Politik: Die klassische Ehe ein schutzwürdiges Modell

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      Politik: Die klassische Ehe ein schutzwürdiges Modell

      Rund 2/3 der Deutschen sind für die vollkommene Gleichstellung der Homo-Ehe mit der klassischen Ehe. Unser höchstes deutsches Gericht hat homosexuellen Paaren die Adaption eingeräumt (vorher konnte nur einer von beiden ein Kind adoptieren aber nicht beiden gemeinsam) und die nächste Entscheidung ist jene über die steuerliche Gleichstellung.

      Für mich rührt der besondere Status und die damit verbundenen Rechte der Ehe vor allem darin, dass sie die Keimzelle der neuen Generation ist und somit besonders geschützt und gefördert werden muss. Natürlich können schwule Paare adoptieren und lesbische sich künstlich befruchten lassen. Nach einer Studie des Bundesministeriums der Justiz leben bei jedem dreizehnten homosexuellen Paar Kinder mit im Haushalt, diese Quote sei eklatant niedriger als jene bei heterosexuellen Paaren (Quelle: bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE…df?__blob=publicationFile).

      Tja es mag sich intolerant anhören aber so wie ich Ehe rechtlich definieren (hier gibt es je nach Rechtsgebiet sehr unterschiedliche Definitionen) ist der Sinn der Fördergrund doch die Schaffung guter Umstände zur Hervorbringung einer neuen Generation. Warum sonst gibt es das Ehegattensplitting, welches ich unter dem Aspekt der Förderung der Gleichstellung sogar als Hemmschuh ansehe (vor allem Frauen werden in die Mutterrolle und aus dem Arbeitsmarkt gedrängt) oder andere Bevorzugungen? Also nein wenn die Ehe primär den Sinn hätte einer neuen Generation einen guten Start ins Leben zu geben, dann bin ich gegen die Gleichstellung der Homoehe. Wenn aber das Konzept Ehe nur als freiwillige und dauerhafte Schicksalsgemeinschaft angesehen werden würde (auch eine Möglichkeit), dann wäre ich für die rechtliche Gleichstellung. In dem Fall müsste aber jede Lebensgemeinschaft dieses Privileg erhalten dürfen und dann hätte auch eine feste Dreiecksbeziehung das Recht auf diese Sonderstellung, die Bigamie ist jedoch strafbar in Deutschland. Wenn sich drei Menschen lieben würden und sich dauerhaft aneinander binden, warum sollte das dann illegal sein? Warum sollten Lebensgemeinschaften dann nur auf zwei Personen bezogen werden? Wir wenden uns auf der einen Seite vom klassischen und starren Rollenbild der Heterofamilie ab (und nennen sie Regenbogenfamilie) akzeptieren aber dennoch rechtlich nur althergebrachte Zweiwerbeziehungen. Entweder öffnen wir das System und lassen jeden rein der mit einem oder mehreren Menschen eine feste, dauerhafte Verbindung eingehen will, oder wir sind konservativ und behalten das alte System.

      Ich bin für die Möglichkeit der gemeinsamen Adoption von Kindern für homosexuelle Paare (den meisten Studien nach schadet dies nicht der Kindesentwicklung und überhaupt die Kriterien wer adoptieren darf sind in Deutschland sehr streng) , ich bin aber gegen steuerrechtliche Vorteile bei Paaren die noch keine gemeinsamen Kinder haben. Für mich steckt hinter Vorteilen wie jenen der Steuer die Intention des Gesetzgebers die neue Generation zu fördern und diese kommt einfach fast ausschließlich aus den klassischen heterosexuellen Verbindungen. Tja und falls wir doch eine große Gleichstellung machen wollen, dann bitte konsequent und alles erlauben, also auch die Vielehe oder wenn das nicht geht eben die Viellebenspartnerschaft (für Heterosexuelle).

      Edit: Und wenn jemand meint ich mache das aus egoistischen Beweggründen heraus ich habe mein Leben lang nur in klassischen Zweierbeziehungen gelebt und kenne keine Bigamie :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Für mich rührt der besondere Status und die damit verbundenen Rechte der Ehe vor allem darin, dass sie die Keimzelle der neuen Generation ist und somit besonders geschützt und gefördert werden muss


      Hm.... Ehe=Keimzelle...

