BDSM als Deckmantel/Rechtfertigungsgrund/Alibifunktion?!

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      Charley00 schrieb:

      @myownspirit ich würde gerne Dein Beispiel der Video-Überwachung aufgreifen um zu versuchen den Unterschied aufzuzeigen, um den es mir persönlich geht. Ohne Anspruch darauf zu erheben, dass ich Dich und Deine Sub, bzw Eure Beziehung verstehe. Ich hoffe das ist ok
      Na klar :)

      Aber genau da liegt das Problem, oder @Charley00? Du beschreibst zwei unterschiedliche Situationen, in denen die selbe Handlung vor kommt (Überwachung). Die erste trifft ganz gut meine Realität, das zweite ist eine klassische Missbrauchssituation/destruktive Beziehung.

      Das bedeutet doch, dass sich nur anhand der Handlung nicht ableiten lässt, ob es sich um Missbrauch bzw. etwas schädliches handelt, oder nicht. Dass es im BDSM auch Missbrauch geben kann, ist ja allen klar. Die interessante Frage wäre woran man ihn erkennt und wer überhaupt in der Lage ist, ein berechtigtes Urteil abzugeben. Ich denke bei einer Beurteilung spielen in erster Linie die (wahren) Motive der aktiven Person und die Art der Einvernehmlichkeit auf der passiven Seite eine Rolle. Darüber würde ich aber gerne an einer anderen Stelle diskutieren.

      Fakt ist doch: die Handlung allein lässt (und das gilt besonders für den BDSM) keine Rückschlüsse darauf zu, wie eine Beziehung zu bewerten ist. Doch genau das ist, was im EP steht, daher auch der ganze Unmut hier im Thread.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      @Galagher: Ich war gestern zu getroffen, um noch mehr zu schreiben. Du hast mir vorgeworfen, dass meine Worte als Schlag ins Gesicht von jedem Missbrauchsopfer gewertet werden könnten.

      Ich will dir mal etwas sagen: Ich habe eine lange unschöne Ehe mit Missbrauchserfahrung hinter mir. Jetzt führe ich eine einvernehmliche D/s-Beziehung. Wer bist du, mir so etwas zu unterstellen?

      Dieses Forum soll in meinem Augen aber nicht der gegenseitigen Therapie dienen, sondern zum Erfahrungsaustausch in BDSM-Dingen. Das steht sogar in den Nutzungsbediingungen. Lies sie dir einfach noch mal durch!
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Ich klinke mich gerne nochmal ein. Was hier in diesem Thread passiert ist wirklich gut. Nämlich, dass wir uns alle mit dem Thema BDSM und Missbrauch anhand konkreter Beispiele auseinandersetzen. Nochmal: Mir ist es nie darum gegangen, irgendjemanden oder eine Gruppe vorzuverurteilen. Ich wollte lediglich Bedenken meinerseits kund tun und eine (wie ich finde) für alle Beteiligten sinnvolle, konstruktive und respektvolle Diskussion anstoßen. Und genau das ist passiert. Dass man Dinge etwas überzeichnen muss, um seinen Standpunkt klar zu machen, ist manchmal notwendig. Falls das jemandem aufgestoßen ist oder er mich falsch verstanden hat, dann tut mir das leid. Aber ich bin kein Verurteiler. Im Gegenteil. Auch hier habe ich wieder viele Dinge gelesen, die mir die Augen geöffnet haben, ich lerne gerne von euch und manches wird durchaus schlüssiger für mich (und bestimmt auch für andere) wenn wir uns damit auseinandersetzen. Für diesen Thread darf ich jetzt schon sagen: Alle Beteiligten scheuen nicht die Diskussion und helfen vielleicht grade zu diesem (wie manche meinten) ungünstigen Zeitpunkt, für uns alle die Sinne zu schärfen. Dafür danke ich schon mal allen Beteiligten. Is seid toll, ganz ehrlich, auch wenn ich manches nicht eins zu eins unterschreiben möchte.

      Grüße vom Dreistreifigen.
      @magenta
      Es tut mir Leid das mein Posting, dich verletzt hat. Und ich schon da vermutet hatte und du dann auch bestätigt hattest, sollte es kein Angriff gegen Missbrauchsopfer sein.

      Aber als einen solchen Angriff habe ich deinen Post in diesem Moment gesehen. Und ja meine Antwort war verfrüht und ist auch schärfer ausgefallen. Dafür entschuldige ich mich ebenfalls bei dir.

      Ich habe mir nochmals gründlich deine Antwort angesehen und gebe dir in folgenden Punkten Recht:

      - Dieses Forum ist kein Psychologie-Forum.
      - Ich, alleine kann die Welt nicht retten.
      - Dieses Forum kann, denen die professionelle therapeutische Hilfe brauchen, nicht bieten.
      - Ich kann auch keinen anderen Erwachsenen erziehen.
      - Die Forums-User sollten sensibel bleiben für das Thema Missbrauch.
      - Jemand der eine (BDSM-)Beziehung führt die ihm/ihr schadet, braucht (danach) therapeutische Hilfe

      Die User im Forum sollen also sensibel für das Thema Missbrauch sein, aber bitte ohne jemand erwachsenes zu erziehen und zu helfen, denn wir sind kein Psychologie-Forum, können keine professionelle therapeutische Hilfe bieten und vor allem können wir nicht die Welt retten.

