Wer geht fremd oder ist die Affäre von jemandem, der fremd geht? Und wer nicht?

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      magenta schrieb:

      Interessant finde ich, dass es einige verheiratete oder gebundene Male Doms gibt, denen eine heimliche Affäre zusätzlich zur Vanilla-Hauptbeziehung nicht reicht. Eine kann ich nachvollziehen, weil einem das BDSM-Element fehlt. Bei mehreren fehlt mir persönlich das Verständnis.
      Naja in Teilen kann ich dir antworten. Ich hatte, während ich eine Lebensgefährtin hatte, doch glatt zwei ich meine kurzzeitig sogar drei Subs parallel. OK meine Lebensgefährtin wusste davon und die Subs auch. Warum sollte ein Dom nicht mehrere Subs haben wollen? Manch eine Sub mag das nicht verstehen, aber das ist doch seine Sache (ob Sub sich darauf einlässt ihre), ok sofern er ehrlich ist.

      Wenn ein Dom aber seine Ehefrau oder Lebensgefährtin hintergeht um sein BDSM auszuleben, sehe ich es nicht als so viel verwerflicher an, dann auch noch zusätzlich seine Subs zu betrügen. Immerhin wissen diese ja, dass er eine Partnerin hat und sie betrügt. Das liest sich für mich eher nach verletzter Eitelkeit, den Dom nicht mal in seiner Rolle als Dom allein für sich zu haben, womit man ja sagen könnte, hey in diesem Bereich gehört er ganz mir. Nicht falsch verstehen, ich will hier keine Heimlichkeiten loben aber sie in Relation setzen.

      Wenn ein Dom seine Partnerin die er liebt betrügt, sehe ich den Schritt dahin seine Sub auch zu betrügen als sehr sehr kleinen an und ich finde das moralisch sogar weitaus weniger verwerflich, da Sub weniger Rechte an ihm hat als eben seine Partnerin.

      Wir können versuchen viel mit der Neigung zu rechtfertigen, ob dies aber fair andere gegenüber ist, ist eine ganz andere Frage. Jemand der betrügt der tut dies weil ihm etwas fehlt. Dem einen fehlt BDSM, dem anderen die Bestätigung, dem nächsten die fremde Haut. In meinen Augen ist kein Grund besser als der andere wenn es um Wünsche, Bedürfnisse und Triebe geht.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Für mich gesprochen:
      Eine BDSM-Beziehung ist in meiner Situation schon schwierig genug zu organisieren. Ich suche aber nicht irgendeine, sondern die, für die es sich lohnt, einen solches Risiko einzugehen - die eine eben.
      Für beide muss dann aber klar sein, dass man mit den Einschränkungen, die eine solche Situation mit sich bringt, leben muss.

      Feuerpferd schrieb:

      Oh, das habe ich genauso verstanden. Nur denke ich, dass nicht jeder, der eine offene Beziehung führt, polyamor ist. Das war das, was ich sagen wollte.Mir ging es einzig um einen Begriff für jemanden, der neben seiner Hauptbeziehung noch jemand anderen hat und der Partner weiß davon. Unabhängig von Polyamorie.
      Du hast das jedoch auf Polyamore bezogen, :)
      Jedenfalls habe ich Dich so verstanden, :rot: .
      Warum ist das für dich eigtl nicht Polyamorie? Geht es um das Lieben in dem Begriff? Wäre es denn dann Polygamie oder differenzierst Du das auch? Soweit ich weiss sind diese Begriffe ja nicht klar abgrenzbar. Aber ich würde schon sagen, dass jemand der mehrer Beziehungen ,welcher Art auch immer führt polygam veranlagt ist. Oder versteh ich was komplett falsch?
      Mir gehts ähnlich wie dir @bastet.
      Ich hatte ebenfalls eine Beziehung / Affäre mit einem verheirateten Mann. Ohne dass seine Frau von mir wusste.
      Im nachhinein muss ich allerdings auch sagen dass mir das alles nicht mehr gereicht hat.
      Dieses eingeschränkt sein.. Nur zu bestimmten Zeiten anrufen etc...
      Ein schlechtes Gewissen seiner Partnerin gegenüber hatte ich allerdings nicht.

