wäre, finde ich übrigens extrem daneben.
      Oftmals schleicht sich Kontrollwahn und Eifersucht langsam ein. Kaum eine Beziehung ist von vorne herein missbräuchlich und gerade "Kleinigkeiten" lassen sich mit einem "das muss so" unglaublich gut rechtfertigen. Und wenn diese Spirale erstmal so richtig fahrt aufgenommen hat und am besten auch noch Gefühle involviert sind, dann ist es unglaublich schwer zu unterscheiden, was jetzt noch normal ist und was anders laufen sollte.
      Wenn man dann auch noch keine Ahnung hat, wie es laufen SOLLTE...
      Es ist einfacher, als man denkt, in missbräuchliche Beziehungen zu rutschen und der Kommentar, dass man "naiv" und "selbst schuld" wäre, tut weh.
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.

      Aladine schrieb:

      Ich verstehe dich @threestripes.

      BDSM sollte nie etwas mit Missbrauch zu tun haben, aber zu behaupten es hätte nie etwas damit zu tun ist naiv.
      Nicht, weil irgendeine BDSM-Praktik zwingend missbräulich ist, sondern weil ich mir todsicher bist, dass es genug Arschl***** gibt, die BDSM als Begründung und Rechtfertigung benutzen.
      Das lässt sich nicht verhindern.

      Oftmals schleicht sich Kontrollwahn und Eifersucht langsam ein. Kaum eine Beziehung ist von vorne herein missbräuchlich und gerade "Kleinigkeiten" lassen sich mit einem "das muss so" unglaublich gut rechtfertigen. Und wenn diese Spirale erstmal so richtig fahrt aufgenommen hat und am besten auch noch Gefühle involviert sind, dann ist es unglaublich schwer zu unterscheiden, was jetzt noch normal ist und was anders laufen sollte.Wenn man dann auch noch keine Ahnung hat, wie es laufen SOLLTE...
      Es ist einfacher, als man denkt, in missbräuchliche Beziehungen zu rutschen und der Kommentar, dass man "naiv" und "selbst schuld" wäre, tut weh.
      Da gebe ich euch beiden völlig Recht, aber A...löcher gibt es überall, das ist doch Blödsinn das jetzt mit BDSM zu verknüpfen.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      Aladine schrieb:

      @magenta
      Ja Arschl***** gibt es überall. Aber BDSM, von außen betrachtet, involviert Dinge, die nur deswegen kein Missbrauch sind, weil beide Partner zustimmen. Das Risiko ist einfach größer im BDSM-Bereich.
      Wir sind aber kein Psychologie-Forum und können nicht die Welt retten. Ich habe über manche Praktik von hartgesottenen SMlern hier manches Mal den Kopf geschüttelt. Musste mich belehren lassen, dass sie das halt so wollen.

      Klar muss man sensibel bleiben, aber ich maße mir nicht an andere Erwachsene zu erziehen. Wer es in einer BDSM-Beziehung nicht rechtzeitig schafft, sich abzugrenzen, wenn es ihm oder ihr schadet, braucht therapeutische Hilfe. Das können wir hier im Forum nicht leisten.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      magenta schrieb:

      Wer es in einer BDSM-Beziehung nicht rechtzeitig schafft, sich abzugrenzen, wenn es ihm oder ihr schadet, braucht therapeutische Hilfe. Das können wir hier im Forum nicht leisten.
      Weißt du wie das klingt für mich (sehe ich so, könnt ihr anders sehen). Wenn es ein Missbrauchs-Opfer nicht schafft sich rechtzeitig abzugrenzen ist es selbst Schuld, wenn es ihm schadet.
      Und Hilfe leisten um zu erkennen, das Etwas schief läuft und das was mit ihm/ihr passiert kein BDSM ist, das wollen und können wir hier im Forum auch nicht.

      Ich glaube nicht dass das deine Absicht war @magenta
      Aber diese Aussage ist aus meiner Sicht ein Schlag ins Gesicht von jedem Missbrauchsopfer.
      ich habe mir tatsächlich sehr ähnliche Gedanken gemacht, und bin mir immernoch uneins...Das wiederum kommt echtxselten so extrem vor.

      Also mal in der Vergangenheit gesprochen.
      Damals gab es hier eine Regel die besagte nicht weitergeben. Zum Schutz anderer.
      Diese Regel wurde oder (hätte) jederzeit von einigen Usern ignoriert werden können.

