Stress im Alltag - BDSM als Ausgleich oder to much

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      Stress im Alltag - BDSM als Ausgleich oder to much

      Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit einem befreundeten Dom in dem er mir folgendes erzählte:
      "Wenn meine Freundin abends nach einem sehr stressigen Arbeitstag nach Hause kommt käme ich nie auf die Idee eine Session einzuläuten. Ich weiß sie braucht dann ihren fürsorglichen zärtlichen Partner und nicht den strengen Dom. Ich möchte ihr dann nicht noch mehr abverlangen."

      Ich fand das sehr interessant, denn bei mir gestaltet sich das genau anders herum. Je mehr Stress ich hatte, je mehr Verantwortung ich tragen musste, desto mehr steigt der Wunsch danach abends einfach mal alles abgeben zu können, nicht mehr denken und entscheiden zu müssen. Eine Session erdet mich dann und bringt mich zurück zur tiefen Entspannung.

      Wie ist das bei euch? Eine Session als Loslassen vom Stress oder doch ein NoGo nach einem besonders anstrengenden Tag?
      Ich bin mit meinem Mann ja eher im SM-Bereich unterwegs.
      Schmerzen kann und mag ich fast immer empfangen, behaupte ich ganz salopp.
      Das kann auch in seiner Mittagspause passieren, dass er sagt: "Komm her, ich will Dich schlagen." und ich folge sofort; völlig unabhängig von Stress oder anderen Faktoren.
      Ich würde sagen mal so, mal so :pardon:

      Es gibt ja zwei Stressig in dem Sinne:
      Ergebnis ich bin gestresst und angestaut --> dann ist eine Session super ( so wie Sport quasi)
      Ergebnis ich bin gestresst und ausgepowert --> dann ist eine Session eher suboptimal, und im Zweifel möchte ich nur durch Ruhe auftanken.
      genauso hier bei mir:

      Stress der mich komplett auspowert (Job, Kinder etc.) führt eher dazu, dass ich nur Kuscheln mag und ausruhen.

      Aber so psychischer Stress, also z.B. mit Schwiegermuttern, zwischenmenschliches eben...nicht erst genommen fühlen und untergebuttert werden im Alltag...

      ...und jetzt wirds dann für mich immer so paradox: Dieser letztgenannte Stress führt eben dazu, dass ich das mit BDSM einfach abbauen kann. Vergessen, abschalten, frei sein, ich sein.
      Nicht rechtfertigen müssen, loslassen.

      Also ich finds halt immer so ein wenig paradox weil ich mich vom "untergebuttert" werden mit "untergebuttert" werden befreien kann. :pillepalle:
      Um das jetzt mal umgangssprachlich zu formulieren.
      Ist halt ein anderer Mensch.
      Trotzdem bekloppt - aber akzeptiert, angenommen und ausgelebt.
      Seitdem geht es mir besser :coffee:
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.
      Also ich für mich würde behaupten, Bdsm hilft mir immer. Allerdings nicht das gleiche Bdsm.

      Wenn ich emotional geladen bin, hilft mir eine Session total. Wenn ich dann gedemütigt werde, habe ich ein intensives und bekanntes Gefühl in mir, das den Rest überdeckt. Hilft super.

      Wenn ich ausgepowert bin, würde mir eine körperlich anstrengende Session eher nicht helfen, im Gegenteil. Sie würde mich noch mehr auspowern. Allerdings hilft mir in solchen Situationen ein spürbares Machtgefälle zu meinem Herrn. Vor ihm knien, eine leichte Ohrfeige bekommen, einige Worte zugeflüstert bekommen, die mir meine Position deutlich machen. Friedlich. Sodass ich merke, ich gehöre ihm, er sorgt sich um mich und ist für mich da.
      Je mehr Streß ich habe, gerade beruflichen, desto weniger geht bei mir BDSM.

      Meine Neigung ist nur eine Facette von vielen meiner Persönlichkeit. Die weit nach hinten rutscht, wenn der Kopf mit anderen Dingen beschäftigt ist.

      Das führt unweigerlich zu Problemen mit (wenn vorhanden) dem Dom. Leider.

      K.
      Wie schon erwähnt, es ist die Art und die Höhe vom Stress.

      Ich kann es gut verstehen, immer funktionieren, alles fest im Griff haben.....