      Und

      Jeder, der es nicht schafft rechtzeitig aus der Beziehung auszusteigen bevor diese (BDSM-)Beziehung ihm/ihr schadet, ist Selbst daran Schuld, wenn er/sie (danach) therapeutische Hilfe braucht.

      So klang das gestern für mich.
      Und selbst heute aus einer ruhigeren Perspektive und mit dem Hintergrundwissen das du magenta ein Missbrauchs-Opfer bist, fällt es mir schwer das was du geschrieben hast komplett anders zu deuten.

      Die Aussage das es ein Schlag ins Gesicht jedes Missbrauchsopfer ist, würde ich nun nicht mehr machen. Trotzdem hat es einen ziemlichen Nachgeschmack was du gestern geschrieben hast und so wie ich es verstanden habe.

      Des Weiteren bin ich auch deiner Meinung das dies ein Forum ist und auch bleiben soll in dem es um den Erfahrungsaustausch von BDSM-Dingen geht.

      Das gegenseitige Therapieren hat hier keinen wirklichen Platz in diesem Forum.

      Als Mensch habe ich trotzdem mMn die Pflicht ein Missbrauchs-Opfer zu schützen und diesem zu helfen, sowie möglichst einen Missbrauch zu verhindern.
      Als Forums-User, tue ich das nicht nur im realen Leben sondern auch hier im Forum.
      Und als BDSMler betrifft es mich wenn ein Missbrauch vom Täter als BDSM getarnt wird. Oder wenn einvernehmlicher BDSM zu Missbrauch wird.

      Spoiler anzeigen

      Liebe @magenta
      Aussagen die mit

      magenta schrieb:

      Ich will dir mal etwas sagen:
      anfangen, haben für mich den Charakter eines erhobenen Zeigefingers, gepaart mit der versteckten Botschaft "Du hast ja keine Ahnung. Von dir (jungen Bürschlein) lass ich mir gar nichts sagen"

      Das ist zum Teil richtig und dein gutes Recht.
      Was du aber auch nicht weißt und ich lange Zeit auch nicht wirklich ist, dass ich
      als Kind und Jugendlicher, psychischen und emotionalen Missbrauch durch meine Mutter erlebt habe.
      Also eine Beziehung aus der ich nicht einfach aussteigen konnte und mich abgrenzen.
      und ich behaupte jetzt einfach mal das deine unschöne Ehe mit Missbrauchserfahrung "lange" gedauert hat, weil du auch nicht so einfach dich abgrenzen und aus der Ehe aussteigen konntest.

      Außerdem gebe ich mir immer wieder die Schuld daran das ich den Missbrauch nicht früher als solchen erkannt habe und diesen beendet.
      Obwohl das Schwachsinn ist, ich war ein Kind/Jugendlicher und wusste es nicht, außerdem war ich ja von meiner Mutter abhängig.

      Und gerade solchen Missbrauchsopfern die eine Abhängigkeit zu dem Täter haben, wenn auch indirekt zu unterstellen dass es ihre Schuld ist, wenn Sie sich nicht rechtzeitig abgrenzen/aussteigen bevor Sie Schaden nehmen. Dafür finde ich nicht mal die richtigen Worte dafür, weil es ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte deswegen.
      Danke @McGalagher. Ich kann das so jetzt annehmen und dass du selbst auch Betroffener bist, tut mir Leid!

      Natürlich schaue ich auch nicht weg, wenn ich im Forum oder im real life etwas mitbekomme, was nicht in Ordnung erscheint oder ist.

      Dennoch bin ich hier im Forum in 1. Linie, um den Austausch unter Gleichgesinnten zu haben und eine gute Zeit zu verleben.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      myownspirit schrieb:

      Fakt ist doch: die Handlung allein lässt (und das gilt besonders für den BDSM) keine Rückschlüsse darauf zu, wie eine Beziehung zu bewerten ist.

      Da gebe ich Dir vollkommen recht. Und ich glaube insoweit darf @threestripes vorgreifen, (denn ua darüber haben wir gestern gesprochen) das ist etwas, was man bei mancher Diskussion selber vielleicht allzu schnell aus den Augen verliert. Also danke für Deine deutliche Erinnerung daran :blumen:

      @Feuerpferd ich möchte nur ganz kurz anmerken: Für mich gibt es sehr wohl einen Unterschied zwischen "sensibilisieren" und "Vor/General-Verurteilung". Wenn ich zB unschöne Videos oder Beiträge über Massentierhaltung geschickt bekomme, fühle ich mich insofern "sensibilisiert", als dass ich meinen Fleischkonsum überdenke. Ich fühle mich aber nicht verurteilt aufgrund der Tatsache, dass ich keine Vegetarierin bin. Natürlich könnte ich diese Videos auch als Vorwurf verstehen, aber ich habe für mich persönlich beschlossen dies nicht zu tun, weil ich mich nicht dafür entschuldigen werde, dass ich Fleisch esse. Ob ich mich also sensibilisiert oder verurteilt fühle empfinde ich häufig als meine persönliche Entscheidung. Wobei ich auch die Entscheidung eines jedem akzeptieren kann, der sich verurteilt fühlt - zeigt es doch so oder so, dass man sich mit dem Thema auseinander setzt.
      Ganz genau so wenig soll sich hier jemand dafür entschuldigen, dass er BDSM betreibt. Und ich werde jetzt KEINE Diskussion darüber führen, ob sich irgendjemand hier für überhaupt irgendwas entschuldigen muss. Müssen, muss da gar überhaupt niemand etwas. Reflektieren... nachdenken...? Aber auch das ist jedem selbst überlassen.