      Wo ich auch mit dir @Gentledom absolut konform gehe, wenn du sagst dass du dir in solch einem Fall erstmal selbst der nächste bist.
      So ging es mir auch.
      Er musste selbst wissen was er sich aufbürgt. Wieso sollte ich das ganze im Keim ersticken wenn es mir doch gut tut? 'Nur' weil es auf der anderen Seite einen mir völlig fremden Menschen gibt zu dem keinerlei Bezug besteht ?!
      Da bin ich dann auch gerne Egoist.
      Aber wie Schon gesagt..
      Die 'zweite Geige' Spiele ich nunmal sehr ungern weshalb das ganze für mich nicht nochmal in Frage kommt..
      Wobei man niemals nie sagen sollte. ^^

      Ich finde den Aspekt des Kinder aus dem Spiel halten übrigens sehr lobenswert! :yes:

      Im Gegensatz dazu, bin ich aber niemand der seinen Partner betrügt wenn eine Beziehung besteht.
      Wobei ich nun mit Absicht nicht Fremdgehen schreibe, denn das sind auch für mich 2 paar Schuhe.
      :)

      Viva schrieb:

      Geht es um das Lieben in dem Begriff?
      Genau das, :yes:
      Polygamie ist iü die Vielehe (also jemand, der mit mehreren verheiratet ist), das passt mMn auch nicht.
      Aber egal... ich bin da einfach ziemlich pingelig, gebe ich auch zu, :rot: . Da kommt manchmal bei mir zu sehr die Juristin raus, :/ .
      Tut mir leid... :rot: .
      Vergesst einfach meine Kommentare, ich wollte lediglich meine Meinung darlegen. :blumen:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Gentledom schrieb:

      magenta schrieb:

      Interessant finde ich, dass es einige verheiratete oder gebundene Male Doms gibt, denen eine heimliche Affäre zusätzlich zur Vanilla-Hauptbeziehung nicht reicht. Eine kann ich nachvollziehen, weil einem das BDSM-Element fehlt. Bei mehreren fehlt mir persönlich das Verständnis.
      Naja in Teilen kann ich dir antworten. Ich hatte, während ich eine Lebensgefährtin hatte, doch glatt zwei ich meine kurzzeitig sogar drei Subs parallel. OK meine Lebensgefährtin wusste davon und die Subs auch. Warum sollte ein Dom nicht mehrere Subs haben wollen? Manch eine Sub mag das nicht verstehen, aber das ist doch seine Sache (ob Sub sich darauf einlässt ihre), ok sofern er ehrlich ist.

      Wir können versuchen viel mit der Neigung zu rechtfertigen, ob dies aber fair andere gegenüber ist, ist eine ganz andere Frage. Jemand der betrügt der tut dies weil ihm etwas fehlt. Dem einen fehlt BDSM, dem anderen die Bestätigung, dem nächsten die fremde Haut. In meinen Augen ist kein Grund besser als der andere wenn es um Wünsche, Bedürfnisse und Triebe geht.
      @Gentledom: Danke für deine ausführliche Antwort. Wenn deine damalige Lebensgefährtin davon wusste, ist es ja nicht heimlich. ;) Klar kann ein Dom mehrere Subs haben (wollen), aber um ihnen und der Vanillapartnerin gerecht zu werden, muss er doch wohl sehr strukturiert sein oder?
      Ich rede nicht davon, dass die Subs untereinander evtl. nicht voneinander wissen, sondern, dass dieser Mann mehrere Beziehungen nebeneinander führt, seine Lebenspartnerin aber nichts davon weiß. Es ist dann ja nicht nur ein Doppel-Leben, sondern Dreifach oder noch mehr. Was treibt so einen Mann an? Das interessiert mich. Du hast es zum Teil beantwortet.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      magenta schrieb:

      Es ist dann ja nicht nur ein Doppel-Leben, sondern Dreifach oder noch mehr.
      Mit einer reinen Sub teilt man doch nicht sein Leben. Das Doppelleben führt man nur mit der Partnerin denke ich. Wer so etwas seiner Partnerin gegenüber dauerhaft verheimlichen kann, für den sollte eine Sub, die man eh nur ab und an sieht und mit der man nicht zusammen lebt, eigentlich kein Problem sein.