      Irgendwann kommt der Punkt bei dem angeschaltet werden muss. Ja gerade dann ist eine Session besonders gut.
      Träume sind da um gelebt zu werden, also stürze dich ins Leben und träume nicht nur davon ! :dance:
      Etwas, dass ich auch bei mir selbst des Öfteren feststelle.

      Auch hier ist es abhängig davon, welche Art und wie hoch das Stresslevel ist. In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass auch ich durch eine Session eher runter komme, Entspannung und ein Gleichgewicht finde als das es auf Ablehnung stößt.
      Wenn ich gerade einen besonders nervenaufreibenden Tag habe, an dem ich viel Verantwortung tragen musste und permanent unter Strom stand, kann es auch einmal vorkommen, dass ich mich förmlich danach sehne, nach Hause zu kommen, mich fallen lassen zu können, zu spüren, wie ich alles abgeben, mich ihm unterordnen/ klein fühlen und auch den ein oder anderen Schlag spüren darf.
      Für mich ist BDSM als Antistresstherapie das beste Mittel . Auch wenn ich körperlich sehr ausgepowert bin , mein Körper schmerzt , kann ich diesen anderen Schnerz sehr gut als Kontrapunkt erleben und dadurch in die Entspannung gehen - auch im Kopf ist es für mich dann sehr gut dieses Machtgefälle zu erleben , mich damit von meiner Verantwortung zu befreien und bei mir zu sein. Wenn ich dann gehorchen muss statt selbst zu steuern , mir keine Gedanken dazu machen muss , es einfach zu zulassen dann komme ich sehr gut runter und in die Hand meines Herrn . Besonders weil mir dieser Schritt nicht immer sofort gelingt - die eigene Verantwortung mal eben abzugeben und es mich oft noch etwas kostet es zu zulassen sie abzugeben , kann ich es noch mehr als Entspannung genießen . Den Platz zu spüren den er mir gibt und mich dort hineinfallen lassen - mhmmmm !!!
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Chloe schrieb:

      Für mich ist BDSM als Antistresstherapie das beste Mittel . Auch wenn ich körperlich sehr ausgepowert bin , mein Körper schmerzt , kann ich diesen anderen Schnerz sehr gut als Kontrapunkt erleben und dadurch in die Entspannung gehen - auch im Kopf ist es für mich dann sehr gut dieses Machtgefälle zu erleben , mich damit von meiner Verantwortung zu befreien und bei mir zu sein. Wenn ich dann gehorchen muss statt selbst zu steuern , mir keine Gedanken dazu machen muss , es einfach zu zulassen dann komme ich sehr gut runter und in die Hand meines Herrn . Besonders weil mir dieser Schritt nicht immer sofort gelingt - die eigene Verantwortung mal eben abzugeben und es mich oft noch etwas kostet es zu zulassen sie abzugeben , kann ich es noch mehr als Entspannung genießen . Den Platz zu spüren den er mir gibt und mich dort hineinfallen lassen - mhmmmm !!!

      Das sehe ich genau so ... Als Mann ist es für mich nach einem langen Arbeitstag genau das richtige um zu entspannen... meine "Sie" sieht das zum Glück genau so... sie gibt die Verantwortung ab und es ist fantastisch!
      Wie bei den meisten hier, kommt es auch bei mir stark darauf an, welche Art von Stress ich gerade habe.
      Es gibt Arten von Stress, da wäre eine Session das denkbar Schlechteste, was passieren könnte, weil es wohl unweigerlich zu einem Absturz führen könnte.
      Bei anderen Arten von Stress ist es ein wundervoller Ausgleich - alleine schon deswegen, weil man sich auf sich selbst besinnt, und sich bewusst Zeit für sich selbst und für sich und seinen Partner nimmt. Gerade, wenn es stressig ist, geht das vor lauter Hektik und Hetze ja häufig unter.
      Und schließlich gibt es für mich dann noch die Notfall-Sessions. Ab und zu habe ich es, dass ich merke, dass nicht nicht mehr "rund" laufe. Das ich mich in etwas verrenne und dort nicht mehr herauskomme. Dagegen würde Sport bis zur totalen Erschöpfung oder eine durchzechte Nacht mit Totalabsturz auch helfen. Am wenigsten gesundheitsschädlich, am effizientesten und mit am meisten Spaß (?) für mich verbunden ist allerdings eine knallharte SM-Session. Schnörkellos und hart. Wesentlich härter, als wir "normal" spielen würden. Der Körper ist danach erstmal fertig ohne Ende, aber der Kopf ist frei. Festplatte neu formatiert. (Kommt aber nicht häufig vor - das ist für Notfälle reserviert.)
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Ich weiß, das Thema ist schon was älter, aber ich greife es mal auf, da es bei mir gerade "brennt".

      Eine kurze Vorgeschichte, um meinen Standpunkt und ggf. Fragen vorab zu erklären. Ich weiß nämlich noch nicht genau, wohin dieser Post führt.

      Bereits vor der Covid-19-Pandemie hatte ich einen stressigen Beruf. Seit der Pandemie hat sich das vervielfacht, sei es durch die noch umfangreicheren Aufgabenbereiche, noch brennendere Themen, Dauervertretung von erkrankten oder wegen Kinderbetreuung oder selbst zur Gefährdungsgruppe gehörenden und deswegen gar nicht oder von Zuhause arbeitenden Kolleg*innen, weiterhin Einarbeitung neuer Kolleg*innen, ständigen Änderungen der Vorgehensweisen und Vorgaben etc pp.

      Heute habe ich nun nach nunmehr 10 Wochen Dauervertretung für 2 Kolleginnen + meine Arbeit, ständige Fragen der Einzuarbeitenden usw. einen Punkt erreicht, an dem ich tatsächlich das 1. Mal proaktiv meine Ehefrau gefragt habe, ob wir aufgrund dieses nicht mehr auszuhaltenden Stresspegels heute eine Session haben könnten. Leider habe ich noch keine Antwort, ich habe schriftlich angefragt, da sie noch dienstlich unterwegs ist.

      Wie in meinem Profil ja lesbar, befinden wir uns noch recht am Anfang und sind als Frischlinge im Metier zu sehen. Wir haben gerade mal an der Oberfläche des Ganzen gekratzt und noch nie - bis heute - hatte ich so das brennende Bedürfnis mich im wahrsten Sinne niederbügeln zu lassen. Nicht mal im sexuellen Kontext, wobei unser BDSM bisher an sich immer genau das beinhaltete.
      Das wäre mir in meinem gerade jetzigen Empfinden gar nicht wichtig, obwohl ich sonst ein sehr sexueller Mensch bin.

      Normalerweise bin ich auch eher der dominante Part von uns, wenngleich das zuletzt auch immer mehr die Waage hielt. Das ist doch recht praktisch, wenn man als Switcherpärchen lebt.
      Doch derzeit habe ich kaum das Bedürfnis als Dom aktiv zu sein.
      Psychologisch gesehen würden viele sicher sagen, dass das eben damit zusammenhängt, dass man auf der Arbeit schon so viel mit Verantwortung zu tun hat und Entscheidungen treffen muss.
      Aber davon ab habe ich bis heute noch nie ein SO dringendes Bedürfnis verspürt.

      Und jetzt meine Konfussion: Meine Frau war schon öfter mal in unseren Sessions - die sich meist spontan ergeben - dominant, wir sind aber bisher über leichte Fesselspiele, Orgasmuskontrolle, Dienertätigkeiten und Schläge per Hand oder Paddel nicht hinausgekommen.
      Jetzt gerade wünsche ich mir aber insgeheim tatsächlich, dass sie mich irgendwo fixiert - vorzugsweise leider Gerätschaften, die wir hier nicht haben - und mir dort erstmal mit Schlagwerkzeugen den Hintern versohlt und dergleichen mehr.

      Kennt jemand dieses Gefühl?
      Wir waren “schon” auf 3 Stammtischen, aber ich habe da tatsächlich noch keine großen Fragen gestellt, war - wie auch meine Frau - eher der stille Zuhörer. Aber ich wäre bisher auch aus fehlendem Grund nicht auf die Idee gekommen dieses Thema derart anzusprechen.

      Ich bin mir nun unsicher was ich genau tun soll. Das mag doof klingen, aber ich habe auch etwas Bammel davor, dass ich meiner Frau zu viel zumute. Ich hab sie an die Spielart rangebracht und die Idee eingebracht, die auch angenommen wurde und nun eben zusammen erkundet wird. Wir sind aber eben doch noch sehr am Anfang und hatten bis auf Stammtische bisher keinerlei weitergehende Berührungen zu den Möglichkeiten “da draußen”, die wir in unserer 57 qm Mietwohnung eben nicht haben.

      Puh okay, der Text wurde nun doch länger als geplant. Ich hoffe, mein Dilemma (ist es das eigentlich?) wurde etwas deutlich. Sonst beantworte ich natürlich gern Fragen dazu.
      LG

      JL