      Obwohl ich ohnehin vieles sehr viel "relaxter" sehe als @threestripes (was aber evt auch der Tatsache geschuldet ist, dass ich hier in dem Forum schon länger unterwegs bin und viele Beiträge interessiert und regelmäßig verfolge), haben mich hier einige Beiträge noch einmal positiv aufgerüttelt. Erstaunlicherweise auch diejenigen, mit deren Inhalt ich nicht unbedingt konform gehe. Und damit hat der Thread mich persönlich noch einmal ein ganz ordentliches Stück weiter Richtung Toleranz gebracht und mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben.
      @Charley00
      Alles gut, :huggy:
      Ich habe schon verstanden, was threestripes meinte. Und ich verstehe auch, was Du meinst.
      Für mich ist es nur ein Unterschied, ob man ein Video über Massentierhaltung zugesandt bekommt (denn man kann auch Fleisch ohne Massentierhaltung essen) oder ob man direkt beim Essen von Fleisch gesagt bekommt, jeder, der Fleisch ißt, unterstützt Massentierhaltung, ;) <- Um bei Deinem unverfänglicheren Beispiel zu bleiben.
      Leider hören sich manche Passagen des Eingangs-Threads von threestripes für mich nach Letzterem an, :rot: .
      Und das beinhaltet für mich einfach eine Vorverurteilung, :pardon: .
      Mag sein, dass ich da übertreibe und es zu eng sehe.
      Und ich weiß jetzt, dass threestripes das so nicht wollte. :blumen:

      <- Bitte in ganz harmlosem und ruhigem Ton lesen, :yes: .
      Ich meine es überhaupt nicht böse und will mich nicht streiten, sondern nur einfach meinen Eindruck schildern.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      <- Bitte in ganz harmlosem und ruhigem Ton lesen, :yes: .
      Ich meine es überhaupt nicht böse und will mich nicht streiten, sondern nur einfach meinen Eindruck schildern.

      Um himmelswillen, so habe ich das auch nicht verstanden. Ich konnte Deinen Einwand auch verstehen, deshalb war es mir auch wichtig es zu erklären. Alles gut :blumen:
      Ich wurde gebeten, folgendes Posting anonym einzustellen:

      Anonym schrieb:

      Hallo meine Lieben,
      das folgende lasse ich anonym einstellen, weil es mir aus persönlichen Gründen wichtig ist das wenigstens nicht jeder weiß wer hier gerade schreibt...
      Ich reagiere sehr empfindlich darauf wenn BDSM in einen Topf mit Missbrauch und Gewalt geworfen wird, auch wenn threestripes inzwischen klar gestellt hat das es nicht so gemeint war, habe ich im ET Vorurteile, Vorwürfe und Vorverurteilung gelesen.

      Die folgenden Zeilen sind sehr persönlich und könnten triggern!
      Ich wusste sehr früh das ich diese Neigung habe, und so kam es sehr früh zu meinem erstem Outing meinem damaligem Freund gegenüber. Wie waren zu diesem Zeitpunkt einige Wochen zusammen und ich habe ihm dann sehr offen anvertraut das ich Interesse an SM habe (so nannte man das damals eben) er fiel zunächst aus allen Wolken und es folgten wüsste Beschimpfungen "krank" und "widerwärtig" waren da noch die harmloseren. Einige Wochen später passte er mich mit zwei seiner Freunde nach dem Dorffest auf dem Heimweg ab und so wie manche das hier auslegen hatte ich damals mein erstes BDSM Erlebnis, mit dem kleinem Unterschied das es nicht einvernehmlich war.Um es einmal ganz klar zu sagen, das war kein BDSM, das hatte nichts mit BDSM zu tun, eine Vergewaltigung ist kein BDSM!
      Jahre später traf ich einen der jungen Männer wieder und wir unterhielten uns ausgiebig, er war sich damals keiner Schuld bewusst, er hatte gehört/ online gelesen das das doch SM wäre, er war damals der festen Annahme das ich genau das wollte, schließlich stand ich ja auf SM. Erst viel Später war ihm klar geworden was er und seine Freunde da getan hatten.

      Warum ich euch das erzähle? Um euch zu zeigen, wie gefährlich es ist BDSM mit Missbrauch und Gewalt in einen Topf zu werfen!
      BDSM ist kein Missbrauch!
      Missbrauch ist kein BDSM!