      Wenn ich daran denke, dass im Forumschat mal rauskam, dass ein Dom parallel mit fünf Subs von hier etwas hatte, nur weil eine seiner Subs ein Gedicht gepostet hat, was er auch anderen Subs als nur für sie geschickt hat, scheint das recht problemlos zu klappen. Siehe die Praxis die auch hier im Forum immer mal wieder zu Tage tritt (dann eben wo es nicht gut gemacht wurde, ich gehe davon aus, bei vielen kommt es nicht raus).

      Je besser strukturiert und je weniger soziale Interaktionen (am besten nur treffen und BDSM haben) umso weniger Gefahren gibt es, dass es rauskommt. OK wer im gleichen sozialen Bereich (Forum) mehrere parallel hat, naja der hat dann mehrere Gefahrenquellen... ich glaube ich wäre einfach zu faul das alles pefekt zu verheimlichen und was man sich da alles merken müsste, da verzichte ich lieber auf die ein oder andere Sub :)

      magenta schrieb:

      Was treibt so einen Mann an?
      Spaß an der Freude denke ich :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich weiß nicht, wie andere das organisieren......ich habe mit meinem Herrn tgl. mehrmals Kontakt, und zwar sowohl via WA, als auch telefonisch oder über skype. Wir fahren auch zusammen für ein WE oder auch mehrere Tage weg. Ich fühle mich wirklich nicht als "zweite Geige". Und vor allem: er ist für mich da, wenn ich ihn brauche, das hat er mir schon so oft gezeigt-
      Wären Kinder im Spiel, wäre das allerdings auch bei mir etwas anderes.......aber unsere Kinder sind bereit erwachsen.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Ah okay, @Feuerpferd, dann versteh ich´s, danke!

      Frl. Irrlicht schrieb:

      Um wertfrei das Sexualverhalten von Menschen zu beschreiben, die in offenen Beziehungen oder sogar polyamor leben, eignen sich darum, glaube ich, andere Begriffe besser.
      Dazu hattest du gefragt: "Und zwar?" - Deswegen dachte ich, dass du dich auf alle Formen von offenen Beziehungen beziehst, unter anderem auch auf polyamore Konstellationen, wo manchmal keine Haupt- und Nebenbeziehung vorliegt, sondern zwei oder mehrere gleichwertige Beziehungen.

      Feuerpferd schrieb:

      Mir ging es einzig um einen Begriff für jemanden, der neben seiner Hauptbeziehung noch jemand anderen hat und der Partner weiß davon.
      Am wenigsten Missverständnisse werden wahrscheinlich provoziert, wenn der Einzelfall anhand der jeweiligen Hintergründe, Gefühle und Eckdaten umschrieben wird. Oder eben auch anhand der Ausgestaltung. Und da wären wir ggf. dann doch wieder bei "Sex haben" und all den anderen Begriffen, mit denen intimes Verhalten eben beschrieben wird. :rot: Wenn man deutlich machen will, dass man dabei nicht über Interaktionen mit dem "Hauptpartner" spricht, lässt sich das leicht tun, indem man z.B. einfach sagt, über wen man gerade spricht.
      Ich betrüge nicht, und auch wenn meine Frau mich aufgefordert hat es auszuprobieren: ich packe "nicht mal" das fremdgehen.