      Das Problem wurde erkannt da in einigen Thread s immer wieder herauskam, das es ein Problem für manche Spiel oder Lebensarten ist, welche ein BDSM Teil haben . Hauptsächlich hatten die dsler damit Probleme da es soweit ich verstanden habe, kein Forum oder Seite im BDSM Kontext zulässt das ihr Partner offiziell mitliest.

      Also wurde die damalige Regel von einigen ignoriert. Das wiederum (Achtung ich übertreibe extra) führte zu hitzigen Diskussionen und sogar zu einer Anpassung.

      Die Anpassung finde icH richtig und notwendig, allerdings habe ich ein flaues Gefühl im Bauch, da ja in Vergangenheit die Regeln ohne mit der Wimper zu zucken missachtet wurden, warum sollte das in Zukunft anders sein?

      Jetzt wird s richtig spannend, meine Ds Seele kann die Aufregung nicht verstehen, Ich würde es wahrscheinlich genauso machen. Eben genauso wie ich als erwachsener Mensch entscheide über eine rote Ampel zu gehen. Leider haben dritte da keine Wahlmöglichkeit aber mal ehrlich, wo geht es schon dermassen gerecht zu? Wo verhalten sich ,,Menschen" immer Vorbildlich? Ja es ist blauäugig zu denken sicher zu sein...

      Aber jetzt wieder die andere Seite. ..Aber aber ich habe mich da so geschützt gefühlt, will dieses Gefühl und die vermeintliche Sicherheit spüren, privater Dinge besprechen mir einer breiteren Masse die die selbe Richtung haben wie ich...

      Der Teufel in mir sagt, aber seh...Auf jeder Schulter sitzt ein Rabe , aber ob er wirklich weiße und besonnen ist , siehst du nicht.

      Oder ist es am Ende gar kein Rabe sondern ein GestaltenWandler? Der mal so mal so ist? Bis er genug von Informationen hat um zur nächsten Blume zu fliegen? Und da er ja schon die Verpackungsbeilage aus dem Subbereich erlesen hat, wächst die Blume schneller und höher da sie denkt ein passendes Gegenstück gefunden zu haben?
      Und aufeinmal ist sie 2 Meter hoch, höher als sie je von alleine geflogen wäre, höher und weiter als sie je geschrieben hötte...und auf einmal fehlt die Anleitung was mach ich mit meiner 2 Meter grossen Blume?

      Ich weiß immer noch nicht was ich fühlen soll.
      Einerseits fühle ich mich ein bisschen verraten, andererseits war mir klar das es extreme Ds Formen gibt und die mag ich sogar :pillepalle:
      Mit der Deklarierungspflicht kann ich gut leben.....Aber irgendwie auch nicht. ....Denn eigentlich möchte ich nicht auf die Dsler Komponente im privaten(subbereich) Verzichten auch wenn ihr dom mitliest , hat er ja (schon die ganze zeit tun können) andererseits gibt's echt Leute die meiner Meinung nach einen an der Klatsche haben (um zwar auf eine mir unangenehme Art und Weise) von denen ich nicht wöllte das sie privatere Dinge von mir Wissen.

      So jetzt beißt sich die Katze in den Schwanz und der Hund macht auch glatt mit.


      Meine Frage an mich was willSt du eigentlich?

      Austausch breitgefächert durch alle Schubladen.
      Ist mit der neuen Regelung gegeben. ICh bin froh das sich viele Dsler geäußert haben und gesagt haben das sie es so leben würden, oder könnten. Somit war eine Überarbeitung möglich. ..Aber mein dummer Bauch hält einfach nicht die Klappe und Bockt noch eigenen bisschen rum. 8|

      Und das obwohl ich moralisch völlig dahinter stehe a) das ein r Augen Gespräch eins sein sollte ( was es ja auCh ist wenn dom eben nicht nachliest)
      Und b ) mit der selbstverständlichkeit denkend wenn ein oder besser mein Dom soweit ist das er meine Passwörter von mit bekommt, muss er sich Schon ganz schön bewährt haben :whistling: und ja in diesem Moment urteile ich für mich und für andere...
      :dash: Und dann kommt wieder der Engel in mir und sagt wie kannst du nur so denken? :golly:
      Okay... es geht also nur darum vor potenziellen Risiken zu warnen?
      Gut, aber dann bitte nicht immer nur in die TPE Ecke schießen :huntsman:

      Was ist denn mit Sinnesentzug? So eine nette kleine Augenbinde, völlig harmlos :pardon:
      Aber was wenn Dom dann unbemerkt Fotos von Sub macht und sie damit erpresst?