      Gerade bei einem so sensiblen Thema wie Missbrauch finde ich es völlig fehl am Platz durch überzeichnete Darstellungen und Provokation wach rütteln zu wollen!
      So genug peinlichen Seelenstriptease!
      Liebe Anonyme,

      von Deinem und den anderen Missbrauchs-Beiträgen, bin ich sehr betroffen und mir ist gerade einfach nur übel! Du hast nicht mein Mitleid, aber mein Mitgefühl dafür, dass Dir so etwas zugeatoßen ist.

      Genauso wie auf die anderen, will ich auch auf Deinen Erfahrungsbericht nicht relativierend eingehen, ein "ja, aber..." oder irgendwas in der Art ist hier mE einfach unangebracht, denn die Beiträge sprechen für sich und haben es verdient auch so einfach im Raum zu stehen.

      Vielen Dank für Deinen "Seelenstriptease" und Deinen Hinweis :blumen:
      Kant (welcher schon im Eingangspost erwähnt wurde) kann helfen: "Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

      Klar gibts es verlogene Kontrollfreaks und herrschsüchtige Schweinebacken da draußen - aber mal ganz ehrlich Leute - wenn mir z.B. jemand sagt: Du gibst mir jetzt ne Vollmacht über Dein Bankkonto, dann mach ich das auch nicht ohne extrem guten Grund - und ein bisserl Medienkompetenz sollte nach knapp 30 Jahren Internet schon drin sein.

      Wer die Herausgabe von persönlichsten Daten zur Grundlage von "Vertrauen" deklariert, ist menschlich eh keinen falschen Pfifferling wert. Wer seine Daten sorglos und leichtfertig aus lauter Blauäugigkeit (versteckt hinter rosaroter Brille) an solche Personen rausgibt, hat es dann möglicherweise auch nicht besser verdient.

      Ich weiss schon - das ist ne garstige Einstellung - aber wer nackt in nen Eisbach springt und sich dann darüber beschwert, dass es kalt ist, bekommt halt keine Mitleidspunkte.
      "Die Hölle - das sind die Anderen" - JP Sartre, Geschlossene Gesellschaft

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schmerzkeks ()

      Schmerzkeks schrieb:

      Kant (welcher schon im Eingangspost erwähnt wurde) kann helfen: "Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

      Ich weiss schon - das ist ne garstige Einstellung - aber wer nackt in nen Eisbach springt und sich dann darüber beschwert, dass es kalt ist, bekommt halt keine Mitleidspunkte.
      Ja, das ist garstig vor allem nach den vorherigen Aussagen. Und da werde ich jetzt auch emotional. Wäre es wie in einen Eisbach springen würde man sofort merken was los ist. Allerdings ist es eher wie langsam immer wärmer gekocht werden und es erst zu merken wenn das Wasser blubbert.

      Das hat nichts mit Vernunft oder Unvernunft zu tun, wenn einem sowas passiert. Geschieht das in einer normalen Konversation, sagt man natürlich Moment, was soll das denn jetzt? Lacht vielleicht sogar. Aber wenn Du liebst und glaubst Deinem Partner auf die Weise vertrauen zu können, lässt Du eh mehr zu. Da fand ich @Charley00s Beispiel sehr treffend. Klar, kann man sich überreden lassen als Sub und sich furchtbar fühlen damit, aber glauben es ist richtig so. Da wieder raus zu kommen ist auch mit Vernunft sicher nicht leicht! Und wenn man das so runter spielt, als wären die Leute einfach unvernünftig wird man dem nicht gerecht.

      Du hast wohl auch Sarte gelesen, dann weiß Du auch, dass der Mensch durch andere gemacht wird, ein Produkt der Gesellschaft ist und nicht aus sich selbst heraus existiert als Charakter. (Wenn man das glauben möchte.) Deshalb sind auch die Anderen die Hölle. Besonders bei der geschlossenen Gesellschaft. Die Tür geht auf, aber niemand verlässt den Raum, alle bleiben in der Hölle. Wie Ironisch. Vielleicht solltest Du überdenken was Du als Signatur nimmst.

      Das ist auch etwas ungerecht, emotional und wenig sachlich.
      Ich stehe vor einem Eisbach, dieser ist kalt, dunkel und so tief das ich darin nicht stehen kann. Die Strömung wird mich mitziehen und vielleicht auch immer wieder unter Wasser drücken, so das mir die Luft wegbleibt.
      Ich weiß wenn ich in diesen Eisbach steige, dann wird das weht tun. Meine Lunge wird brennen wegen der Kälte. Ebenso meine Muskeln die immer steifer und unbeweglicher werden.
      Mein Blut wird aus meinen Extremitäten fließen. Umso länger ich in dem eiskalten Wasser bleibe umso mehr werden meine Finger und Zehen erfrieren und absterben und dann meine Hände, Füße, Arme und Beine.
      Ich werde anfangen zu zittern, was es mir noch schwerer macht das rettende Ufer zu erreichen und über Wasser zu bleiben. Mein Blutdruck wird steigen bis ich noch mehr Kopfschmerzen bekomme, als ich von der Kälte sowieso schon habe.
      Und irgendwann wenn ich nicht mehr kann und mir niemand ans Ufer hilft, werde ich nicht mehr schwimmen können. Mein Körper wird versuchen bis zu meinem Tod so gut es geht mein Herz und meinen Kopf mit Wärme, Blut und Sauerstoff zu versorgen.
      Bis ich dann untergehe.
      Und selbst wenn ich das Ufer erreiche aus eigener Kraft oder mit Hilfe anderer. So wird es doch nie wieder das Gleiche sein. Finger und Zehen muss man mir vielleicht abnehmen, damit ich nicht daran sterbe. Es wird auch eine lange Zeit brauchen bis ich wieder warm bin. Nicht mehr friere und zittere. Die Kopfschmerzen verschwinden, meine Muskeln wieder richtig funktionieren und ich meinen Weg fortsetzen kann.