      Fällt das unter "alte Muster" ? Ich glaube es hat sich viel geändert. Die Ehe ist FÜR MICH ein Zeichen in das Außen um meine Liebe öffentlich zu machen mit RING und Siegel... Also MUSS ich wenn ich verheiratet bin, Kinder zeugen? :pardon:

      WIR haben uns entschieden zu heiraten und Kinder zu bekommen. JA - bevor wir Kinder planten - haben wir geheiratet.... Muss aber ja nicht sein. -> Altes Muster "gehört sich so" :dash:

      WIR sind glücklich damit. Würden aber mit Stand heute NICHT mehr kirchlich heiraten, sondern im Wald mit einer Priesterin :rolleyes:

      Zum gleichgeschlechtlichen ist MEINE Meinung:

      Von mir aus.... ob aber 2 Männer jetzt Kinder adoptieren dürfen sollten.... :pardon: Sorry, bin ich mir nicht so sicher..... 2 Frauen...... ebenso
      Zusammen leben und heiraten - Ja sicher warum nicht

      Dies sind meine ersten Gedanken dazu

      Liebe Grüße & baba
      Mr.P
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Die Ehe ist angesichts der Scheidungsraten ein überholtes Modell. Vielleicht sollte sie ganz abgeschafft haben. Anstelle dessen sollen Partnerschaften mit Kindern, egal ob Homo- oder Heterosexuell, staatliche, steuerrechtliche oder ähnliche Unterstützung erhalten. Dann hätte sich auch das Problem mit der Bigamie erledigt ;) Wer immer das braucht.
      Pro Förderung klassische Ehe: Hier wird ein Umfeld geschaffen in dem Nachwuchs geplant werden kann
      Pro Förderung von Beziehungen/Einzelpersonen die Kinder haben: Es kommt genau da an wo es gebraucht wird und es gibt weniger Streueffekt.

      Für mich sollte die Ehe weniger und die Kinder mehr gefördert werden, dennoch bin ich für den Erhalt der klassischen Ehe, bin eben ein Romantiker und ab und an Spießer ups :love:
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @Gentle.... passt schon :thumbsup:

      Wenn man das ganze unter dem Gesichtspunkt PENSION, sprich Generationenvertrag, sieht, sollte man schon Kinder zeugen.... :lach: Oh Gott meine Pension.....

      Obwohl.... Generationenvertrag...? Vielleicht auch schon ein überholtes Modell.

      Schauen wir mal zu unseren ausländischen Freunden (Osten) warum kommt dort auf ein Paar ca. 5 Kinder und bei uns statistisch 0,5?...

      lg&baba
      Mr.P

      PS: Zahlen sind nicht abgesichert ;)
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Und deswegen bin ich gegen die vollkommen Gleichstellung der "normalen" Ehe mit der "Homo Ehe", der Beitrag letztere zum Generationenvertrag ist minimal... also ein klares Nein :grumble:

      Wobei es mich wunderen würde wenn das hier nicht viele auch anders gesehen werden würde...

      Edit: Und wenn Gleichstellung dann weg mit dem Bigamieverbot, alles andere wäre inkonsequent denn auch hier gehen Menschen eine Gemeinschaft ein und wollen füreinander einstehen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Pro Förderung klassische Ehe: Hier wird ein Umfeld geschaffen in dem Nachwuchs geplant werden kann
      Pro Förderung von Beziehungen/Einzelpersonen die Kinder haben: Es kommt genau da an wo es gebraucht wird und es gibt weniger Streueffekt.

      Für mich sollte die Ehe weniger und die Kinder mehr gefördert werden, dennoch bin ich für den Erhalt der klassischen Ehe, bin eben ein Romantiker und ab und an Spießer ups :love:


      Ich würde es aus eigener Erfahrung so ausdrücken: mit der Ehe wird ein Umfeld geschaffen, in dem die die ILLUSION entsteht, dass Nachwuchs geplant werden kann.

      Ich war übrigens immer richtig gern verheiratet und bin diesbezüglich sehr wohl auch nach wie vor romantisch veranlagt. Aber die Realität zeigt, dass durch die Ehe wirklich eine Planungssicherheit vorgegaukelt wird die es de facto einfach nicht gibt. Das Leben lässt sich nämlich durch keinen Vertrag (und die Ehe ist bei aller Romantik nunmal im Grunde ein Vertrag) planen oder kontrollieren.