      Fotos, gutes Stichwort, dürfen wir überhaupt noch Fotos von uns irgendwem geben?
      Wir könnten ja erpresst werden.

      Oder Bondage? So ein nettes kleines bisschen die Hände am Bett fesseln, völlig harmlos, geht ja fast noch als Vanilla durch...
      Aber was wenn der eben so nette Kerl plötzlich zur Bestie wird?

      Und natürlich kann niemand etwas dafür wenn er in einer Beziehung bleibt die ihm/ihr nicht gut tut, wenn der Andere sagt das ist normal wird das schon stimmen, denn das Alles schön normal ist das ist das Wichtigste!
      Wie ich mich selber damit fühle, ob ich damit glücklich bin, ob ich so leben will, mir darüber Gedanken zu machen würde ja ein Mindestmaß an Selbstreflexion verlangen, da lieber normal.
      Sich von einem Partner zu trennen der Einem nicht gut tut ist sicher alles Andere als einfach, aber zu behaupten man hätte das ja nur mitgemacht weil es normal ist ist schlicht eine schlechte Ausrede, es ist egal was normal ist es geht darum was für einen selbst richtig ist!

      Ja, es gibt schlechte Menschen und der Ein oder Andere hat bestimmt auch schon schlechte Erfahrungen gemacht aber muss ich deswegen in jedem Apfel den Wurm suchen? Am liebsten natürlich in den Äpfeln der Anderen, denn die eigenen Äpfel sind selbstverständlich brav, anständig und normal!

      McGalagher schrieb:

      magenta schrieb:

      Wer es in einer BDSM-Beziehung nicht rechtzeitig schafft, sich abzugrenzen, wenn es ihm oder ihr schadet, braucht therapeutische Hilfe. Das können wir hier im Forum nicht leisten.
      Ich glaube nicht dass das deine Absicht war @magentaAber diese Aussage ist aus meiner Sicht ein Schlag ins Gesicht von jedem Missbrauchsopfer.
      Das war ganz sicher nicht meine Absicht!
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Also theoretisch wird hier ja ein wichtiges Thema angesprochen, BDSM und Missbrauch. Ja, BDSM kann als Deckmantel für einen Missbrauch benutzt werden. Er kann als Rechtfertigung verwendet werden, wenn eine Person ihren Kontrollzwang rücksichtslos und auf eine destruktive Art auslebt. Christian Grey wäre hier ein prominentes Beispiel.

      Aber die Art wie hier dieses wichtige Thema angegangen wird, finde ich absolut nicht in Ordnung.
      Du bringst den (im Rahmen einer D/s-Beziehung möglichen) Zugriff auf Passwörter direkt mit Kontrollzwang und krankhafter Eifersucht in Zusammenhang. Ich bin mal so frei und erkläre, wieso das beleidigend und ignorant ist.

      Ich lebe auch in einer D/s-Beziehung. Das bedeutet, ich könnte von meiner Sub die Herausgabe von Passwörtern und noch vieles mehr fordern. Außerdem steht mir das Mittel der Bestrafung zur Verfügung, um meine Forderungen durchzusetzen. Sie hätte also nicht einmal eine echte Wahl. Grundsätzlich hat sie mir gegenüber auch kein Recht auf Privatsphäre, ich entscheide darüber, wann und wo ich sie kontrolliere. Und du unterstellst jetzt mir und allen anderen, die sich in einer vergleichbaren Beziehung befinden, ihren Kontrollzwang als BDSM zu tarnen. Ich habe das Passwort zum Forumsaccount meiner Sub nicht. Ganz einfach aus dem Grund, dass ich mich an die Nutzungsbedingungen halte. Außerdem liegt mir etwas an diesem Forum und den Mitgliedern und ich will keinem schaden.