      Dies ist mir klar wenn ich vor diesem Eisbach stehe.

      Wenn ich nun den Eisbach mit dem einer Missbrauchsbeziehung vergleiche. Dann ist das So als würde Derjenige der mich missbrauchen will zu mir kommen und mir erklären was er mit mir, sofern ich die Beziehung eingehe, vor hat.
      Ich bezweifele das dies jemals passieren wird.
      Falls doch und ich würde mich dazu entschließen diese Missbrauchs-Beziehung einzugehen, obwohl ich weiß was passieren wird. Dann kann ich wirklich schlecht auf Mitleid hoffen. Denn es war meine eigene Entscheidung die ich trotz vorherigen Wissen, darüber was passiert wenn ich es tue, gefällt habe und dafür Mitleid einzufordern ist gegenüber den anderen Missbrauchsopfern denen es so ergeht wie @Cat_on_the_Moon das beschrieben hat nicht fair.

      Ich will hier nochmals klarstellen das ich sollte es diesen Fall wirklich mal geben und es wäre mir möglich zu helfen, ich auch unbedingt helfen würde.

      Außerdem hoffe ich das Jeder hier im Forum, die Brücke über den Eisbach findet. Und auch genug Wärme und Hilfe wenn man doch in den Eisbach geraten war.
      @Cat_on_the_Moon

      "Runterspielen" tue ich hier garnix. Das Leben hält bittere Lektionen für alle Menschen bereit - gleichgültig auf welcher Seite der Macht sie sich sehen. Auch meinereiner hat schon die ein oder andere erhalten. Und daraus gelernt.

      Es wird nur sehr sehr häufig so getan, als ob auf der einen Seite "die bösen, fiesen Doms" stehen - auf der anderen Seite "die armen, unschuldigen Subs". Das entspricht schlicht nicht der Realität. Letztlich begegnen sich mehr oder minder erwachsene Personen - verlieben sich womöglich ineinander - und manchmal geht es eben nicht gut aus - für den Einen, den Anderen oder für Beide.

      Doms (oder die, welche sich dafür halten) nutzen manchmal das Machtgefälle aus egoistischen und narzisstischen Gründen. Subs (oder welche, die sich dafür halten) "spielen" manchmal ebenso mit den Gefühlen des Partners - ebenfalls aus egoistischen und/oder narzisstischen Gründen.

      Menschen können fies, dreckig und hundsgemein sein - können sich furchtbare emotionale Wunden schlagen - können andere Menschen wie den letzten Dreck behandeln. Sich auf einen Menschen einzulassen - dem Anderen Vertrauen zu schenken kann sich manchmal als verheerender Fehler herausstellen. Hinterher - wenn das Herz und die Seele bluten. Man kann vorsätzlich getäuscht werden - in die Vertrauens- & Liebesfalle tappen - und danach sein Leben in Trümmern vorfinden und die Scherben zusammen kehren.

      Empathie mag ja nicht jedem gleichermaßen in die Wiege gelegt worden sein - aber mit offenen Augen, klarem Verstand und einem gewissen Maß an Reflektion können viele Enttäuschungen vermieden werden - so zumindest meine Erfahrung - aber manchmal holt man sich auch ne "blutige Nase" ab, weil man in gutem Glauben auf die selbige gefallen ist, oder der Realitätscheck eben ein Boden aus Granit war.

      Wer sich als erwachsenes, selbstbestimmtes Individuum auf eine tiefemotionale Verbindung einlässt (aka "mit dem Feuer spielt") kann im besten Falle wundervolle - im schlimmsten Falle traumatische Erfahrungen machen. Aber sich darauf einzulassen und wenn es schlecht läuft, den Anderen (und nur den Anderen) an den Pranger zu stellen - das halte ich für Heuchlerisch. Non-Consensual-Aktionen, häusliche Gewalt, reale Vergewaltigungen etc. - dafür hat der Gesetzgeber strenge Regeln verfasst und zwar völlig zurecht!
      "Die Hölle - das sind die Anderen" - JP Sartre, Geschlossene Gesellschaft
      Natürlich kann das dominante, submissive oder vanilla Menschen treffen, genau wie Mann oder Frau. Das ist gar keine Frage. Das Beispiel bzw. die Gefühlslage kann ich nur einfach besser nachvollziehen. Es ging mir da um keinerlei Wertungen.