      Heiraten ist eine wundervolle Sache, aber heutzutage sollte jeder klarsichtig genug sein, um seine Planungen nicht auf Biegen und Brechen vom Gelingen dieser schönen Idee abhängig zu machen. Ich versuche insbesondere jungen Frauen, wo immer es sich ergibt, eindrücklich klar zu machen, dass sie NIE, unter keinen wie auch immer gearteten Umständen, ihre eigene Lebensplanung (vor allem in finanzieller Hinsicht) in blindem Vertrauen abgeben und durch "er wird ja bei mir bleiben und wir halten bis ins hohe Alter zusammen und ich bin versorgt" ersetzen sollen.

      Daher finde ich, dass vor allem dort Förderung landen sollte, wo Kinder SIND, egal wie die Umstände im einzelnen sich gestalten.
      bin auch der meinung, dass förderung grundsätzlich dorthin sollte, wo kinder sind und die sind nunmal nicht nur in ehen. die ehe sehe ich völlig nüchtern, sie dient nur dazu, dem finanzschwächeren im trennungs- oder todesfall (wenn's gerecht abläuft) doch ein wenig mehr absicherung zu geben. ansonsten sehe ich die ehe als überholte institution an. kinder kann man ohne ehe genauso gut bekommen, was ja auch mittlerweile sehr oft geschieht. aber jeder wie er will. ich gehöre allerdings zu jenen menschen, die sich nie nach einem trauschein gesehnt haben. ist alles nur illusion. in meinem freundeskreis sind 100% geschieden! der großteil hat kinder. sie haben also infolge der illusion kinder gezeugt, die sie letztendlich dann doch getrennt aufziehen.

      ich weiß - nicht gerade romantisch - und dabei bin ich bekennende romantikerin aber eben nicht die ehe betreffend!

      was das recht von homosexuellen, kinder adoptieren zu dürfen, anbelangt bin ich mir nicht ganz sicher. einerseits denke ich, das wichtigste für ein kind ist eine liebevolle umgebung andererseits denke ich schon, dass es für kinder schwer sein muss, homosexuelle eltern zu haben und zwar weil ich denke, dass kinder beide geschlechter um sich brauchen. wobei, wieviele kinder haben es schwer mit ihren heterosexuellen eltern? das sind leider auch sehr viele. ich tendiere eher schon dazu, ihnen die gleichen rechte einzuräumen.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      DasWeib schrieb:

      Daher finde ich, dass vor allem dort Förderung landen sollte, wo Kinder SIND, egal wie die Umstände im einzelnen sich gestalten.


      Wohl wahr, liebe DasWeib.

      Es gibt eine Reihe von sozialen Einrichtungen und Formulierungen, wo ich oft den Eindruck habe, dass das Wort und seine Bedeutung nur gelesen aber nicht mit der damit verbundenen Verpflichtungen verstanden wird. Kindergeld bedeutet Geld für das Kind, nicht für die Eltern. Ebenso sind die steuerlichen Vorteile für die Familie für die Familie. Gravierendes Beispiel ist auch die Arbeitslosenversicherung, die Rentenversicherung und und und. Der Staat entzieht sich als Versicherungsgeber seinen Verantwortungen. Würde ein Privatunternehmen so mit den Versicherungsnehmern umgehen, so wäre dies reiner Versicherungsbetrug. Nun könnte man sagen: wenn nichts im Topf ist, gibt es nichts zu verteilen. Irrtum, wir haben oder hatten gesetzliche Vorgaben für Politik, die Regierung ist kein Börsengang. Ich möchte aber nicht zu weit vom eigentlichen Thema ablenken.

      Ich betrachte die Familienförderung immer im Hinblick auf das Kind.

      Ob gleichgeschlechtliche Ehen eine objektive Möglichkeit dem Kind geben können, da möchte ich mich dezent zurückhalten. In meinem Bekanntenkreis kenne ich sowohl ein lesbisches als auch ein homosexuelles Paar, wo ich eher den Eindruck vermittelt bekommen habe, dass beide Lebensformen Vorbehalte haben gegenüber hetrosexuellen Menschen. Nicht denken, dass ich gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen bin, ganz im Gegenteil, für mich völlig normal und ohne jegliche Vorbehalte. Meine Bedenken habe ich im Vorgelebten gesehen und erlebt. Jedes Kind sollte die Möglichkeit bekommen alle erdenklichen Chancen zur eigenen Geschlechtsidentität zu erhalten. Ein unabdingbares Verlangen an alle Stinos, Schwulen und Lesben. Da müssen die Erwachsenen ihre Neigungen zurückstellen.
      In meinen Augen ist nicht das Modell Ehe überholt, das Modell Ehegattensplitting aber schon lange! Und das sage ich als eine die davon ordentlich profitiert. Das Geld gehört dort hin wo Kinder sind oder/ und könnte gut gebraucht werden um für Kinder/ Kleinkinder Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen zu denen man als Elternteil auch Vertrauen hat. Die derzeitigen Methoden den Betreuungsbedarf hinter her zu hecheln schaffen nämlich Zustände, in denen ich mir als sowohl meine Kinder als auch meinen Beruf liebende Mutter schwer überlegen muss wie ich das bitte überein bringen soll. Und das war zumindest in dem Teil Deutschlands in dem ich Lebe schon mal besser.

      Das ist das eine. Das andere, ich empfinde es als feige und zynisch homosexuellen Paaren das heiraten ein bisschen aber dann doch lieber nicht so richtig zu erlauben. Ich bin für eine vollkommene Gleichstellung! Dabei sehe ich durchaus das es Probleme bei der Adoptierung von Kindern geben kann. Diese Kinder kommen zumeist aus schwierigen Familienverhältnissen und brauchen nichts so sehr wie Stabilität und Normalität. Ich sehe es aber als unsere gesellschaftliche Pflicht an für diese Normalität zu Sorgen. Leider muss es dafür immer min eine Generation geben, die dafür sorgt das das Bild sich ändert (werden wohl mehr Generationen sein).
      Ich sehe es auch so, dass optimaler Weise ein Kind Identifikationspersonen beider Geschlechter haben sollte, aber a) wie ist das dann bei Alleinerziehenden- sollen wir das dann verbieten? und b) muss eine Identifikationsfigur immer ein Elternteil sein?- geht nicht auch Oma oder Opa, Onkel, Tante, Patenonkel, Patentante? Wer dieses "Problem" lösen will- der kann das lösen. Und unter den Vorbehalten der Elterngeneration "leiden" alle Kinder, mehr oder weniger ausgeprägt, das kommt halt auf die Eltern an (gegen irgendwas hat jeder Vorbehalte). Heterosexuelle Paare bekommen auch nicht die Kinder weg genommen, wenn sie sich unflätig über Homosexuelle äußern. Und mit zweierlei Maß messen empfinde ich als ungerecht. Homosexuelle werden wohl kaum per se die besseren Eltern sein, aber auch nicht per se die schlechteren.

      Im übrigen sehe ich eine Ehe nicht nur als Keimzelle für die nächste Generation an, sondern als Vertrag zwischen zwei Menschen die vertraglich regeln in welchem Umfang sie für einander einstehen wollen. Ich habe absolut kein romantisches Bild der Ehe, im Sinne sie sei Zeichen der Liebe- dafür braucht es die Unterschrift nicht. Die braucht es aber z.B. um zu klären: ja, wenn Du arbeitslos wirst- sorge ich für uns beide und zwar nicht nur in dem Augenblick sondern auch im Hinblick auf die Rentenansprüche, die werden nämlich auch geteilt.
      Und unter dem Gesichtspunkt rate ich jungen Frauen die Kinder wollen nicht nur, sich trotz Ehe und Kind um ihre berufliche Entwicklung zu kümmern, sondern auch eben zu heiraten. Denn noch (und ich sehe nicht das sich das ändert) trägt die Mutter das größere Risiko auf das berufliche Abstellgleis zu kommen, auch wenn das Paar das so nicht will und sich abstrampelt es nicht so weit kommen zu lassen (ich kann ein Lied davon singen- das wär hier nur zu lang). Als verheiratete Frau habe ich dann ein Sicherheitsnetz, das auch bei einer Scheidung nicht komplett reißt (bei Kindern bis zu 7 Jahren zahlt auch heute der Mann noch Unterhalt für die Frau, Rentenansprüche aus Ehezeiten werden 50:50 geteilt etc.), als unverheiratete Frau kann ich ganz schnell von heute auf morgen mit nichts da stehen, das ist schon nochmal was anderes.
      Wir sichern uns im Leben für jeden Schei.. vertraglich ab, aber bei einem der größten Risiken des Lebens, dem Kinder kriegen soll ich, als in dem Falle der Part der das größere Risiko trägt darauf verzichten? Das ist nicht emanzipiert, das ist verrückt.

      lg redcat

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von redcat ()

      Zum Thema Adoptionrecht von homosexuellen Paaren habe ich folgende Meinung:
      Zuerst einmal sehe ich keinen grundlegenden Unterschied zwischen der elternliche Liebe und Führsorge für das Kind.
      Wie man ja weiß, zählt die Annahme, das Grundvertrauen und das "gewollt und gewünscht sein" zu den wichtigesten Grundlagen der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung.

      Jedoch sollte den homosexuellen Eltern sehr bewußt sein, dass ihr Kind in gewissen Lebensabschnitten seines Lebens zusätzlichen Mobbing/Vorurteilen ausgesetz sein wird.
      Auch wenn bereits viele Menschen damit kein offensichtliches Problem mehr zu haben scheinen, ist doch immer eine gewisse Skepsis im Hinterkopf, die vor allem in gewissen Krisensituationen wieder zum Vorschein treten.
      Vor 20 Jahren waren die Kinder von alleinerziehenden Müttern oder Vätern betroffen....jede Verhaltensauffälligkeit wurde im Endefekt doch der häuslichen Situation zugeschrieben.
      Heute hat man sich davon distanzieren können und erkennt auch deutliche Vorteile für die kindliche Entwicklung darin.

      Homosexuelle Eltern sollte sich damit auseinandersetzen, dass ihre Kinder von "außen" immer wieder Ablehnung etc...erfahren werden und dafür müssen sie ihren Kinder ein noch stärkeres Rückrat geben, wie sie es in der heutigen Zeit sowieso schon benötigen.
      D.h. für mich, dass sie ihren Kinder nicht mit ihrem Familiensystem eine "gesellschaftliche Normalität" vorgaukeln sollten, sondern ihnen durchaus von der Besonderheit der Familienkonstellation erzählen und sie stark und selbstbewußt für kommende Konflikte machen.
      Dies ist natürlich ein zusätzlicher Erziehungsauftrag, den homosexuelle Eltern leisten müssen.
      In 20 Jahren wird sich dies ebenfalls bestimmt wieder verändert haben und eine wirkliche gesellschaftliche Normalität vorhanden sein.

      Grundlegen sehe ich es, was die Ehe angeht, so, dass auch die gleichgeschlechtliche Ehe genau die selben Rechten und Pflichten haben sollte, wie eine Heteroehe.
      Wieso sollten da Unterschiede gemacht werden?
      Ein Unterschied sollte im Bereich der Kinderlosigkeit erfolgen, denn wenn zwei Menschen sich der Aufgabe annehmen, Kinder großzuziehen und Zeit und Geld in diese zu investieren, sollte man es auch würdigen und sie gerecht dafür entlasten.

      Ansonsten glaube ich, dass die emotionale Bedeutung der Ehe sehr unterschiedlich sind und ich werde mich hüten, da ein Pauschalurteil zu sprechen.
      Für mich kann ich sagen, dass ich aus reiner Verliebtheit geheiratet habe und ich würde es auch nur nochmal aus diesem einen Grund tun.
      Was eine finanzielle Absicherung von beiden anging, war völlig nebensächlich, denn jeder von uns hat sich auf seine eigene Selbstverantwortlichkeit verlassen.
      Einer Abhängigkeitssituation war somit, zumindest finanziell, ein Riegel vorgeschoben....schließlich haben wir Frauen genau dafür lange genug gekämpft.
      So nun habe ich mal meinen ersten NichtBDSMBlogeintrag geschrieben und dabei dieses Thema aufgegriffen: gentledom.de/gblog/Blogartikel…schutzwrdiges-modell-387/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Die klassische Ehe - ein schutzwürdiges Modell?

      Die Ehe zwischen Mann und Frau gibt es schon seit Jahrhunderten. Sie galt und gilt in den meisten Fällen auch heute noch als Grundvoraussetzung, um in die Familienplanung mit Kindern einzusteigen.

      Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich diese Ansicht der klassischen Ehe erfreulicherweise dergestalt gewandelt, dass Frauen, die uneheliche Kinder zur Welt bringen nicht mehr als Flittchen und die unehelichen Kinder nicht mehr als minderwertige Bälger ohne Vater angesehen werden. Ich formuliere dies bewußt so provokativ, denn es gab tatsächlich schlimme Zeiten, in diesen das so gesehen wurde. Und die sind noch gar nicht mal so lange her...

      Während die werdende Mutter ohne zugehörigen Ehemann die Wahl hatte, mittels illegaler Abtreibung ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen um dem drohenden Gesellschaftlichen Abstieg zu entgehen oder wahlweise das Leben einer gesellschaftlich erledigten Person zu führen, hatte der Vater des unehelichen Kindes es doch ungleich einfacher. Vaterschaftstests gab es noch nicht - der Nachweis der Vaterschaft war also nicht eindeutig möglich und es war ein leichtes, sich den Vaterpflichten zu entziehen.

      Allein die Mutterschaft während der Ehe sicherte die Frau ab, da der Ehemann automatisch als Vater der Kinder angesehen wurde, ohne dass dieser die Vaterschaft zunächst anerkennen musste.

      Wie schaut es heute aus?

      Kinder sind vom Staat gewollt und Paare, die Kinder bekommen wollen oder haben, werden vom Staat besonders geschützt und gefördert. Ist das so?
      Muttschaftsgeld, Erziehungsgeld und auch Kindergeld bekommt die Frau automatisch, die ein Kind zur Welt bringt. Sofern sie nicht bestimmte Einkommensgrenzen überschreitet. Interessant dabei ist, dass bei Frauen, die einen Ehemann haben, das Einkommen des Ehemannes ebenfalls in die Berechnung einbezogen wird. Inwiefern schützt hier der Staat die Ehe besonders? Eine Mutter, die nicht verheiratet ist mit dem Vater des Kindes und mit diesem auch nicht zusammenlebt hat hier viel größere Chancen auf staatliche Unterstützung. Und das ist auch richtig so.

      Andererseits entlastet eine verheiratete Mutter den Staat insofern, dass eben das Einkommen des Vaters mitberücksichtigt wird und die Leistungen dann entsprechend gekürzt werden, bzw. ganz wegfallen. Wem nutzt also die Ehe?

      Dasselbe gilt für viele andere staatliche Leistungen, sei es zinsvergünstigte Kredite für den Hausbau, für Arbeitslosengeld, für Sozialhilfe. Stets wird das Einkommen des Ehepartners mit berücksichtigt.

      Die Ehe bringt einige rechtliche Verpflichtungen mit sich, derer sich viele Heiratswillige gar nicht so richtig bewußt sind, wenn sie die Ehe schließen. Als Beispiel sei hier die Unterhaltspflicht genannt, die wohl bekannteste aller Pflichten. Andererseits besteht auch die Pflicht, Schulden, die der Ehepartner eingeht, mit abzutragen, oder für Verbindlichkeiten einzustehen, die der Partner eingegangen ist, so diese ein bestimmtes Maß nicht überschreiten. Die gegenseitigen Rechte und Pflichten ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben. Was geschieht, wenn der geliebte Partner ins Krankenhaus muss und schwer krank auf der Intensivstation liegt?

      Ein nicht verheirateter Partner hat keinerlei Rechte auf Besuche, geschweige denn ein Recht auf Auskunft über den Gesundheitszustand des Partners oder Ausübung der Aufgaben der Betreuung, sofern es denn notwendig werden sollte. Das ist hart, aber das ist die Realität. Es besteht ja keinerlei Verwandtschaftsverhältnis zwischen den beiden Partnern. Und wenn es zum äußersten kommt: Der geliebte Partner stirbt...

      Das kann jeden Tag passieren, es liegt in Gottes Hand, wann unsere Zeit abgelaufen ist. Als nicht verheirateter Partner hat man keinerlei Erbansprüche. Das Erbe geht komplett an die noch lebende Verwandschaft des Ehepartners, es sei denn, man war so voraussichtig und hat ein Testament aufgesetzt, dass den Partner mit berücksichtigt. Aber wer hat das ?

      Es ist in meinen Augen also nicht nur so, dass der Staat die Ehe besonders schützt und fördert, weil es eben zum Schutz der Kinder aus dieser ehe sinnvoll ist. Sondern die Ehe dient auch dem Schutz der Partner untereinander und eben auch der Entlastung des Staates, weil die Partner eben nicht sofort auf staatliche Hilfen angewiesen sind, sondern sich verpflichtet haben, einander zu unterstützen. Dieser Schutz, den die Partner einander zugesichert haben, macht sich auch anderweitig bezahlt. Sei es bei der Aufnahme eines Kredits für den Hausbau oder für das Auto, beim Abschluss einer Versicherung, oder wo auch immer.

      s. Teil 2
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Teil 2

      So, jetzt zum heißen Eisen Ehegattensplitting. Fakt ist, dass auch 2013 leider Gottes Frauen bei gleicher Eignung und Ausbildung immer noch weniger verdienen, als Männer. Dazu gibt es zahlreiche Studien und Statistiken, wer mag, kann sich diese aus dem Netz zusammensuchen. Oder sich einfach mal im Freundeskreis umschauen. Deshalb bin ich für den Erhalt des Ehegattensplittings. Es kann nicht angehen, dass Frau allein aufgrund der Tatsache, dass sie Frau ist, weniger Verdienst erhält und dann noch zusätzliche Einbußen hat, wenn sie sich dazu entscheidet, wegen der Kinder beruflich kürzer zu treten. Von fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten möchte ich jetzt mal gar nicht erst anfangen.

      Ich begnüge mich mit einem kleinen Exkurs zur Explosion der Pflegekosten. Früher war es üblich, dass die Frauen gut abgesichert durch den Ehemann sich um die Kinder und auch um pflegebedürftige Eltern oder Schwiegereltern kümmern konnten. Wie schaut es heute aus?
      Die Frau will beruflich nicht den Anschluss verlieren, geht arbeiten, die Kinder werden in der Betreuungsstätte betreut und die pflegebedürftigen Omas und Opas im Pflegeheim. Alles gut? Naja. Jeder so, wie er es mag, oder? Ich denke, hier sollte niemandem vorgeschrieben werden, ob er seine Lebenszeit lieber der (unterbezahlten) Arbeit oder der eigenen Familie widmet). Aber es verschafft mir eine gewisse Genugtuung, dass anhand der explodierenden Pflegekosten nun wenigstens zahlenmäßig der Wert der häuslichen Pflege, die lange Jahrzehnte von den Frauen nebenbei auch noch geleistet wurde, erfassbar ist. Der zahlenmäßige Wert der Kinderbetreuung in Geld zeichnet sich auch bereits dadurch ab, dass der vielgepriesene Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz eben nicht überall erfüllt werden kann. Und warum nicht? Richtig: Es ist zu teuer!!!

      Die Frage, ob die gleichgeschlechtliche Ehe der klassischen Ehe gleichgestellt werden sollte beantworte ich mit einem klaren ja. Denn homosexuelle und lesbische Beziehungen sind heutzutage geduldet und anerkannt, die Eintragung als Lebensgemeinschaft ist bereits möglich, mit denselben rechtlichen Verpflichtungen und Konsequenzen, wie sie eine Ehe mit sich bringt. Weshalb sollte man sich da noch an den verschiedenen Bezeichnungen stören?

      Zwei Menschen gehen eine gegenseitige Verpflichtung ein, die eben auch den Staat entlastet. Denn die beiden bringen mit dieser Partnerschaft die Bereitschaft ein, füreinander zu sorgen. Und mit ihrem Einkommen eben nicht nur die eigenen Eltern, sondern auch die "Schwiegereltern" und ggf. eigene Kinder abzusichern. Warum also nicht schlicht die beiden Partnerschaften auch ganz gleichstellen und gleich behandeln?

      Die mangelnde Kinderzahl aus gleichgeschlechtlichen Beziehungen würde ich nicht als Hinderungsgrund sehen. Ganz schlicht und einfach, weil diesen Beziehungen noch die gesellschaftliche Anerkennung fehlt, wie sie die klassische Ehe eben schon lange hat. Würden die gleichgeschlechtlichen Beziehungen mit möglicher Eheschließung anerkannt, dann würden sich mit Sicherheit auch dort mehr Personen Nachwuchs wünschen und auch zutrauen. Und die Anzahl der Kinder in diesen Beziehungen würde auch steigen.

      Ein Thema wurde bislang auch noch nicht angesprochen. Warum kommen so wenig Kinder zur Welt? Nun, alle staatliche Förderung der Familie hilft nix, wenn der Familie Planungssicherheit fehlt. Wenn also die jungen Paare z.B. nur noch befristete Arbeitsverträge bekommen. Staatliche Förderung der Familie hilft auch nichts, wenn gesundheitliche Probleme den ersehnten Kinderwunsch platzen lassen, wie eine Seifenblase. Und davon sind mehr Paare betroffen, als allgemein bekannt ist. Vielleicht sollte man auch diese Punkte berücksichtigen, wenn man sich Gedanken darum macht, wie wieder mehr Kinder auf die Welt kommen. Ein Schlag ins Gesicht aller Paare, die ungewollt kinderlos sind, war die Strafabgabe auf die Pflegeversicherung kinderloser Paare!

      Zum Thema Vielehe... nun ja. Eine interessante Vorstellung ist es allemal. Nur denke ich, sind solche Beziehungen nicht einfach. Da möchte ich mich im Moment nicht näher dazu auslassen. Obwohl, vielleicht doch. Versetzt euch mal in die Lage einer Ehefrau, die keine Kinder bekommen kann. Und der Mann entscheidet sich, eine Zweitfrau zu nehmen, weil er Kinder haben will. Wie würde sich das für euch anfühlen?

      Ich sehe die Ehe / das Ehegattensplitting nicht als Grund an, weshalb Frauen vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden. Die Gründe dafür sehe ich eher in einer leider immer noch fehlenden vollständigen Gleichstellung hinsichtlich der Bezahlung der Arbeit, fehlenden Betreuungsmöglichkeiten und auch mangelnder Bereitschaft von Arbeitgebern, Mütter mit Kindern überhaupt erst einzustellen.

      Ein bisschen was aus meinem Nähkästchen:
      Ich hatte die Dreistigkeit, kurz vor Abschluss meines Studiums (Prädikatsabschluss) standesamtlich zu heiraten. Aus Liebe. Weil wir uns eine gemeinsame Zukunft aufbauen wollten auch mit einem Hauskauf. Wir hätten sowieso geheiratet, warum also nicht gleich? Die Finanzierung war mit Trauschein ungleich einfacher, als ohne.
      Mein Gott, was war ich naiv!!!
      Fortan galt ich in jedem Vorstellungsgespräch als wandelnde Babybombe. Automatisch wurde mir unterstellt, schwanger zu sein oder es alsbald zu werden. Meine Ausführungen, Kinder seien frühestens in fünf Jahren geplant, auch wegen des geplanten Hauskaufs bzw. Umbaus, wurden ignoriert oder belächelt. Als ich dann doch eine Stelle ergattert hatte, waren die Aufstiegschancen gleich Null - denn die Frau wird eh schon bald schwanger sein oder ist es womöglich schon. Ironie des Schicksals: Ich konnte gar keine Kinder bekommen, wusste es aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

      Achtung, Ironie:
      Von daher bin ich fast gewillt, einer jeden jungen Frau nach Abschluss des Studiums zu raten: Heiratet nicht sofort! Erklärt entschieden, dass ihr auf keinen Fall Kinder haben wollt! Oder lasst euch am besten vom Frauenarzt bescheinigen, dass ihr gar keine Kinder bekommen könnt! Dann habt ihr vielleicht, aber nur vielleicht die Chance, auch eine hochdotierte unbefristete Stelle in der Führungsebene zu bekommen. Oder euch noch ein paar Jahre hochzuarbeiten. Solltet ihr dann doch irgendwann Kinder in die Welt setzen wollen... lasst euch auf keinen Fall zu früh bei der Planung erwischen...! Denn sobald bekannt wird, dass ihr schwanger seid, steht ihr auf dem Abstellgleis. Und das endet dann auch nicht nach dem ersten Kind. Euch könnte ja einfallen, auch noch mehr Kinder haben zu wollen!
      Ironie Ende.

      Liebe Grüße
      von einem desillusionierten Spätzle
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      @Spätzle

      Ich teile Deine Deillusionierung, dennoch denke ich das Geld, das man bei Umwandlung des Ehegattensplitting in ein Familiensplitting ( damit meine ich es könnten doch die gleichen Steuervorteile wie beim Ehegattensplitting einfach nur so lange gelten wie Unterhaltspflichtige Kinder im Haushalt leben- damit wäre die Familie auf jeden Fall weiter gefördert) sehr gut gebrauchen könnte um zB vernünftige Betreuungsplätze zu schaffen. Damit hätten Frauen weniger Grund so lange von der Arbeit weg zu bleiben und Betriebe draufhin wieder weniger Grund Frauen im Gebärfähigen Alter den Zutritt zu Arbeitsplätzen für die sie eigentlich mal studiert haben zu erschweren.

      Im übrigen könnte was oben in Klammer steht auch leicht für die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger gelten. Es gibt ja auch so ganz verrückte Träume wo Mann und Frau sich diese Aufgaben teilen und beispielsweise in Zeiten hohen Zeitaufwands für Pflege von Kind(ern) oder Alten beide staatlich gefördert auf 80% Arbeitszeit gehen (80 plus 80 macht 160, warum lassen wir lieber einen Part- den weiblichen oft auch hoch studiert zu 100% ausfallen). Aber wie gesagt das sind natürlich so ganz verrückte Träume, Frauen zurück in die Familienpflege ist natürlich leichter.

      lg redcat