      Aber so langsam wird mir klar, weshalb sich manche hier lieber zurückhalten und ihre Art BDSM auszuleben lieber nicht thematisieren.
      Ich habe beispielsweise im Wohn-/Schlafzimmer meiner Sub eine Überwachungskamera installert. Ich kann sie damit (dank Infrarot) Tag und Nacht an meinem Endgerät beobachten. Wenn ich mich nicht zu erkennen gebe, weiß sie auch nicht, ob ich gerade auf die Kamera zugreife, oder nicht. Laut dem EP müsste ich jetzt ein Kontrollwahnsinniger der übelsten Sorte sein, denn ich würde mal sagen Videoüberwachung schlägt Forumspasswort um Längen. Aber ich bin's nicht und ich muss mich dafür auch nicht rechtfertigen. Dennoch tu ich es mal: wir sind beide sehr glücklich damit und der Kracher ist: es war sogar ihre Idee.

      Zu dem Fall mit dem Vater und seinem Sohn: Trolle sind so alt wie das Internet und das gibt's nicht erst seit gestern. Schenken wir der Sache doch bitte nicht mehr Aufmerksamkeit als sie verdient.

      Du schreibst selbst, dass du nicht alles verstehst und auch nicht alles verstehen musst. Sei es die "Bestie", die in einem Sadisten schlummern kann, oder der Wunsch nach einem hohen Maß an Kontrolle, den ein DSler haben kann.
      Aber dann urteile auch nicht darüber. Wenn du tatsächlich daran interessiert bist, Verständnis über etwas zu erlangen das dir fremd ist, dann frag auf eine respektvolle Art.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myownspirit ()

      Vorweg:
      Ich glaube ebenfalls, dass mancher Mißbrauch unter dem Deckmantel des BDSM geschieht. Nur sollte man nicht sagen, dass es im BDSM Mißbrauch gibt, sondern es ist eben Mißbrauch, der dann als BDSM getarnt ist.

      Wann liegt nun Mißbrauch vor und wann BDSM? Kann man das wirklich immer als Außenstehender beurteilen? Als Außenstehender, der nur das geschriebene Wort einer Person kennt? Ich denke, nein. Natürlich kann man es manchmal sehr deutlich, ein anderes Mal aber eben nicht.
      Das macht die Sache so immens schwierig.
      Wenn dann noch gewisse eigene (Mißbrauchs-) Erfahrungen dazukommen und andere (positive BDSM-)Erfahrungen nicht, ist es noch schwerer, das objektiv zu beurteilen und Ratschläge zu geben oder Hilfestellungen.
      Das bedeutet natürlich nicht, dass mögliche Mißbrauchsopfer hier im Forum nicht auf die Möglichkeit des Mißbrauchs hingewiesen werden sollten oder ihnen auch, soweit wir es tun können, geholfen werden sollte.
      Ganz im Gegenteil.
      Ich denke auch nicht, dass irgendjemand hier im Forum anders denkt.

      Was mir jedoch etwas sauer aufstößt sind Sätze wie:

      threestripes schrieb:

      Ist der Kontrollwahn, -zwang, - mechanismus ein Teil meines BDSM-Lifestyles oder muss ich mir eingestehen, dass ich krankhaft eifersüchtig bin oder tatsächlich einen Kontrollzwang habe?!
      Das beinhaltet zB die Auffassung, dass IMMER hinter Kontrolle im BDSM ein Wahn oder Zwang steckt.
      Das ist aber nicht so.
      Kontrolle kann sogar nur von der Sub gewünscht sein, um das Gefühl zu haben, Dom ist wirklich für sie da.
      Dass extremere DSler solche Sätze nicht gut finden und deshalb etwas aggressiver darauf reagieren, finde ich vollkommen verständlich.
      Nur, weil Du @threestripes einmal die Erfahrung mit jemandem hattest, der krankhaft eifersüchtig war, heißt nicht, dass es bei allen pathologisch ist, die in das Handy ihres Partners schauen.
      Der Unterschied ist: Deine Ex tat das heimlich.
      In einer DS-Beziehung weiß Sub das und sie hat dem zugestimmt. Vielleicht ist sogar die Initiative von ihr ausgegangen.
      Und sie mag das. Weil es für sie ein Stück Geborgenheit bedeutet oder weil sie das als strikte Haltung ihres Doms gegenüber ihr als Skklavin sieht.