      Ja, manchmal gehts nicht gut aus. Manchmal war es auch weder vom einen noch vom anderen Partner beabsichtig und es hat sich aufgrund von verschiedenen Verhaltensmustern so ergeben. Dann lief es wirklich blöd, weil noch nicht mal jemand das beabsichtigt hatte. Es gibt einfach Konstellationen die nicht funktionieren, einem oder beiden nicht gut tun. Dann muss man erkennen, dass man getrennte Wege gehen sollte oder grundlegend etwas anders laufen muss. Dann hätte man sich die blutige Nase geholt, die Situation erkannt und kann weiter gehen.

      Als ich mich hier am Anfang registriert hatte, schilderte eine Sub ihre mehr als problematische Beziehung. Sie konnte wirklich nicht aus eigener Kraft da raus. Ich habe das auch erst nicht verstanden, wie man das nicht kann, wenn man so sehr leidet. Aber nach und nach habe ich es dann verstanden und sie brauchte wirklich einfach Hilfe von außen. Das hat nichts damit zu tun jemanden an den Pranger zu stellen. Zumindest für mich nicht. Denn da urteilen möchte ich einfach nicht. Aber eben auch nichts mehr damit, dass man vernünftig entscheiden kann. Das ist eine Spirale in der es mit jedem Schritt nur noch schlimmer wird, egal in welche Richtung man sich bewegt. Man muss dann wohl die kompletten Verhaltensmuster aufbrechen. Aber ich bin keine Psychologin.

      Ich hoffe es ist klar was ich sagen möchte? Würde es immer um vernünftiges Handeln gehen, könnten wir alle damit leben mal auf die Nase zu fallen. Das wäre eine wirklich tolle Grundlage. Nur ist es leider nicht so. Zuerst müssen wir Erfahrungen machen um das angemessen zu reflektieren und wenn die Erfahrungen so heftig sind, dass der Mensch auf der Strecke bleibt und keinen Ausweg mehr sieht, braucht er Hilfe. Wo wir wieder beim Deckmantel wären und sich an der Stelle für mich auch die schon gestellte Frage auftut ob das noch BDSM ist oder auch das von Dir angesprochene Verhalten, welches Gesetzlich sanktioniert wird.
      Mittlerweile macht mich dieser Thread nur noch wütend und traurig. Einfach weil ich das Gefühl bekomme, dass es heißt: Ja wenn es scheisse läuft, dann geh doch aus der Beziehung raus. Das ist als Außenstehender sehr leicht gesagt. Nur so funktioniert das meistens nicht.

      Mir wurde auch schon gesagt "Ich verstehe nicht warum du nichts gesagt hast" Ja vielleicht waren meine Worte nicht deutlich genug. Möglicherweise hätte ich deutlicher sagen sollen, dass ich mehr Rücksicht will, dass ich es nicht selbstverständlich finde mein Geld für ihn auszugeben, während er seins für sich behalten hat, dass er leiser sein soll, weil laute Geräusche mir Angst machen, und ich nicht schuld an seinem Versagen bin. Auch das ich es weniger cool finde, wenn er mir aus Versehen weh tut, weil er meine Existenz nicht wahrnimmt. Nur nachdem man das zum x-ten Mal gesagt hat, gibt man auf. Irgendwann reicht es, warum sollte ich meine Energien darauf verschwenden?
      Dann der tolle Satz "Warum gehst du nicht einfach". Wenn man ansonsten alleine in einer Stadt ist, ohne Freunde und die Familie 800km entfernt wohnt und man nicht mal eben irgendwohin flüchten kann. Nix Erspartes hat.... Dann geht man nicht. Dazu kommt der Gedanke " du hast ihn doch mal geliebt. Man haut da nicht einfach ab. Und er meint es nicht mal böse. Er ist einfach so" sowie "seine Familie dachte immer ich nutze ihn nur aus, wenn ich gehe, wo er nun angeblich krank ist, haben sie recht. Ich will kein schlechter Mensch sein". Für jede andere Person wirkt mein Partner perfekt. *schulterzuck* das war jetzt auch nur ein grober Ausschnitt. Das ich diesem Menschen erzählte, dass ich auf BDSM stehe, bereue ich noch immer. Aber vieles weiß man nicht vorher.

      Man geht nicht einfach. Nur weil es für andere logisch ist. Solange man aber selber in der Situation drin ist, ist es anders. Man merkt das es nicht toll ist, versucht es zu ignorieren oder schön zu reden. Zu hoffen es ist nur eine Phase oder was auch immer.

      Ich finde es äußerst mühselig, dass hier darüber geredet wird, ob man es selbst immer rechtzeitig erkennt, wer Schuld hat oder was auch immer.
      Es ist mir auch egal, ob jmd mit einem Bekannten Schläger (m/w) zusammenkommt und dieser dann wieder zuschlägt. Wenn man verliebt ist, merkt man vieles nicht.

      Könnten wir uns nicht drauf einigen, dass Missbrauch, egal welcher, immer scheisse ist. Egal ob von Mann, Frau, Dom, Sub, jüngerer oder älterer Person.

      Snowflake schrieb:



      Man geht nicht einfach. Nur weil es für andere logisch ist. Solange man aber selber in der Situation drin ist, ist es anders. Man merkt das es nicht toll ist, versucht es zu ignorieren oder schön zu reden. Zu hoffen es ist nur eine Phase oder was auch immer.