      Im Laufe der letzten Jahre habe ich einige Paare gesehen die verarbeiten mussten das der eine oder andere Partner betrogen hat - und bin richtiggehend dankbar dafür, das meine Frau mir *bevor* etwas passiert ist in's Gesicht sagen konnte was sie tun wird.

      Zu wissen das meine Frau zu anderen, ob Männlein oder Weiblein ist egal, geht um sich fremdvögeln (sorry, aber aus meiner Perspektive ist es schlicht so; auch wenn sie es als "totale Wellnesstage fürs Gehirn, einfach mal alle Verantwortung abgeben" bezeichnet) zu lassen - macht es definitiv leichter, den Schmerz zu verarbeiten: Ich habe bei jedem einzelnen Ausflug die Möglichkeit die Kette zu holen mit der ich sie am Backofen festmache.

      Inzwischen hat sie mir Einblicke in diverse Kommunikationen aufgenötigt - diejenigen mit denen sie sich trifft schaffen es, ein gewisses Niveau zu wahren und respektieren, scheinbar, das eine Ehe mit zwei Kindern tangiert wird. Einige wenige Kontakte sind das;
      etliche Kontakte die von ihrer Seite nicht weiterverfolgt werden sind schlicht plump; ignorieren völlig das es nicht um eine ungebundene Single-Frau geht - und einige andere schreiben ihr aktiv in's Gewissen das ich meiner Frau nicht gut tue; das meine Bereitschaft sie wochenendeweise gehen zu lassen meine Form sei, ihr einen Käfig aufzuzwingen (ich habe einen Vollzeitjob mit unorthodoxen Arbeitszeiten, zwei Kinder, ich reiß mir den Ar... auf um ihr die Freiheiten zu gewähren die sie haben möchte - inklusive der Freiheit das sie nur die Arbeit anzunehmen braucht die sie haben möchte). Das meine Frau Bedürfnisse hat die ich nie werde befriedigen können? Ok.
      Das Leute daherkommen und versuchen, unsere Ehe kaputt zu schreiben? No way. Einige Menschen (die Kontakte sind, zur Beruhigung, nicht hier entstanden) müssen aufpassen mit wem sie sich treffen...

      Feuerpferd schrieb:

      Viva schrieb:

      Geht es um das Lieben in dem Begriff?
      Genau das, :yes: Polygamie ist iü die Vielehe (also jemand, der mit mehreren verheiratet ist), das passt mMn auch nicht.
      Aber egal... ich bin da einfach ziemlich pingelig, gebe ich auch zu, :rot: . Da kommt manchmal bei mir zu sehr die Juristin raus, :/ .
      Tut mir leid... :rot: .
      Vergesst einfach meine Kommentare, ich wollte lediglich meine Meinung darlegen. :blumen:
      najaaa diese Begriffe werde sehr unscharf gehandhabt und man kann Polyamorie nicht wirklich klar definieren sondern nur subjektiv , weil für mich jemand ,wie Du zb polyamor bzw polgyam ist (weil Ehe und Dom) , Du selber aber definierst es anders. Weil ich den Liebe Begriff anders definieren würde als Du vermutlich und weil ich polygam nicht auf die klassische Ehe sondern Beziehung an sich beziehen würde usw.
      Ich habe mich für die letzte Antwortoption entschieden. Keine Heimlichkeiten, kein Betrug mit mir.
      Ich will zwar nicht zu absolut 100% ausschließen, dass es Situationen gibt, in denen es eventuell irgendwann doch dazu kommt (mag sicherlich Situationen geben, die ich noch nicht durchdacht hab), aber ich bin mir ziemlich sehr sicher.