      Ich glaube, dass das Thema sehr, sehr schwierig ist, gerade weil es sehr emotional und auch so wichtig ist.
      Ein bisschen mehhr Verständnis für und von beiden Seiten wäre in diesem Thread angebracht.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Feuerpferd () aus folgendem Grund: Korrektur der Rechtschreibung

      Gordon schrieb:

      Ich habe bei dieser Argumentation schon das Gefühl, dass einiges durcheinander geht. Grundsätzlich ist, wie hier ja schon mehrfach geschrieben wurde, der Unterschied zwischen BDSM und Missbrauch die Einvernehmlichkeit. Nun, natürlich kann man BDSM-Praktiken missbrauchen.
      Und man kann auch die Einvernehmlichkeit missbrauchen. Denn was ist das OK einer Person wert, wenn sein Gegenüber ein gerissener, manipulativer, soziopathischer "Dom" ist? Und bevor man weiß, was eigentlich geschehen ist, hat man z.B. seine Passwörter rausgerückt, "weil man es eben so macht". Womit ich nicht sagen will, dass alle die, die ihre Passwörter miteinander teilen, in diese Gruppe fallen - aber vielleicht einige wenige.

      Gordon schrieb:

      Und wenn man es umdreht: ohne die Einvernehmlichkeit wird auch aus kuscheligem Vanillasex nichts anderes als eine Vergewaltigung.
      Und dennoch ist auch eine Vergewaltigung Sex. Aber eben ein traumatischer und missbräuchlicher. Der Vollzug des Beischlafs (vaginale, orale oder anale Penetration) wird ja nicht durch Magie zum Sex weil er einvernehmlich ist.


      Gordon schrieb:


      In diesem Sinne finde ich es ziemlich daneben, einvernehmlichen BDSM mit brutalen Verbrechen nebeneinander zu setzen, nur weil es für unbedarfte Beobachter ähnlich aussehen könnte.
      Das ist definitiv nicht dieselbe Liga, das sind vollständig andere Sportarten!
      Ja, das ist eine ganz andere Liga. Aber in vielen Fällen nennt sie sich auch BDSM. Worauf ich hinauswill: Auch ich bin kein Psychologe oder Wissenschafter und mache mir daher meine unprofessionellen Gedanken. Ich glaube, dass BDSM in viele Richtungen ganz schwer abzugrenzen ist weil es ein Spektrum ist. Oft lautet die Frage: Wo fängt BDSM überhaupt an? Und eine andere Frage ist: Wo ist der Übergang zwischen BDSM und Missbrauch? Ich glaube, man kann diese Fragen kaum beantworten. Man kann nur relativ klare Antworten geben, wenn man sich auf diesem Spektrum ganz weit "auf die andere Seite" bewegt. Für mich stellt sich das so dar, dass das BDSM-Spektrum ganz links bei Vanilla anfängt. Dann kommt der inklinierende BDSM und dann der periculäre BDSM ("forensisch bedeutsamer Sadismus, der bei Sexualstraftätern vorkommen kann"). Und die Übergänge sind fließend. Ich vermute, dass sich etwa 99% der Bevölkerung recht weit links auf diesem Spektrum befinden. Übrigens, ein anderes Spektrum, das ich sehe: Submissiv - Switcher/gemischt - dominant. Und wieder ein anderes Spektrum: Asexuell bis hin zu pansexuell. Je nach Spektrum gruppieren sich die Menschen um und ja, dann kann man auch mal relativ ähnlich zu einem Verbrecher sein - was überhaupt nicht bedeutet, dass man selbst auch einer ist.
      Hallo @Noema, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, vielleicht reden wir auch ein wenig aneinander vorbei.
      Klar, BDSM ist ein weites Spektrum. Und eines ist auch klar: wo man einer anderen Person Vertrauen entgegenbringt, besteht ein Missbrauchspotential. Dies ist, wie Du es beschreiben hast, bei BDSM-Praktiken auch sehr leicht einsichtig.
      Aber das ist definitiv nichts, was meines Erachtens BDSM-typische wäre. So etwas besteht letztlich bei allen Beziehungsformen und auch sonst im täglichen Leben.
      Ein Beispiel: meine Eltern haben eine notarielle Vorsorgevollmacht hinterlegt, die mir im Aussenverhältnis sehr weitreichende Befugnisse geben, zu handeln. Es ist wichtig, dass solche Verfügungen sehr umfassend sind, um im Ernstfall wirklich handlungsfähig zu bleiben. Das hier Missbrauchsmöglichkeiten bestehen, liegt auf der Hand.
      Bei anderen gehe ich im BDSM-Umfeld grundsätzlich erst einmal von Einvernehmlichkeit aus. Gerade dann, wenn mir Praktiken extrem vorkommen, bin ich mit einer Bewertung sehr vorsichtig. Bei Anzeichen von Grenzüberschreitungen, Missbrauch o.ä. sollte man natürlich genauer hinschauen. Dies funktioniert hier im Forum durchaus sensibel und gut.
      Eines vielleicht vorweg:

      Ich weiß dass @threestripes einige sehr harte Aussagen getroffen hat und ich persönlich bin eher ein Freund... sagen wir mal "vorsichtigerer Worte". Aber in erster Linie ging es darum zu sensibilisieren und nicht darum anzuklagen.

      @myownspirit ich würde gerne Dein Beispiel der Video-Überwachung aufgreifen um zu versuchen den Unterschied aufzuzeigen, um den es mir persönlich geht. Ohne Anspruch darauf zu erheben, dass ich Dich und Deine Sub, bzw Eure Beziehung verstehe. Ich hoffe das ist ok :blumen:

      Im ersten Moment dachte ich: "Boah krass!" Aber ich funktioniere auch anders und erwarte nicht von meinen Mitmenschen, dass sie genauso (manchmal verdreht) ticken wie ich.
      Ich könnte mir zB folgendes vorstellen:
      Das Gefühl, dass mein Partner mittels Kamera quasi "bei mir" ist. Das Gefühl der Geborgenheit, welches dadurch vermittelt wird. Die Möglichkeit, mir unschöne Dinge abzugewöhnen (mich unkontrolliert mit Chips, Schokolade vollzustopfen? In der Nase bohren? Zu spät ins Bett gehen... what ever), weil diese Sanktionen nach sich ziehen. Alleine an diesen beiden Beispielen kann ich "wachsen". Es macht mich (innerlich) stark und unterstützt in der Weiterentwicklung.

      Gleiche Umgebung, mE völlig andere Situation: Eine Sub, die wie ich einen Ort/Zeiten braucht um sich völlig zurückziehen zu können, ohne Überwachung, mit Auszeit von Kontrolle/Strafe/Aufgaben.
      Diese Sub wird von ihrem Partner immer und immer wieder in Gespräche von vollständiger Überwachung verwickelt. Wird uU darauf hingewiesen, dass andere Subs sich damit absolut wohlfühlen. Wird quasi "freundlich weichgekocht" und irgendwann überredet es doch zumindest einmal für kurze Zeit zu versuchen. Versucht es dann wirklich, denn sie ist Sub und ohnehin geneigt, es dem (geliebten) Partner recht zu machen. Es wird eine Probezeit vereinbart. Innerhalb dieser Zeit schwärmt der Partner von den positiven Gefühlen... wie sehr es ihn glücklich macht...
      Ich kann für mich sagen, dass ich es gar nicht erst dazu kommen lassen würde. Das kann ich JETZT sagen. Nachdem ich aus einer Ehe komme, in deren "Endzeit" ich unglaublich viel getan habe um die Beziehung zu retten. Viel mehr, als ich mir jemals hätte träumen lassen. Aber grundsätzlich bin ich geneigt meinen Partner glücklich zu machen. Wie kann ich ihm also diese Glücksgefühle wieder nehmen? Springe ich also nicht vielleicht über meinen Schatten/mieses Bauchgefühl und schlucke alles runter?

      Es geht nicht generell um "böse Doms". Es geht darum, vor allem "emotionale Grenzen" nicht oder mit sehr, sehr, SEHR viel Empathie zu verschieben. Und mit Empathie ist NICHT gemeint, dass man dabei "freundlich" ist, sondern dass man überprüft, ob man wirklich einfühlsam ist, oder evtl doch eher geschickt manipuliert.

      Es geht auch darum, dass man den Partner uU vor sich selbst schützt.

      Das gilt für Doms genauso wie für Subs. Welcher Dom ist wirklich glücklich, wenn er eine Grenze verschoben hat und später merkt, dass dies einer der Tropfen war, der die Beziehung scheitern lässt? Da ist es natürlich auch an Sub deutlich zu machen: "Hey, hier fühle ich mich wirklich, WIRKLICH unwohl..."

      Für mich gilt das nicht nur für TPE/ 24/7 Beziehungen.

      Charley00 schrieb:

      Aber in erster Linie ging es darum zu sensibilisieren und nicht darum anzuklagen.
      Und was sollte das Ergebnis ein? :gruebel:

      Die Diskussion ist doch mMn nur nötig, weil einige Mitglieder denken, andere Mitglieder sind nicht sensibel genug. Ist das nicht schon eine Anklage?
      Sind diese Mitglieder denn jetzt wirklich sensibler geworden? Durch diesen Thread?
      Ich glaube leider nicht, :/ .

      Ist es jedoch nicht eher so, dass sich jetzt noch mehr der Mitglieder, die ein extremeres BDSM leben, hundertmal überlegen, ob sie etwas zu ihrem BDSM schreiben, weil nun immer der Verdacht des Mißbrauchs im Raum bei ihnen steht?
      Wir hatten gerade erst die Diskussion darüber, wieder extremere Spielarten im Forum zu besprechen.
      Ich glaube, das wird jetzt schwer...

      Meine Befürchtung:
      Unbelastet wird es nicht mehr gehen. Alles muss vorher durch den Prüfstand, ob es nicht ein Mißbrauch ist, was praktiziert wird. Wobei gegen Mißbrauch so als Stichwort im Hinterkopf grds. nichts zu sagen ist. Aber diese Prüfung ist jetzt erhöht. Früher galt: Erst BDSM, dann vielleicht Mißbrauch. Jetzt könnte gelten: Erst Mißbrauch, dann vielleicht BDSM. Oder, anders ausgedrückt: Nur, wenn klar feststeht, dass kein Mißbrauch vorliegt, kann man über die Praxis als BDSM reden.

      Das ist für mich eine Vorverurteilung. Der Praktizierende ist schuldig, bis er seine Unschuld bewiesen hat.
      Wenn unter solchen Vorzeichen entsprechende BDSMler hier nichts mehr erzählen wollen, kann ich das verstehen.

      Vielleicht kann mir jemand diese Befürchtung nehmen?
      Denn ich bin ziemlich interessiert daran, auch über extremere Spielarten etwas zu lesen und diese zu verstehen.

      Um Mißverständnisse auszuräumen:
      Ich will damit überhaupt nicht das Bemühen um Sensibilisierung für das Thema Mißbrauch kleinreden. Gott bewahre! Mißbrauch ist eine ganz schlimme Sache und ich wünsche jedem Opfer die bestmögliche und rechtzeitige Hilfe.
      Und ich verstehe sehr gut die Beweggründe dieses Threads und heiße diese gut.
      Aber wenn man sich um mehr Sensibilität bemüht, sollte man selbst auch etwas sensibler sein, :/ :rot: . Provozierend ist nicht immer gut.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich glaub den meisten geht es nicht darum wie wer sein bdsm lebt. Es geht darum nicht ungefragt mit hinein gezogen zu werden.

      Mir ist vor kurzem etwas passiert, dass verdeutlicht worum es vielen bzgl des Sub Bereich geht und die Geschichte hat keinerlei bdsm Bezug.

      Das ganze fing mit einer Nachricht meiner besten Freundin "Du ich glaub der xx (ihr Lebensgefährte) hört mich ab" an.
      Ich hab sie gefragt wie sie auf die Idee kommt.
      Sie sagte, er wüsste Dinge die sie bei Telefonaten gesagt als er auf der Arbeit war.

      Nach ein paar Tagen war dann klar, dass er ein Diktiergerät in der Wohnung versteckt hatte um raus zu finden, ob sie einen anderen hat.

      So bis zu dem Punkt ist das eine Sache zwischen den beiden. Betrifft mich nicht.
      ABER
      Genau an dem Tag als er aufgezeichnet hat, haben meine Freundin und ich ein langes Telefonat geführt bei dem es um MICH ging.
      Wir kennen uns seit über 25 Jahren und dem entsprechend offen reden wir miteinander.
      Er hat jetzt zwar nur ihre Antworten hören können, aber um sich denken zu können was ich gesagt hab,muss er noch nicht mal besonders helle sein.
      Dieser Mensch kennt jetzt ganz private und intime Details von mir.
      Der weiß jetzt Dinge über mich, die ihn einen feuchten Dreck angehen.
      Das war ein übergriff in meine Privatsphäre.
      Mir wird kotzübel, wenn ich daran denke.

      Zwischen meiner Freundin und mir ist alles gut, sie hat nichts davon gewusst und als sie es erfahren hat, hat sie es mir gleich gesagt.

      So und wenn ich jetzt " beste Freundin" durch Sub Bereich ersetze , dann wusste sie monatelang ,dass er das macht. Vielleicht nicht nur Telefonate mitbekommen sondern auch ganze Gespräche gehört hat die wir in ihrer Wohnung geführt haben. Das ist ein ganz übler Vertrauensbruch.

      xx ist vom Typ her die Richtung Machoproll , der in angetrunkenem Zustand sexuell anzüglich wird .
      Vom Niveau her ähnlich wie der hier schon erwähnte "Schwiegervater".

      Jetzt stellt euch vor "Schwiegervater" hätte wie einige hier "heimlich" zugriff auf den Sub Bereich. Würdet ihr euch damit gut fühlen? Glaubt ihr, dass er nur Sachen von seiner Sub lesen würde?
      Schwamm drüber. Du bist nicht der, der du bist. Du bist nur das, wofür dich die anderen halten. Das ist ein Fishismus.
      Ich hoffe ich liege nicht völlig daneben...

      Wenn ich das richtig verstanden habe geht es um 3 Threads, zufällig 3 die ich auch interessiert verfolgt habe.

      Einmal (im groben) um den Passwörteraustausch in DS Beziehungen und dann um den von GD angebotenen/ umgesetzten Lösungsvorschlag?!

      Die Lösung finde ich persönlich gut.

      Darauf möchte ich kurz etwas näher eingehen...

      Ich selbst bin wohl das was man switcher nennt.
      Gehe ich nun davon aus: ich als sub und mein Dom möchte mein Passwort, würde ich sagen "Nö" und daran wäre für mich auch nicht zu rütteln, das ist meine persönliche Grenze.

      Nun aus anderer Sicht: ich als Dom :D ja es würde mich reizen das Passwort zu bekommen, nicht aus Eifersucht oder Kontrollzwang sondern einfach, weil ich es kann und es ein tolles Gefühl ist, wenn subbie so viel Vertrauen hat und mir den respektvollen Umgang damit zutraut.

      Da ich aber wie oben erwähnt switcher bin gehe ich immer von dem aus was du @threestripes in deinem EP erwähnt hast.
      Ich "zwinge" niemanden zu etwas, schon garnicht zu etwas was ich selbst nicht möchte, dh. wenn subbie zu mir sagt: "du sry" kann ich damit gut leben.

      Sicher es gibt immer schwarze Schafe und gerade deswegen finde ich es gut das du hinterfragst, zudem du nicht ausfallend oder ähnliches geworden bist und auch ausdrücklich andere Sichtweisen gewünscht hast, ich vermute einfach um zu reflektieren?

      Um deine Bedenken evtl etwas abzuschwächen betreffend Passwort, es gibt Auflagen die die Personen zu erfüllen haben, wenn sie ihr Passwort weiter geben.
      Es fiel als ein "Gegen"Argument, das man dann ja immer auf den Profilen gucken muss ob die Person das Passwort weiter gibt oder nicht.
      In meinen Augen hat jeder eine gewisse Eigenverantwortung, wenn ich in der Hinsicht bedenken habe, dann mach ich mir auch die Mühe und informiere mich vorher bevor ich der Person etwas schreibe.

      Warum ich so denke ist ganz einfach...
      Wir und damit schließe ich mich auch mit ein, reden so oft von Toleranz deswegen halte ich es für wichtig auch mal zu zeigen, das wir es auch tatsächlich sind und nicht nur darüber zu reden bzw zu schreiben.

      Das war erst mal meine Sicht zu den beiden Themen, dann wäre da ja noch das Schwiegertochter Beispiel.

      Bei dem Thread ist es mir tatsächlich schwer gefallen ruhig zu bleiben aber was bringt es mir mich auf das selbe Niveau zu stellen und ihm unschöne Dinge an den Kopf zu knallen?
      Ich fand es gut das die Antworten fast alle sehr sachlich geblieben sind, das zeigt in meinen Augen eine Reife die wir ja auch haben sollten, das heißt doch nicht das man sein Verhalten bzw seine Äußerungen gut heißt.

      Und nun noch ist BDSM Deckmantel ect...

      Ich würde sagen für eine minmale Randgruppe ja und damit meine ich ausschließlich Personen, die ein Machtgefälle ausnutzen und missbrauchen = schwarze Schafe.
      Damit keine Missverständnisse entstehen, ich meine damit nicht die "alten Hasen" die etwas tiefer in die Materie gehen, solange es das ist was beide wollen, soll doch jeder so leben wie er möchte.

      Halber Roman sry :S ich hoffe es war verständlich...

      Lg Again
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D