      Genau so ist es! Und das macht einen nicht schwach! Im Gegenteil, es ist unglaublich was man aushält und tut um eine Beziehung - vermeintlich - zu retten.


      Snowflake schrieb:



      Könnten wir uns nicht drauf einigen, dass Missbrauch, egal welcher, immer scheisse ist. Egal ob von Mann, Frau, Dom, Sub, jüngerer oder älterer Person.

      Unbedingt!!! Und bitte lasst uns nicht den Opfern die Schuld geben!
      Hallöchen,

      Das wird jetzt ein langer Post, ich kann mich einfach nicht kurz fassen. Sorry dafür:)

      Ich freue mich sehr über diesen Thread. Ich beschäftige mich jetzt seit ein paar Monaten mit BDSM, bin Missbrauchsopfer und meine Gedanken kreisen von Beginn an (fast) nur um dieses eine Thema. Deshalb äußere ich mich jetzt auch mal mit meinen Gedanken dazu bzw. Wie ich hoffe zu dem dahinter stehenden Gedanken.
      Es ist nicht so das ich verurteile. Jeder soll sein BDSM Leben so wie er mag :) . Es ist mehr so, dass ich mich frage inwiefern man sich eben vor Missbrauch schützen kann wenn z.B. Manipulation ein Teil von D/s ist?!
      Ich für meinen Teil habe da noch keine befriedigende Antwort gefunden.

      Ich persönlich sehe die Gefahr für mich (ich betone extra nochmal, nur für mich) eben in der Machtabgabe. Wenn ich jemandem mehr Rechte über mich und meine Welt einräume dann habe ich mehr zu verlieren als wenn ich mich mit jemandem auf Augenhöhe bewege. Denn wenn man mir in einer normalen Beziehung mit "gib mir mal dein Passwort, bitte" kommen würde, würde ich meinen Partner auslachen. In einer D/s Beziehung würde ich wahrscheinlich 3 mal darüber nachdenken ob ich wirklich lachen würde , aber ich würde trotzdem "Nein" sagen. Aber das ist im Grunde egal, denn so wie ich den Thread verstanden habe ist das Passwort nur ein Beispiel für ein tiefer sitzendes Problem. Nämlich (und Achtung jetzt mache ich mich bestimmt unbeliebt) Dom weiß welche Knöpfe er bei Sub drücken muss um sie zu manipulieren, Sub vertraut Dom auch so sehr, dass sie der Überzeugung ist das er nur tut was auch für sie gut ist. Ideale Voraussetzungen für einen Macht Missbrauch. Ich sage damit nicht, dass jeder Dom damit böses vorhat oder dass das Extremes D/s ist was "too much" ist, sondern einfach nur das Grundlagen geschaffen werden die es den Idioten (so nenne ich sie gerne) einfach machen einen Missbrauch auszuführen. Und da sind wir bei einem anderen Interessanten Thema, nämlich den Idioten...
      BDSM liefert einfach einen perfekten Deckmantel für gestörte und die, die es gerne werden wollen. Einvernehmlichkeit schön und gut aber wo fängt im Kontext Manipulation die Einvernehmlichkeit an und wo hört sie auf? Natürlich das Safeword... Nur der Frosch springt ja auch nicht aus dem Topf wenn er langsam erhitzt wird!

      Irgendjemand hat in diesem Thread die "Einvernehmlichkeit" als Totschlagargument tituliert. Das fand ich sehr passend. Denn natürlich beruht BDSM auf Einvernehmlichkeit. Nur inwiefern ist diese gegeben wenn Sub, Dom gar nicht einschätzen kann? Wenn Dom Xy zu mir kommt und sich mit den Worten "also ich bin Narzist,Egomane und Psychopath" vorstellt mach ich natürlich winke, winke. Schleicht sich besagter Dom aber erstmal in mein Herz und legt dann los sind das komplett andere Voraussetzungen und schwupp die wupp kommt ein Missbrauch zustande.

      Ich will um Gottes Willen nicht alle Doms als Böse darstellen und auch nicht alle BDSM Beziehungen als Missbräuchlich! Nur liegt meines Erachtens nach eine größere Wahrscheinlichkeit für Machtmissbrauch vor wenn man eben...ja...Macht abgibt. Sub ist von Anfang an der Schwächere Part. Die Gegebenheiten sind einfach ideal. Missbraucht werden kann man natürlich auch in einer Vanilla Beziehung! Und auch Sub kann natürlich aus falschen Inentionen heraus handeln die dann ja auch missbräuchlich sind.

      Vieles was auch in meinem Kopf rumspukt wurde hier schon angesprochen. Wie z.B. (und diese Aussage liest man hier in jedem 5ten bis 10ten Thread) *Sub kann die Beziehung beenden wenn ihr etwas nicht passt* so oder so ähnlich. @Snowflake hat schon ausführlich dargelegt, dass das eben leichter gesagt ist als getan. Vor allem wenn dann noch ein Abhängigkeitsverhältnis (Liebe etc.) dazu kommt. Deshalb kriege ich auch jedesmal ein flaues Gefühl im Magen wenn ich diese Worte hier irgendwo wiederfinde. Diese Aussage hat etwas von Friss oder stirb.