      Ohne das näher ausführen zu wollen: Been there, done that.
      Und habe vermutlich eine der härteren Lektionen erfahren. Jeder muss seine eigenen Entscheidungen zu treffen und ich will da niemandem reinreden, aber ich kann mich nicht erinnern folgendes "Argument" hier schon gelesen zu haben:

      Wenn der Partner ohne Erlaubnis fremdgeht, kann man das durchaus als existenzbedrohend empfinden. Menschen sind in der Lage üble Dinge zu tun, wenn sie sich in ihrer Existenz bedroht fühlen.
      Ich finde man sollte sich dessen vorher bewusst sein, bevor man jemand Anderem potentiell die Luft zum Atmen nimmt. Ich meine das vollkommen wertungsfrei, aber es könnte passieren, dass einen das Eis nicht mehr trägt.

      Aus diesem (egoistischen) Grund, und weil ich niemandem solche Existenzängste zumuten will, und weil ich einfach "kein Bock auf den Scheiss" habe: Betrügen, welcher Art auch immer, ist nichts für mich :)



      Zu den Begrifflichkeiten (nach meiner Definition):

      Betrügen: Explizit besprochene oder auch nur angenommene Abmachungen (ich glaube wenig Vanillapärchen reden darüber ob zB. man "fremdknutschen" darf) werden gebrochen.
      Wenn ich mit meinem Dom ausgemacht hätte, er dürfte mit niemand anderem Eis essen gehen, könnte er mich auch damit betrügen.

      Fremdgehen: Ohne Einverständnis des Partner sexuelle Kontakte zu jemand anderem zu haben.


      und weil noch weitere Definitionsfragen aufkamen:

      Feuerpferd schrieb:

      Aber, um auf das Thema zurückzukommen: Was hat das mit polyamor zu tun? Bzw. auch, wenn man betrügen und fremdgehen gleichstellt, schließt das doch Polyamorie nicht aus. Polyamore können auch zwei Partner haben, die nichts voneinander wissen. Ist doch unabhänig vom Betrügen in der Ehe.

      Viva schrieb:

      Warum ist das für dich eigtl nicht Polyamorie? Geht es um das Lieben in dem Begriff? Wäre es denn dann Polygamie oder differenzierst Du das auch? Soweit ich weiss sind diese Begriffe ja nicht klar abgrenzbar.
      Polyamor sein: Mehrere Individuen gleichzeitig lieben können (Ich glaube das kann eigentlich jeder, aber das ist ein anderes Thema).

      Polyamor leben/Polyamorie: Mit mehreren Menschen eine Liebesbeziehung (welcher Form auch immer) zu führen, für mich müssen diese aber allen Beteiligten bekannt sein, sonst ist es für mich Fremdgehen.
      Ich finde diese Abgrenzung wichtig, weil Polyamorie nach meiner Definition moralisch überhaupt nicht verwerflich ist und es deshalb keinerlei Grund gibt, es abzuwerten, Polyamore in der Gesellschaft aber oft als "unmoralische Fremdgeher" betrachtet werden.

      Polygamie: Das bezieht sich mehr auf das Paarungsverhalten/Sex als auf die emotionale Komponente. Jemand der ständig fremdgeht oder ständig ONSs hat, mag polygam sein, aber vermutlich ist da keine große Liebe dabei (--> also keine polyamoren sexuellen Kontakte)

      das sind alles meine Definitionen, ihr dürft das gerne anders sehen ^^
      Ich habe mehr als ich mir wünschen könnte und nicht das geringste Bedürfnis fremdzugehen oder zu betrügen

      Allerdings kann ich das Verhalten nachvollziehen, wenn ein Bedürfnis lange genug brach liegt, nicht befriedigt oder sogar unterdrückt wird kann das Verlangen die Vernunft überwältigen und nach scheinbaren Auswegen suchen.

      Ich bin ein Freund klarer Worte und Verhältnisse, Mund aufmachen und Klarheit schaffen.

      Jeder nach seiner Fasson... fair, ist dabei allerdings nicht nur wünschenswert sondern der Unterschied zwischen aufrecht oder Moralisch kriechend leben. Meine Meinung ^^
      Wie viele Menschen in einem Beziehungsgeflecht leben soll ein jeder selber entscheiden und das ist mMn der springende Punkt.
      Danke, @Rehlein, du sprichst mir aus der Seele! Ich hatte vor, etwas ähnliches zu schreiben, aber noch nicht die richtigen Worte gefunden. Ich finde es gut und wichtig, dass hier nun auch schwarz auf weiß (hellblau :D ) auf die möglicherweise verheerenden Folgen für die Betrogenen hingewiesen wird. Gerade in einem Forum, in dem sich erst vor Kurzem so viele sehr vehement dafür ausgesprochen haben, dass die rechte Dritter stets gewahrt bleiben sollen, fände ich es seltsam, wenn der Blick nicht unter anderem auch auf die möglichen zerstörerischen Folgen von Betrug gerichtet wird.
      ich bin verheiratet, wir haben uns auf eine offene Beziehung geeinigt, nachdem ich meinen Mann einige Wochen betrogen habe. Und festgestellt habe, dass ich null Probleme damit habe "fremdzuvögeln", aber erhebliche damit, ihn zu belügen.
      Ich habe eine Affäre mit einem gebundenen, nicht verheirateten Mann ohne Kinder. Wie er das mit seiner Partnerin auf die Reihe bekommt, ist mir ehrlich gesagt völlig egal.

      Mein BDSM-Partner ist Single und will das auch bleiben. Beide Geschichten kriege ich problemlos unter einen Hut, da ich zwar auf relative regionale Nähe geachtet habe, aber beide doch so weit weg sind, dass man sich nicht zufällig über den Weg läuft.
      Bei beiden Geschichten spielt Liebe oder Verliebt sein keine Rolle, vielleicht funktioniert es deshalb. Lieben tu ich nur.meinen Mann.
      Sehr interessantes Thema und sehr interessant auch Eure Beiträge, Gedanken und die jeweiligen Interpretationen von Begrifflichkeiten.

      Ich grüble gerade, was ich in der Umfrage ankreuzen könnte und bin ein wenig ratlos.

      Ich selbst sehe mich als Single mit einer offenen Spielbeziehung alias Lover, Gefühle wie Wertschätzung, Zuneigung, Verliebtheit sind vorhanden, aber nicht das große Wort "Liebe". Das soll gerne so bleiben.

      Er hat eine wundervolle Ehefrau, mit der er eine offene Ehe lebt, sie weiss und akzeptiert, dass es mich gibt, aber wir leben uns nicht vor ihrer Nase aus, sprich in ihren Spielkreisen bin ich auf meinen Wunsch nicht anwesend. Er reibt ihr auch nicht auf die Nase, dass es für uns emotional schon a bisserl tiefer geht oder wie oft wir uns tatsächlich sehen. Ist das jetzt Betrug? Wo beginnt Betrug eigentlich? Ich empfinde es nicht so, sondern als Rücksicht. Ich würde mich nie in diese Ehe drängen wollen und möchte auch nicht, dass seine Frau sich Sorgen macht, ich könnte aufgrund meiner Gefühle mehr von ihm wollen.

      Will ich nicht. Ich will alleine leben.

      Ja, jetzt gibt es noch ein paar Varianten dazu. Also, er hat noch eine Freundin, sehr seltene Spielpartnerin, mit der ihn inzwischen mehr eine Freundschaft verbindet, die ihn wohl liebt und gerne für sich hätte. Seine Frau weiss auch von ihr und empfindet da gelegentlich Eifersucht, während er es nur noch als gelegentliches Spiel will, die Freundin aber als Mensch sehr wertschätzt und mit ihr tanzen geht.

      Sie weiss nichts von mir, aber wäre das dann Betrug, wenn er schon klar gemacht hat, dass er sie einfach "nur" noch als Mensch und Freundin schätzt, ihr mehr nicht geben kann und will?

      Ich fühle mich durch gar nichts betrogen, denn ich kenne ja meinen lieben Leichtfuss und mit mir bespricht er ja alles, muss er aber überhaupt nicht, denn für mich hat das nichts mit dem geteilten "uns" zu tun. Ich bin da völlig eifersuchtsfrei und freue mich einfach, wenn es ihm gut geht. Manches fasziniert mich aber ach, gerade wenn er mit seinen Bekannten in Clubs geht, das würde ich schon gerne auch erleben, aber ich möchte mir meine eigenen Kontakte dazu aufbauen.

      Ist das schon eine Art Betrug? Wo genau beginnt Betrug eigentlich? In ersten Gedanken, in ersten Schritten, aus denen Situationen entstehen könnten, vage Möglichkeiten?

      Nein, ich gehe ja offen damit um, z.B. dass ich mich auf den ersten Stammtisch - nicht von hier, leider - getraut habe und Kontakte suche).

      Kommen die Varianten "Spielpaare" hinzu, mit denen er und seine Frau sich treffen und die seine Freundin nicht so erfährt, nur ahnt, weil sie sich vor zwei, drei Jahren so kennengelernt haben. Ich kenne ihn nur als offen und ehrlich, aber betrügt er jetzt seine Freundin, weil er ihr keine Details erzählt? Ich glaube nicht, denn sie weiss ja, dass seine Frau und er das ausleben, alleine schon, damit seine Frau mit ihren ausgeprägteren masochistischen Neigungen auch auf ihre Kosten kommt. Sie hat auch noch Spielpartner und genießt es unwahrscheinlich.

      Ich denke letztendlich, wenn man sich auf eine offene Konstellation einigt, dann kann es kein Betrug sein, als Fremdgehen empfinde ich es auch nicht, also wenn er woanders spielen will, es sei ihm von Herzen gegönnt.

      Ich habe mir selbst überlegt, mir noch Spielkontakte zu suchen, mal für abends oder die WE, aber ich bin momentan einfach zu erfüllt von der Situation und im Herzen bislang eher monogam gewesen, allerdings bereitet mir die Vorstellung durchaus Lust, für diverse Neigungensvarianten noch Spielpartner zu suchen.

      Würde ich ihm davon erzählen?

      Er hat mich ja sogar mehrfach ermuntert oder würde mich gerne auch mal mit anderen zusammen verwöhnen. Also nicht heimlich, nicht fremdgehend, nicht betrügend, aber was, wenn ich ihm nicht erzählen wollte, weil ich es als "mein Privatleben" empfände.

      Würde ich dann eine offene Form betrügen? Ich würde es gar nicht als Betrug empfinden, weil wir ja völlig frei leben. Kann man in so einem Kontext überhaupt von Fremdgehen und Betrug reden, wenn es immer als Möglichkeit voller Zuneigung angeboten wurde?

      Ich weiss noch immer nicht, was ich oben ankreuzen sollte oder könnte. Vielleicht ist das zumindest in manchen Punkten eine Situation, die ein wenig fließend ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Geniesserin ()

      Hallo @Geniesserin :)

      Spannende Fragen, die du dir und uns hier stellst!

      Geniesserin schrieb:

      Er reibt ihr auch nicht auf die Nase, dass es für uns emotional schon a bisserl tiefer geht oder wie oft wir uns tatsächlich sehen. Ist das jetzt Betrug?
      Für mein Empfinden kommt es auf die Absprache an, die er mit seiner Frau getroffen hat.

      Wenn sie ihm prinzipiell freigestellt hat, sich z.B. auch zu verlieben und eine (oder mehrere) Freundinnen sehr oft zu sehen, hat es für mich nichts mit Betrug zu tun.

      Wenn sie nicht ahnen kann, dass er mit einer anderen Frau eine tiefe Bindung pflegt... Ja, dann würde ich mich an ihrer Stelle hintergangen fühlen, wenn ich irgendwann doch davon erfahren würde.

      Wenn er mit seiner Frau nie besprochen hat, wie tief die Beziehungen gehen dürfen, die zu anderen gepflegt werden, könnte es irgendwann schwierig werden: Wenn ihr beide davon ausgeht, dass es kein Betrug ist, sie es aber anders sieht, wenn sie vielleicht doch einmal alles erfährt. Wenn sie, um diesen Fall zu vermeiden, das eine oder andere Mal bewusst getäuscht wird, ist es nach Duden-Definition Betrug.

      Mir fällt nur ein "Spezialfall" ein, in dem ich die bewusste Täuschung des Partners nicht als Betrug sehen würde, nämlich wenn der Partner oder die Partnerin selbst darum gebeten hat, getäuscht zu werden: Wenn er oder sie nach eigener Angabe z.B. lieber in dem Irrglauben gehalten wird, der Partner mache Überstunden, als zu wissen, dass er oder sie sich intim mit jemandem trifft.

      Geniesserin schrieb:

      Er reibt ihr auch nicht auf die Nase, dass es für uns emotional schon a bisserl tiefer geht oder wie oft wir uns tatsächlich sehen. Ist das jetzt Betrug? Wo beginnt Betrug eigentlich? Ich empfinde es nicht so, sondern als Rücksicht.
      Ich finde es rücksichtsvoll, dem Partner möglichst frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich zu positionieren (Was ist für dich in Ordnung / Was nicht?). Meinen Mann habe ich z.B. gefragt, ob es für ihn in Ordnung ist, dass ich mich als @Eiskalter Engels Sklavin betrachte, und dass er viele Dinge für mich bestimmt, z.B. was ich esse, anziehe oder mir kaufe. Das kann ich jetzt im Nachhinein so locker schreiben, weil er zugestimmt hat. Es hätte auch sein können, dass er verneint und dann hätten wir alle erstmal ein riesen Problem gehabt. Offenheit war mir trotzdem lieber. Anders hätte ich das Gefühl gehabt, dass ich meinen Mann betrüge - obwohl wir zu dem Zeitpunkt bereits jahrelang eine offene und polyamore Beziehung geführt haben. Aber über BDSM-Sklaventum hatten wir uns vorher nie unterhalten, weil es keinen Anlass gegeben hatte. Darum wusste ich nicht, wie mein Mann dazu steht. Ich bin so froh, dass ich mich trotz des Risikos entschieden habe, ihn darauf anzusprechen.
      Hallo @Frl. Irrlicht, ich danke Dir sehr für jeden Deiner Gedanken, respektiere sie und finde sie sehr spannend. Man kann eine Sache von so vielen Seiten betrachten und es ist wundervoll, dass es dazu eine Vielfalt an Meinungen gibt. Ich habe selbst bei manchen Punkten gemischte Gefühle gehabt, bin aber für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass das die Angelegenheit zwischen den Beiden ist. Sollte es für seine Frau schwierig werden, würde ich mich sofort ausklinken, auch wenn ich das Ende dieser schönen Liebschaft sehr bedauern würde.
      Ich denke aber, dass sie deshalb klar kommt, weil sie mich nicht als Bedrohung empfindet und ich sie wirklich wertschätze. Es ist auch eindeutig so, dass mein Lover sie wirklich liebt und wertschätzt und die Beiden durch das Öffnen ihrer Beziehung und das Spielen die Ehe gerettet haben, also noch vor meiner Zeit. Das hat mich letztendlich dazu gebracht, diese Angelegenheit als "Nicht Betrug" zu werten.

      Dennoch ist das, da darf ich mir schon ehrlich gegenüber treten ein ganz schmaler Grat, der die Tendenz bekommen kann, in eine schmerzliche Richtung zu gehen. Aber in jedem Fall vertraue ich mir selbst genug, hier den für mich annehmbaren, klaren Weg gehen zu können.

      Für mich bleibt die Unfähigkeit, in der interessanten Umfrage einen der Auswahlpunkte klar ankreuzen zu können. Das macht aber nichts, da es im Leben ja so viele Nuancen gibt. Ich habe Deine Antwort und Deine interessanten Gedanken dazu sehr genossen und möchte mich dafür bedanken.