      Noch ein Thema was mir sehr auf dem Herzen liegt, viele D/sler haben sich angegriffen gefühlt, das kann ich zwar nachvollziehen, ich glaube aber nicht, dass der Ausgangspost so gemeint war. Er sollte zum diskutieren und hinterfragen anregen.
      Ich für meinen Teil hinterfrage unglaublich gerne und das auch kritisch. Nur ist das ja kein Angriff, sondern eher eine Aufforderung sich auch mal mit anderen Blickwinkeln und Sichtweisen auseinander zu setzen, selbst wenn das eigene BDSM anders aussieht bzw. unwissenden auch einfach die Richtung zu zeigen in die ihr BDSM "wirklich" geht. Mir schwirren jetzt gerade z.b. 2 Beispiele im Kopf herum, nur kriege ich sie einfach nicht zu Papier (Verzeihung ich meine Natürlich zu Touchscreen ;) ) gebracht, weil ich ganz genau weiß dass ich mit diesen Fragen und meinen zugegebenermaßen eher unschönen Schlußfolgerungen einen wahren Shitstorm auslösen würde. Also nicht nur die D/sler halten sich zurück...auch kritische Betrachter trauen sich öfter mal nicht etwas zu posten. Zumindest wenn sie nicht auf Konflikte aus sind, so wie ich.

      So ich könnte bestimmt noch mehr schreiben nur will ich ins Bettchen, deshalb:

      Nachti
      Himmbeere

      Himbeere schrieb:

      Wenn Dom Xy zu mir kommt und sich mit den Worten "also ich bin Narzist,Egomane und Psychopath" vorstellt mach ich natürlich winke, winke. Schleicht sich besagter Dom aber erstmal in mein Herz und legt dann los sind das komplett andere Voraussetzungen und schwupp die wupp kommt ein Missbrauch zustande.
      Das ist nur nicht BDSMspezifisch, sondern die Gefahr besteht in jeder Beziehung (unabhängig von DS). Für Psychopathen ist es iü mMn viel einfacher, nicht BDSM ins Spiel zu bringen, weil die Auswahl an potentiellen Opfern dann viel größer ist.

      Man kann bei allem posiitive Seiten sehen oder negative und Gefahren.
      Betont man Letzteres zu sehr, kann man sich zu Hause einschließen und braucht keine Menschen mehr kennenzulernen.
      Man kann auch immer Beispiele finden, in denen etwas verkehrt läuft, einer Täter und einer Opfer ist, in denen schlimme Dinge geschehen, Mißbrauch auf die Spitze getrieben wird. Nur irgendwann hört sich das dann hier an, als wenn BDSM generell etwas Schlimmes ist, alle BDSMler gestört sind (Dom wie Sub) und man hat dann selbst in einem BDSM-Forum das Gefühl, man müsse sich für seine Neigung rechtfertigen und entschuldigen, obwohl man sie gern und bereitwillig, freiwillig und einvernehmlich auslebt.

      Ich verstehe sehr gut, dass Mißbrauchsopfer warnen wollen. Gerade, weil sie nicht wollen, dass andere in die gleiche Situation kommen.
      Aber dieses Gefühl, sich gezwungen sehen zu müssen, sich jetzt in einem BDSM-Forum für jede Form des Auslebens zu rechtfertigen, zu betonen, dass das eigene BDSM kein Miißbrauch ist, das stört mich.
      Auch, weil ich mich für meine Neigung 38 Jahren lang geschämt habe und sie nicht ausgelebt habe, sie immer unterdrückt habe und jetzt unendlich glücklich bin, sie ausleben zu dürfen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Himbeere gerade wenn man etwas unschönes erlebt hat, ist man vorsichtiger. Ich selbst für meinen Teil war besonders am Anfang der Beziehung zu meinem Dom misstrauisch und ängstlich. Dabei kann ich diese Beziehung erst als wirkliche Bdsm Beziehung betiteln. Mein erster Dom hatte fragwürdige Wege genutzt und danach war ich in Vanilla-Beziehungen. Meine größte Angst war es, dass er nur so tut. Dass er sich irgendwann als Arsch outet und er einfach über Tabus hinweggeht und ein Nein/Stopp ignoriert wird usw.. Daraus folgte, dass wir viel geschrieben und geredet haben. Damit Dr erstmal versteht was in meinem Kopf los ist und ich sehe "okay er will nichts Böses". Dafür braucht es bereits ein gewisses Maß an Vertrauen. Er hatte super reagiert von daher passt es.

      Natürlich könnte Dom nun versuchen Sub negativ zu manipulieren. Da war für mich bisher mein Bauchgefühl immer ein guter Sensor. Vielleicht ging das anderen auch schon so, dass dann Bauch oder Kopf sagten " Hey da stimmt was nicht". Ob man dann allerdings aktiv wird ist immer eine andere Frage ^^"
      Idioten gibt es immer. Da würde ich mir nicht explizit einen Kopf rum machen. D/s kann etwas wunderschönes sein. Besonders dann wenn beide Partner harmonieren. Es ist ein intensives Geben und Nehmen, mit voller Achtung vor seinem Partner :love: